“Noi ci avvantaggiamo della libertà di commercio”

<103688113"> Germania commercio – protezionismo – tessili – Cina

<103688114"> Die Welt 05-05-06

<103688115"> “Noi ci avvantaggiamo della libertà di commercio”

Intervista al capo del settore tessili tedesco, Beckmann.

Le importazioni cinesi a basso costo minacciano maggiormente l’industria tedesca dell’abbigliamento che il settore tessile. Per i tessili tecnologici la Germania è leader mondiale assieme a Usa e Giappone.

Le maggiori importazioni cinesi, a fronte di un calo complessivo delle importazioni di tessili e abbigliamento del 4% in gennaio-febbraio, indicherebbero che i cinesi hanno estromesso altri fornitori esteri. Occorre però attendere qualche mese prima di poter parlare di tendenza.

L’industria tedesca dell’abbigliamento ha già sperimentato negli anni Settanta che la produzione in Germania è troppo costosa e l’ha trasferita in modo sempre crescente all’estero; oltre il 95% dell’abbigliamento tedesco viene prodotto all’estero, soprattutto in Nord africa,ma anche nell’Est Europa, Romania e Bulgaria.

La quota di produzione interna delle società tessili italiane è molto maggiore che da noi, per cui vengono toccate di più dalle importazioni a basso costo.

Per noi tedeschi la grande incognita è data dal commercio che ha un potere incredibile in Germania; (occorrerà vedere dove si riforniscono discount, grandi magazzini, ditte di vendita per corrispondenza, etc).

Siamo contrari alle misure di protezione per l’industria tessile allo studio della Ue . L’industria dell’abbigliamento tedesca è favorevole a un commercio libero ed equo, ed si avvantaggia anche della caduta delle limitazioni commerciali con la Cina.

Le società tedesche potrebbero aumentare gli acquisti di merci cinesi tramite accordi di fornitura o joint venture e sfruttare i vantaggi sui costi.

Le esportazioni dell’industria dell’abbigliamento in Cina sono ancora molto limitate, ma la tendenza è in crescita. I prodotti di alta moda sono quelli che hanno le migliori opportunità; c’è un forte fabbisogno in Cina anche di tessili tecnologici, per esempio la stoffa per le auto, e i tessili ecologici e per l’edilizia.

Die Welt 05-05-06

“Wir profitieren vom freien Handel”

Textilchef Beckmann: Chinesische Billigimporte verdrängen andere ausländische Anbieter in Deutschland

Die Welt: Herr Beckmann, inwieweit stellen chinesische Billigimporte eine Gefahr für die Textil- und Bekleidungsindustrie dar?

Josef A. Beckmann: Die Bedrohung ist für die heimische Bekleidungsindustrie eher größer als für die Textilbranche, zu der alle Unternehmen gehören, die Textilien herstellen, die nicht zum normalen Anziehen benutzt werden. Bei diesen Technischen Textilien ist Deutschland zusammen mit den USA und Japan Weltmarktführer.

Die Welt: Im Januar und Februar sind die Importe von Textilien und Bekleidung insgesamt um vier Prozent gefallen, während die chinesischen Importe extrem nach oben geschnellt sind – besonders bei Herrenhosen und Damenblusen. Droht dem deutschen Markt eine Einfuhrschwemme aus Fernost?

Beckmann: Auch bei Socken und Pullovern sind die Importe dramatisch angestiegen. Die Zahlen sind in der Tat verblüffend. Sie deuten aber eher darauf hin, daß die Chinesen andere ausländische Anbieter verdrängen. Dennoch sollten wir noch einige Monate warten, bevor wir hier wirklich von einem Trend sprechen können.

Die Welt: Die Zahlen deuten darauf hin, daß die deutsche Bekleidungsbranche bisher offenbar unberührt bleibt. Ein Zeichen überraschender Stärke?

Beckmann: Die deutsche Bekleidungsindustrie hat keine wesentlichen Schwachstellen, es gibt nur einzelne schwache Unternehmen. Die Bekleidungshersteller in Deutschland haben bereits in den siebziger Jahren erkannt, daß die Produktion im Inland zu teuer ist und haben sie deshalb zunehmend ins Ausland verlagert. Über 95 Prozent deutscher Bekleidungsprodukte werden mittlerweile im Ausland hergestellt. Darüber hinaus betreiben viele deutsche Modeunternehmen seit Jahren eine gute Markenpolitik.

Die Welt: Die italienischen Konkurrenten aber noch stärker. Dennoch ist ihr Aufschrei jetzt lauter.

Beckmann: Das liegt wohl vor allem daran, daß bei den Italienern der Anteil der Eigenproduktion deutlich höher als bei uns ist. Deswegen treffen sie auch die Billigimporte jetzt um so härter.

Die Welt: Das klingt fast so, als hätte die deutsche Bekleidungsindustrie nichts zu befürchten.

Beckmann: Das ist mit Sicherheit nicht so. Die große Unbekannte stellt für uns der Handel dar, der in Deutschland über eine unglaubliche Macht verfügt. Dies gilt für die Kaufhausketten, die Versandhäuser und die Discounter, nicht zuletzt aber auch für die vertikalen Anbieter wie H & M, Esprit oder Zara, deren Wertschöpfungskette von der Produktion bis zum Verkauf reicht. Bei vielen steht der Preis absolut im Vordergrund und hier dürften die chinesischen Produzenten auch versuchen vorzustoßen.

Die Welt: Die EU prüft derzeit Schutzmaßnahmen für bestimmte Produktkategorien. Unterstützt dies der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie?

Beckmann: Die Textilindustrie hält Schutzmaßnahmen für angebracht, sollte sich herausstellen, daß dauerhaft Marktstörungen entstehen und Unternehmen in ernste Bedrängnis geraten. Die Bekleidungsindustrie spricht sich gegen solche Maßnahmen aus.

Die Welt: Obwohl sie stärker von den Exporten betroffen ist?

Beckmann: Die Bekleidungsindustrie setzt sich für einen freien und fairen Handel ein. Und sie profitiert auch selbst vom Fall der Handelsbeschränkungen mit China. Wie gesagt, das Gros deutscher Bekleidungsprodukte wird ohnehin schon im Ausland hergestellt, vor allem in nordafrikanischen, aber auch osteuropäischen Ländern wie Rumänien und Bulgarien. Deutsche Unternehmen können aber auch verstärkt über Beschaffungsverträge oder Gemeinschaftsunternehmen chinesische Ware einkaufen und so noch einmal Kostenvorteile nutzen.

Die Welt: Wer seinen eigenen Markt offen hält, kann auch darauf pochen, daß sein Handelspartner seine Märkte öffnet. Wie wichtig ist China für die deutsche Industrie?

Beckmann: Die Exporte der Bekleidungsindustrie sind noch sehr gering, die Tendenz ist aber steigend. Die besten Chancen haben besonders hochmodische Produkte. Ein sehr hoher Bedarf besteht in China aber auch an technischen Textilien, also zum Beispiel an Stoffen für Autopolster sowie an Umwelt- und Bautextilien.

Interview: Lutz Frühbrodt

Artikel erschienen am Fr, 6. Mai 2005 – © WELT.de 1995 – 2005

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