Trasferimento accelerato

Germania, armamenti, aerospaziale German Foreign Policy 05-11-11

Trasferimento accelerato
Nel
2004 EADS ha creato una fondazione per la promozione di ricerca
utilizzabile militarmente: di fronte agli sforzi americani nella
ricerca urge costruire “un’Europa della ricerca”.

L’industria
degli armamenti tedesca ha conferito il “Premio per la tecnologia” al
centro di ricerca in Germania (Corporate Research Centre) del gruppo di
produzione di armamenti EADS, che ha sviluppato un sistema di
rilevamento veloce e semplice per sostanze pericolose, come esplosivi,
droghe o gas tossici.
Lo strumento è a “uso-duale”, utilizzabile ad esempio in aeroporti o nella difesa ambientale, ma può essere utilizzato anche dai militari in apparecchi di ricerca delle mine.
Il
suo sviluppo è stato finanziato dal ministero tedesco per l’Istruzione
e la Ricerca. I test per il prodotto EADS da portare sul mercato sono
finanziati da un fondo civile della UE.

La Confindustria tedesca (BDI) ha chiesto che vengano maggiormente coinvolte le università nelle ricerche scientifiche belliche; chiede anche finanziamenti statali in aggiunta a quelli tratti dal bilancio per la ricerca della UE.
EADS finanzia dipartimenti universitari di Brema e Monaco
Tramite i suoi mezzi finanziari, EADS esercita una forte influenza sul lavoro delle università e istituti superiori tedeschi
;
dal 2002 appoggia a Monaco il master “Tecnica della produzione e
dell’informazione”; ha offerto all’istituto superiore di Brema un
professore (che ha lavorato a lungo in EADS) di “biotecnica e
tecnologia dei sistemi di astronautica”, un corso che finanzierà per 5
anni.
Nel centro di ricerca EADS lavorano 220 dipendenti fissi a cui si aggiungono 100 dottorandi, laureandi e tirocinanti, una cooperazione il cui scopo
è quello di accelerare il trasferimento dei risultati della ricerca e
del know-how nelle utilizzazioni del gruppo di armamenti e
l’integrazione di nuove tecnologie nei prodotti attuali e futuri di
EADS.
German Foreign Policy 05-11-11

Beschleunigter Transfer

BERLIN/HALLE(Eigener
Bericht) – Nach der Verleihung eines "Technologiepreises" deutscher
Waffenbetriebe an den Rüstungskonzern EADS werden Bedenken gegen die
zunehmende Militarisierung des deutschen Wissenschaftsbetriebes laut. Öffentliche
Grundlagenforschung sollte der Wehrindustrie "nicht wissentlich und
willentlich" zuarbeiten, fordert Prof. Jürgen Kirschner, Direktor am
Max-Planck-Institut in Halle
, im Gespräch mit german-foreign-policy.com. Zuvor
hatte der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in einer
Feierstunde nach stärkerer Einbeziehung der Universitäten in
kriegswissenschaftliche Untersuchungen verlangt. Das vom BDI
ausgezeichnete Rüstungsunternehmen EADS finanziert Hochschulabteilungen
in Bremen und München.
Angesichts der offenkundigen
Verschmelzung ziviler und militärischer Wisschenschaftsarbeit kommt es
in der Max-Planck-Gesellschaft zu Konflikten.
Der
am 8. November vergebene "Technologiepreis" [1] ist vom BDI aus Anlass
des 50-jährigen Bestehens der Bundeswehr erstmals ausgelobt und jetzt
dem EADS-Forschungszentrum Deutschland (Corporate Research Centre)
zugesprochen worden.
EADS hat einen
operativ schnell handhabbaren Nachweis für gefährliche Substanzen wie
Sprengstoffe, Drogen oder Giftgase entwickelt. Das "hypersensitive"
Gerät gilt als klassisches "dual-use"-Produkt, das in zivilen Bereichen
wie etwa in Flughäfen oder beim Umweltschutz, aber auch in
Minensuchgeräten der Militärs Anwendung finden kann. Für die
Entwicklung wurden Mittel des Bundesministeriums für Bildung und
Forschung genutzt. Die gegenwärtigen Praxistests, die das EADS-Produkt
zur Marktreife bringen sollen, werden u.a. aus zivilen Fonds der EU
finanziert.
[2]

Integration

Der
Preisträger, das Corporate Research Centre von EADS, bedient eine der
Schnittstellen, über die rüstungsrelevante Forschungsergebnisse in
zivil-militärische Nutzungen überführt werden. Im
EADS-Forschungszentrum sind über 220 festangestellte Mitarbeiter tätig;
zusätzlich arbeiten dort annähernd 100 Doktoranden, Diplomanden und
Praktikanten. Das Zentrum legt Wert auf die Kooperation mit externen
Forschungseinrichtungen und Hochschulen
, in denen der Rüstungskonzern Forschungsergebnisse abschöpft. Das
Corporate Research Centre nennt als Ziel der Zusammenarbeit den
"beschleunigten Transfer von Forschungsergebnissen und Know-How in die
Anwendungen" des Rüstungskonzerns und die "Integration neuer,
aufkommender Technologien in vorhandene und zukünftige Produkte der
EADS".
[3]
Anschub
Zur
Förderung der militärisch nutzbaren Forschung hat EADS im September
2004 eine mit 24 Millionen Euro ausgestattete Stiftung gegründet.
Angesichts der allgegenwärtigen Forschungsanstrengungen der USA sei es
"zwingend erforderlich, ein Europa der Forschung aufzubauen", erklärte
das Unternehmen, dem eine führende Rolle in der künftigen europäischen
Kriegsindustrie zugedacht ist.
[4] Der
Rüstungskonzern hat durch seine Finanzmittel erheblichen Einfluss auf
die Arbeit deutscher Universitäten und Hochschulen. An der
Fachhochschule München etwa unterstützt EADS seit 2002 den
Masterstudiengang "Produktion und Informationstechnik" mit einer
"beträchtlichen finanziellen Zuwendung".[5] Der Hochschule Bremen hat
der Rüstungskonzern gerade eine Professur für "Technische
Biologie/Raumfahrtsystemtechnologie" gestiftet und leistet dafür eine
Anschubfinanzierung über fünf Jahre. Der Inhaber der Professur war
zuvor jahrelang bei EADS tätig.
[6]
Motivation
Nachdem es bereits
gelungen ist, die gemeinsamen Forschungsetats der Europäischen Union
für militärische Projekte zu öffnen [7], fordern auch die Preisstifter
der deutschen Rüstungsindustrie zusätzliche staatliche Mittel
: "Mit der Auslobung des Preises wollen wir zu einer besseren Förderung der wehrtechnologischen Forschung motivieren, die in Deutschland leider vernachlässigt wird",
erklärt der Jury-Vorsitzende Friedrich Lürßen, Mitglied im Präsidium
des BDI. Die Wissenschaft will der BDI auf breiter Front auf die
Militärforschung verpflichten: "Sowohl Universitäten als auch andere
Forschungseinrichtungen sollten sich in Zukunft der
Sicherheitsforschung verstärkt annehmen", fordert Lürßen.[8]
Selbstverständlich
Die
Erhöhung der staatlichen Haushaltsbudgets für Forschungsmaßnahmen der
deutschen Industrie ist Gegenstand der gegenwärtigen
Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD. Auf Regierungsebene
haben sich Berlin und Paris bereits im vergangenen Jahr auf eine
massive Anhebung der entsprechenden EU-Mittel geeinigt, deren
industriepolitische Streuung Aufgabe des deutschen EU-Kommissars Günter
Verheugen ist
.[9] Dass zu den bevorzugten
Zuwendungsempfängern EADS und andere Rüstungsbetriebe gehören werden,
gilt in Brüssel als selbstverständlich.
Nicht zulassen
In
der Max-Planck-Gesellschaft, deren Vorläuferorganisationen an der
Aufrüstung des Deutschen Reiches für zwei Weltkriege beteiligt waren,
sorgt ein Vorstoß zugunsten wehrkompatibler Entwicklungen für ernste Konflikte.[10] Im Interview mit german-foreign-policy.com spricht
sich Prof. Dr. Jürgen Kirschner dafür aus, die Max-Planck-Gesellschaft
vor Wehrforschungsaktivitäten zu bewahren und die Militarisierung des
Wissenschaftsbetriebs nicht zuzulassen.

Lesen Sie das Interview mit Prof. Jürgen Kirschner.
[1] s. dazu Ein Gebot der Zeit
[2] "Hypersensitive Spürnase" von EADS gewinnt BDI-Technologiepreis der wehrtechnischen Industrie; www.eads.net 08.11.2005
[3] Corporate Research Center (Zentrales Forschungszentrum); www.eads.com
[4]
EADS-Stiftung zur Forschungsförderung gegründet; www.eads.com
22.09.2004. S. auch "Neuordnung" der europäischen Rüstungsindustrie
[5] Patenschaft für deutsch-französischen Doppelmaster der FH München; www.uni-protokolle.de 27.11.2002
[6] EADS Space Transportation stiftet Hochschule Bremen Professur; www.hs-bremen.de 07.09.2005
[7] s. dazu Forschen für den Krieg und Rüstungsforschung
[8] BDI vergibt erstmalig Technologiepreis der wehrtechnischen Industrie; www.bdi-online.de 08.11.2005
[9] s. dazu Das Diktat von Berlin
[10] s. dazu Ein Gebot der Zeit

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