- La Nigeria è il 5° maggior fornitore petrolifero degli Stati Uniti, sta progettando la costruzione di un gasdotto attraverso il Sahara per l’Europa.
- Si prospettano commesse promettenti anche nel settore petrolio, la cui produzione è in crescita e dove finora i gruppi tedeschi non sono entrati in modo significativo. É prevedibile l’inasprimento della concorrenza economica dei paesi occidentali per impadronirsi delle risorse energetiche nigeriane.
- Afrika-Verein attribuisce alla Nigeria un ruolo economico e politico centrale per l’economia tedesca nell’Africa occidentale; con 135mn. di abitanti, essa offre il maggior mercato interno del continente, ed è militarmente predominante nella regione.
- Il presidente della Nigeria si è incontrato oggi a Berlino con Afrika-Verein andando incontro alle offerte delle Pmi tedesche, un incontro che dovrebbe assicurare loro lucrative commesse. Della sua delegazione facevano parte anche il ministro delle Finanze, quello degli Esteri e il consigliere per la sicurezza.
- Afrika-Verein prevede che in occasione delle imminenti misure di privatizzazioni e della costruzione di infrastrutture vi siano buone opportunità di affari proprio per le Pmi tedesche.
- Per realizzare i propri interessi le società tedesche si servono della cooperazione degli alti ranghi militari tedeschi; la sede di questa cooperazione civile-militare è l’Accademia militare di Amburgo, ai cui corsi partecipano oggi circa 50 ufficiali di paesi non- Nato.
- La previdente Afrika-Verein sottolinea l’importanza della cooperazione con l’Accademia militare dato che i 50 ufficiali stranieri nei loro paesi finiranno per occupare posizioni importanti. Il 6 aprile rappresentanti di Afrika-Verein, Ibero-Amerika-Verein e Ostasiatische li incontreranno, al fine di conquistarne la fiducia in vista di future commesse.
- Oggi la Germania si pone al quarto posto dopo Usa , Gb e Francia come fornitore della Nigeria; per anni non è riesce ad ampliare le relazioni commerciali con il paese.
- A inizio aprile Lufthansa aumenterà la frequenza dei voli con l’Africa occidentale e inaugurerà un collegamento con la metropoli petrolifera Port Harcourt. L’occasione è data dall’ampliamento della industria petrolifera nel delta del Niger che farà aumentare il numero dei viaggi di manager e capisquadra europei e americani.
Il rappresentante di Afrika-Verein nell’incontro di Berlino è Wolfgang Knörle, vice-presidente esecutivo della Tipografia di sicurezza tedesca Giesecke&Devrient che già nello scorso dicembre accompagnò in Nigeria il presidente federale tedesco nel suo viaggio africano, e che riuscì ad ottenere commesse per l’introduzione di nuovi passaporti con dati biometrici.
In Nigeria Giesecke&Devrient ha un ufficio estero; la ditta fornisce le banconote alla Banca centrale nigeriana e è in attesa della discussa privatizzazione della Nigerian Security Printing and Minting Company (NSPMC).
German Foreign Policy 05-03-17
Geschäftlicher Weitblick
BERLIN/HAMBURG/ABUJA (Eigener Bericht) – Bei einem Berlin-Besuch kommt der Staatspräsident Nigerias am heutigen Donnerstag mit dem Außenwirtschaftsverband ,,Afrika-Verein" zusammen und nimmt Offerten mittelständischer deutscher Unternehmer entgegen. Das Arbeitstreffen soll den beteiligten Firmen lukrative Aufträge sichern, die Nigeria, der politisch und militärisch einflussreichste Staat Westafrikas, aus den Erlösen umfangreicher Rohstoffreserven bezahlen kann. Das Land gehört zu den bedeutendsten Erdöllieferanten der Vereinigten Staaten und plant den Bau einer Erdgaspipeline nach Europa. Beobachter rechnen mit einer Verschärfung der westlichen Wirtschaftskonkurrenz um die nigerianischen Energieressourcen. Wie der ,,Afrika-Verein" mitteilt, nutzen deutsche Unternehmen bei der Durchsetzung ihrer Interessen die Dienste hochrangiger Militärs. Ort der zivil-militärischen Zusammenarbeit ist die Hamburger Führungsakademie der Bundeswehr.
Angesichts bevorstehender Privatisierungen und Infrastrukturmaßnahmen bieten sich nach Einschätzung des ,,Afrika-Vereins" in Nigeria gute Geschäftschancen – ,,gerade auch (den) deutschen mittelständischen Betrieben".1) Derzeit steht Deutschland unter den Lieferländern Nigerias hinter den Hauptkonkurrenten USA, Großbritannien und Frankreich auf Platz vier, Bemühungen um eine Ausweitung der deutsch-nigerianischen Wirtschaftsbeziehungen kommen seit Jahren nicht recht voran. Die Finanzministerin des westafrikanischen Landes hat sich kürzlich in Berlin mit deutschen Unternehmern getroffen, jetzt gehört sie neben dem Außenminister und dem Sicherheitsberater ebenfalls zur Delegation des Staatspräsidenten Olusegun Obasanjo. In die Verhandlungen mit den beteiligten deutschen Firmen will er sich heute persönlich einschalten.
Zentrale Rolle
,,Nigeria kommt in der Region Westafrika die zentrale wirtschaftliche und politische Rolle für die deutsche Wirtschaft zu", schreibt der ,,Afrika-Verein".2) Das Land bietet den größten Binnenmarkt des Kontinents (135 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner) und gilt in Westafrika auch auf militärischem Gebiet als führend. Nigeria ist fünftgrößter Erdöllieferant der USA und will in Zukunft die bis heute andauernde Verbrennung des bei der Förderung anfallenden Erdgases beenden, um den Rohstoff u.a. über eine Trans-Sahara-Pipeline nach Europa zu liefern. Die Ressourcen des Landes sichern gewinnträchtige Aufträge auch im Umfeld der wachsenden Ölproduktion, zu der deutsche Firmen bislang keinen nennenswerten Zugang hatten. Dies soll sich ändern. Anfang April etwa wird die Deutsche Lufthansa ihre Flugfrequenz in Westafrika erhöhen und eine Linienverbindung in die Ölmetropole Port Harcourt aufnehmen.3) Anlass ist der Ausbau der Petro-Industrie im Niger-Delta, der eine zunehmende Reisetätigkeit europäischer und nordamerikanischer Manager und Vorarbeiter mit sich bringt.
Begleiter
Den ,,Afrika-Verein" wird bei dem Berliner Treffen der Executive Vice-President der deutschen Sicherheits-Druckerei Giesecke & Devrient, Wolfgang Knörle, vertreten. Knörle begleitete bereits im vergangenen Dezember den deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler bei dessen Afrika-Reise und bemühte sich dabei um Aufträge für die Herstellung neuer Reisepässe. Den afrikanischen Gastgebern wurde nahe gelegt, die Personaldokumente ihrer Bürger mit biometrischen Daten zu versehen – eine Standarderhöhung, die in den westlichen Industriestaaten nur schwer zu finanzieren ist. ,,Für Pässe haben selbst diese Länder genügend Ressourcen", erklärte Knörle damals abfällig.4)
Netze
In Nigeria, wo die Firma Giesecke & Devrient eine Außenstelle unterhält, begann die Bundesregierung bereits im Mai 2003 mit der versuchsweisen Einführung biometrischer Daten in deutsche Reisevisa. Derzeit beobachtet die Münchner Firma, die Geldscheine für die Zentralbank Nigerias herstellt, die staatliche nigerianische Sicherheitsdruckerei ,,Nigerian Security Printing and Minting Company (NSPMC)", deren umstrittene Privatisierung nicht ausgeschlossen wird. Das deutsche Traditionsunternehmen feierte sein 150-jähriges Bestehen am 21. Juni 2002, die Festreden hielten der damalige Bundesbankpräsident Ernst Welteke und der damalige geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds, Horst Köhler.
Spitzenkontakte
Wie der ,,Afrika-Verein" berichtet, nutzen deutsche Unternehmen zur Durchsetzung ihrer Interessen die Dienste der Bundeswehr. Als Kontaktstelle dient die militärische Führungsakademie in Hamburg-Blankenese. Da an den dortigen Generalstabslehrgängen derzeit ,,ca. 50 Offiziere aus Nicht-NATO-Staaten" teilnehmen, wird die Akademie für geeignet gehalten, um Geschäftsbeziehungen auf hohem Niveau anzubahnen.5) Für den 6. April haben sich Vertreter des ,,Afrika-Vereins", des ,,Ibero-Amerika-Vereins" und des ,,Ostasiatischen Vereins" für ein Treffen mit den 50 Staatsgästen aus dem Trikont angekündigt, die sie für Perspektivaufgaben gewinnen möchten. Es handele sich um eine Personengruppe, ,,die in ihren Heimatländern für Spitzenpositionen vorgesehen" ist, unterstreicht der langfristig planende ,,Afrika-Verein" die Bedeutung der Kooperation mit der Führungsakademie. Hamburger Bundeswehreinrichtungen sind wiederholt in Verruf geraten, weil sie nationalistischen Kreisen als Forum zur Verfügung gestellt wurden.6)
1), 2) Nigerianischer Präsident Obasanjo beim Afrika-Kreis Berlin; www.afrikaverein.de
3) Lufthansa-Anflug auf Port Harcourt ab April 2005; www.afrikaverein.de
4) Lack löst Geldsorgen; focus.msn.de 11.12.2004. S. dazu Glücksfall
5) Kontakt- und Informationsveranstaltung mit ausländischen Offizieren, Hamburg; www.afrikaverein.de
6) Lexikon Rechtsextremismus: Roeder, Manfred; lexikon.idgr.de/r/r_o/roeder-manfred/roeder-manfred.php
s. auch Self-Fulfilling Prophecy
veröffentlicht am: 17. Mar 2005