Cina, energia, Africa Die
Welt 06/05/03
Petrolio contro aiuti allo sviluppo – e niente domande
Roland Brockmann
La Cina trae 1/3 del suo import di petrolio dall’Africa, in
cambio di aiuti allo sviluppo e grandi commesse, senza porre condizioni su
diritti umani e democrazia. (nel 2005 Pechino ha ricevuto il dittatore dello
Zimbabwe Mugabe; acquista il 60% del petrolio sudanese e fornisce armi a
Khartum). Il presidente cinese Hu ha invitato l’Africa a partecipare ai successi
cinesi”.
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Kenia: è stato stipulato un accordo ventennale
Cina-Kenia che garantisce i diritti di estrazione sulla costa keniana alla
compagnia statale petrolifera cinese China National Offshore Oil Corporation
(CNOOC);
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concesso un
aiuto di €5mn. di euro per combattere la malaria + €178 mn. per la costruzione
di una strada ai confini con il Sudan.
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Dal 2002 interscambio
Cina-Kenia + €220 mn; il maggior quotidiano keniano, Daily Nation”, ha
titolato: “Addio USA ed Europa; benvenuta Cina!”.
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Lo stesso
giorno della firma degli accordi Cina-Kenia, la Norvegia ha tagliato €117 mn. di
aiuti al governo keniano, accusato di corruzione.
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Nigeria, la Cina ha ottenuto nuove licenze di estrazione, in cambio di un accordo
per lo sviluppo che riconosce alla Nigeria un credito all’export di $500 mn.
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Angola: le imprese cinesi hanno costruito un aeroporto e ha ristrutturato la rete
ferroviaria;
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Etiopia, Addis Abeba, i cinesi hanno costruito unaustostrada;
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Tanzania, Daressalam, uno stadi di calcio;
Sierra
Leone impianti alberghieri.
Die Welt 06/05/03
Öl gegen
Entwicklungshilfe – und keine Fragen
Wie China sich
in Afrika einschmeichelt (si accattiva)
von Roland Brockmann
Nairobi – Als "Segen" bezeichnet die
kenianische Zeitung "Daily Nation" den Besuch von Chinas Präsidenten
Hu Jintao in Nairobi. Die Frage ist nur: Für wen? Denn in derselben
Ausgabe der größten örtlichen
Tageszeitung illustriert eine Karikatur die chinesische Präsidentenmaschine als
Bauchladen (cassetta degli ambulanti) billiger Güter für afrikanische Abnehmer.
Vom Kerosinkocher bis
zum MP3-Player dominieren
Produkte Made in China längst Afrikas Geschäfte.
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In Nairobi bilden sich inzwischen Schlangen vor der
Visumsabteilung Chinas. Vor allem Händler drängt es nach Peking oder Shanghai. Umgekehrt entdeckt
das Land des Drachens Kenia als Urlaubsziel – Chinesen buchen Safaris im
Land der Löwen.
Chinas
wirtschaftliches Hauptinteresse indes liegt woanders. Das Land mit 1,3 Milliarden
Menschen und einer Wachstumsrate von rund zehn Prozent braucht Rohstoffe. Es bezieht inzwischen knapp ein
Drittel seiner Öl-Importe aus Afrika. Kenia hat hier, anders als die nord- und westafrikanischen
Staaten, wenig zu bieten – bisher.
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Mit chinesischer Unterstützung hofft nun auch Kenia zu den
Ölfördernationen aufzusteigen: Während Hus Besuch in Nairobi
unterzeichneten beide Seiten ein 20-Jahre-Abkommen, das der China National Offshore Oil Corporation (CNOOC)
Bohrrechte vor der kenianischen Küste garantiert.
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Bisher bezieht China Öl vor allem aus Angola
und Nigeria. Nigeria garantierte Jintao jetzt weitere
Förderlizenzen. Im Gegenzug unterzeichneten beide Seiten Entwicklungsabkommen, die Nigeria
Exportkredite bis 500 Mio. Dollar verschaffen.
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Die Chinesen verfolgen ein
einfaches Konzept: Rohstoffe
gegen Aufbauhilfe und Großaufträge: So errichten chinesische Firmen einen Flughafen und
erneuern das Eisenbahnnetz in Angola.
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In
der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba bauen Chinesen eine Autobahn, in
Daressalam (Tansania) ein Fußballstadion und in Sierra Leone Hotelanlagen.
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Zum Abschluß seiner Afrikareise
zeigte sich Hu in Nairobi
großzügig. Er sagte unter anderem knapp fünf Mio. Euro für Malaria-Medikamente
und 178 Mio. Euro für den Bau einer Straße an der Grenze zum Sudan zu.
China, mit
einem Bruttoinlandsprodukt (2005) von 1,83 Billionen Euro viertgrößte
Wirtschaftmacht der Welt, lädt
Afrika ein "an der chinesischen Erfolgsgeschichte teilzunehmen",
sagte Präsident Hu. Jüngst hatte die chinesische Regierung einen
Fünf-Punkte-Plan zur Entwicklung des Kontinents vorgelegt, bei dem beide Seiten
angeblich nur gewinnen können. Tatsächlich stieg das Handelsvolumen etwa zwischen China und Kenia seit 2002
um 220 Mio. Euro – allerdings, wie Chinas Botschafter in Kenia, Guo
Chongli, zugibt: "weitgehend zu Gunsten Chinas".
Dennoch: "Goodbye US and Europe; welcome
China!" kommentierte die "Daily Nation" das chinesische
Engagement in Afrika, und
drückte damit auch den afrikanischen Mißmut an der Bevormundung durch den
Westen aus. Gerade das an Korruptionsaffären reiche Kenia muß sich oft Kritik
seitens der westlichen Geldgeberländer gefallen lassen – am Tag als Hu in Nairobi Verträge
unterzeichnete, strich Norwegen wegen Korruptionsvorwürfen 117 Mio. Euro Hilfe
für Kenia. Manch afrikanischer Analyst sieht im entwicklungspolitischen
Engagement des Westens denn auch eine ungleiche Beziehung in kolonialer
Tradition. Zu viele Restriktionen.
China ist da großmütiger: Es geht in Vorleistung ohne
dabei weiter nach Demokratiebestrebungen oder Menschenrechten zu fragen. So empfing Peking 2005 Simbabwes Diktator Mugabe freundlich, kauft 60
Prozent der sudanesischen Ölproduktion und liefert umgekehrt Waffen an Khartum.
Artikel
erschienen am Mi, 3. Mai 2006 © WELT.de 1995 – 2006