Il viaggio africano del presidente tedesco Köhler è stato festeggiato dai circoli imprenditoriali tedeschi, mentre in Africa ha incontrato aspre critiche.
L’amburghese Africa-Verein ritiene che sia «una fortuna per noi» perché Köhler «conosce molta gente» grazie al suo precedente incarico di direttore del Fmi . Afrika-Verein rappresenta gli interessi di circa 500 imprese tedesche, che rivaleggiano in Africa contro società francesi, britanniche e americane.
La stampa africana ritiene invece che Köhler sia «interessato unicamente a preparare le relazioni tedesco-africane per la «creazione di un mercato di sbocco stabile per i prodotti tedeschi nel continente».
In Sierra Leone, prima sosta di Köhler in Africa, gli ambienti economici tedeschi rilevano per alcuni settori una forte crescita dalla fine ufficiale della guerra civile nel 2002; il paese è estremamente povero, da anni occupa l’ultimo posto tra i 177 paesi nell’indice di Sviluppo umano dell’ Onu .
Africa-Verein riferisce che le esportazioni in questo paese sono fortemente cresciute: già nel 2002 ¼ delle merci importate in Sierra Leone proveniva dalla Germania; nel 2003 le importazioni tedesche hanno superato per valore (€113 milioni) quelle in Sudan. Il trend positivo sarebbe dovuto alla classe politica responsabile, il riferimento è all’attuale governo. Una responsabilità che per l’opinione africana ha basi materiali: per la risoluzione dei problemi interni il presidente Kabbah dipende in ampia misura dagli aiuti dell’Occidente.
Nella capitale Freetown il presidente tedesco è giunto accompagnato dalla più numerosa delegazione che mai abbia accompagnato un presidente occidentale.
Tra gli obiettivi del viaggio sono tra l’altro le redditizie miniere di diamanti nel Koidu. L’esportazione di diamanti come pure lo sfruttamento dei supposti giacimenti di petrolio e gas lungo la costa permette alla Sierra Leone di finanziare le importazioni dai paesi industrializzati.
nt-family: Symbol”> · Il controllo delle risorse e favorevoli condizioni di accesso sono l’obiettivo dell’opera di influenza occidentale. Le società tedesche sperano che gli ampi contatti africani del presidente possano dar loro vantaggi rispetto alla concorrenza francese, britannica e americana.
Köhler dispone grazie all’incarico ricoperto come direttore del Fmi di provate relazioni con le elite politiche ed economiche africane.
Nello stesso periodo del viaggio di Köhler, anche l’incaricato per il commercio di Washington, Robert Zoellick sta visitando l’Africa Occidentale.
Tra i gruppi economici che sperano di trarre profitto dal viaggio del presidente:
– in Sierra Leone la tipografia per la sicurezza Giesecke & Devrient,che produce carte d’identità, che sta sollecitando anche i paesi africani a modernizzare i loro documenti personali, con l’introduzione di dati biometrici.
– in Benin, seconda sosta di Köhler, German Water and Energy GmbH ( Gwe ) ha ottenuto una commessa per 1200 pompe per le falde acquifere. Qui fino ad ora predominava un concorrente francese. La sua attività dipende in grande misura dal denaro per gli aiuti allo sviluppo, come i finanziamenti erogati dall’Istituto di credito per la ricostruzione o dalla Bm.
– Anche la società di costruzioni tedesca D ywidag approfitta del finanziamento per gli aiuti allo sviluppo. Il ponte Konrad-Adenauer inaugurato dal Köhler a Cotonou, Benin, è stato costruito con denaro pubblico tedesco da questa impresa, che però si prende i profitti.
Durante la sosta del presidente nel Benin sono terminate le manovre di dieci giorni delle forze di intervento rapido, di 1500 uomini, Ecowas, una associazione economica dell’Africa occidentale, che dovrebbe essere in grado di decidere militarmente in breve tempo i conflitti dell’area, e che dispone oltre ai 1500 anche di altri 5 000 soldati. In tal modo viene tenuto pronto il terreno per l’ingresso delle imprese occidentali.
Ecowas è sotto la diretta influenza delle grandi potenze occidentali, che cercano di rafforzare le loro posizioni nazionali in Africa, l’una contro l’altra. Le manovre ora terminate erano sotto la direzione dell’esercito francese, ma vi partecipavano anche Germania, Gran Bretagna e Usa . <90899221"> Glücksfall
FREETOWN/COTONOU (Eigener Bericht) – Die Afrika-Reise des Bundespräsidenten Horst Köhler wird von deutschen Unternehmerkreisen gefeiert und stößt in Afrika auf scharfe Kritik. Der ehemalige Direktor des Internationalen Währungs-Fonds (IWF) ,,kennt viele Leute in Afrika aus seiner IWF-Zeit” und ,,ist ein Glücksfall für uns”, heißt es beim Hamburger Afrika-Verein. Der Verband vertritt die Interessen von rund 500 deutschen Unternehmen, die in Afrika gegen Firmen aus Frankreich, Großbritannien und den USA konkurrieren. Dagegen urteilt die afrikanische Presse, ,,Köhlers Interessen” lägen ,,einzig darin, die deutsch-afrikanischen Beziehungen” an der ,,Herstellung eines stabilen Absatzmarktes für deutsche Produkte auf dem Kontinent” auszurichten.
In Sierra Leone , Köhlers erster Station in Afrika, nehmen deutsche Wirtschaftskreise einen ,,sprunghaften Anstieg einiger Wirtschaftsbranchen” wahr, seit der Bürgerkrieg im Januar 2002 offiziell für beendet erklärt wurde. name=”_ftnref1″> [1] Die deutschen Exporte in das bitter arme Land, das seit Jahren den letzten Platz unter 177 Ländern im Human Development Index der Vereinten Nationen einnimmt, seien ,,enorm gewachsen”, berichtet der Hamburger Afrika-Verein: Schon 2002 sei ein Viertel der nach Sierra Leone importierten Waren aus Deutschland gekommen, im Jahr 2003 habe der Wert deutscher Einfuhren mit 113 Millionen Euro bereits den Vergleichswert im Sudan übertroffen. Der ,,positive Trend” könne ,,mit einer verantwortungsbewussten politischen Klasse (…) fortgeschrieben werden”, prognostiziert der Hamburger Afrika-Verein mit Blick auf die gegenwärtige Regierung des Landes. name=”_ftnref2″> [2] Das in Hamburg gepriesene ,,Verantwortungsbewusstsein” hat nach Auffassung der afrikanischen Öffentlichkeit recht materielle Ursachen. ,,Präsident Kabbah ist bei der Lösung der inneren Probleme in hohem Maße von westlicher Unterstützung abhängig“, berichtet die Presse in der Hauptstadt Sierra Leones. name=”_ftnref3″> [3]
Vorteilhafte Kontakte
In Freetown ist der deutsche Bundespräsident mit der größten Begleit-Delegation eingetroffen , die einem westlichen Staatsoberhaupt je zugeordnet war. Zu den Reisezielen gehören u.a. die ergiebigen Diamantenminen in Koidu. Der Diamantenexport sowie die Erschließung vermuteter Erdöl- und Erdgasvorkommen im Küstengebiet versetzen Sierra Leone in die Lage, Importe aus den Industrieländern finanzieren zu können. Die Ressourcenkontrolle und die günstigsten Zugriffskonditionen sind Gegenstand westlicher Einflussarbeit. Deutsche Unternehmen hoffen, die ausgedehnten Afrika-Kontakte des Bundespräsidenten könnten ihnen Vorteile gegenüber der französischen, britischen und US-amerikanischen Konkurrenz verschaffen. Köhler verfügt seit seiner Tätigkeit als IWF-Direktor über erprobte Beziehungen zu den politischen und wirtschaftlichen Eliten Afrikas. Beobachter stellen fest, dass zeitgleich mit Köhler auch der Handelsbeauftragte Washingtons, Robert Zoellick, Westafrika bereist.
Anbinden
Auf Gewinne in Sierra Leone hofft u.a. die deutsche Sicherheits-Druckerei Giesecke & Devrient, die Personalausweise herstellt. Wie ein Vertreter der Firma erklärt, drängt die vom deutschen Innenminister befürwortete Einführung biometrischer Merkmale in die Ausweise westlicher Staaten name=”_ftnref4″> [4] auch afrikanische Länder zur Modernisierung ihrer Personaldokumente. ,,Für Pässe haben selbst diese Länder genügend Ressourcen”, zitiert das Internetmagazin Focus Online die abfällige Äußerung eines Mitglieds der Berliner Präsidenten-Delegation. name=”_ftnref5″> [5] An afrikanischen Ressourcen will sich auch die ,,German Water and Energy GmbH” (GWE) gütlich tun; ihre Repräsentanten befinden sich ebenfalls im Tross des deutschen Staatsoberhaupts. Das auf dem Wassersektor tätige Unternehmen hat jetzt in Benin, Köhlers zweiter Afrika-Station, einen Auftrag für 1.200 Grundwasser-Pumpen erhalten. Dort dominierte bislang ein französischer Konkurrent. Nach der Lieferung ,,lassen wir uns nicht mehr verdrängen”, erklärt der Firmen-Chef: ,,Dann binden wir die Leute an uns an.”
Entwicklungshilfe
Die Tätigkeit der deutschen GWE hängt in hohem Maße von Entwicklungshilfe-Geldern ab : ,,[F]ast immer sind es Projektgelder, beispielsweise von der Kreditanstalt für Wiederaufbau oder der Weltbank, aus denen die Installationen bezahlt werden.” name=”_ftnref6″> [6] Zu den Profiteuren der deutschen Entwicklungshilfe-Zahlungen gehört auch das deutsche Bauunternehmen DYWIDAG. Die jetzt von Bundespräsident Köhler in Cotonou (Benin) eingeweihte ,,Konrad-Adenauer-Brücke” wurde von DYWIDAG mit öffentlichen deutschen Geldern gebaut, die Gewinne kommen dem Unternehmen privat zugute. [7]
Manöver
Während Köhlers Aufenthalt in Benin ging dort ein zehntägiges Manöver der ECOWAS-Eingreiftruppe zu Ende. [8] Das westafrikanische Wirtschaftsbündnis ECOWAS soll mit einer Eingreiftruppe von 1.500 Mann und weiteren 5.000 Soldaten in die Lage versetzt werden, Konflikte in Westafrika binnen kurzer Zeit militärisch entscheiden zu können. Damit wird das Gebiet für den Zugriff westlicher Unternehmen bereit gehalten. ECOWAS untersteht dem direkten Einfluss der westlichen Großmächte, die ihre nationalen Positionen in Afrika gegeneinander auszubauen suchen. [9] Das jetzt beendete Manöver stand unter Führung der französischen Armee, beteiligt waren auch Deutschland, Großbritannien und die USA.
[1] s. dazu Kolonial-Konkurrenz.
[2] Bundespräsident Köhler besucht Sierra Leone; www.afrikaverein.de 08.12.2004.
[3] President Kohler’s Rhetoric;
[4] s. dazu Verdächtige.
[5] Lack löst Geldsorgen; focus.msn.de 11.12.2004.
[6] Lack löst Geldsorgen; focus.msn.de 11.12.2004.
[7] Beziehungen zwischen der Republik Benin und Deutschland; www.auswaertiges-amt.de.
[8] Regional intervention force begins 10-day training in Benin ; www.irinnews.org 29.11.2004.
[9] s. auch Kolonial-Kämpfe.