Un consigliere in Angola

S-E Africa, Angola, economia, Germania, Cina           German Foreign Policy            06-07-06

Un consigliere in Angola

L’Angola, oggi il mercato in maggior crescita di tutta
l’Africa, è il secondo maggior produttore di petrolio africano dopo la Nigeria a
sud del Sahara e possiede enormi ricchezze minerarie (ferro, rame e oro);
l’offerta di diamanti dell’Angola si è collocata nel 2003 al 4° posto
internazionale.

Numerose ricchezze minerarie si trovano nell’area al confine
con il Congo, dove la missione delle forze europee permetterà di ottenere concessioni
di estrazione.

Il governo angolano intende utilizzare gli introiti
derivanti dalla vendita delle materie prime per finanziare per la ricostruzione
del paese, distrutto da una decennale guerra civile, un processo che richiederà
almeno due decenni, e che offre possibilità di investimenti e di export in
diversi settori; si parla di $20MD di investimenti necessari per il solo
settore energetico.

   Il
mondo economico tedesco si è reso conto solo in ritardo del balzo economico in
Angola; ancora nel 2004 l’interscambio commerciale ammontava a soli €80mn. L’interscambio
è accelerato dopo un accordo di tutela e di incentivazione degli investimenti e
in seguito alla riattivazione degli incentivi statali (le garanzie Hermes),
giungendo nel periodo gennaio-novembre 2005 a €155mn., con tendenza in crescita.
Ora, all’ombra della missione militare tedesca in Congo, gli ambienti economici
tedeschi si stanno dando da fare per rafforzare la propria posizione in Angola,
confinante a N-O con il  Congo.

La tedesca Africa-Verein cerca di facilitare l’espansione
delle imprese tedesche in Angola organizzando viaggi di delegazioni; si pensa
anche ad aumentare gli aiuti allo sviluppo per accrescere l’influenza tedesca.

Torna utile alle imprese tedesche che il governo angolano si
serva come “consigliere” di un personaggio politico di primo piano della CSU,
l’ex segretario di Stato per l’Economia Erich Riedl, coinvolto negli anni 1990
in un affare di bustarelle per l’esportazione di panzer in Arabia Saudita.

Da anni Riedl è entrato in Angola come membro del consiglio
della società ingegneristica di Norimberga Gauff, che nel 2005 ha ottenuto un
appalto per €2mn. nel paese; ora Gauff sta rinnovando la rete idrica di Luanda
per €20mn. e riattivando una strada di collegamento per €22mn.

Pechino prende dall’Angola oltre 1/3 del suo import
dall’Africa e le imprese tedesche si trovano all’improvviso a dover competere
con quelle cinesi. Per la tedesca SWP la veloce espansione dell’influenza
cinese in Africa rappresenta una sfida centrale alla politica tedesca in
Africa; SWP riferisce che, nell’agosto 2005, Pechino si è acquistata l’accesso
ad un campo petrolifero angolando erogando $2MD di credito; inoltre almeno il
70% delle commesse finanziate tramite il credito dovranno essere assegnate ad
imprese cinesi.

È stata motivata non tanto da valutazioni economiche quanto
dalla volontà di rafforzare la posizione della Cina in Angola anche la
decisione della Cina di scegliere il gruppo statale petrolifero angolano
Sonangol come partner per l’estrazione petrolifera in Argentina.

Coinvolti nella competizione anche gli USA: l’Angola è uno
dei maggiori fornitori di petrolio degli USA, e ora anche la Cina è entrata
nell’estrazione del petrolio angolano e acquista quasi tanto petrolio quanto
gli USA.

L’Angola è oggetto di competizione anche come via di
transito: la U.S. Trade and Development Agency (USTDA) sta occupandosi del
finanziamento di una linea ferroviaria, che permetterà di trasportare il rame
dello Zambia attraverso l’Angola verso i paesi occidentali.

Nelle miniere di rame e carbone dello Zambia Pechino avrebbe
investito fino al 2005 circa $160mn.

German
Foreign Policy   06-07-06

Berater
in Angola

LUANDA/HAMBURG

(Eigener
Bericht) – Im Schatten des
Bundeswehreinsatzes in der Demokratischen Republik Kongo bemühen sich deutsche
Wirtschaftskreise um die Stärkung ihrer Position im südwestlich angrenzenden
Ressourcenstaat Angola
. Entsprechende Maßnahmen setzt der Hamburger
Afrika-Verein am morgigen Freitag mit einem Expertengespräch fort.

    Angola
ist der zweitgrößte Erdölproduzent in Afrika südlich der Sahara und verfügt
über weitere umfangreiche Bodenschätze, deren Verkauf nach dem Ende des
jahrzehntelangen Bürgerkrieges einen rasanten Wirtschaftsaufschwung und damit
lukrative Folgeaufträge für ausländische Unternehmen ermöglicht
.

    Als
"Berater" der angolanischen Regierung ist ein prominenter
CSU-Politiker tätig.
Deutsche Firmen, die den angolanischen Boom fast
verschlafen haben, konkurrieren mit Betrieben aus der Volksrepublik China
.

    Beijing
bezieht mehr als ein Viertel seiner Afrika-Importe aus Angola
. Der Kampf um die Rohstoffe des Landes
und um Folgeaufträge ist Teil der globalen Konkurrenz um begrenzte Güter und
Märkte, die sich dramatisch zuspitzt und in einer zunehmenden Zahl von Staaten
kriegerische Formen annimmt – so etwa im angrenzenden Kongo.

Zukunftsmarkt

Wie es bei der
Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) heißt, "sollte" die Bundesregierung
dem lange Zeit vernachlässigten Angola "strategische(…) Bedeutung nicht
nur im südlichen Afrika" beimessen.[1]

   
Das Land gilt derzeit als stärkster Wachstumsmarkt
des gesamten Kontinents. Basis des Booms sind Bodenschätze
: Angola
ist nach Nigeria der zweitgrößte Erdölproduzent südlich der Sahara
und
verfügt über umfangreiche
Vorkommen an Eisenerz, Kupfer und Gold. 2003 rangierte das Diamantenangebot des
südwestafrikanischen Landes an weltweit vierter Stelle
. Zahlreiche
Ressourcen werden in Provinzen lokalisiert, die an die Demokratische Republik
Kongo grenzen – den Staat, in dem gegenwärtig ein Aufmarsch europäischer
Truppen die Vergabe von Abbaukonzessionen begleitet.

   
Die
angolanische Regierung nutzt die Einkünfte aus dem Rohstoffgeschäft, um den Wiederaufbau
des von einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg zerstörten Landes zu finanzieren. Dieser Prozess sei auf
"mindestens zwei Jahrzehnte" angelegt und biete in zahlreichen
Branchen Export- und Investitionsmöglichkeiten, heißt es bei der bfai.[2] Von
einem landesweiten Investitionsbedarf in einem Umfang von rund 20 Milliarden
US-Dollar allein auf dem Energiesektor ist die Rede; Angola gilt als
"Zukunftsmarkt".

Wirtschaftsförderung

   
Die deutsche Wirtschaft hat den
Aufschwung in Angola erst sehr spät wahrgenommen. Noch im Jahr 2004 erreichte
das bilaterale Handelsvolumen einen Umfang von lediglich 80 Millionen Euro.

Erst nach dem Abschluss eines Investitionsschutz- und -förderungsabkommens
sowie nach der Wiedergewährung staatlicher Förderung (Hermes-Garantien) schnellte der Wirtschaftsaustausch
in die Höhe und erreichte bereits von Januar bis November 2005 fast 155
Millionen Euro – mit steigender Tendenz.

   
Der
deutsche Afrika-Verein
organisiert seit geraumer Zeit Delegationsreisen, um die Expansion deutscher
Firmen nach Angola zu erleichtern; für den morgigen Freitag ist ein
Expertengespräch zur Konkurrenzlage in dem südwestafrikanischen Land
angekündigt. Auch die Intensivierung deutscher Entwicklungshilfezahlungen, die
den deutschen Einfluss ausweiten könnte, gilt als nicht ausgeschlossen.

Herausforderung

   
In Angola konkurrieren deutsche Firmen insbesondere
gegen die Volksrepublik China
, die seit einigen Jahren ihre Wirtschaftstätigkeit stark ausweitet. Berlin
beobachtet diese Aktivitäten mit großer Aufmerksamkeit.

   
So stellte die Stiftung Wissenschaft und Politik
(SWP) im vergangenen August fest, Beijing habe sich den Zugriff auf ein
angolanisches Erdölfeld mit einem Zwei-Milliarden-Dollar-Kredit erkauft;
überdies müssten mindestens 70 Prozent der durch den Kredit finanzierten
Aufträge an chinesische Firmen vergeben werden.
[3]

   
Auch
sei die Entscheidung Chinas,
"den staatseigenen angolanischen Erdölkonzern Sonangol zum Partner seiner
Erdölförderung in Argentinien zu machen, (…) weniger wirtschaftlich
motiviert" und solle vor allem die chinesische Position in Angola
konsolidieren.

   
"Die
rasche Ausdehnung des chinesischen Einflusses in Afrika stellt (…) eine
zentrale Herausforderung für die deutsche Afrikapolitik (…) dar", resümiert
die SWP.[4] Tatsächlich geht die Konkurrenz zu Beijing inzwischen in mehreren
Staaten, unter anderem in Zimbabwe [5] und vor allem im Sudan [6], in offene
Konfrontation bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen über.

Kupfer-Korridor

   
In
die Konkurrenzlage involviert sind immer stärker auch die USA. Angola ist ein wichtiger
Erdöllieferant der Vereinigten Staaten, die ihre Energieträger in zunehmendem
Maße aus Afrika beziehen wollen, um die Abhängigkeit vom Krisengebiet rund um
den Persischen Golf zu minimieren.

   
Inzwischen
ist auch Beijing in die angolanische Erdölförderung eingestiegen und bezieht
fast ebensoviel Erdöl von Luanda wie Washington.

   
Auch
als Transitstaat droht Angola Objekt der Konkurrenzkämpfe zu werden. So bemüht sich die U.S. Trade and
Development Agency (USTDA) um die Finanzierung einer Bahnlinie, mit deren Hilfe
die umfangreichen Kupfervorkommen Sambias über angolanisches Territorium in
Richtung Westen abtransportiert werden sollen ("Kupfer-Korridor")
.[7]
In sambische Kupfer- und Kohleminen hatte Beijing bis zum vergangenen Jahr
bereits rund 170 Millionen US-Dollar investiert.

Unbeachtet

Angesichts der
scharfen Konkurrenzkämpfe kommt
deutschen Interessenten zugute, dass die Regierung in Luanda einen deutschen "Berater"
beschäftigt.
Dabei handelt es sich um den ehemaligen Parlamentarischen Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium
Erich Riedl, einen CSU-Politiker, der in den 1990er Jahren im Verdacht stand,
in eine Schmiergeldaffäre um den Export deutscher Spürpanzer nach Saudi-Arabien
verwickelt
zu sein. Riedl ist bereits vor Jahren als Mitglied im Beirat der Nürnberger
Ingenieurfirma Gauff aufgetreten
[8], die im vergangenen Jahr zwei Millionenaufträge in
Angola erhalten hat. Das deutsche Unternehmen erneuert für 20 Millionen Euro
die Wasserversorgung der Hauptstadt Luanda und organisiert für 22 Millionen
Euro die Rehabilitierung einer etwas weiter südlich gelegenen
Verbindungsstraße. Die profitable Tätigkeit des früheren Staatssekretärs
("Spür-Riedl") und deren politische Implikationen bleiben in
Deutschland unbeachtet.

[1] Angola
steht hoch in der Gunst der Investoren. Gute Chancen für die deutsche
Wirtschaft; Bundesagentur für Außenwirtschaft 29.03.2006

[2]
Wirtschaftstrends kompakt Angola 2006; Bundesagentur für Außenwirtschaft
22.02.2006

[3], [4] Die
Afrikapolitik der Volksrepublik China; SWP-Studie S 20, August 2005

[5] s. dazu
Ein krimineller Plan

[6] s. dazu
Keimzelle und "Wie im Kongo"

[7] Sambia
plant "Kupfer Korridor" durch Angola; Bundesagentur für Außenwirtschaft
12.05.2006

[8]
Wirtschaftstag Nahost in Leipzig; Wirtschaftsforum Nah- und Mittelost 6/2002

 

Leave a Reply