Germania, formazione istruzione Die Welt 05-08-27
Scuole elementari con lezioni in tre lingue
Finora
esistono in Germania solo 60 scuole elementari con l’insegnamento in
due lingue, la maggior parte a Berlino, in Baviera e ad Amburgo.
Nel Magdeburgo inizia un progetto pilota, il primo della Germania, per 44 scolari di prima elementarie: oltre alle ore normali con un insegnate tedesco sono previste 5
ore settimanali con insegnanti di madrelingua inglese (Gb) o francese
(Costa d’Avorio) a scelta, con lezioni nelle due lingue con entrambi
gli insegnanti delle materie della scuola elementare (geografia,
storia, educazione civica, scienze) accanto a quelle in tedesco.
La lingua straniera è presente durante l‘intera giornata della scuola a tempo pieno.
Nella classe seconda inizieanno anche le lezioni con la seconda lingua straniera.
La
Commissione europea ha posto già 10 anni fa’ come obiettivo per i
cittadini l’apprendimento di 3 lingue ad un livello funzionale
adeguato.
Si spera di proseguire in futuro la scuola in tre lingue per tutti gli ordini di scuola.Die Welt 05-08-27
Grundschule mit Unterricht in drei Sprachen
In Magdeburg startet ein bundesweit bisher einmaliges Projekt – Großes Interesse bei Eltern
Magdeburg
– Wenn Lea, Jonathan und Paul nach den nun in Sachsen-Anhalt zu Ende
gegangenen Sommerferien am Montag zum ersten Mal in ihre Klasse
stürmen, dann heißt es nicht nur "Guten Morgen", sondern auch "Bonjour"
und "Good Morning". Die Kinder gehören zu den insgesamt 44 Erstkläßlern der bundesweit ersten dreisprachigen Grundschule, die jetzt mit Beginn des neuen Schuljahres in Magdeburg den Lehrbetrieb aufnimmt. Neben der deutschen Sprache lernen die Kinder bereits ab der ersten Klasse wahlweise Englisch oder Französisch. Damit gehen die sechs Lehrer und Erzieher ganz neue Wege.
Das Interesse an der neuen Unterrichtsform ist groß. Zum Start der Ganztagsschule, die von der Stiftung evangelische Jugendhilfe Bernburg getragen wird, mußten rund 80 Kinder abgewiesen werden. Die
44 neuen Schüler werden künftig in zwei Klassen zunächst entweder in
Englisch oder Französisch unterrichtet. Es gibt "normale" Stunden mit
einer deutschen Lehrkraft, fünf Wochenstunden mit Muttersprachlern in
Englisch oder Französisch und zweisprachigen Sachunterricht mit beiden
Lehrkräften, erklärt Schulleiterin Heike Gruschke, die seit 25 Jahren als Grundschullehrerin arbeitet.
Die Fremdsprachen sind im gesamten Tagesablauf der Ganztagsschule präsent, beim gemeinsamen Schmieren der Frühstücksbrote wie bei der Hortbetreuung am Nachmittag. Die Muttersprachler, die aus Großbritannien und der Elfenbeinküste kommen, reden vor den Kindern ausschließlich in ihrer Heimatsprache. Mit der zweiten Klasse beginnt dann auch der Unterricht in der zweiten Fremdsprache.
"Die
Kinder pauken keine Vokabeln, sondern lernen Sprache durch Bilder,
Spielen und ständiges Wiederholen", erläutert die 44jährige
Schulleiterin das Unterrichtskonzept. Ähnlich wie beim Erlernen der
Muttersprache erschließen sich die Schüler die Fremdsprache selbst aus
dem Zusammenhang, in dem sie gebraucht wird. Die Lehrer unterstützen
das Gesagte mit Gesten und Zeigen. "Kein Kind leidet", versichert die
Sprachwissenschaftlerin Erika Werlen. Tatsächlich wurde das langgehegte
Vorurteil, daß das Erlernen von Fremdsprachen im frühen Kindesalter zu
Defiziten etwa bei der Entwicklung der Muttersprache führen könnte,
längst widerlegt. Kinder, die sehr früh Zugang zu anderen Sprachen
haben, seien längerfristig in ihrer Wahrnehmung und beim Lernen
leistungsfähiger und offener gegenüber fremden Sprachen, betont Werlen,
die die Einführung des Fremdsprachenunterrichts an den Grundschulen in
Baden-Württemberg wissenschaftlich begleitete.
Bereits
vor zehn Jahren beschloß die Europäische Kommission als Ziel für die
EU-Bürger das Erlernen von drei Sprachen auf einem funktional
angemessenen Niveau. Auch in Deutschland mehrten sich
vor allem nach dem schlechten Abschneiden deutscher Schüler bei der
ersten Pisa-Studie die Forderungen nach einem frühzeitigen
Fremdsprachenunterricht. Dennoch gibt es nach Angaben des Vereins
für frühe Mehrsprachigkeit in Kindertagesstätten und Schulen (FMKS) in
Deutschland derzeit nur etwa 60 zweisprachige Grundschulen, die meisten
davon in Berlin, Bayern und Hamburg. In sechs Bundesländern werde dies gar nicht angeboten.
Die
Magdeburger Schule, die sich zunächst ausschließlich über Gelder der
evangelischen Stiftung und Elternbeiträge finanziert, bleibt vorerst
ein Modellprojekt. Spätestens in vier Jahren, zum Ende der
Grundschulzeit, stehen die Schüler aber noch vor einem ganz anderen
Problem. Denn mit ihren Sprachkenntnissen sind sie für viele
weiterführende Schulen "überqualifiziert". Gewünscht ist, die dreisprachige Schule künftig als Gesamtschule weiterzuführen. An Interessenten mangelt es nicht. "Es gibt bereits Bewerbungen bis 2011", sagt Gruschke.
Artikel erschienen am Sa, 27. August 2005 © WELT.de 1995 – 2005