Un fossato atlantico

<97982940"> Cina – Taiwan – Ue – Usa – Armamenti

<97982941"> Die Welt 05-03-01

Un fossato atlantico

Kirstin Wenk

font-weight: bold”> · Già nel 2003 la Ue ha fornito alla Cina armi “non mortali” per un ammontare di €416mn., con un incremento del 100% sul 2002. la maggior parte delle vendite provenivano da Francia, Italia e Gran Bretagna. La Germania è stata al 5° posto con circa €1,1mn.

David Shambaugh, direttore del Programma politica per la Cina della George-Washington University: «Le forze armate cinesi sono molto interessate alla moderna tecnologia bellica europea».

font-weight: bold”> · L’industria bellica cinese è indietro di 20 anni rispetto agli standard internazionali, conseguenza della difficoltà di accedere alle armi occidentali. La revoca europea dell’embargo sulle armi rischia di modificare la situazione.

· La revoca dell’embargo alla vendita di armi alla Cina prevista per l’estate dalla Ue preoccupa il Congresso americano .

· Con 411 voti a favore e 3 contro, il congresso americano ha approvato una risoluzione con cui si cheide al presidente Bush di fare pressioni sull’Europa perché mantenga il divieto di esportazioni di armamenti. Nel 1979 Washington assicurò a Taipei l’appoggio militare in caso di attacco da parte di Pechino.

font-weight: bold”> · La revoca dell’embargo scava un profondo fossato tra le due sponde dell’Atlantico e divide tra loro gli europei: Francia, Germania e Gran Bretagna sono a favore della revoca; il parlamento l’ha invece condannato.

· Il divieto di esportazione di armamenti dovrebbe essere sostituito da un rigido codice di comportamento che regolamenta l’esportazione in paesi terzi di tecnologia militare e i prodotti a uso duale; il codice non è però vincolante dal punto di vista giuridico.

· Pflüger, Cdu-Csu : questa scelta è «Segnale sbagliato a Pechino», teme inoltre un acutizzarsi della questione taiwanese; denuncia l’atteggiamento unilateralistico della Ue, mentre è essa stessa critica verso quello statunitense.

· Il verde Nachtwei: L’Europa deve cercare di comprendere maggiormente gli interessi strategici americani in Est Asia».

Preoccupazioni a Washington anche per il rischio di una modifica dello status quo se la Cina varierà una legge che consente il ricorso alla forza contro Taiwan, in caso questa si dichiarasse formalmente indipendente. La Cina ha 600 missili pronti a colpire Taiwan.

<97982943"> Die Welt 05-03-01

<97982944"/> <97701717"> Ein atlantischer Graben

USA lehnen die geplante Aufhebung des EU-Waffenembargos gegen China ab

von Kirstin Wenk

Berlin – Wenn am 5. März der Nationale Volkskongreß in Peking seine jährliche Sitzung beginnt, steht ein brisantes Thema auf der Agenda: die Verabschiedung des Antisezessionsgesetzes gegen Taiwan. Die Führung der Kommunistischen Partei möchte Gewaltanwendung gegen Taiwan legalisieren, falls die “abtrünnige Provinz” sich formal unabhängig erklären sollte. Seit dem 17. Dezember, als Peking seine Pläne zum neuen Gesetz verkündete, sorgt das Thema Taiwan für Unruhe in Washington. Kongreßabgeordnete fürchten eine Veränderung des Status quo in der explosiven Region, wo China 600 Raketen auf die Insel gerichtet hat. Ebenso wie das Gesetz beunruhigt sie die bis Sommer geplante Aufhebung des EU-Waffenembargos gegen China. Mit 411 zu drei Stimmen verabschiedeten sie eine Resolution, in der US-Präsident George W. Bush aufgefordert wurde, Europa zur Einhaltung des Ausfuhrverbots zu drängen. In Amerika löse die Vorstellung, daß China in den Besitz von neuestem technologischem Know-how komme, “tiefe Sorgen” aus, sagte Bush in Brüssel.

Die bevorstehende Aufhebung des Embargos zieht nicht nur einen tiefen atlantischen Graben, sondern spaltet auch die Europäer. Das EU-Parlament verurteilte die geplante Änderung, während vor allem Frankreich, Deutschland und Großbritannien das Embargo als anachronistisches Relikt betrachten. Brüssel verhängte es 1989, nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Bis heute rechtfertigt die Kommunistische Partei das Massaker. Dennoch leitete sie Reformen ein, die den meisten Chinesen mehr Wohlstand und persönliche Freiheiten brachten. Deshalb heißt es sowohl in Brüssel als auch im Bundeskanzleramt, daß man China nicht weiter mit Tyranneien wie Nordkorea in eine Schublade stecke könne. Zudem soll das Ausfuhrverbot durch einen strengen Verhaltenskodex ersetzt werden, nach dem Waffentechnologie und Güter, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke genutzt werden können, in Drittländer exportiert werden dürfen. Rechtlich verbindlich werden diese neuen Regeln aber nicht sein.

Deutsche Bundestagsabgeordnete quer durch die Parteien zweifeln deshalb, daß der Kodex ähnlich restriktiv wie das Ausfuhrverbot werde. “Warum soll man ein Embargo aufheben, um es dann durch einen Kodex zu ersetzen?” fragt Friedbert Pflüger, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. “Das wäre das falsche Signal an Peking”, sagte er der WELT. “Die Aufhebung würde ein Persilschein in Sachen Menschenrechte bedeuten.” Zudem fürchtet er eine Zuspitzung der heiklen Lage an der Taiwan-Straße. Pflüger kritisiert die “einseitige Entscheidung” der EU in dieser Sache, die zu Irritierungen in Washington geführt habe. “Wenn die Europäer den vermeintlichen Unilateralismus der USA bemängeln, müssen sie selbst auch derart wichtige Entscheidungen mit dem Nato-Partner jenseits des Atlantiks abstimmen.” Auch Winfried Nachtwei, Vizefraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag und sicherheitspolitischer Sprecher seiner Partei, sagt: “Europa muß mehr Verständnis für die strategischen Interessen der USA in Ostasien aufbringen.” 1979 sicherte Washington Taipeh zu, ihm im Falle eines Angriffs durch Peking militärisch beizustehen. Nachtwei verweist auf den Bundestagsbeschluß vom 28. Oktober 2004. Darin plädieren die Ab
geordneten für eine verbindliche und restriktive Rüstungspolitik in Europa. “Angesichts der Probleme in China sind die Bedingungen für eine Aufhebung des EU-Waffenembargos noch nicht gegeben.”

Bereits 2003 hat die EU legal “nichttödliche” Waffen im Wert von 416 Mio. Euro nach China geliefert – zum Vorjahr eine Steigerung um fast 100 Prozent. Der größte Anteil fiel auf Frankreich, Italien und Großbritannien. Deutschland folgt auf dem fünften Platz mit Gütern im Wert von knapp 1,1 Mio. Euro. “Chinas Armee ist sehr daran interessiert, moderne Waffentechnologie aus Europa zu bekommen”, sagt David Shambaugh, Direktor des China Policy Program an der George-Washington-Universität. Pekings Kriegsindustrie liege 20 Jahre hinter internationalen Standards zurück – eine Folge des schweren Zugangs zu westlichen Waffen. Eine Aufhebung des EU-Embargos drohe das zu ändern.

Artikel erschienen am Di, 1. März 2005

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