Opinione positiva

Del contingente tedesco nella missione Eufor per il Congo
fanno parte 20 specialisti OpInfo (Informazione operativa), un’unità di psicologi
che cerca di ridurre l’opposizione della popolazione di Kinshasa contro le
truppe UE, utilizzando tutta una serie di strumenti di propaganda (trasmissioni
radio, opuscoli…); l’unità fu utilizzata la prima volta nel 1993-94 in Somalia
(le truppe straniere se ne dovettero andare), poi in Bosnia Herzegovina (buoni
risultati) e in Afghanistan (con una crescente opposizione dell’opinione anche
contro i soldati tedeschi)

Di recente ai soldati tedeschi di stanza a Kinshasa si sono
aggiunti 130 paracadutisti.

Diminuiti gli scontri tra le milizie di Cabila e quelle del
vice-presidente Bemba, i diplomatici occidentali stanno negoziando; non ancora
chiaro il ruolo della Germania.

I servizi tedeschi stanno facendo girare voci sulla
possibilità di un’intensificazione degli scontri tra Kabila e Bemba con il
rischio di una divisione del paese:

  • l’Ovest (tra cui Kinshasa e la Provincia dell’Equatore) a
    Bemba
  • il ricco Est a Kabila.

Se
perdesse le elezioni Bemba perderebbe l’immunità e dovrebbe rispondere alla
Corte internazionale dell’Aja per crimini di guerra.


German
Foreign Policy 06-08-11

Caccia
al negro

Con i primi risultati delle elezioni in Congo (che danno i
2/3 dei voti a Kabila, mentre il suo concorrente Jean Pierre Bemba si dichiara
vincitore) primi scontri tra l’esercito regolare e le truppe del generale
ribelle filo-ruandese Laurent Nkunda nella provincia orientale ricca di materie
prime del Nord Kivu.

Nkunda, ex compagno d’armi del presidente ruandese Paul Kagame,
minaccia da tempo il ricorso alle armi se verrà costretto a dimettersi il
Rassemblement Congolais pour la Démocratie (RCD), una marionetta dell’ex
colonia tedesca Ruanda attualmente al governo nel Nord Kivu.

Si temono tensioni che potrebbero raggiungere il Nord e Sud
Kivu anche nel confinante Burundi; anche qui al centro dei problemi le forze
filo-ruandesi dell’Est Congo, da anni appoggiate dal governo tedesco, e che ora
si attendono una grave sconfitta elettorale.

Gli edifici della società mineraria Somikivu di Lueshe di
cui il governo tedesco è proprietario di maggioranza, (ma a suo tempo espropriata
dal governo di Kabila) hanno fornito la base operativa delle milizie di Nkunda.

Gli affari attorno a Somikivu stanno interessando altri
paesi europei: in Belgio è stato arrestato un individuo, che commerciava i
minerali di Lueshe, infrangendo l’embargo ONU, in GB indagini in corso sul
coinvolgimento di imprese britanniche nel commercio delle materie prime
dell’Est Congo che hanno finanziato per anni la guerra intestina; ci sarebbero
anche gli affari, di cui certamente il ministero degli Esteri era a conoscenza,
con una rete di società tedesche a cui
partecipava anche la ex ambasciatrice tedesca Johanna König, e il cui capo, in
quanto amministratore delegato di Somikivu nel 2000-2004, era il tedesco Karl
Heinz Albers.

Dopo l’indipendenza del Congo milizie europee, tra cui anche
tedesche, e sudafricane hanno represso il movimento congolese per
l’indipendenza o cercato di contrastare l’influenza russa o cinese; nel 1965
venne infine insediato il filo-occidentale Mobutu Sese Seko.

Famigerato al tempo il soldato della Wehrmach Siegfried
Müller, chiamato “Congo-Müller”, che partecipò alla repressione di diverse
rivolte al servizio del filo-occidentale Moise Chombé. /A Müller si attribuisce
la frase: “La caccia al negro è fantastica”.

Il Mouvement de Libération du Congo (MLC) di Bemba, uno dei
partiti della guerra civile con strette relazioni con l’Uganda, parla di brogli
massicci e preannuncia rivolte in caso risultasse vincitore Kabila; la UE è
accusata di proteggere Kabila.

A Kananga (centro Congo, presenti 200 soldati Ue) si fa presente
che le proteste contro i brogli elettorali non verranno fatte tacere dalle
truppe europee; la; i sospetti di brogli ricordano il coinvolgimento negli anni
1960 dei soldati occidentali, tra cui c’erano anche dei tedschi.

German
Foreign Policy 06-08-25

Positive Stimmung

25.08.2006

KINSHASA/MOGADISCHU/BERLIN

(Eigener Bericht) –
Angesichts möglicher weiterer Unruhen in Kinshasa führen deutsche Soldaten
Propaganda-Aktionen zur Schwächung innerkongolesischen Widerstands gegen die
EU-Truppen durch.


Teil des deutschen Kontingents sind 20 Angehörige der Abteilung
"Operative Information" (OpInfo), die mittels
geeigneter Psycho-Techniken das Einsatzumfeld stabilisieren sollen. OpInfo-Soldaten beteiligen sich an
bewaffneten Auslandseinsätzen der Bundeswehr
seit der Truppenentsendung nach Somalia in den Jahren
1993/94. Während in
dieser Woche rund 130 deutsche Fallschirmjäger zusätzlich zu den bereits
in Kinshasa stationierten Bundeswehrsoldaten in die kongolesische Hauptstadt
verlegt worden sind und dort Patrouillen durchführen, verhandeln westliche Diplomaten über
den Konflikt zwischen den Milizen des gegenwärtigen Präsidenten Joseph Kabila
und des Vizepräsidenten Jean-Pierre Bemba.


Deutsche Geheimdienste lancieren im Hintergrund Mutmaßungen,
die eine eventuelle Spaltung des Landes ins Spiel bringen
und geeignet
sind, die zu Wochenbeginn bürgerkriegsähnlich eskalierten Spannungen zu
fördern.

Nach dem Abflauen (il diminuire) der Kämpfe zwischen den
Milizen Kabilas und Bembas
dauern die Verhandlungen westlicher Diplomaten in der kongolesischen Hauptstadt
an. Unklar ist nach wie vor die Rolle Deutschlands. Der Berliner Botschafter
war am Montag gemeinsam mit 13 weiteren Diplomaten von EU-Truppen aus der
Privatresidenz Jean-Pierre Bembas befreit worden, nachdem Kabila-treue Milizen
das Gebäude unter Beschuss genommen hatten. Über Bemba hieß es, er hege
Putschabsichten.

Spaltung

Deutsche
Geheimdienste lancieren jetzt Mutmaßungen ("graue Propaganda"), die
eine eventuelle Spaltung des Landes ins Spiel bringen und geeignet sind, die
bestehenden massiven Spannungen zu fördern.

– Wie "Vertreter
deutscher und amerikanischer Geheimdienste" über die Nachrichtenagentur
ddp verlauten lassen, sei mit einem "rasche(n) Anschwellen" der
Auseinandersetzungen zwischen Kabila und Bemba zu rechnen. Insbesondere für
Bemba gehe es "um alles oder nichts", da er im Falle einer Wahlniederlage seine
bisherige Immunität verliere und eine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof in
Den Haag wegen schwerer Kriegsverbrechen zu verantworten habe.[1]

– Die "erbarmungslosen
Machtkämpfe" könnten den
Kongo in zwei Teile spalten, äußern deutsche Geheimdienstbeamte: Dabei fiele
der Westen (unter anderem Kinshasa und die Provinz Équateur) an Bemba
,

der
rohstoffreiche Osten an Kabila
. Die Gerüchte erweitern die in der internationalen
Öffentlichkeit kursierenden Szenarien über die Zukunft des Kongo und dehnen
damit den Spielraum der in Kinshasa verhandelnden Diplomaten aus.

Steine

Zu den deutschen Militärs, die in Kinshasa im Einsatz sind,
gehören neben den
patrouillierenden Fallschirmjägern auch 20 Soldaten der Abteilung Operative
Information (OpInfo). Die
Psycho-Einheit soll den Widerstand der Hauptstadt-Bevölkerung gegen die
EU-Truppen mittels begleitender Propaganda schwächen und damit das
Einsatzumfeld stabilisieren. OpInfo selbst war bereits massiven
Konfrontationen ausgesetzt. "Die ersten Steine fliegen, Holzlatten knallen
aufs Autodach", heißt es in einer Pressereportage über eine Fahrt von
OpInfo-Soldaten durch ein Armenviertel Kinshasas: "Als der Konvoi endlich
das Lager auf einem ehemaligen Militärflughafen erreicht, sind die
Seitenfenster von zwei Autos eingeschlagen. Ein Franzose hat Glassplitter im
Auge, zwei andere haben Prellungen."[2] Das Ereignis spielte sich noch vor
den Wahlen ab und lässt das Eskalationspotential in Kinshasa erahnen. Kontakte
der Soldaten zur Zivilbevölkerung werden wie in Afghanistan inzwischen auf ein
Minimum beschränkt.

"Auch einmal
Meinung machen"

Zu den Mitteln, mit denen OpInfo die Proteste in der kongolesischen Hauptstadt zu
schwächen sucht, gehören neben persönlichen Auftritten vor Versammlungen von
Entscheidungsträgern auch Print- und Rundfunkpropaganda.

– Bereits zu Beginn des Einsatzes schloss die Bundeswehr Verträge mit sieben lokalen Rundfunkstationen
über die Ausstrahlung von Radiospots ab. Außerdem gibt die Truppe in einer Auflage von
50.000 Exemplaren eine kostenlose Zeitschrift heraus (Titel: La Paillote/Die
Strohhütte); man wolle "auch einmal Meinung selber machen", erklärt
der deutsche Kontingentführer, Admiral Henning Bess.[3] Die Propagandatätigkeit kann auf Erfahrungen zurückgreifen,
die Soldaten der OpInfo-Truppe bis heute bei Einsätzen in Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo und
Afghanistan sammeln
– mit wechselndem Erfolg. In Bosnien-Herzegowina
etwa gelten die Bemühungen der
entsprechenden Einheiten, gegenüber den Besatzungsarmeen eine "positive
Stimmung in der Bevölkerung" zu schaffen, als recht erfolgreich.[4]
In Afghanistan hingegen wendet sich die
Stimmungslage in der Bevölkerung immer stärker auch gegen deutsche Soldaten.

Tor des Friedens

– Die erste Teilnahme an
einem bewaffneten Auslandseinsatz der Bundeswehr verzeichnete OpInfo 1993/94
ebenfalls in Afrika. Damals entsandte die Bundesregierung 23 Soldaten der
Truppe nach Somalia. Zu ihren Aufgaben gehörte neben
unmittelbaren Eingriffen bei Protesten ("Mithilfe bei der gewaltlosen
Beseitigung von Störungen") auch mediale Einflussnahme. Man habe
"zahlreiche Produkte" für die somalische Bevölkerung erstellt, heißt
es in einem Bericht, darunter neben Hörfunksendungen "zur Unterstützung
und Erläuterung des (UNO-)Auftrages" auch "Handzettel, Plakate und
Zeitungen (‘Tor des Friedens’)". OpInfo "hat (…) die Feuerprobe mit
Bravour bestanden!" [5], urteilt die Bundeswehr über die Propaganda-Sparte
des damaligen Einsatzes, der nach schweren bewaffneten Konflikten mit einem
Abzug der ausländischen Truppen endete und das Land für lange Zeit ins Chaos
stürzte. Erst jetzt, zwölf Jahre später, beginnt sich Somalia zu konsolidieren
– nicht wegen, sondern trotz anhaltender Einflussnahme des Westens.[6]

Hintergrundinformationen
zur deutschen Kongo-Politik finden Sie hier: Politisch schwieriges Terrain,
Kriegsressourcen (I), Kriegsressourcen (II), Kriegsressourcen (III), Begrüßt
und fortgeschrieben, Sie stehen bereit, Interview mit Dr. Helmut Strizek, Rot
scheint die Sonne im Kongo, Wir werden einige verbrennen, Ein doppeltes Spiel,
Tödliche Gewalt: Exzessiv, Ergänzungsraum und Negerjagd

[1] Im schlimmsten
Fall zerfällt der Kongo in zwei Teile; Wiesbadener Kurier 23.08.2006

[2] "Fenster
hoch, Knopf runter". Mit der Bundeswehr durch Kinshasa; Leipziger
Volkszeitung 29.07.2006

[3] Herr
Oberstleutnant, warum glauben wir Ihnen nicht?; Frankfurter Allgemeine Zeitung
21.08.2006

[4] s. dazu
Rechtzeitig ordnen

[5] UNOSOM II:
Einsatz in Somalia; www.opinfo.bundeswehr.de

[6] s.
dazu Gesamtstrategie

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