Struttura di trasferimento

Germania, pol. estera, Irak            German Foreign Policy   05-10-17

La struttura pluristatale dell’Irak non è l’opzione preferita dai paesi belligeranti occidentali perchè l’amministrazione regionale delle riserve petrolifere rende più difficoltoso lo sfruttamento delle risorse dal punto di vista tecnico, logistico e soprattutto politico, con la conseguente necessità di raddoppiare l’opera di lobby e di pressione finanziaria.
Il governo tedesco ha finanziato progetti per la “federalizzazione” dell’Irak, ed ha delegato per la sua realizzazione fondazioni dei partiti che hanno sede in MO (Consulenza e appoggio alle elite politiche nazionali regionali e locali nel processo costituzionale in Irak).

Berlino consiglia la creazione di un’amministrazione centralizzata che serva alle forze di occupazione come strumento di trasferimento delle risorse e che al contempo soddisfi le richieste interne di partecipazione con una distribuzione regionale dei sovrapprofitti.

La Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP), che collabora con il ministero degli esteri tedesco, assegna molta importanza alla soluzione “federale”.

La Fondazione Naumann ha tenuto in Giordania la quarta parte di una serie di conferenze, che hanno avuto un’influenza diretta sul referendum costituzionale; a queste conferenze hanno partecipato circa 100 rappresentanti dell’apparato burocratico iracheno. Tra gli specialisti tedeschi in questioni federali e potere giuridico che hanno partecipato vi era un giudice della Corte Costituzionale tedesca, il ministro della Giustizia della Renania-Palatinato, e l’ex ministro federale all’Economia, conte Otto Lambsdorff.[Parlamentare nel 1972-1998, ministro dell’economia 1977-84- N.d.R.] Lambsdorff chiede agli iracheni di mettere da parte le loro dispute interne sulla suddivisione dei profitti derivanti dall’estrazione del petrolio, dando la priorità alla disponibilità internazionale delle risorse. «In questo senso una Costituzione può rimanere sul vago, anche per quanto riguarda, ad esempio, l’esatta, “giusta” suddivisione della ricchezza petrolifera».

Le elite curde con cui il governo tedesco intrattiene strette relazioni, sperano negli introiti derivanti dagli impianti petroliferi della regione e contano su ampie prebende in seguito all’organizzazione di proprie strutture statali. Analoga posizione vale per i clan predominanti nel Sud Irak.

Secondo i media tedeschi l’Irak ha ora una “Costituzione per 3 popoli” e sarà ora creata un’entità statale “federale”, con delimitazioni in base a religione o razza, con strutture amministrative autonome.

Secondo gli osservatori internazionali sono in atto tentativi di destabilizzazione della Siria a cui partecipano in modo determinante le autorità tedesche; Wolker Perthes della Fondazione berlinese Wissenschaft und Politik, delinea come possibilità di svolta verso l’instaurazione di un governo più democratico, un putch militare a Damasco, la soluzione meno negativa (modello: il Pakistan del generale Musharaff).

German Foreign Policy       05-10-17
Transferstruktur
BAGDAD/BERLIN/DAMASKUS(Eigener Bericht) – Nach dem irakischen Verfassungsreferendum unter ausländischer Militärbesatzung richtet sich die deutsche Außenpolitik auf eine Spaltung des Landes in tribale Wirtschaftszonen ein. Während die Bagdader Zentralregierung Kontrollfunktionen für das westliche Ölgeschäft ausüben wird, sollen die irakischen "Stämme" mit Wertschöpfungsresten befriedet werden, heißt es in Berlin. Entsprechende Entwürfe für eine "Föderalisierung" des Irak finanziert das Auswärtige Amt und delegiert die Umsetzung an die deutschen Parteistiftungen mit Sitz im Nahen Osten ("Beratung und Unterstützung nationaler, regionaler und lokaler politischer Eliten im Prozess der Verfassungsgebung im Irak"). Bei der Eliten-Instruktion raten die Beauftragten des Auswärtigen Amtes, nachvollziehbare Präzisierungen über Rückflüsse aus dem irakischen Öl-Reichtum zu unterlassen und die entsprechenden Rechtstitel "durchaus dunkel" zu formulieren. german-foreign-policy veröffentlicht Auszüge.
Wie es in den deutschen Medien heißt, habe der Irak "(e)ine Verfassung für 3 Völker" erhalten[1] und werde jetzt zu einem "föderalen" Staatswesen ausgebaut. Die Formulierungen knüpfen an völkische Ordnungsvorstellungen an, nach denen Religion oder Rasse zu territorialen Abgrenzungen führen und autonome Verwaltungsstrukturen begründen. Demnach handelt es sich bei Schiiten, Kurden und Sunniten um "Volksgruppen", deren primäre Zuordnung ethnisch (rassisch) erfolgen muß und zentralstaatlich nur umhüllt wird. Diese Offerte haben kurdische Separatisten bereits im Januar aufgenommen und bei einer regionalen Abstimmung im Nordirak absolute Mehrheiten für die Abspaltung dieses Landesteils gewonnen. Die kurdischen Eliten, mit denen die deutsche Außenpolitik enge Beziehungen unterhält, spekulieren auf Einnahmen aus den Ölförderstätten der Region und rechnen sich umfangreiche Pfründe durch Etablierung eigener Staatsstrukturen aus. Ähnliches gilt für die südirakischen Herrschaftsclans.
Streuung
Eine regionale Verwaltung der Ölreserven des Irak würde die Ressourcenausbeute in mehrfacher Weise erschweren: technisch, logistisch, vor allem aber politisch. Wegen der Doppelung notwendiger Lobbyarbeit und finanzieller Einflußpflege ist die Mehrstaatlichkeit des Irak nicht die bevorzugte Option der westlichen Kriegsbeteiligten. Stattdessen empfiehlt Berlin die Schaffung einer hauptstädtischen Verwaltung, die als Wertschöpfungsorgan der Besatzungskräfte auftritt und zugleich innerirakischen Beteiligungsforderungen durch regionale Streuung von Finanzüberschüssen entgegenkommt. Dieser Lösung, die als "föderal" firmiert, verleiht die Friedrich-Naumann-Stiftung (FDP) in Zusammenarbeit mit dem Auswärtigen Amt besonderen Nachdruck.
Constitution building
In einer Konferenzserie, deren vierter Teil jetzt in Jordanien abgehalten wurde und unmittelbaren Einfluß auf das Verfassungsreferendum nahm, versammelte die Naumann-Stiftung rund 100 Vertreter aus dem irakischen Behördenapparat, um in dem "international wegen seiner Rohstoffreserven bedeutsamen Irak (…) eine Vermittlerrolle übernehmen zu könn
en"
[2]. Als Spezialisten, die über "Wesensmerkmale des Föderalismus und die Bedeutung der judikativen Gewalt im föderalen Staat" referierten, traten u.a. Prof. Dr. Siegfried Broß, Richter am deutschen Bundesverfassungsgericht, und Herbert Mertin, Justizminister des Landes Rheinland-Pfalz, auf. Eine besondere Rolle war dem ehemaligen Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland, Otto Graf Lambsdorff, zugedacht. Auch Lambsdorff nahm sich des Föderalismus an ("Constitution building in Iraq").
Dunkel bleiben
Nach Auffassung von Lambsdorff müssen im Irak dringend "marktwirtschaftliche Verhältnisse"[3] eingeführt werden. Bei deren Ausgestaltung empfiehlt er den irakischen Eliten, sich an dem Schweizer Wirtschaftstheoretiker Wilhelm Röpke zu orientieren. Röpke wird in der internationalen Literatur als Verächter der Massendemokratie bezeichnet, der "politische Autonomie und ökonomische Dezentralisierung" propagiert[4] – eine familiär fundierte Kantonalordnung mit freien Zugriffsmöglichkeiten für die jeweils stärkste Kapitalfraktion ("Markt"). Um die westliche, also stärkste Nachfrage nach irakischem Öl uneingeschränkt zu sichern, verlangt Lambsdorff von den Irakern, ihren inneren Zwist um die "Verteilung der Gewinne aus der Ölförderung" zurückzustellen[5]. Prioritär sei die (internationale) Verfügbarkeit der Ölressourcen ("Öl muss sicher gefördert werden können"). Weiter heißt es bei dem früheren deutschen Wirtschaftsminister über das irakische Referendum: "In diesem Sinne kann eine Verfassung durchaus dunkel bleiben, auch was z.B. die exakte, die ‘gerechte’ Verteilung von Öl-Reichtum angeht."
Lösung
Die Instruktionen zielen erkennbar darauf ab, die Folgen des verlorenen Eroberungskrieges den regional entmachteten Irakern zu überlassen, jedoch die hauptstädtische Verwaltung zu stärken, um sie als Transferstruktur für den Ressourcenabfluß zu nutzen. Ähnliche Konzepte zeichnen sich bei der schleichenden Eroberung Syriens ab. Dort sickern amerikanische Sonderkommandos in syrische Grenzgebiete ein[6] und ermutigen die regionalen Verwaltungen zur Kollaboration. Nach Auffassung internationaler Beobachter steht Syrien vor Umsturzversuchen, zu denen die Tätigkeit deutscher Behörden maßgeblich beiträgt. Unverschlüsselte Gewaltszenarien zwecks Beseitigung der unabhängigen Staatlichkeit Syriens verbreitet Volker Perthes von der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik. Demnach wäre ein Putsch in Damaskus zwar "nicht gut, aber vielleicht die am wenigsten schlechte Lösung"[7].
Bitte lesen sie Auszüge aus den Irak-Instruktionen des ehemaligen deutschen Wirtschaftsministers Otto Graf Lambsdorff hier.
[1] ZDF heute: Volksabstimmung im Schatten der Gewalt. Hintergrund. Eine Verfassung für drei Völker. 15.10.2005
[2] Friedrich-Naumann-Stiftung: Verfassungsberatung Irak. Auftaktkonferenz in Amman, 1.-4. Juni 2005. Pressemitteilung.
[3] Otto Graf Lambsdorff: Eine Verfassung der Einheit in Vielfalt für die Bürger des Irak (Constitution building in Iraq). Föderalismus: Strukturen und Prinzipien. 10.-16. Juli 2005
[4] Tobias Lanz: Wilhelm Roepke, Swiss Localist, Global Economist
[5] Otto Graf Lambsdorff: Eine Verfassung der Einheit in Vielfalt für die Bürger des Irak (Constitution building in Iraq). Föderalismus: Strukturen und Prinzipien. 10.-16. Juli 2005

[6] G.I.’s and Syrians in Tense Clashes on Iraqi Border. New York Times, 15.10.2005

[7] Volker Perthes: Syria: It’s all over, but it could be messy. In: International Herald Tribune, 05.10.2005

[Syria: It’s all over, but it could be messy

Volker Perthes
International Herald Tribune     05-05-10

BERLIN Bashar Assad’s regime in Syria has reached its end phase, even if it manages to hang on to power for months or years. This is so almost irrespective of what Detlev Mehlis, the UN prosecutor charged with the probe into the murder of former Prime Minister Rafik Hariri of Lebanon, will say in his report about the alleged role of Syria in that crime.

An indictment of high-ranking Syrian officials could precipitate things, of course – for the worse as much as for the better. But even if Mehlis finds no proof of direct Syrian involvement in Hariri’s assassination, the regime will find it almost impossible to overcome its international isolation and its loss of domestic legitimacy.

Syria is accused by the U.S. administration of actively supporting the insurgency in Iraq. It has also offended its main European friend, France, and consumed the patience of other EU states which have long tried to maintain a constructive dialogue on both regional and domestic issues. In addition, it has ruined its relationship with Saudi Arabia, its most important Arab ally, over its handling of Lebanon.

Most important, Assad’s regime has lost the confidence and support of many of Syria’s people and elites. Its mismanagement of Lebanon led to a humiliating withdrawal and opened Syria to an international investigation that deeply infringes upon its sovereignty. Assad has misread major regional and international developments, thereby isolating Syria internationally, and has failed to deliver any political reform.
So how will change eventually occur in Syria? Given the absence of a strong and organized civil movement that could lead a Ukrainian or Georgian type of revolution, there are three scenarios.

First, Assad could embark on a movement to change the system from the top. He would put the blame for the mistakes of the past five years on some of his associates and retire them, release political prisoners, announce real parliamentary elections in a year or so, with competitive presidential elections to follow. At the same time, he would decide that it is more important, from a Syrian national interest perspective, to prevent civil war in Iraq than to gain the satisfaction of seeing the Americans fail. This scenario would demand strong leadership, so unfortunately it is not likely to come about. Neither Assad nor most of his associates seem to understand the world around them. Assad is simply not up for the job he has inherited. And an increasing number of Syrians, including many in high military and security positions, are realizing this.

Many Syrians fear, therefore, a totally different scenario: If the regime exacerbates its isolation as well as its loss of domestic legitimacy by simply trying to sit it out, the Syrian state could progressively disintegrate. Syrians, regardless of sect or class, are not likely to accept a regime that manoeuvres the country into a Belarus-type closure against the world.
Given the lack of political space that would allow political alternatives to develop, opposition against the regime may take unpleasant forms. Already, within in the last weeks and months, petty local disagreements and political uneasines
s has developed into ethno-sectarian disturbances. Apparently, the state is losing authority.
Given the risks of disintegration, a growing number of Syrians see a third scenario as almost inevitable: a military coup. Such a takeover would have to be led by someone from the highest military echelons who would also be a member of the Alawite sect (to which Assad belongs).

In today’s Middle East, coups are probably only possible if they come with a credible promise of democratic change. Any military officer who pushed away Assad and his entourage would therefore have to allow the formation of political forces and real elections in due course. Such a program would win the indispensable support of the bourgeoisies of Damascus and Aleppo as well as of civil servants, intellectuals and even much of the rank and file of the Baath Party. A takeover by a Syrian Musharraf, as it were, would not be a perfect way out, but it might be the least bad solution.

Europe and the United States have a strong interest that change takes place in Damascus and, even more so, that such change come about without anarchy and state failure. Change, moreover, should come from within. Fantasies to the effect that Syrians would welcome regime change from abroad underestimate Syrian nationalism at least as much as Iraqi nationalism was underestimated before the Iraq war.

Should Assad decide to change course, cooperate with the international community and embark on real political reform, Europe and the United States should still be prepared to lend him a helping hand. But if high Syrian officials are accused in the Mehlis report and if Assad refuses to cooperate, the West should isolate his regime – not punish the Syrian people – and signal their preparedness to work with its successors.
(Volker Perthes, director of the German Institute for International and Security Affairs, Berlin, is the author of ”Syria under Bashar al-Assad.”)]

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