Si lamentano troppo

<103688125"/><103485305"> Germania – società – economia

<103688126"> Die Welt 05-05-08

S<103688127"> i lamentano troppo

Sonja Banze e Ulrich Machold

Mentre ci sono stati tagli a sanità, pensioni e sovvenzioni, sono calati anche i carichi fiscali. Dopo l’entrata in carica di Schröder il reddito medio disponibile dei tedeschi è aumentato come negli anni precedenti.

Con le tre fasi della riforma fiscale rosso-verde lo Stato ha rinunciato a entrate per €59md.l’anno, di cui €47,3md. spettano alle famiglie.

L’aliquota massima è scesa dal 1° gennaio 2005 al 42%, quella minima al 15%, contro il 53% e il 26% del 1998.

Nel 2005 una famiglia di quattro componenti con un reddito medio paga tasse inferiori di quasi €2400 rispetto al 1998.

Per contro, alle tre fasi di sgravio fiscale si oppongono piccoli tagli:

– dal 1° gennaio 2004 è in vigore la “legge per la modernizzazione dell’assicurazione sanitaria”, che per la maggior parte dei tedeschi comporta maggiori contributi per farmaci e visite mediche, da €0 a 10 per medico per trimestre; a ciò si deve aggiungere la quota per il dentista, pari a altri €10 al mese per chi ha la copertura di legge.

Circa la metà dei 20 mn. di pensionati deve pagare ora il pieno contributo, anziché la metà, per malattia e previdenza sui redditi da pensioni aziendali o assicurazioni dirette.

Il limite di reddito per il sussidio per i figli è abbassato del 60%.

– Dal 1° gennaio 2004 è stata ridotta di 1/3 l’indennità per la prima casa; ridotto di oltre il 20% il sussidio per i pendolari.

Dal 2002 i redditi disponibili delle famiglie sono stagnati; nel 2004 secondo Bundesbank sono scesi dello 0,2%.

Il calo è da imputare all’aumento dei disoccupati, calano i redditi, ma anche all’andamento molto debole di salari e stipendi. Nel 2004 salari e stipendi contrattuali sono aumentati dell’1,5%, ma ai lavoratori ne è arrivato solo lo 0,1%, perché molte imprese hanno contemporaneamente ridotto altre voci del salario come le indennità di ferie e natalizie.

Da un sondaggio dell’Istituto tedesco per la ricerca economica ( Diw) , – dal 1984 interroga le stesse 20mila persone in 11 500 famiglie – le famiglie messe meglio sono le famiglie con redditi più alti, il cui reddito netto disponibile ha continuato a crescere anno dopo anno, ed ora sarebbe di €32 812. Molto bene lo strato superiore: oggi ci sono circa 756 000 milionari in Germania, contro i 510 000 del 1997.

Chi vive di rendita e soprattutto i pensionati sono coloro che più hano guadagnato negli scorsi anni; nei passati 15 anni hanno migliorato del 20%, in particolare il gruppo di coniugi senza figli. Il reddito di questo gruppo è superiore a quello medio dell’intera popolazione, il loro rischio di povertà è inferiore.

Le famiglie con un solo genitore e quelle con bambini piccoli stanno molto peggio. Anche nello strato inferiore la situazione è peggiorata; benché il reddito disponibile di 16mn. di persone dello strato inferiore sia aumentato dal 1995 del 10%, dal 2000 hanno perso oltre €400, e la tendenza continua, perché il nuovo sussidio di disoccupazione è inferiore soprattutto per i disoccupati single di quanto recepivano in precedenza.

Il potere d’acquisto sarebbe invece aumentato: nel 2005 ci sarebbero €1,4mn. a disposizione per il mantenimento, 0,4% più del 2004 e circa €200md. più di otto anni fa’, mediamente €17 087 a testa.

Die Welt 05-05-08

<103485306"> Zu laut gejammert

Die Deutschen fühlen sich ärmer, als sie sind. Vielen geht es besser als vor den Reformen. Die deutlichsten Zuwächse verzeichnen Rentner und Besserverdiener

von Sonja Banze und Ulrich Machold

Für die Gewerkschaften war der Tag der Arbeit vor allem ein Tag des Jammerns. “Wie soll in Deutschland die Konjunktur an Fahrt gewinnen, wenn uns immer mehr Geld aus dem Portemonnaie genommen wird?”, fragte der norddeutsche DGB-Kreisvorsitzende Walter Albrecht auf der 1.-Mai-Kundgebung am vergangenen Sonntag. Statt die Lasten gerecht zu verteilen, werde durch die Reformen den Kranken und Rentnern in die Tasche gegriffen. Zuvor hatte sein Frankfurter Kollege Harald Fiedler geklagt, daß “das Einkommen bei weitem nicht mehr zum Auskommen” reiche. Es müsse Schluß damit sein, “von den Arbeitslosen nur zu fordern”.

Eine immer größere Zahl der Bürger sieht nicht nur für die Zukunft schwarz, sie hat auch Angst vor der Gegenwart. Angst vor dem Weniger. Die Staatsreformen der Bundesregierung werden als Einschnitte und Belastungen wahrgenommen. Die Menschen halten sich heute finanziell für schlechter gestellt als früher. Doch die Lage ist besser als die Stimmung.

Denn während bei Gesundheit, Rente und Subventionen gekürzt wurde, sanken gleichzeitig andere Belastungen. Unter dem Strich ist das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Deutschen seit dem Amtsantritt von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) wie in den Jahren zuvor weiter gestiegen. “Die Deutschen fühlen sich ärmer, als sie sind”, sagt Bernd Lochschmidt, der bei der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) die Kaufkraftentwicklung in Deutschland und Europa untersucht. Es sei “mehr das Gefühl finanzieller Knappheit als ein tatsächlich meßbarer Wohlstandsverlust”, so der Konsumforscher.

Allein durch die drei Stufen der rot-grünen Steuerreform verzichtete der Staat auf Einnahmen in Höhe von 59 Milliarden Euro im Jahr, von denen laut Finanzministerium 47,3 Milliarden auf private Haushalte entfallen. Der Spitzensatz der Einkommensteuer sank zum 1. Januar 2005 auf 42, der Eingangssatz auf 15 Prozent. 1998 hatten diese Werte noch bei 53 und knapp 26 Prozent gelegen.

Eine vierköpfige Arbeitnehmerfamilie mit durchschnittlichem Einkommen zahlt 2005 fast 2400 Euro weniger Steuern als 1998. “Die Entlastung hat stattgefunden”, sagt Sandra Hildebrandt vom Finanzministerium. “Auch wenn das vielfach leider nicht mehr besonders präsent ist.”

Was wohl hauptsächlich am Vorgehen der Regierung liegt: scheibchenweise. Denn den drei Steuerentlastungen stehen eine Vielzahl von kleinen Einschnitten gegenüber. Seit dem 1. Januar 2004 ist das “Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung” in Kraft, das für die meisten Deutschen hauptsächlich höhere Zuzahlungen für Medikamente und die Praxisgebühr von zehn Euro pro Arzt und Quartal bedeutet. Ab diesem Sommer wird für den Zahnersatz auch noch ein zusätzlicher Beitrag fällig, der für gesetzlich Versicherte rund zehn Euro pro Monat betragen dürfte.

Rund die Hälfte der 20 Millionen Rentner muß daneben auf Einkünfte aus Betriebsrenten oder Direktversicherungen nun den vollen Beitragssatz zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen. Zuvor war die Hälfte fällig. Die Einkommensgrenzen für Erziehungsgeld wurden zudem um ganze 60 Prozent nach unten verlegt.

Am 1. Januar 2004 wurde ein knappes Drittel der Eigenheimzulage gestrichen. Gleichzeitig sank die Kilometerpauschale für Fahrten zum Arbeitsplatz um mehr als 20 Prozent , ebenso die absetzbaren Werbungskosten und der Sparerfreibetrag für Kapitaleinkommen. “In der rechten Tasche wurden die direkten Belastungen gesenkt, in der linken die indirekten erhöht”, sagt Michael Grömling von der Abteilung für makroökonomische Grundsatzfragen am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. “Das macht die Sache unübersichtlich. Es entsteht der Eindruck des persönlichen Kürzertretens.”

Diesem Eindruck gibt auf den ersten Blick sogar die Statistik der jüngeren Vergangenheit recht. < b>Seit 2002 stagnieren die tatsächlich verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte. Im vergangenen Jahr sind sie laut Bundesbank sogar um 0,2 Prozent gesunken. Grund dafür ist zum einen die steigende Zahl von Arbeitslosen, die Einkommen einbüßen und damit den Gesamtschnitt senken, aber auch die sehr gedämpfte Lohnentwicklung. So stieg das tarifliche Lohn- und Gehaltsniveau vergangenes Jahr zwar um 1,5 Prozent, doch bei den Arbeitnehmern kamen gerade 0,1 Prozent an, weil viele Unternehmen im Gleichschritt mit Tariferhöhungen andere Leistungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld kürzten.

Doch daraus folgt nicht, daß es den Deutschen schlechter geht – zumindest nicht allen. “Viele können noch immer überdurchschnittliche Einkommenszuwächse realisieren”, sagt Markus Grabka, der beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) an dem Projekt des Sozioökonomischen Panels (SOEP) arbeitet. Das Institut befragt seit 1984 jedes Jahr dieselben 20 000 Personen in 11 500 Haushalten in der Bundesrepublik zu ihrer finanziellen Lage. Ergebnis: Besser gestellt seien vor allem die Besserverdienenden. Ihr verfügbares Nettoeinkommen steigt Jahr für Jahr und liegt derzeit laut DIW bei durchschnittlich 32 812 Euro. Ganz gut sieht es auch ganz oben aus. Die Statistiker zählen heute rund 756 000 Millionäre im Land, 1997 waren es nur 510 000.

Ein weiteres Resultat mag angesichts der dritten Nullrunde in der gesetzlichen Rentenversicherung überraschen. Grabka: “Rentner und vor allem Pensionäre zählen zu den Gewinnern der vergangenen Jahre.” Sie hätten in den vergangenen 15 Jahren gut 20 Prozent dazugewonnen, besonders gut gehe es der Gruppe der Ehepaare ohne Kinder im Haushalt. Ihr Einkommen liegt weit über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung, ihr Armutsrisiko darunter.

Alleinerziehende und Familien mit kleinen Kindern stehen laut DIW wesentlich schlechter da. Auch am unteren Rand verschärfe sich die finanzielle Situation. Zwar liegt auch das verfügbare Einkommen der 16 Millionen Menschen, die das DIW in der untersten Klasse einordnet, seit 1995 um zehn Prozent, doch büßten sie seit 2000 mehr als 400 Euro ein. Die Entwicklung dürfte sich 2005 fortsetzen, weil das neue Arbeitslosengeld II für viele, vor allem alleinstehende Arbeitslose niedriger ist als die Summen, die ihnen bisher gezahlt wurden. Grabka: “Die Einkommensschere wird voraussichtlich noch weiter auseinander klaffen.”

Trotzdem wird die Kaufkraft der Deutschen nach GfK-Berechnungen in diesem Jahr wieder steigen. 2005 dürften sie rund 1,4 Billionen Euro für den Lebensunterhalt zur Verfügung haben, 0,4 Prozent mehr als 2004 und rund 200 Milliarden Euro mehr als vor acht Jahren. Im Schnitt macht dies laut GfK pro Bürger 17 087 Euro. Würden sie die ausgeben, hätten nicht nur die Gewerkschafter am nächsten 1. Mai eine Sorge weniger.

Artikel erschienen am 8. Mai 2005

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