Molti più immigrati in Germania

Germania, società, immigrazione Die Welt 06-06-07

Molti più
immigrati in Germania

Joachim Peter e
Stefan von Borstel

Dati micro-censimento 2005

  • In
    Germania 15,3 mn., pari a circa 1/5 (19%) degli 82,7mn. di cittadini, hanno un
    retroscena di immigrazione.

  • 8
    mn di tedeschi hanno un retroscena di immigrazione, contro 7,3 mn. di stranieri.

  • 5,6
    mn. sono stranieri immigrati, 3 mn. stranieri naturalizzati;

  • [Spätaussiedler
    =immigrati di origine tedesca provenienti dall’Europa orientale, giunti in
    Germania dopo il 1980] 1,8mn. gli immigrati dal 1° agosto 1999 di origine
    tedesca provenienti dall’Europa orientale. Dal 1° agosto 1999 tutti gli Spätaussiedler
    sono registrati come naturalizzati.

  • 2,7
    mn. hanno retroscena di immigrazione ma non sono essi stessi immigrati.

  • In
    calo il numero degli immigrati, nel 2005 solo 136 000 sono immigrati con l’obiettivo
    di rimanere.

  • Il
    ministro degli Interni Schäuble vuole alzare a 21 anni l’età per il ricongiungimento;
    nel 2005 sono stati circa 53 000 coloro che hanno avuto il permesso di
    immigrazione per ricongiungimento con la famiglia.

  • Le
    imprese hanno chiamato 900 lavoratori stranieri ad alta qualificazione.

  • Nel
    2050 senza l’immigrazione ci sarebbero in Germania 59 mn. di abitanti anziché i
    83 mn. previsti; la quota degli ultra 60enni raddoppierebbe giungendo al 44%.

  • Per
    mantenere il numero degli attivi in questo decennio, ogni anno dovrebbero
    immigrare 160-200mila persone, dato che circa 650mila se ne ritorna a casa, il
    numero degli immigrati dovrebbe essere oltre gli 800mila.

  • Nel
    prossimo decennio l’immigrazione netta dovrebbe aumentare a 570-710mila, per
    mantenere il numero degli attivi. (analisi Deutschen Instituts für
    Wirtschaftsforschung – DIW).

Gli economisti suggeriscono di orientare l’immigrazione secondo criteri
economici anziché umanitari, introducendo su modello USA e Canada, un sistema
di punteggi, basato su età, preparazione scolastica e professionale, conoscenza
della lingua e disponibilità all’autonomia e imprenditoriale.
Die Welt 06-06-07

Deutlich
mehr Zugewanderte in Deutschland

Mikrozensus
2005 korrigiert offizielle Statistik – 15,3 Millionen Bürger haben sogenannten
Migrationshintergrund

von Joachim Peter
und Stefan von Borstel

Berlin – In
Deutschland leben weit mehr Menschen mit Migrationshintergrund als bislang
bekannt. Zu diesem Ergebnis kommt der Mikrozensus 2005 des Statistischen
Bundesamtes.


Danach haben insgesamt 15,3 Millionen Bürger einen Migrationshintergrund,
das heißt, sie oder zumindest ihre Eltern beziehungsweise Großeltern sind nach
Deutschland eingewandert. Das
entspricht etwa einem Fünftel
(19 Prozent) der Gesamtbevölkerung (82,7 Millionen). Bisherige Statistiken hatten sich
nur an der Staatszugehörigkeit orientiert und deshalb nur einen halb so
großen Anteil ausgewiesen. Der Mikrozensus erfragt über die Staatsangehörigkeit
hinaus repräsentative Daten zu Geburtsort (in oder außerhalb Deutschlands) und
zur Einbürgerung.


Dem Mikrozensus zufolge gibt es mehr Deutsche mit
Migrationshintergrund (8 Millionen) als Ausländer (7,3 Millionen). 5,6 Millionen sind zugewanderte Ausländer, drei Millionen Eingebürgerte,
und 1,8 Millionen kamen seit dem 1. August 1999 als Spätaussiedler (immigrati
di origine tedesca provenienti dall’Europa orientale, giunti dopo il 1980] nach
Deutschland. Vor diesem Datum wurden alle Spätaussiedler als Eingebürgerte
registriert.


Rund 2,7 Millionen Deutsche haben zwar
einen Migrationshintergrund, sind aber nicht selbst zugewandert. Dabei
handelt es sich um Kinder von Eingebürgerten, von Spätaussiedlern oder von
Ausländern und um solche Kinder, bei denen nur ein Elternteil Ausländer,
Spätaussiedler oder Eingebürgerter ist.

– Ohne Zuwanderung wäre der Alterungsprozeß
in der deutschen Gesellschaft deutlich fortgeschrittener, als er es heute schon
ist. Die Zahl der Zuwanderer
sinkt allerdings. Nur rund 136 000 Menschen reisten 2005 nach Deutschland
ein mit dem Ziel, dauerhaft seßhaft zu werden. "Was die Menschen erleben,
ist aber ‚gefühlte Zuwanderung’, zum Beispiel wegen des Familiennachzugs",
sagte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) jüngst im WELT-Interview. Der Minister will nun das
Nachzugsalter auf 21 Jahre erhöhen, um Zwangsheiraten zu bekämpfen. Damit
würde sich die Zahl der jungen
Zuwanderer in Zukunft aber weiter verringern. Im vergangenen Jahr waren es rund 53 000 Personen,
die aufgrund des Familiennachzugs ein Visum erhielten. Dagegen holten deutsche Unternehmen gerade
einmal 900 Hochqualifizierte ins Land.

Bevölkerungs-
und Wirtschaftswissenschaftler empfehlen die Zuwanderung schon seit langem, um
die Alterung der deutschen Gesellschaft und die damit verbundenen negativen
Folgen für die Sozialsysteme zu mildern. Ohne Zuwanderung würde die deutsche Bevölkerungszahl von
heute knapp 83 Millionen auf 59 Millionen im Jahr 2050 sinken. Der Anteil der über 60jährigen an
der Bevölkerung würde sich im gleichen Zeitraum auf mehr als 44 Prozent
verdoppeln. Allein um
die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung in diesem Jahrzehnt konstant zu halten,
müßten jedes Jahr zwischen 160 000 bis 200 000 Personen netto zuwandern. Da erfahrungsgemäß aber rund 650 000 Personen pro Jahr
wieder zurückwandern, müßten brutto sogar mehr als 800 000 Zuwanderer im Jahr
nach Deutschland kommen. In den nächsten Jahrzehnten müßte die Netto-Zuwanderung sogar auf 570 000 bis
710 000 steigen, um die Zahl der erwerbsfähigen Bevölkerung konstant zu
halten, so analysierten Forscher des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung
(DIW) in Berlin in einer Studie für den Sachverständigenrat für Zuwanderung und
Integration.

Zugleich empfehlen viele Wissenschaftler, die Zuwanderung
künftig mehr nach ökonomischen als nach humanitären Gesichtspunkten
auszurichten. So plädiert das
RWI in Essen dafür – nach dem
Vorbild der klassischen Einwanderungsländer USA und Kanada – die Zulassung zum
deutschen Arbeitsmarkt nach einem Punktesystem zu steuern. Dabei sollten
das Alter, eine gute Schul- und Berufsausbildung, sowie Sprachkenntnisse und die Bereitschaft zu Selbständigkeit und Unternehmertum
im Vordergrund stehen, meinen die Forscher.

Artikel
erschienen am Mi, 7. Juni 2006 © WELT.de 1995 – 2006

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