Voglia di Spagna

Gfp     080215
Voglia di Spagna
●    Il maggior gruppo tedesco dell’energia, E.on mira ad acquisire Iberdrola, maggior gruppo dell’energia spagnolo e terzo europeo, ha 16 mn. di clienti, prezzo stimato €50Md; E.on ne possiede indirettamente già il 3%, tramite derivati finanziari;
o   Interessato a Iberdrola anche il francese EDF (2° gruppo europeo dopo E.on, che ne possiede il 4%), che ha avviato negoziati con il gruppo spagnolo delle costruzioni ACS per procedere assieme all’offerta.
●    Finanziati dagli alti profitti registrati  – primi nove mesi 2007 fatturato + 7%, a €49, utili + 22%, a €4,2Md, risultati dovuti in buona parte alle società britanniche e scandinave (+40%) –,
●    i progetti di investimento per €60Md di E.on, previsti nel periodo 2007-2010, diverse acquisizioni in Scandinavia, Russia e Turchia; nel mirino anche il settore del gas nigeriano:
o   1. Tramite uno scambio di partecipazioni con il gruppo norvegese Statkraft, ha rafforzato la propria presenza in Svezia, divenendo unico azionista della filiale E.on Swerige. Altri €3,9Md di investimenti previsti per il 2010.
o   In Russia E.on è entrato nel mercato dell’energia, con la maggioranza del grande gruppo di produzione elettrica OGK-4;
o   Ha rafforzato il legame con Gazprom con contratti di lungo periodo per la fornitura di gas;
o   Sta cercando di acquisire partecipazioni al giacimento di gas siberiano di Juschno Russkkoje, dove già opera BASF;
o   E.on ha offerto a Gazprom partecipazioni per oltre €1Md. in centrali e depositi di gas in Europa Occidentale ed orientale.
o   In M.O. sta cercando di concludere due nuove joint venture in Turchia, in cui avrebbe il 70%.
o   In Nigeria, che possiede i settimi maggiori giacimenti di gas del mondo, E.on Ruhrgas intendepartecipare all’estrazione del gas e organizzare il trasporto del gas liquefatto in Europa.
●    La francese EDF e l’italiana Enel hanno costituito un’alleanza di difesa contro i tedeschi Eo.n e RWE; l’alleanza ha funzionato nel tentativo tedesco di acquisizione di Endesa;
●    L’intesa prevede che Enel riceva una quota di €5 Md in EDF, e partecipi ad un programma francese per la costruzione di una nuova centrale, da cui Parigi cerca di tener fuori il gruppo tedesco Siemens.
●    Contro gli interessi dei gruppi tedeschi il blocco potrebbe estendersi anche a Spagna e Portogallo.
– Indirettamente coinvolta nella battaglia tra Germania e Francia per Iberdrola, anche la GB;
o   nel 2005 E.on non riuscì ad acquisire Scottish Power grazie all’intervento del governo britannico, che non vuole consegnare il mercato interno “liberalizzato” al predominio di gruppi francesi o tedeschi, che invece proteggono il loro mercato interno.
– Dopo la mancata acquisizione del fornitore spagnolo di energia Endesa, E.on sottoscrisse con i vincitori Enel ed Acciona un pacchetto che prevedeva diverse partecipazioni per un valore complessivo di €10Md,
– Il pacchetto ha consentito a E.on di rafforzare la propria posizione e di entrare in due nuovi mercati: Francia e Spagna.
– In Francia E.on ha investito anche nella fornitura di gas liquefatto.
Gfp      080215
Sehnsucht nach Spanien
15.02.2008
–   DÜSSELDORF/MADRID/PARIS (Eigener Bericht) – Mit neuen Übernahmeplänen in Spanien greift der deutsche Energieriese Eon erneut nach der Stromversorgung Südwesteuropas. Gegenstand der aktuellen Zukaufswünsche ist nach dem gescheiterten Angriff auf den wichtigsten spanischen Energiekonzern Endesa der größte Stromproduzent des Landes, Iberdrola.
–   Iberdrola gerät ins Visier von Eon, nachdem das deutsche Unternehmen den Einstieg in den spanischen und französischen Markt erfolgreich absolviert und neue Milliardengewinne für die Expansion erzielt hat – vor allem im Auslandsgeschäft.
–   Südwesteuropa ist nicht das einzige Ziel der Konzernexpansion: Eon hat in den vergangenen Monaten umfangreiche Zukäufe im Norden (Skandinavien), im Osten (Russland) und im Südosten (Türkei) getätigt und will nun auch im nigerianischen Erdgasgeschäft aktiv werden. Die umfassende deutsche Energieoffensive lässt ein französisch-italienisches Abwehrbündnis entstehen, bei dem die Konzerne Enel (Italien) und EDF (Frankreich) ihre heimische Einflusssphäre gegen Eon und die ebenfalls deutsche RWE zu verteidigen suchen. Die deutsche Wirtschaftspresse spricht bereits offen von einem "Pakt gegen Eon".
Plan B
–   Nach dem Scheitern der "Fusion der Superlative", der Übernahme des spanischen Stromversorgers Endesa, orientierte sich Deutschlands größter Energiekonzern Eon zunächst neu.[1] Sein "Plan B" sah – zumindest vorerst – keine ganz große Übernahme vor, sondern stattdessen eine Reihe kleinerer und mittlerer Käufe. Das Paket, das Eon nach dem Rückzug von der geplanten Endesa-Übernahme mit den Siegern Enel und Acciona ausgehandelt hatte, enthielt verschiedene Beteiligungen mit einem Transaktionsvolumen von insgesamt rund zehn Milliarden Euro. Damit verstärkte der Düsseldorfer Konzern seine bisherige Marktposition erheblich und erhielt Zugang zu zwei vollständig neuen Märkten: Spanien und Frankreich. In Frankreich investierte er zusätzlich in die Flüssiggasversorgung und baute seine Position weiter aus.[2]
Norden
–   Gleichzeitig baute Eon in Schweden seine Präsenz durch einen milliardenschweren Beteiligungstausch mit dem norwegischen Energiekonzern Statkraft aus. Er macht den Düsseldorfer Energieversorger zum alleinigen Aktionär der Tochterfirma Eon Sverige.[3] Bis 2010 sollen dort zusätzlich rund 3,9 Milliarden Euro investiert werden, um das Unternehmen in Skandinavien weiter nach vorne zu schieben.[4]
Osten
–   In Russland gelang Eon mit der Übernahme der Mehrheit am Großkraftwerksunternehmen OGK-4 der Einstieg in den wachstumsstarken Strommarkt; auch dort sind weitere Zukäufe bereits angekündigt.[5]
–   Seine Verbindung zum weltweit größten Erdgasförderunternehmen, der russischen Gazprom, festigte der deutsche Konzern durch langfristige Verträge über Erdgaslieferungen.[6]
–   Eon bemüht sich darüber hinaus immer noch um eine Beteiligung am sibirischen Gasfeld Juschno Russkoje, wo die deutsche BASF schon Gas fördert. Eon bietet dem russischen Energiegiganten inzwischen Beteiligungen an Kraftwerken und Gasspeichern in West- und Zentraleuropa im Wert von weit über einer Milliarde Euro an.[7]
Südosten, Süden
–   In Richtung Mittlerer Osten trieb der deutsche Energieriese seine Expansion durch den Abschluss von zwei neuen Joint Ventures in der Türkei voran, an denen er mit 70 Prozent die bestimmende Mehrheit hält.
–   Auch in Afrika wird der Konzern jetzt aktiv. In Nigeria, das über die siebtgrößten Gasvorkommen der Erde verfügt, will sich die Firmentochter Eon Ruhrgas an der Gasförderung beteiligen und den Transport des verflüssigten nigerianischen Gases auf dem Seeweg nach Europa organisieren.[8]
60 Milliarden
–   Die Zukäufe sind Teil eines großangelegten, im Mai 2007 noch einmal kräftig aufgestockten Investitionsprogramms, das bis zum Jahr 2010 Ausgaben von rund 60 Milliarden Euro vorsieht. Die Kriegskasse, aus der der Konzern seine Expansion finanziert, ist weiterhin gut gefüllt.
–   In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres legten Gewinn und Umsatz deutlich zu. Der Umsatz stieg um sieben Prozent auf 49,4 Milliarden Euro, der Überschuss wuchs sogar um 22 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Eon profitiert dabei in erster Linie von seinem starken Auslandsgeschäft: Wachstumstreiber waren vor allem britische und skandinavische Tochtergesellschaften, die im Berichtszeitraum Zuwachsraten von jeweils fast 40 Prozent verbuchten.[9]
Begehrte Beute
Eon verkündet zwar, wichtige strategische Ziele seines Investitionsprogramms seien bereits erreicht. Der Expansionsdrang des Konzerns ist damit aber keineswegs gestillt. Nach der gescheiteren Endesa-Übernahme spricht die deutsche Wirtschaftspresse insbesondere von Eons "Sehnsucht nach Spanien".[10]
–   Neues Ziel ist der größte spanische Stromkonzern Iberdrola, mit 16 Millionen Kunden der drittgrößte Stromproduzent Europas. Iberdrola ist ins Visier ausländischer Konzerne geraten. Die französische Electricité de France (EDF) hat ihr Interesse bereits bekanntgegeben und bestätigt Sondierungsgespräche mit dem spanischen Baukonzern ACS über ein gemeinsames Übernahmeangebot. "Iberdrola ist eine begehrte Beute, aber es wird schwierig sein, sie zu kriegen", urteilen Analysten nicht nur wegen des hohen Kaufpreises, der etwa 50 Milliarden Euro betragen soll.[11] Im sich anbahnenden Übernahmepoker erwägt Berichten zufolge auch Eon ein eigenes Angebot. Eon soll in Form von Derivaten bereits drei Prozent an Iberdrola halten und damit über eine ähnliche Position verfügen wie EDF, die angeblich indirekt vier Prozent kontrolliert.[12]
Pakt gegen Eon
Die staatlich gelenkte französische EDF, der zweitgrößte Stromkonzern Europas nach Eon, gilt als Hauptkonkurrent des deutschen Branchenführers. Gegen das Expansionsstreben der großen deutschen Energiekonzerne Eon und RWE sucht EDF derzeit das Bündnis mit der italienischen Enel. Diese hatte zuvor die spanische Endesa im Abwehrkampf gegen Eon unterstützt und damit die deutsche Übernahme verhindert.
–   Im Rahmen eines Defensivbündnisses [13] soll Enel EDF-Anteile im Wert von fünf Milliarden Euro erhalten und zugleich an Frankreichs Programm zum Bau neuer Atomkraftwerke beteiligt werden – ein lukrativer Geschäftszweig, aus dem Paris den deutschen Siemens-Konzern gerade hinauszudrängen sucht.[14]
–   Mit eventueller Unterstützung von Spanien und Portugal könnten Frankreich und Italien in der Europäischen Union[e] energiepolitisch einen mächtigen Block bilden – gegen die deutschen Interessen.
Machtstellungen
–   Von einer möglichen Übernahme der spanischen Iberdrola durch Eon oder EDF wäre indirekt auch Großbritannien betroffen. Nach einer Intervention der Londoner Regierung war Ende 2005 der Versuch der deutschen Eon AG gescheitert, den britischen Energiekonzern Scottish Power zu erwerben. Die britische Regierung hatte sich veranlasst gesehen, angesichts der möglichen Übernahme vor einer allzu großen Machtstellung deutscher und französischer Energieunternehmen in Großbritannien zu warnen.
–   "Wir haben schließlich den Markt nicht liberalisiert, um zuzusehen, wie sich ein Oligopol bildet", erklärte der Energie-Staatssekretär Malcolm Wicks. Er kritisierte, die französische EdF und die deutschen Konzerne Eon und RWE hätten britische Versorger aufgekauft und auf der Insel große Marktanteile erobert, während ihre Heimatmärkte abgeschottet blieben.[15] Nun könnte Scottish Power doch noch an einen der beiden Großkonzerne vom Kontinent fallen: Das britische Unternehmen ist seit April 2007 im Besitz der spanischen Iberdrola, die nun ihrerseits zur Übernahmekandidatin wird.
[1] s. dazu Wir kaufen alles und Fusion der Superlative
[2] s. dazu Leiden
[3] s. dazu Beschleunigung
[4] Mit Milliarden will Eon in Skandinavien wachsen; Handelsblatt 03.01.2008
[5] s. dazu Von Spanien bis Sibirien
[6] s. dazu Partnerschaft
[7] Kampf um die besten Plätze; Handelsblatt 18.12.2007. Eon bietet Gazprom Beteiligungen in Europa an; Financial Times Deutschland 18.12.2007. Genosse Gasprom; Frankfurter Allgemeine Zeitung 19.12.2007. S. auch Östliche Achse
[8] Ruhrgas wird in Nigeria aktiv; Financial Times Deutschland 22.01.2008. S. auch Aufmerksam verfolgen und Ergänzungsraum
[9] E.ON bei Investitionsoffensive vor Plan; www.eon.com 13.11.2007. Starkes Auslandsgeschäft treibt Eon-Gewinn; Netzeitung 13.11.2007
[10] Eon hat Sehnsucht nach Spanien; Financial Times Deutschland 09.02.2008
[11] "Endesa, die Zweite"; Financial Times Deutschland 01.02.2008
[12] Eon wirft Auge auf spanische Iberdrola; Börsen-Zeitung, 01.02.2008
[13] Paris und Rom schmieden Pakt gegen Eon; Financial Times Deutschland 30.11.2007
[14] Enel steigt über EDF in Kernkraft ein; Financial Times Deutschland 30.11.2007. S. auch Konfrontationskurs
[15] s. dazu Oligopol

Leave a Reply

Questo sito usa Akismet per ridurre lo spam. Scopri come i tuoi dati vengono elaborati.