Non siamo mucche da mungere

<2752651">G-8, Aerospaziale, Agricoltura, Pvs   Die Welt              05-07-05

<2752652">Non siamo mucche da mungere

Giovanni Bisignani

<2752653">Aiuti allo sviluppo, trasporto aereo, ed agricoltura: l’Europa non può pretendere di avere un ruolo leader nella politica per lo sviluppo se continua a stanziare una sovvenzione di $900 per ogni mucca, contro gli $8 pro-capite per gli aiuti allo sviluppo africani.

Giovanni Bisignani, direttore generale di Iata (International Air Transport Association), critica la proposta dei G-8 di elevare un’imposta sul trasporto aereo da usare per gli aiuti allo sviluppo:

–          il settore conta 4 milioni di dipendenti diretti complessivi in tutto in mondo;

–          assieme alle industrie collegate rappresenta un fatturato di $1 400 md., pari al 4,5% del Prodotto lordo mondiale;

–          le società aeree, spina dorsale del turismo internazionale, che genera il 50-80% del Pil di un Pvs ;

–          secondo uno studio dell’ Oxford Economics Forecasting (OEF) un incremento dell’10% di utilizzo del traffico aero accresce dell’1,6% il Pil;

–          40% delle vendite dell’industria High-Tech e dei servizi dipendono da efficienti collegamenti nel traffico aereo;

–          Mentre le ferrovie ricevono sovvenzioni di $50md. l’anno, il trasporto aereo si autofinanzia. Ad esempio in Germania: il ministero delle Finanze riceve €11 per ogni 1000 km. di trasporto aereo, mentre per la stessa distanza le ferrovie costano €51 al contribuente. Avviene circa lo stesso in tutta Europa.

Se i governi vogliono davvero dare aiuti allo sviluppo, esiste la possibilità di liberare miliardi eliminando le barriere commerciali. L’Europa stanzia $65md. l’anno per le sovvenzioni agricole, cuore della politica agraria europea, al fine di consentire la riduzione dei prezzi dei prodotti agricoli, e ciò va a spese del contribuenti europei e dell’agricoltura dei Pvs. Die Welt 05-07-05
<1285344"><109188775">Wir sind keine Milchkühe
IATA-Chef kritisiert Pläne zur Besteuerung des Luftverkehrs und fordert Kürzungen bei EU-Agrarsubventionen
von Giovanni Bisignani
Die aktuellen Vorschläge der G8-Staaten, den Luftverkehr zu besteuern und damit die Entwicklungshilfe zu unterstützen, könnten irreführender nicht sein. Der Luftverkehr trägt zu einer direkten Beschäftigung von vier Millionen Menschen auf der ganzen Welt bei. Zusammen mit direkt vernetzten Industrien entspricht dies einem ökonomischen Wert von 1,4 Billionen Dollar oder 4,5 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes.
Der Luftverkehr ist die Hauptschlagader für die sich entwickelnden Nationen, von denen viele über keine gute Infrastruktur zu Land verfügen. Fluggesellschaften sind das Rückgrat des internationalen Tourismus, der 50 bis 80 Prozent des Bruttoinlandsproduktes eines Entwicklungslandes generiert. So hat zum Beispiel Oxford Economics Forecasting (OEF) in einer Studie die Wachstumsmöglichkeiten für eine gut vernetzte Infrastruktur im Luftverkehr herausgefunden, daß ein Zuwachs von zehn Prozent in der Nutzung des Luftverkehrs das Bruttoinlandsprodukt um 1,6 Prozent steigert. Eine zehnprozentige Verbesserung in der Qualität der Verbindungen (neue Destinationen oder erhöhte Frequenzen) unterstützt das Bruttoinlandsprodukt um 3,7 Prozent. Die Studie stellt fest, daß 40 Prozent des Verkaufs in der High-Tech- und Dienstleistungsindustrie von effizienten Verbindungen im Luftverkehr abhängen. Und die Hälfte der 600 Unternehmen, die befragt wurden, bezeichneten Transportverbindungen als einen der wichtigsten Faktoren für ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit.
Effiziente Verbindungen von Fluggesellschaften machen das Reisen einfacher denn je. In diesem Jahr erwarten wir zwei Milliarden Menschen, die reisen, und diese Zahl wird jährlich um fünf bis sechs Prozent wachsen.
Lassen Sie uns dabei nicht vergessen, daß Fluggesellschaften dieses Wachstum erreichen, indem sie sich selbst finanzieren. Der Luftverkehr unterhält seine eigene Infrastruktur und erhält nicht wie unsere Wettbewerber aus der europäischen Bahnindustrie Subventionen von 50 Mrd. Dollar pro Jahr. Kritiker behaupten, daß der Luftverkehr zu wenig besteuert wird. Tatsächlich profitieren Regierungen und die Anbieter der Infrastruktur wie Flughäfen jedoch von den Gebühren der Fluggesellschaften.
Zum Beispiel Deutschland: Für jede 1000 Kilometer, die in der Luft zurückgelegt werden, erhält der Bundesfinanzminister elf Euro. Die gleiche Distanz mit der Bahn zurückgelegt kostet den deutschen Steuerzahler 51 Euro. Ähnlich ist es in fast ganz Europa. Der Luftverkehr ist keine Industrie, die zu gering besteuert ist – in vielen Ländern zahlen unsere Flugpassagiere Steuern auf einem Niveau, das mit dem von Alkohol und Tabak vergleichbar ist. Das bedeutet, daß wir zu hoch besteuert werden.
Wir können nicht einsehen, daß uns die Regierungen als Milchkühe behandeln, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit gemolken werden: Die Luftfahrtgesellschaften sind keine Industrie, deren Kundschaft aus Millionären besteht, die zu jedem Preis reisen können. Vom Luftverkehr profitieren Reisende aus allen wirtschaftlichen Schichten.
Wenn Regierungen ernsthaft Entwicklungshilfe betreiben wollen, gibt es Möglichkeiten, durch die Aufhebung von Handelsbarrieren Milliarden für die Entwicklung zu erlösen. Schauen Sie allein auf die landwirtschaftlichen Subventionen, die das Herzstück der europäischen Agrarpolitik sind. Europa gibt jährlich 65 Mrd. Dollar dafür aus, die Preise für landwirtschaftliche Güter zu senken. Diese Kosten tragen europäische Steuerzahler und Landwirte in Entwicklungsländern. Wie können die Europäer für sich eine Führungsrolle in der Entwicklungspolitik beanspruchen, wenn sie jede europäische Kuh mit über 900 Dollar unterstützen, aber nur acht Dollar pro Kopf in die afrikanische Entwicklungshilfe stecken?
Die Diskussion um den europäischen Haushalt bietet hier eine ideale Gelegenheit, endlich aktiv zu werden. Reisen höher zu besteuern ist dagegen mit Sicherheit kein Rezept, lang- oder kurzfristige Ziele bei der Entwicklungshilfe zu erreichen.
Der Autor ist Director General der International Air Transport Association (IATA)
Artikel erschienen am Di, 5. Juli 2005 –   © WELT.de 1995 – 2005

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