Un mercato di smercio e rifornimento

America Latina, UE, Germania, FDI       German Foreign Policy            06-05-11

Un mercato di smercio e rifornimento

Vienna, inizia oggi il
vertice UE con 33 paesi latino-americani e dei Caraibi, che istituirà un fondo infrastrutturale di €4MD
per facilitare gli investimenti
dei gruppi europei e compensare i contraccolpi subiti di recente dalla UE in
America Latina
. Il fondo è un miscuglio di sussidi e di crediti a tasso favorevole, con cui
soddisfare le burocrazie statali dei partner L-A.

I settori economici
destinatari sono contesi anche dalla Cina, che ha annunciato FDI in L-A per
$100MD.

   
Essendo
finora fallito il tentativo di un accordo di libero scambio con l’area, Berlino
teme di perdere quote di mercato a favore degli USA e di non riuscire a
contenere la crescente influenza della Cina.

   
L’America
Latina è considerata dalla Confindustria tedesca (BDI) l’unica regione al di
fuori dell’Europa in cui la «industria tedesca occupa una posizione strategica
in vari settori», l’area offre «un potenziale particolarmente interessante come
mercato di smercio e di rifornimento».

    Nel 2004:
export tedesco quasi €15MD, import oltre €11MD, un interscambio considerevole
anche se nettamente inferiore a quello con l’Asia orientale:

o       
nella sola Cina, 2004, export €21MD, import €32,5MD.

   
Le
associazioni imprenditoriali tedesche chiedono anche per l’A-L l’eliminazione
di misure commerciali protezionistiche; servono a questo riguardo gli accordi
di libero scambio tra UE e le associazioni regionali L-A e centroamericane,
come Mercosur (Brasile, Argentina, Uruguay, Paraguay e Venezuela), Comunidad
Andina (Columbia, Ecuador, Perù e Bolivia) e Sistema de la Integración
Centroamericana – SICA (Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras,
Nicaragua e Panama).

   
Dopo il
fallimento della FTAA/ALCA, l’accordo di libero scambio pan-americano, gli USA
puntano su accordi regionali e bilaterali, di recente hanno sottoscritto il
CAFCA, Central American Free Trade Agreement, e accordi con Colombia e Perù;
stanno negoziando un accordo bilaterale anche con l’Uruguay.

   
Se riuscisse
sarebbe la fine del Mercosur, che vieta ai paesi membri di stipulare
individualmente accordi politico-economici.

   
Con la
rottura del Mercosur, gli USA potrebbero distruggere un blocco concorrente in
A-L e eliminare il partner  con cui la UE
cerca di raggiungere un accordo di libero scambio.

   
Berlino e
Parigi  hanno posizioni divergenti sul
libero scambio: la Germania offre ai paesi L-A di esportare i loro prodotti
agricoli senza dazi, mentre la Francia non rinuncia al protezionismo
dell’agricoltura nazionale, che occupa una quota rilevante nella sua economia.

   
Berlino si
preoccupa soprattutto degli interessi delle sue imprese che lavorano per
l’export: i profitti che ne derivano più che pareggiano le perdite causate
dall’import L-A, che fornisce soprattutto materie prime e semilavorati.

   
Un altro tema
centrale dei negoziati di Vienna è il futuro del settore energetico, in
particolare dopo le nazionalizzazioni effettuate e annunciate dalla Bolivia, e
quelle attese in Perù, in caso di vittoria di Ollanta Humala.

Se anche l’Argentina seguisse
l’esempio, ne sarebbe direttamente interessata la Germania, con la filiale di
BASF, Wintershall, presente dal 1978 nel paese, con investimenti dal 1993 di
€600mn., previsti €70mn. per quest’anno, e $150 mn. per il 2009. Winterhall gestisce
il maggior progetto di estrazione del gas off-shore.

La posizione di Berlino
non sembra per ora a rischio in Cile, che non appartiene né al Mercosur né alla
Comunidad Andina, che rischiano entrambe di sfasciarsi.  

UE e Germania cercano di indebolire la nuova alleanza Venezuela,
Bolivia, Cuba; Berlino utilizza allo scopo organizzazioni come KAS, vicina alla
CDU, che ha accennato alla possibilità di fare pressioni su Humala ed evitare l’alleanza
del Perù con Venezuela, Bolivia e Cuba.…

German Foreign Policy   06-05-11

Absatz- und
Beschaffungsmarkt

WIEN/BUENOS
AIRES/BERLIN

(Eigener
Bericht) – Mit einem milliardenschweren Finanzierungsprogramm wollen Berlin und Brüssel die
Expansionschancen europäischer Unternehmen in Lateinamerika vergrößern.
Dazu soll bei dem heute in Wien
beginnenden Gipfeltreffen mit 33 Staaten
Lateinamerikas und der Karibik ein so genannter Infrastrukturfonds aufgelegt
werden
.

   
Das
Volumen beträgt vier Milliarden Euro und hat zum Ziel, Investitionen europäischer Unternehmen
zu erleichtern sowie Rückschläge auszugleichen, die Brüssel in der jüngeren
Vergangenheit auf dem lateinamerikanischen Subkontinent erlitten hat
.

   
Ein
schweren Einbruch bei der Wirtschaftsexpansion stellt das bisherige Scheitern von
Freihandelsabkommen dar, wie sie die deutsche Industrie seit Jahren fordert
.
Berlin befürchtet,
Marktanteile an die Vereinigten Staaten
zu verlieren und dem wachsenden Einfluss der
Volksrepublik China nicht entschieden genug entgegentreten zu können
.

   
Auf dem Spiel stehe der deutsche Einfluss in der
"einzige(n) Region" außerhalb Europas
, "in der die deutsche Industrie eine strategische Stellung in
verschiedenen Sektoren besitzt", heißt es beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI).

   
Wie
der BDI in einem an die Bundesregierung gerichteten Forderungskatalog schreibt,
bietet Lateinamerika "ein
äußerst interessantes Potenzial als Absatz- und Beschaffungsmarkt".[
1]
Die deutschen Exporte
auf den Subkontinent erreichten im Jahr 2004 einen Wert von fast 15 Milliarden Euro, während die Importe im
selben Zeitraum elf Milliarden Euro überstiegen
– Beträge, die längst nicht an das Volumen des
Handels etwa mit Ostasien heranreichen [2], aber dennoch eine beachtliche
Größenordnung aufweisen
.

   
Wie
für die globale Wirtschaft insgesamt fordern deutsche Unternehmerverbände auch für Lateinamerika einen weit
reichenden Abbau von Schutzmaßnahmen ("Handelsschranken"),
um
ihre Exportmöglichkeiten zu verbessern. Als geeignetste Lösung gelten EU-Freihandelsabkommen mit
regionalen Staatenbündnissen
, darunter der Mercosur [3], die Comunidad
Andina
(Andengemeinschaft) [4] und der mittelamerikanische Sistema de la Integración Centroamericana
(SICA)
[5].

Rückstand

   
Beim
Abschluss von Freihandelsabkommen
befindet sich die EU inzwischen in deutlichem Rückstand zu den Vereinigten
Staaten
.

o       
Washington setzt nach dem Scheitern der gesamtamerikanischen Freihandelszone (FTAA/ALCA) auf regionale und bilaterale Verträge
und hat in der jüngeren Vergangenheit entsprechende Vereinbarungen mit den Ländern Zentralamerikas
("Central American Free Trade Agreement", CAFTA), mit Kolumbien sowie mit Peru getroffen.

o       
Darüber
hinaus verhandelt die
US-Regierung mit Uruguay
über ein weiteres bilaterales
Freihandelsabkommen. Käme es
zustande, stünde das Mercosur-Bündnis möglicherweise vor dem Ende: Die
Bündnisbestimmungen verbieten den Mitgliedsstaaten handelspolitische
Alleingänge
. Solche Alleingänge bieten die USA zu Sonderkonditionen an.
Washington könnte mit einer
Spaltung des Mercosur
nicht
nur einen opponierenden Machtblock im Süden des Kontinents zerschlagen
,
sondern nähme auch der EU den
Partner für eines der geplanten Freihandelsabkommen
.

Ungleichheit

   
Dass
es sich beim so genannten
Freihandel um ein Zwangsverhältnis handelt
, in dem der wirtschaftlich
Stärkere die Bedingungen des beidseitigen Marktzugangs seinen Bedürfnissen
angleicht, zeigt die
Freihandelskontroverse zwischen Berlin und Paris.

   
Während Deutschland die südamerikanischen Staaten einlädt, ihre Agrarprodukte zollfrei einzuführen,
weigert sich Paris, den Schutz
der französischen Landwirtschaft aufzugeben.
[6]

   
Hintergrund
ist die ökonomische
Strukturdifferenz beider EU-Mitglieder
: Paris muss Rücksicht auf den hohen Agraranteil im nationalen
Wirtschaftsleben
nehmen, Berlin
zahlt dafür Subventionen, aber bedient vor allem die Bedürfnisse seiner
exportierenden Industrieunternehmen
.

   
Ihre Ausfuhrgewinne gleichen die Konkurrenzverluste
beim Import südamerikanischer Produkte bei weitem aus
. Da die südamerikanischen Handelspartner vor
allem Rohstoffe und Halbfertigprodukte liefern, die deutsche Seite hingegen
veredeltes Material, ist eine langfristige Ungleichheit beim Warenaustausch festgeschrieben.

Milliarden

Vorrangig deutsche Industrieinteressen sind daher
betroffen, seitdem die EU-Freihandelspläne zu scheitern drohen
. Der heute in Wien angebotene
"Infrastrukturfonds" soll helfen, die Berliner Unannehmlichkeiten
abzuwenden.

   
Namens der EU werden den Ländern Südamerikas vier
Milliarden Euro angeboten – eine Mischung aus Zuschüssen und zinsgünstigen
Krediten
, mit denen man die Staatsbürokratien der
südamerikanischen Gesprächspartner zufriedenstellen will.

   
Im
Gegenzug wird die Etablierung passender
Freihandelskonditionen
erwartet. Das milliardenschwere Lockangebot
stellt Mittel für den daniederliegenden (stagannte) öffentlichen Sektor in
Aussicht und winkt mit der Aufblähung politischer Strukturen, die der EU genehm
sind.

   
Im Gespräch sind neue Einrichtungen innerhalb
EU-kompatibler Wirtschaftsbündnisse, etwa im Mercosur.[
7] Wie argentinische Presseberichte feststellen, dient das
Finanzierungsprogramm vornehmlich dem Ziel, Investitionen europäischer
Unternehmen in Lateinamerika zu erleichtern
.

   
Die
angepeilten Wirtschaftssektoren tangieren Bereiche, in den auch die
Volksrepublik China vordringen will (angekündigtes Investitionsvolumen in
Lateinamerika: 100 Milliarden US-Dollar).[8]

Offshore

   
Ein weiteres zentrales Thema der
Wiener Verhandlungen ist die Zukunft
der lateinamerikanischen Energiebranche
. Verstaatlichungen der
bolivianischen Erdgaswirtschaft haben in der EU heftige Proteste hervorgerufen,
zumal Konzerne aus mehreren europäischen Ländern betroffen sind (insbesondere
Repsol YPF, Total, British Gas).

   
Zwar
werden weitere
Nationalisierungs-Maßnahmen allenfalls von Peru
erwartet und auch dies nur für den Fall, dass der
Präsidentschaftskandidat Ollanta Humala die Stichwahl gewinnen sollte
.
Doch lehnt Berlin das
bolivianische Vorgehen aus
prinzipiellen Gründen ab
. Sollte etwa das an Bolivien angrenzende Argentinien
vergleichbare Maßnahmen
in Betracht ziehen, wären deutsche Interessen unmittelbar
betroffen
: Die BASF-Tochtergesellschaft
Wintershall ist seit 1978

damals regierte in Buenos Aires eine blutige Militärdiktatur – auf dem Erdöl-
und Erdgassektor des südamerikanischen Landes aktiv.

   
Das
Unternehmen, das in geringerem
Umfang auch in Brasilien tätig ist
, hat allein seit 1993 mehr als 600 Millionen Euro in Argentinien
eingesetzt, wird in diesem Jahr rund 70 Millionen Euro investieren und plant
bis zum Jahr 2009 weitere Ausgaben in Höhe von mehr als 150 Millionen US-Dollar
.
Wintershall betreibt unter
anderem das größte Offshore-Erdgasförderprojekt
des Landes.

Bruchlinien

Die am
heutigen Donnerstag in Wien beginnenden Verhandlungen zwischen den Staaten der EU und
Lateinamerikas werden von Bemühungen flankiert, das neue Bündnis zwischen
Venezuela, Bolivien und Kuba zu schwächen
. Daran arbeiten Vorfeldorganisationen der Berliner
Außenpolitik.
Für den Fall, dass Ollanta Humala die peruanische
Präsidentschaftswahl gewinnen und sich Lima an den neuen Staatenbund
anschließen sollte, zeichnet die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
bereits Bruchlinien einer solchen Regierung vor. Wie es in einer Analyse der
KAS-Außenstelle in der peruanischen Hauptstadt heißt, wird der in Peru verbreitete
Koka-Anbau in jedem Fall für schwer zu lösende Probleme sorgen. Werde er
legalisiert, geriete das Land in den Sog der illegalen Drogenproduktion, heißt
es bei der KAS; werde er nicht legalisiert, sei mit massiven Protesten von
Koka-Bauern zu rechnen.[9] Damit bietet die deutsche Stiftung erste Hinweise auf Möglichkeiten, einen
eventuellen Präsidenten Humala unter Druck zu setzen und ein Bündnis Perus mit
Venezuela, Bolivien und Kuba zu behindern
.[10]

Angesichts
fragiler Wirtschaftsbündnisse und zunehmender Nationalisierungsbestrebungen kann die Position Berlins derzeit
vor allem in Chile als gesichert gelten
. Das Land gehört weder dem Mercosur noch der gleichfalls vom
Zerfall bedrohten Comunidad Andina an
, verfolgt seit dem Pinochet-Putsch
im Jahr 1973 eine neoliberale Wirtschaftspolitik und ist durch ein Freihandelsabkommen mit der EU verbunden.[11]

[1]
Forderungen der LAI an die Bundesregierung zum Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen
mit Lateinamerika; Berlin, Dezember 2005

[2] Allein in die Volksrepublik China
exportierten deutsche Unternehmen im Jahr 2004 Waren im Wert von rund 21
Milliarden Euro bei gleichzeitigen Importen im Wert von 32,5 Milliarden Euro
.

[3]
Mitgliedsstaaten sind Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Venezuela.

[4]
Mitgliedsstaaten sind Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien.

[5]
Mitgliedsstaaten sind Belize, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras,
Nicaragua und Panamá.

[6] s. dazu
Deutschland schmiedet Bündnis gegen "französische Agrarinteressen",
Freihandelswettlauf und Endspurt

[7] s. dazu Neuer
Anlauf

[8] La UE destina
fondos a América latina; www.totalnews.com.ar

[9] Peru auf
dem Weg zum Drogenstaat?; Konrad-Adenauer-Stiftung Peru 28.04.2006

[10] s. auch
Wandel durch Entwicklung

[11] s. dazu
Siegeskreuz und Warnungen

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