ONU in Sudan – “Ci serve l’aiuto tedesco”

Sudan, ONU, Germania                Faz        06-01-27

ONU in Sudan – “Ci serve l’aiuto tedesco”

[Hans-Christian
Rößler]

I 7000 soldati dell’Unione Africana (UA) non sono in grado
di imporre una tregua nel Darfur (Ovest Sudan); oltre 2 milioni di profughi non
possono tornare.

La missione della UA manca di finanziamenti e armamenti
adeguati, tra cui veicoli corazzati per il trasporto truppe;

La UA non esclude il passaggio delle consegne all’ONU.

L’inviato speciale ONU, l’olandese Pronk, chiede che la
Germania mantenga le promesse fatte dall’ex ministro della Difesa Struck, di
inviare  personale (70 “osservatori”) che
forniscano logistica, elicotteri con equipaggio, pianificazione e comunicazione;
i soldati,  che non devono essere europei
ma africani ed asiatici.

Occorrono 12-20 000 soldati, invece dei 7 000
attuali, per coprire tutti i villaggi. Le nuove truppe dovranno rimanere almeno
4 anni; il nuovo mandato ONU (atteso per febbraio) dovrebbe consentire il
disarmo delle parti in conflitto e l’applicazione di sanzioni.

ONU già impegnata in 15 missioni nel mondo, problema di
reperimento truppe, si è al limite delle capacità.

I gruppi dei ribelli del Darfur sono tra loro divisi e sono manipolati
da forze esterne; la situazione economica della regione è peggiorata, dilaga la
povertà, senza gli aiuti nei campi riprenderebbe ad aumentare la mortalità, per
ora diminuita.

Faz       06-01-27

UN in Sudan – „Wir
brauchen deutsche Hilfe”

[Hans-Christian
Rößler]

26. Januar
2006 -In der westsudanesischen
Krisenprovinz Darfur gelingt es den etwa 7000 Soldaten der Afrikanischen Union
(AU) nicht, den Waffenstillstand durchzusetzen. Die mehr als zwei Millionen
Flüchtlinge können nicht zurückkehren. Im März geht der AU-Mission zudem das
Geld aus.

Die AU
schließt mittlerweile eine Übernahme ihres Einsatzes durch die Vereinten
Nationen nicht mehr aus. Der UN-Sondergesandte für Sudan, Jan Pronk, hält eine
UN-Truppe nur noch für eine Frage der Zeit.
Der 1940
geborene Niederländer hatte, bevor er im Juni 2004 den Posten in Sudan
übernahm, in verschiedenen Funktionen UN-Generalsekretär Kofi Annan gedient und
war davor Entwicklungs- und Umweltminister in den Niederlanden.
Mit Pronk, der bei einem UN-Engagement in
Westsudan auch auf eine deutsche Beteiligung hofft
, sprach in Khartum Hans-Christian Rößler.

Werden die UN
dieses Jahr Truppen nach Darfur entsenden?

Pronk:
"Wir brauchen 12.000 bis 20.000 Soldaten"

Ich erwarte
UN-Truppen in diesem Jahr oder Anfang 2007. Das hängt vom Sicherheitsrat ab,
der noch nicht auf einen Beschluß der Afrikanischen Union reagiert hat. Ich
rechne im Februar mit einer Entscheidung.
Dann müssen wir mit den Planungen
anfangen und gleichzeitig sehen, wie wir die Zeit überbrücken, bis die UN die
Mission von den Afrikanern übernehmen können. Schwierig ist auch, daß die UN schon etwa 15 solcher Einsätze auf
der Welt führen. Woher soll man neue Truppen bekommen? Bei den UN hat man
eigentlich den Eindruck, daß hier schon eine Grenze erreicht ist.

Was fehlt in
Darfur?

Wir brauchen 12.000 bis 20.000 Soldaten statt der
bisherigen 7000. Sie müssen überall sein, auch in entlegenen Dörfern.
Die Soldaten müssen dasein, um Angreifer
abzuschrecken. Dann sollen auch die Flüchtlinge zurückkehren. Sie werden aber
nur nach Hause kommen, wenn Schutz vorhanden ist. Deshalb ist eine große Truppe
nötig, die stark sein muß. Das ist bei der AU nicht der Fall: Die
AU-Soldaten haben ihre Arbeit gut gemacht, aber sie sind zu wenige, und es
mangelt ihnen an Ressourcen. Ihnen fehlt besonders Ausrüstung, um sehr schnell
reagieren und sich schützen zu können. So haben sie keine gepanzerten Mannschaftstransportfahrzeuge.

Wie sollte das
neue Mandat aussehen?

Für die neue Truppe sollte klar sein, daß sie
ziemlich lange in Darfur bleibt. Vier Jahre wird es dauern, um eine Rückkehr
der Flüchtlinge zu ermöglichen.
Das Mandat sollte es auch erlauben, die
Konfliktparteien zu entwaffnen, und Sanktionen vorsehen
, sollten
UN-Resolutionen verletzt werden. Nato-Kräfte würden dagegen in der Region auf
Ablehnung stoßen: Die AU, der Sudan angehört, will die Mission den UN
übertragen, in denen Sudan auch Mitglied ist.

Was erwarten
Sie von Deutschland?

Wir brauchen keine Soldaten aus Deutschland,
sondern Unterstützung für die Afrikaner und Asiaten, die ja schon in Sudan sind
. Für die Überwachung des Waffenstillstands benötigt
man jedoch auch Leute aus dem Westen; für Südsudan hatte der frühere
Bundesverteidigungsminister Struck zum Beispiel 70 Beobachter zugesagt. Dann
sind unterstützende Kräfte notwendig, die Mobilität sicherstellen: Hubschrauber
mit Besatzungen, Fachleute für Logistik, Planung und Kommunikation.
Es geht
nicht um das Geld dafür, sondern vor allem um Ausrüstung mit dem dazugehörenden
Personal. Bewaffnete Truppen, die die
Menschen in Darfur schützen, sollten dagegen nicht aus Europa, sondern
weiterhin aus Afrika und Asien kommen
.

Warum kommen
die Friedensgespräche für Darfur nicht voran?

Es fehlen der
nötige Druck und das Gefühl, daß man schnell ein Ergebnis erzielen muß. Zudem sind die (Rebellen-)Gruppen gespalten
und werden von Kräften von außerhalb manipuliert.
Unter den Gruppen, wie
vielleicht auch in Khartum, ist die Entscheidung, den politischen Weg
einzuschlagen, noch nicht gefallen. Besonders bei den Gruppen ist sehr unsicher,
ob sie ihre Kommandeure draußen im Land überhaupt kontrollieren. Die Frage ist
daher, ob man dann ein Abkommen mit denjenigen schließt, die wirklich die Macht
haben, es in die Tat umzusetzen.

Welche Folgen
haben diese Verzögerungen für die Bevölkerung?

Für die
Leute in den Lagern hat sich die Lage deutlich verbessert. Die
Sterblichkeitsrate und die Unterernährung sind zurückgegangen. Aber es ist nur
ein Überleben
. Die wirtschaftliche Lage in Darfur
verschlechtert sich dagegen; Armut breitet sich aus.
Wenn die Hilfe abnimmt
oder sie die Menschen wegen unsicherer Straßen nicht erreichen kann, wird die
Sterblichkeit wieder zunehmen.

Text: F.A.Z.,
27.01.2006, Nr. 23 / Seite 5

 

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