Moneta senza paese.

Ue, economia, moneta unica           Die Welt                              05-07-01

<2749534">Moneta senza paese.

Anja Struve e Holger Zschäpitz

<2749535">Un dibattersi tra contraddizioni: lo sviluppo economico dei paesi Ue diverge sempre più; in un’area di libero scambio l’euro non può sopravvivere, occorre l’integrazione politica; il ritorno alle monete nazionali rappresenterebbe più svantaggi che vantaggi, Italia compresa..

Esistono due contrapposti progetti sul tipo di sviluppo per la Ue:

–          la “vecchia” Europa, di marca franco-tedesca, con forte integrazione politica, standard fiscali e sociali comuni, con compromessi di solidarietà tra i paesi;

–          quello della “nuova” Europa, di Gb, Spagna e Polonia, che prevede relazioni economiche senza una comune sovrastruttura politica.

È dubbio che a raggiungere un compromesso tra le due proposte sia proprio la Gb, con Blair precursore della seconda ipotesi, alla presidenza Ue nel secondo semestre 2005.

–          Sviluppo economico: i “nuovi”, Gb, Spagna e Polonia crescono al 2,6%, oltre tre volte i “vecchi”, Germania, Francia e Italia.

–          Indebitamento dei “vecchi”: mediamente l’80% del Pil, pari al doppio di quello dei “nuovi”.

–          Disoccupazione: quasi piena occupazione per la Gb, con il 4,7% di disoccupati, fanalino di coda la Germania, con l’11,7%.

Le differenze sono tali che le banche d’investimento consigliano di considerare i singoli paesi e non l’Europa come tale. Il criterio di misura della crisi europea è l’euro, che ha perso oltre l’11% nel 2005; dal NO francese e olandese alla Costituzione a fine maggio -6 cent sul dollaro, la terza maggiore perdita mensile nella storia della moneta comunitaria.

L’economista Christophe Duval-Kiefer di CSFB: una moneta unica senza paese può prosperare solo se gli Stati membri hanno interessi comuni e coordinano la loro politica.

I critici della moneta unica: vengono ora a galla le carenze del progetto che tiene assieme 12 diversi paesi. Già dal 1961 il Nobel americano Robert Mundell elencò le condizioni necessarie perchè una moneta comune potesse avere successo..

Delle due:.

– gli Stati devono avere strutture economiche simili, in modo che un paese non venga colpito maggiormente dal resto della comunità in caso si crisi;

– oppure, i paesi, pure differenti, possono disporre di mercati del lavoro flessibili.

Il miglior esempio è dato dagli Usa: gli Stati americani differiscono per crescita economica ed inflazione circa come i paesi dell’area euro, con la differenza che non esistono tra loro barriere culturali, di lingua e istituzionali.

Invece, a causa delle loro diverse strutture economiche i paesi Ue sono soggetti a contraccolpi asimmetrici e non dispongono di mercati del lavoro flessibili.

Secondo Mundell l’Unione Monetaria sarebbe stata già dal principio un insuccesso, a meno che non si fosse costituita una società solidaristica.

De Grauwe, economista dell’Università di Leuven, consulente della Commissione Ue:.

–          «Senza integrazione politica l’area euro è condannata al fallimento. Un’area di libero scambio significherebbe a lungo termine la morte dell’euro».

–          La compensazione finanziaria (solidarietà) tra paesi forti e deboli non è però possibile in un’area di libero scambio come voluta dalla nuova Europa. Ci vorrebbe prima un’integrazione politica. La Bce e la sua politica monetaria comune non basta a lungo termine come sovrastruttura politica.

–          In presenza di sistemi fiscali, politiche salariali e livelli di spesa completamente differenti, una comune politica monetaria alberga un potenziale di conflitto..

Tuttavia:.

–          I vantaggi della moneta unica sono superiori agli svantaggi: i paesi con moneta comune hanno scambi commerciali tripli di quelli degli altri paesi.

–          Il ritorno al marco tedesco colpirebbe seriamente la Germania leader mondiale dell’export, che non potrebbe cogliere i frutti del processo di adeguamento degli anni passati. A metà degli anni ’90, la Germania ha fatto progressi rispetto a Francia, Olanda e soprattutto Italia grazie alla moderazione salariale.

Anche per l’Italia la fine dell’euro non rappresenterebbe solo un vantaggio, potrebbe aiutare, come faceva prima, la propria economia allo sfascio con la politica della moneta debole, ma sarebbe schiacciata dai debiti; grazie ai bassi interessi, il servizio sul debito italiano è oggi la metà di quanto era prima dell’adesione all’euro.Die Welt                 05-07-01
Währung ohne Land.
Die EU-Staaten entwickeln sich wirtschaftlich auseinander – Eine Freihandelszone kann der Euro nicht überleben
von Anja Struve und Holger Zschäpitz
Frankfurt/Main – Als die Briten im Februar 2005 das neue Logo ihrer EU-Ratspräsidentschaft vorstellten, schien alles noch in bester Ordnung. Das Markenzeichen – zwölf Schwäne, die in V-Formation ostwärts fliegen – symbolisiere die "effektive Zusammenarbeit der europäischen Länder für eine bessere Zukunft", hieß es. Davon kann jetzt, zu Beginn der britischen EU-Ratspräsidentschaft, keine Rede mehr sein. Seit dem Nein zur EU-Verfassung und dem gescheiterten Brüsseler Gipfel haben die europäischen Schwäne mehr als nur die Orientierung verloren. "In der EU ist die Front zwischen dem "neuen" und "alten" Europa wieder sichtbar geworden", sagt Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Hypo-Vereinsbank. "Der Riß geht quer durch den Kontinent.".
Im Mittelpunkt steht die Frage, in welche Richtung sich Europa entwickeln soll. Zwei Entwürfe konkurrieren miteinander, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Auf der einen Seite steht das "alte" Europa deutscher und französischer Prägung, das eine stärkere
politische Integration, harmonisierte Steuer- und Sozialstandards
und einen Solidarausgleich zwischen den Ländern schaffen will. Auf der anderen Seite befindet sich das "neue" Europa, das wirtschaftliche Beziehungen ohne politischen Überbau vorzieht. Daß ausgerechnet die britische EU-Präsidentschaft im kommenden Halbjahr einen Kompromiß finden soll, erfüllt Experten mit Mißtrauen. Schließlich gelten die Insulaner und ihr Premier Tony Blair als Vorreiter des neuen Europa..
Wirtschaftlich driften die EU-Länder bereits jetzt immer weiter auseinander. So wachsen die Länder des sogenannten "neuen" Europa wie Großbritannien, Spanien und Polen mit zusammen 2,6 Prozent mehr als dreimal so schnell wie der alte Kern aus Deutschland, Frankreich und Italien. Gleichzeitig ist in diesen drei Ländern der Verschuldungsgrad mit durchschnittlich 80 Prozent im Schnitt doppelt so hoch wie bei den Vertretern des neuen Europa. Auch bei der Arbeitslosigkeit sind die Unterschiede gewaltig. Während Großbritannien mit einer Rate von 4,7 Prozent nahezu Vollbeschäftigung erreicht hat, zählt Deutschland mit 11,7 Prozent zu den Schlußlichtern..
Die Unterschiede sind so gravierend, daß die Investmentbanken ihren Kunden inzwischen sogar raten, nur noch auf einzelne Länder und nicht mehr auf Europa als Ganzes zu schauen. "Wir erleben gerade die Rückkehr des einzelstaatlichen Patriotismus in Europa", sagt CSFB-Stratege Andrew Garthwaite..
Wichtigster Gradmesser für die Krise ist der Euro. Entgegen aller Vorhersagen verlor die Gemeinschaftswährung in diesem Jahr über elf Prozent. Allein seit dem Nein der Franzosen und Niederländer zur EU-Verfassung Ende Mai büßte die Einheitswährung sechs Cent zum Dollar ein – der dritthöchste Monatsverlust in ihrer Geschichte. "Eine so pessimistische Stimmung gegenüber dem Euro habe ich noch nie erlebt", sagt Alex Patelis, Chefwährungsstratege von Merrill Lynch..
Doch wieviel politische Einheit braucht der Euro? Manche Ökonomen sind fest davon überzeugt, daß viel mehr Integration als bisher erforderlich ist: "Eine Währung ohne Land kann nur blühen, wenn ihre Mitgliedsstaaten gemeinsame Interessen haben und ihre Politik koordinieren", sagt Christophe Duval-Kiefer von CSFB. Stratege Steve Barrow von Bear Stearns beziffert die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns auf Sicht von zehn Jahren auf 20 bis 25 Prozent..
Kritiker der Gemeinschaftswährung fühlen sich bestätigt. Denn die Konstruktionsmängel, die zwölf unterschiedliche Länder unter das Dach einer gemeinsamen Währung faßt, treten nun offen zutage. So wies der US-Nobelpreisträger Robert Mundell schon 1961 nach, daß bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit eine gemeinsame Währung zum Erfolg wird: Entweder, die Staaten besitzen ähnliche Wirtschaftsstrukturen, damit im Falle von Schocks ein Land nicht stärker betroffen ist als der Rest der Währungsgemeinschaft. Oder aber die Länder sind zwar unterschiedlich, verfügen aber über flexible Arbeitsmärkte..
Bestes Beispiel hierfür sind die USA. Zwar differieren die einzelnen Bundesstaaten bei Wachstum und Inflation ähnlich stark wie die Länder des Euro-Raums. Doch anders als die Europäer haben die Amerikaner nicht mit kulturellen, sprachlichen und institutionellen Barrieren zu kämpfen..
In Europa hingegen sind die Mitgliedsstaaten wegen ihrer unterschiedlichen Wirtschaftsstrukturen weder vor asymmetrischen Schocks wie einem drastischen Anstieg der Ölpreise gefeit [immuni], noch verfügen sie über flexible Arbeitsmärkte. Damit wäre die Währungsunion nach Mundell von vorneherein zum Mißerfolg verdammt – gäbe es nicht einen Ausweg: die Solidargemeinschaft..
"Mit Hilfe von Geldtransfers zwischen starken und schwachen Staaten lassen sich wirtschaftliche Ungleichgewichte ausgleichen", sagt Paul De Grauwe von der Universität Leuven, der die EU-Kommission berät. In einer Freihandelszone, wie sie einigen Verfechtern des neuen Europa vorschwebt, wäre ein solcher finanzieller Ausgleich nicht möglich. "Dazu bedarf es schon einer politischen Integration", sagt De Grauwe. Die Europäische Zentralbank (EZB) und ihre gemeinsame Geldpolitik für die zwölf Euro-Länder reiche dabei als politischer Überbau langfristig nicht aus..
Die Tatsache, daß es eine gemeinsame Geldpolitik, aber völlig verschiedenen Steuersysteme, Lohnpolitiken und Ausgabenniveaus gebe, berge Konfliktpotential, sagt De Grauwe. "Ohne politische Integration ist die Euro-Zone zum Scheitern verurteilt. Eine Freihandelszone wäre langfristig der Tod des Euro.".
An einem Ende des Euro aber kann niemanden in Europa ernsthaft gelegen sein. Denn unter dem Strich bringt die Einheitswährung mehr Vor- als Nachteile. So wies der renommierte Ökonom Andrew Rose nach, daß Länder mit einheitlicher Währung dreimal mehr handeln als andere Länder. Eine Rückkehr zur D-Mark würde den Exportweltmeister Deutschland deshalb schwer treffen. Vor allem aber könnte Deutschland dann womöglich nicht die Früchte des Anpassungsprozesses der vergangenen Jahre ernten. So hat die Bundesrepublik durch Lohnzurückhaltung seit Mitte der Neunziger Jahre gegenüber Frankreich, den Niederlanden und vor allem Italien Boden gut gemacht..
Aber auch für den Stiefelstaat, der am lautesten mit einem Austritt aus der Währungszone gedroht hat, wäre ein Ende des Euro nicht nur von Vorteil. Bei einer Rückkehr zur Lira könnte Italien zwar wie in alten Zeiten seiner maroden Wirtschaft durch eine Schwachwährungspolitik auf die Beine helfen, gleichzeitig würde das Land aber von Schulden erdrückt. Schließlich ist Italiens Schuldendienst dank der niedrigeren Zinsen seit dem Euro-Beitritt nur noch halb so hoch. De Grauwe bringt es auf den Punkt: "Man muß es den Bürgern ganz klar sagen: Wenn ihr die Vorteile des Euro wollt, dann führt an einer politische Integration kein Weg vorbei.".
Artikel erschienen am Fr, 1. Juli 2005 –  © WELT.de 1995 – 2005 .

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