– Dalla crisi del debito (disoccupazione al 15% a febbraio 2012, al 37% quella giovanile), mentre si è arrestato il flusso di emigrazione dalle ex colonie portoghesi, Angola e Mozambico, verso il Portogallo, sarebbero 120 000 i portoghesi emigrati in cerca di lavoro in Mozambico; emigrano portoghesi anche verso l’Angola, e il Brasile.
o Dall’indipendenza nel 1975, il Mozambico è stato schiacciato da guerra civile (1976-1992), fame; ampie zone sono minate. Dopo le elezioni del 1994, sconfitto il movimento di liberazione stalinista Fremlino, l’economia del Mozambico è cresciuta, oggi ha una crescita annuale media del 6%; previsto +11% per quest’anno.
– La moneta locale, il Metical, si è rivalutata nel 2011 del 19% sul dollaro; l’inflazione è scesa dal 16,5 all’8%;
– il paese si è aperto agli investimenti nell’industria agraria; dispone di carbone, legname, bauxite, oro, diamanti.
– La crescita non si è però ancora tradotta in molti nuovi posti di lavoro.
– Oltre il 50% della popolazione vive in forte povertà; l’aspettativa media di vita è sui 48 anni.
– Dall’agenzia Reuters, secondo l’ambasciata del Brasile a Lisbona, i portoghesi con permesso di lavoro brasiliano sarebbero saliti dai 52 000 ai 328 000, da metà 2011 ad oggi.
– Nel solo 2011 sarebbero stati 150 000 portoghesi ad emigrare (??)
– I portoghesi emigrati in Angola, grazie al boom dell’industria petrolifera, sarebbero moltiplicati per 4, a 100 000.
– Sia a Maputo, capitale del Mozambico, che a Luanda, capitale dell’Angola, il costo della vita è alto: l’affitto per due camere è di €1500 (mese/anno?).
– Si verifica in Mozambico un fenomeno inedito per i cittadini dell’ex potenza coloniale: portoghesi migranti per lavoro “sans papier”; di recente 5 portoghesi sono stati espulsi perché senza visto valido.
– I nativi temono la concorrenza nel mercato del lavoro degli immigrati portoghesi, con una buona formazione; per legge una società può assumere al max il 10% di stranieri della forza lavoro complessiva.
– Il governo del Mozambico ha annunciato di voler richiamare in patria ai propri cittadini emigrati, e di far studiare in Cina 4000 ingegneri minerari.
Moçambique Die Rückkehr der Kolonialherren
22.05.2012 · Seitdem Portugal in der Wirtschaftskrise steckt, wandern nicht mehr Afrikaner aus Moçambique in das Land der einstigen Kolonialmacht aus, sondern Portugiesen in die frühere Kolonie. Willkommen sind die Neuankömmlinge nicht.
Von Thomas Scheen, Maputo
– Von Lissabon aus betrachtet, wirkt Moçambique neuerdings wie das Gelobte Land. „Es gibt einfach keine Arbeit mehr in Portugal“, sagt Pedro Serpa dos Santos und trinkt einen Schluck des bitteren Kaffees, der schmeckt wie daheim. Dos Santos, 40 Jahre alt, verheiratet, zwei Kinder, ist einer von geschätzt 120.000 Portugiesen, die inzwischen in Moçambique ihr Glück suchen. Das Straßencafé im Herzen von Maputo, auf dessen Terrasse Pedro dos Santos seine Geschichte erzählt, ist voll von Menschen wie ihm: männlich, überwiegend unter 40 Jahre alt und vor allem: weiß.
– Moçambique boomt, und der Zustrom aus Portugal wirkt wie eine Umkehr der Geschichte. Früher waren es Afrikaner, die angesichts von Krieg und Verfall in den ehemaligen portugiesischen Kolonien Angola und Moçambique nach Portugal drängten. Heute sind es Portugiesen, die wegen hoher Arbeitslosigkeit und Euro-Krise nach Angola und Moçambique auswandern.
Keine Sekunde gezögert
– Dabei war Moçambique einst ein schlimmes Pflaster: 1975 hastig von Portugal in die Unabhängigkeit entlassen, kamen von dort lange fast nur Schreckensnachrichten: Bürgerkrieg, Hunger, ganze Landstriche vermint. Nach dem Ende des Bürgerkriegs, der von 1976 bis 1992 dauerte, war das Land vollständig ruiniert. Aber seit sich die siegreiche Befreiungsbewegung Frelimo nach den Wahlen 1994 vom Marxismus-Leninismus lossagte, geht es aufwärts mit Moçambique.
– Heute wächst die moçambiquanische Wirtschaft mit durchschnittlich sechs Prozent jährlich. Für das laufende Jahr wird sogar ein Wachstum von elf Prozent vorausgesagt. Die lokale Währung, der Metical, hat im vergangenen Jahr um 19 Prozent gegenüber dem Dollar zugelegt. Die Inflation ist von 16,5 Prozent auf acht Prozent gefallen, und Moçambique öffnet sich Investitionen aus der Agrarindustrie, verfügt über Steinkohle, Holz, Bauxit, Gold, Diamanten. Die aufstrebende Tourismusindustrie hat kaum Schwierigkeiten, die makellosen Strände weltweit zu vermarkten.
– Daneben Portugal: 78 Milliarden Euro schwer ist das Hilfsprogramm der anderen Euroländer und des Internationalen Währungsfonds, mit dem seit Mai 2011 versucht wird, die portugiesische Krise abzuwenden. Inzwischen ist dort die Arbeitslosigkeit von 12,5 Prozent im Juli 2011 auf 15 Prozent im Februar 2012 gestiegen. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt sogar 37 Prozent. „Es ist hoffnungslos“, sagt Pedro Serpa dos Santos.
– Pedro arbeitet für eine große portugiesische Baufirma. Früher, sagt er, habe er Projekte im Volumen von 20 Millionen Euro und mehr realisiert. Zum Schluss hat er sich um Zwei-Millionen-Euro-Projekte regelrecht balgen müssen. „Mein Leben in Portugal war nicht schlecht“, sagt er, „aber es gibt einfach keine Perspektive mehr.“ Als das Angebot kam, nach Moçambique zu gehen, um dort eine neue Baufirma aufzubauen, habe er „keine Sekunde“ gezögert. „Reich werde ich in Moçambique nicht. Aber ich muss auch nicht jeden Euro dreimal herumdrehen und vor allem: Das Land ist spannend“, beschreibt dos Santos das neue Lebensgefühl. Portugal hingegen sei ein „Platz zum Resignieren“, sagt er.
Maputo ist extrem teuer
– So wie er denkt offenbar die Mehrheit der jungen Portugiesen. Die Nachrichtenagentur Reuters zitierte Mitte März die Botschaft Brasiliens ins Lissabon, laut der die Zahl der Portugiesen mit brasilianischer Arbeitserlaubnis von 2010 bis Mitte 2011 von 52.000 auf 328.860 Menschen gestiegen sei.
– In dem dank großer Ölvorkommen florierenden Angola hat sich die Zahl der Portugiesen in jüngster Vergangenheit auf mehr als 100.000 vervierfacht.
– Nach offiziellen Zahlen haben allein im vergangenen Jahr 150.000 Portugiesen ihrer Heimat den Rücken gekehrt. Portugal ist dabei, die vermutlich am besten ausgebildete Generation seiner Geschichte zu verlieren.
– In der moçambiquanischen Hauptstadt Maputo, deren Straßencafés und Restaurants aus einem Reiseprospekt für die Algarve entnommen scheinen, sind die Zeichen dieser Migration inzwischen allgegenwärtig. Laut dem portugiesischen „Observatorio Emigração“ sind 21.000 Portugiesen beim Generalkonsulat ihres Landes in Maputo gemeldet. Darunter sind aber auch Portugiesen moçambiquanischen Ursprungs. Wie viele Portugiesen sich aber tatsächlich in Moçambique aufhalten, weiß auch die portugiesische Generalkonsularin Graça Pereira nicht. Denn nicht alle Portugiesen melden sich bei der Vertretung ihres Landes. Angesichts der zahllosen Weißen im Straßenbild, in den Cafés, den Restaurants und den Supermärkten muss diese Zahl von 21.000 jedenfalls viel zu gering sein.
– Dabei ist Maputo genau wie die angolanische Hauptstadt Luanda extrem teuer. Die Miete für ein Apartment mit zwei Schlafzimmern liegt in Maputo inzwischen jenseits von 1500 Euro. Die vierköpfige Familie dos Santos beispielsweise wendet monatlich bis zu 2500 Euro für ihre Lebensmittel auf. „In Portugal habe ich den gleichen Warenkorb für 800 Euro bekommen“, erzählt Pedro. Also fährt die Familie regelmäßig über die Grenze ins südafrikanische Nelspruit. „Das ist wie Disneyland“, beschreibt Pedro die dortige Vielfalt an Produkten und vor allem deren Erschwinglichkeit.
Einheimische fürchten die Konkurrenz
Und doch reißt der Zustrom nicht ab. Es gibt regelrechte Treffpunkte für die Neuankömmlinge, wo sie Informationen und Erfahrungen austauschen. Einer davon ist die „Pastelaria Cristal“ in der „Avenida 24 de Julho“. Dort hängen Zettel aus wie an europäischen Universitäten, mit Telefonnummern zum Abreißen, auf denen nach preiswertem Wohnraum gesucht wird, nach einem billigen Auto und nach Arbeit. Maria Gonçalves ist eine der Inserentinnen. 31 Jahre alt, glattes schwarzes Haar, schlank, ledig. Maria ist Bibliothekarin und hat noch nie in ihrem Beruf gearbeitet. „Ich habe im Laufe der Jahre mehr als 200 Bewerbungen geschrieben, aber in Portugal kriegst du einfach keinen Job, wenn deine Eltern nicht gut vernetzt sind“, sagt sie. Sie hat im vergangenen Jahr viel über das wilde Wachstum von Moçambique gelesen und von Landsleuten gehört, die sich auf den Weg gemacht haben, und gedacht: „Warum nicht?“
– Maria ist jetzt seit vier Monaten in Maputo. Einen Job hat sie immer noch nicht gefunden. Ihr Touristenvisum ist seit einem Monat abgelaufen. Auch das ist ein neues Phänomen in der Beziehung zwischen alter Kolonialmacht und alter Kolonie: Portugiesen, die sich illegal in Moçambique aufhalten. Vor kurzem sind fünf Portugiesen des Landes verwiesen worden. Die lokalen Zeitungen hatten es sich nicht nehmen lassen, die „Illegalen“ mit Fotos und Namen auf der ersten Seite abzubilden. Und die Arbeitsministerin hört nicht auf, gegen die portugiesischen „Wirtschaftsflüchtlinge“ zu stänkern. Willkommen sind die Neuankömmlinge in Moçambique nicht. Die Einheimischen fürchten die gut ausgebildete Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt – und laut Gesetz darf die Belegschaft einer Firma höchstens zu zehn Prozent aus Ausländern bestehen. Unlängst kündigte die moçambiquanische Regierung an, sie wolle die eigenen Flüchtlinge zurück ins Land locken. Zudem will sie 4000 Einheimische in China zu Bergbauingenieuren ausbilden lassen.
„Nach ein paar Wochen sieht man sie nicht mehr“
– Das Problem sei, dass viele seiner Landsleute nach Maputo kämen, ohne zu wissen, worauf sie sich eigentlich einließen, sagt Pedro dos Santos. „Denn so viele Arbeitsplätze gibt es hier nun auch wieder nicht.“ Tatsächlich hat sich das rapide Wirtschaftswachstum des Landes nicht in vielen neuen Arbeitsplätzen niedergeschlagen. Mehr als 50 Prozent der Bevölkerung leben nach wie vor in bitterer Armut. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 48 Jahren. Hinzu kommt das durch den Kolonialkrieg nach wie vor gespannte Verhältnis zwischen Moçambiquanern und Portugiesen. „Es gibt ein Sprichwort in Moçambique, nämlich, dass ein Moçambiquaner nie seine Maske abnimmt“, sagt Pedro dos Santos. Er hat das nur allzu häufig erfahren müssen. Dass man ihn anlügt, man ihm nicht vertraut und ihm wünscht, dass er scheitert. Weil er Ausländer ist und noch dazu Portugiese. „Wir bringen kein Geld mit wie die Brasilianer oder die Südafrikaner. Wir sind hier, um Arbeit zu finden, und damit macht man sich keine Freunde“, sagt er.
– Die „Associação Portuguesa de Moçambique“, die „Portugiesische Vereinigung in Mocambique“, residiert in einem alten Kolonialgebäude an der Avenida Friedrich Engels mit einem traumhaften Blick auf den Indischen Ozean. An der Pforte ein goldenes Schild, im Innern zwei Büros mit alten Telefonen und einem ausgeschlachteten Computer. Der Garten des etwas heruntergekommenen Gebäudes beherbergt ein kleines Restaurant und eine Bar, in der ein Häuflein älterer Portugiesen bereits am späten Vormittag kräftig dem Rotwein zuspricht. „Klar“, sagen die Alten, „jeden Tag tauchen hier neue Gesichter auf. Aber nach ein paar Wochen sieht man sie meistens nicht mehr.“ Maria Gonçalves kommt regelmäßig hierher. Das Essen sei gut, sagt sie, und preiswerter als in der Stadt. Außerdem wisse man nie, „wenn man hier trifft“, sagt sie. Doch die Landsleute, die sie kennenlernt, sind fast immer in der gleichen Situation wie sie: ohne Job und überwältigt von den hohen Lebenskosten. „Ich hatte mir das ein bisschen einfacher vorgestellt“, gesteht Maria. Sie wird wohl bald wieder nach Hause reisen.