Africa del Sud, Sudafrica, Zimbabwe Die Welt 05-08-22
Lo Zimbabwe è al fallimento, se entro due settimane non rimborserà al Fmi un debito di $300mn., rischia di essere espulso dal Wto.
Mugabe ha aumentato l’Iva, anche se gli stessi funzionari pubblici non sono in grado di nutrire le proprie famiglie; il tasso d’inflazione è giunto in luglio al 254%.Die Welt 05-08-22
Mugabe isoliert sich selbst
Simbabwe ist pleite und braucht Kredite, die Südafrika nur unter Bedingungen gewähren will – Doch der Nachbar lehnt Auflagen ab
von Thomas Knemeyer
Kapstadt – In seinem wöchentlichen Internet-Rundbrief wies der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki am Freitag den 14 Ländern der Entwicklungsgemeinschaft im südlichen Afrika (SADC) den Weg in die Zukunft. Anläßlich des 25jährigen Bestehens der SADC warnt Mbeki, man könne die Probleme der Region nur gemeinsam lösen: "Entweder wir schwimmen zusammen oder wir gehen zusammen unter."
Ohne direkt die verheerenden Zustände im benachbarten Simbabwe zu kritisieren, unterstreicht der Südafrikaner die "langwierigen Kontroversen" in Simbabwe. Stabilität und Wohlstand in dieser Nation seien zentraler Bestandteil der SADC. Mbeki zählt die vereinbarten Ziele des Länderbundes auf: Wachstum, Lebensstandardverbesserung, gute Regierungsformen, Sicherheit – und besonders die "Eliminierung von Hindernissen auf dem Gebiet des freien Handels- und Kapitalverkehrs und der Menschen". Man müsse bis 2008 eine Freihandelszone für "260 Millionen oder mehr Bürger" schaffen, schreibt der Mandela-Nachfolger. Mit feiner Feder fügt Mbeki auch eine Drohung an: der SADC-Jubiläumsgipfel habe beschlossen, nun forciert seine Interventionsfähigkeit auf die Beine zu stellen, "einschließlich einer militärisch-zivilen Soforteingreiftruppe."
Jeder einzelne dieser Punkte muß auf den wie ein Warnsignal wirken. Der durch drei gefälschte Wahlen "legitimierte" Diktator hat sein Land in den vergangenen fünf Jahren mutwillig ruiniert. Die Hälfte der Landbevölkerung hungert, Hunderttausende Städter wurden kürzlich obdachlos gemacht, es fehlt an allem von Zucker bis Benzin. Mit der desaströsen "Landreform" wurden 4000 (weiße) Bauern enteignet. Ihre Höfe liegen brach, die ehemaligen Arbeiter sind mittellos.
Unterdessen haben sieben afrikanische Länder, darunter Nigeria und sogar der Sudan, Hunderte der enteigneten weißen Bauern mit vorteilhaften Angeboten angeheuert; weitere 17 Länder haben Interesse bekundet. Aber Mugabe bleibt stur. Seine Regierungspartei, die Zanu-PF, wird nun eine Verfassungsänderung verabschieden, die jeglichen privaten Landbesitz verbietet. In Zukunft könnte dann fast jede Immobilie beschlagnahmt und enteignet werden.
Die Mehrwertsteuer ist soeben erhöht worden, obwohl selbst Beamte inzwischen kaum noch ihre Familie ernähren können. Die Inflationsrate betrug im Juli 254 Prozent; der unabhängige Wirtschaftsexperte John Robertson in der Hauptstadt Harare warnt, bis Jahresende stehe eine vierstellige Teuerungsrate bevor, "wenn wir uns nicht endlich vernünftig benehmen." Mugabe hoffte, das vergleichsweise reiche Südafrika werde ihm mit einem Kredit von bis zu einer Milliarde US-Dollar zu Hilfe kommen. Aber das scheint an Bedingungen zu scheitern, die Mugabe bereits zurückgewiesen hat: eine rigorose Reform der Wirtschaftspolitik und Gesprächsbereitschaft mit der Opposition. Simbabwe ist pleite: wenn dem Internationalen Währungsfonds nicht binnen zwei Wochen Kredittilgungen in Höhe von 300 Millionen Dollar überwiesen werden, droht der Ausschluß aus dem Währungsfonds. Auch in China und in Iran blitzte der 81 Jahre alte Despot unlängst ab.
Der Versuch der Afrikanischen Union (AU), mit dem mosambikanischen Altpräsidenten Joaquim Chissano einen Emissär zu finden, der Mugabe zum Einlenken bringen sollte, ist ebenfalls gescheitert. Am Rande des SADC-Gipfels in Gaborone teilte Chissano mit, Mugabe habe ihn wissen lassen, "es gäbe eindeutig keinen Bedarf für Gespräche". Der Befreiungsheld Mugabe, der seinem Land vor 25 Jahren eine bessere Zukunft versprach, hat sich selbst isoliert. Damals war Simbabwe der größte Produzent von Tabak, Baumwolle, Rinderfleisch und Maismehl in ganz Afrika. Die Landwirtschaft konnte nicht nur die Bevölkerung ernähren, sondern mit Exporten für ein Viertel des Bruttosozialproduktes sorgen. Heute hungern fünf Millionen Menschen – ohne jede Aussicht auf Besserung.
Artikel erschienen am Mo, 22. August 2005 © WELT.de 1995 – 2005