Sintonia sulla guerra (Afghanistan-Pakistan)

Gfp     090223
Sintonia sulla guerra

●    Importanza decisiva dell’incontro a Washington tra il nuovo incaricato tedesco per l’Afghanistan, Bernd Mützelburg, e il nuovo incaricato americano, Richard Holbrooke per concordare la strategia.

●    Cosa ormai decisa l’allargamento del conflitto in Afghanistan: per cominciare la Germania aumenta il proprio contingente di 600 soldati.

●    Tra le proposte in discussione: armare e far partecipare al conflitto alcuni clan afghani; osservatori mettono in guardia: si aprirebbe la strada a guerre future tra i signori della guerra afghani;

●    si parla anche di appoggio da parte di India e Iran; la proposta del primo vice-presidente iraniano, Davoudi, di partecipare maggiormente al conflitto afghano è un argomento caldo.

o   Da risolvere al questione delle vie di rifornimento, dato che la rotta principale – via Pakistan attraverso il Khyber Pass – è sempre più sotto il tiro dei ribelli; sono in particolare colpite le forze americane, dato che il 90% dei rifornimenti per le forze tedesche giunge da altre vie.

o   Per il solo rifornimento di combustibile e acqua potabile occorrono circa 100 camion/giorno.

o   E’ aumentata la pressione verso rotte alternative a quella attraverso il Pakistan – quella via ferrovia dall’Europa, o quella sempre ferroviaria attraverso il territorio russo o il Mar Nero e il ponte terrestre Georgia-Azerbaidjan – dato che il Kirghizistan ha annunciato che chiuderà la base militare americana sul proprio territorio, dopo aver accettato $2MD di aiuti finanziaria dalla Russia. Il generale americano Petraeus sta negoziando con l’Uzbekistan per assicurare nuove vie di rifornimento.

o   Su questo gli USA si scontrano con i preparativi tedeschi, che da anni ha raggiunto accordi con la Russia per far passare i suoi rifornimenti, anche militari, via ferrovia su territorio russo – verso Termez, Uzbekistan, dove la Germania ha una sua base militare, e da qui direttamente fino ai confini uzbeko-afghani. Quest’ultimo tratto di ferrovia era stato costruito dall’Urss per il trasporto delle sue truppe in Afghanistan.

o   Berlino sta pensando di prolungare la ferrovia fino a Mazar-e-Sharif, un progetto che ripaga solo in caso di una lunga occupazione.

●    La Russia ha accordi anche con la Nato per “merci non militari” (combustibili, vettovagliamento delle truppe – è ora in corso il primo trasporto Nato, partendo da Riga).

o   L’India ha già offerto il proprio appoggio “civile” all’occupazione dell’Afghanistan;

o   i consiglieri politici europei sono favorevoli all’intervento indiano anche in campo militare; ma questo porterebbe ad un inasprimento della situazione, con il Pakistan, nemico dell’India, da questa circondata.

●    Onu: sviluppi disastrosi del conflitto; nel 2008 le vittime civili +40%, pari a 2118; circa il 405 delle vittime civili (più di due al giorno) sarebbe stato ucciso dalle truppe di occupazioni e dalle forze afghane alleate (2/3 di queste per i bombardamenti occidentali),

partecipano in vario modo alla preparazione di questi attacchi anche i tornado da ricognizione tedeschi.

Gfp      090223
Kriegsabstimmung
23.02.2009
BERLIN/WASHINGTON/KABUL

–   (Eigener Bericht) – Zur Abstimmung der westlichen Kriegsstrategie bricht der neue Berliner Afghanistan-Beauftragte in dieser Woche nach Washington auf. Die Ausweitung der Kämpfe ist beschlossene Sache; die Bundeswehr stockt dazu ihr Kontingent am Hindukusch um vorerst 600 Soldaten auf. Die neue US-Regierung dringt weiter auf die Entsendung zusätzlicher Truppen. Zu den Schwierigkeiten, die rasch gelöst werden müssen, gehört die Frage der Nachschubwege, [linee di rifornimento] da die bisherige Hauptroute via Pakistan immer stärker unter Beschuss von Aufständischen gerät.

–   Russland bietet dem Westen logistische Dienste an – Transitgenehmigungen für Militärtransporte per Bahn. Die Mobilisierung von weiteren nichtmilitärischen Hilfskräften wird ebenfalls diskutiert; im Gespräch sind Unterstützungsleistungen Indiens oder auch des Iran. Jüngste Erhebungen der UNO belegen die desaströse Entwicklung des Krieges; demnach ist wegen der Eskalation der Kämpfe im vergangenen Jahr die Zahl getöteter Zivilisten um 40 Prozent gestiegen.

Entscheidende Absprachen

–   Wie das Auswärtige Amt mitteilt, wird sein neuer Afghanistan-Beauftragter Bernd Mützelburg diese Woche zur Abstimmung der westlichen Kriegsstrategie nach Washington aufbrechen. Mützelburg wird vorwiegend mit dem neuen Afghanistan-Beauftragten des State Department, Richard Holbrooke, verhandeln; ihren Absprachen kommt entscheidende Bedeutung für die westlichen Gesamtaktivitäten zu. Gegenstand ist unter anderem eine weitere Truppenaufstockung am Hindukusch. Washington ist entschlossen, den Krieg militärisch zu gewinnen – ein Vorhaben, das viele Experten für unerreichbar halten. Überlegungen, einzelne afghanische Clans an der Aufstandsbekämpfung zu beteiligen und sie zu diesem Zweck zu bewaffnen, sind weiterhin im Gespräch, obwohl Beobachter entschieden warnen: Damit werde der Boden für künftige Kriege zwischen traditionellen afghanischen Warlords bereitet. Nach den Gesprächen in Washington wird Mützelburg nach Asien reisen und in Afghanistan und Pakistan die deutsch-amerikanischen Planungen vorantreiben.[1]

Nachschubprobleme

–   Zu den Problemen, die nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden können, gehört die Sicherung der Nachschubwege. Allein für die Versorgung der Besatzungskräfte mit Treibstoff und Trinkwasser werden pro Tag rund 100 Lastwagenladungen benötigt. Große Teile des westlichen Nachschubs sind gefährdet, seit die bisherige Hauptroute via Pakistan, über die Benzin, Verpflegung und Munition nach Afghanistan verbracht werden, immer stärker von Aufständischen angegriffen wird. Wie es in Militärkreisen heißt, trifft dies vor allem die US-Streitkräfte, während die Bundeswehr rund 90 Prozent ihres Nachschubs über andere Wege bezieht.

–   Als Alternative zur Pakistan-Route gilt die Versorgung aus Europa per Eisenbahn, entweder über russisches Territorium oder über das Schwarze Meer und die Landbrücke Georgien-Aserbaidschan.[2] Die jetzt angekündigte Schließung eines zentralasiatischen US-Militärstützpunkts (Kirgistan), der bislang für die Kriegführung am Hindukusch genutzt wird, erhöht den Druck auf Washington, sich einer der beiden Eisenbahnrouten zu bedienen.

Durch Russland

–   Dabei stößt Washington auf Vorarbeiten Berlins. Die Bundesregierung hat bereits vor Jahren erste Übereinkünfte mit Moskau erzielt, die deutsche Nachschublieferungen mit der Eisenbahn über russisches Territorium erlauben.

–   Für "nichtmilitärische Güter" – Treibstoffe, Truppenverpflegung – hat Russland inzwischen auch mit der NATO eine entsprechende Vereinbarung getroffen. In diesen Tagen ist der erste NATO-Transport unterwegs; beladen wurde er im lettischen Riga.

–   Während sich die NATO auf angeblich nichtmilitärische Güter beschränkt, darf die deutsche Bundeswehr jetzt auch militärische Gegenstände durch Russland transportieren; ein solcher Transport ist ebenfalls für diesen Monat angekündigt. Der Schienenweg führt bis nach Termez in Usbekistan, wo das deutsche Militär einen Stützpunkt unterhält, und von dort bis unmittelbar hinter die usbekisch-afghanische Grenze.

–   Das letzte Gleisstück hatten UdSSR-Militärs für ihre Truppentransporte nach Afghanistan gebaut. Berlin erwägt, das Schienennetz bis nach Mazar-e-Sharif zu verlängern – ein Projekt, das nur bei erheblicher Dauer der Besatzung lohnt (german-foreign-policy.com berichtete[3]).

Besatzungshelfer

Neben der Nutzung russischer Kriegszuarbeit ist auch die Mobilisierung weiterer Hilfskräfte im Gespräch; konkret gilt dies für Indien und für Iran. Der nationale Sicherheitsberater Indiens hat am Rande der Münchner Militärkonferenz mitgeteilt, seine Regierung sei bereit, die westliche Besatzung Afghanistans mit "zivilen Hilfsleistungen" zu unterstützen.

–   Europäische Politikberater dringen auf die indische Beteiligung auch auf militärischem Gebiet – ein Vorschlag, der geeignet ist, die Lage gänzlich eskalieren zu lassen, da eine starke Stellung Indiens in Afghanistan zu einer Umklammerung Pakistans durch seinen Erzfeind führen würde.[4]

–   Für Debatten sorgt in diesen Tagen vor allem der Vorschlag, am Hindukusch auch Hilfsdienste Teherans zu nutzen. Wie der Erste Vizepräsident Irans, Parviz Davoudi, erklärt, ist sein Land "bereit, mehr als in der Vergangenheit für den Fortschritt und die Entwicklung Afghanistans zu tun".[5]

Tote Zivilisten

Was die Aufstockung der Truppen erwarten lässt, die ungeachtet aller Debatten über Nachschub und zivile Hilfsdienste bevorsteht, zeigen jüngste Statistiken der Vereinten Nationen. Demnach stieg die Zahl der getöteten Zivilisten im vergangenen Jahr um 40 Prozent und erreichte mit 2.118 Personen einen neuen Höchststand. Fast 40 Prozent – insgesamt 828 Zivilisten, durchschnittlich mehr als zwei am Tag – wurden laut UNO von den Besatzungstruppen und ihren einheimischen Hilfskräften umgebracht. Von diesen fielen fast zwei Drittel den Luftangriffen westlicher Bomber zum Opfer.[6] An der Vorbereitung der Luftangriffe sind, wenn auch in variierendem Ausmaß, Aufklärungstornados der Bundeswehr beteiligt.

[1] Neuer deutscher Afghanistan-Beauftragter plant erste Reisen; www.auswaertiges-amt.de 19.02.2009

[2] Achillesferse Nachschub; loyal 02/2009

[3] s. dazu Vormarsch auf Kabul

[4] s. dazu Perspektivlos

[5] Iran ready for greater role in Afghanistan; www.presstv.ir 19.02.2009

[6] Number of Afghan civilian deaths in 2008 highest since Taliban ouster, says UN; UNAMA Press Release 17.02.2009

 

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