Lotta di difesa

Francia, Germania, protezionismo    German Foreign Policy            06-04-23

Lotta di
difesa

Parigi cerca di non far cadere i maggiori gruppi francesi
della finanza e degli armamenti sotto il controllo tedesco.

Alta Velocità

   
Ormai dato per certo l’ingresso di Deutsche Bahn (le
ferrovie tedesche) in Thalys
, il
progetto per l’alta velocità
francese
che collega Francia, Germania, Belgio Olanda. In maggio la
firma dell’accordo con gli attuali proprietari, le ferrovie statali belghe e
francesi.

Finanza

   
Diversi grandi gruppi francesi (tra cui Suez, Air Liquide, Schneider Electric e
France Telecom) e 5 banche
hanno stretto un’alleanza per impedire
la fusione con la Borsa tedesca di Euronex
t, Borsa controllata da Parigi
in cui sono presenti 4 paesi, e lo spostamento della sua sede a Francoforte.

   
La finanza parigina preferisce la fusione di Euronext con lo Stock Exchange  di Londra (LSE), che la Borsa di
Francoforte non è riuscita ad acquisire lo scorso anno.

   
È data per certa la fusione tra la LSE
e la Borsa tecnologica americana Nasdaq, che ne possiede già una quota del 15%.

   
Lo Stock Exchange di New York (NYSE),
rivale di Nadaq, ha avviato le
trattative per l’acquisizione di Euronext
.

   
Se questa
alleanza riuscisse, la Borsa
tedesca si troverebbe in concorrenza con due giganti transatlantici della Borsa
.

Armamenti

   
Nel governo francese, azionista di maggioranza di Thales ( 31%), si sono imposte le forze che preferiscono una più stretta cooperazione
con il gruppo di tlc francesi Alcatel
,

           
sventando all’ultimo
minuto l’acquisizione del settore satellitare del gruppo francese di elettronica
militare Thales da parte di EADS, concordata tra la cancelliera tedesca Merkel
e il presidente francese Chirac.

   
Alcatel porta
il suo settore satellitare e l’elettronica per il trasporto e la sicurezza in cambio
di un incremento dal 9,5 al 21,6% della sua quota in Thales.

   
Il capo
tedesco di EADS, Thomas Enders, ha ripetuto la richiesta alla Francia di ridurre
la propria quota statale nel capitale di EADS, richiesta di nuovo respinta dal
ministro francese dell’Economia Thierry Breton.

   
Anzi: Parigi, maggior azionista con il 15%
di EADS, cerca di sfruttare
l’occasione data dalla riduzione del 7,5% della
propria quota (30%) annunciata dai due grandi azionisti DaimlerChrysler e
Lagardère, per far acquisire
dalla Caisse des Dépôts et Consignations (CDC) il 2,25%
.

   
Questa mossa conferirebbe alla Francia una quota superiore
di quella del grande azionista tedesco DaimlerChrysler
, che ha
assicurato che manterrà almeno il 15%.

   
La Germania sta cercando un nuovo azionista principale che faccia valere in EADS gli interessi tedeschi.
Oltre al  gruppo bancario statale KfW, sono interessati all’affare
Siemens (che opera
anche nel settore armamenti)  e ThyssenKrupp (che controlla
la cantieristica navale miliare e che contende alle imprese francesi la
leadership europea nel settore).

   
Il controllo
del settore militare di EADS, diretto dal tedesco Stefan Zoller, è d’importanza
strategica sia per Berlino che per Parigi. La Germania ne è il maggior cliente,
prima della Francia.

Il ministro tedesco dell’Economia, Glos: è «molto importante che manteniamo
la nostra influenza in EADS, per garantirci anche in futuro un contributo essenziale
per la fornitura della Bundeswehr».

German
Foreign Policy   06-04-23

Abwehrschlacht

BERLIN/PARIS

(Eigener
Bericht) – Mit umfangreichen Maßnahmen in der Finanz- und Rüstungsbranche
sucht Paris die Unterstellung bedeutender französischer Konzerne unter deutsche
Kontrolle zu verhindern
.

   
Nachdem die Übernahme des Rüstungsunternehmens Thales durch
die deutsch-französische EADS in letzter Minute abgewehrt werden konnte, stärkt
die französische Regierung ihre Positionen auch innerhalb von EADS und sucht
sich damit gegen deutsche Einflussoffensiven zu behaupten.

   
Zugleich
arbeiten Finanzkreise
in der französischen Hauptstadt darauf hin, eine Fusion der von
Paris dominierten Vier-Länder-Börse Euronext mit der Deutschen Börse sowie den
Umzug des Firmensitzes an den deutschen Börsenplatz Frankfurt am Main unmöglich
zu machen
.

   
Die
nächste Etappe der deutschen Wirtschaftsoffensive steht bereits bevor: Der Einstieg der Deutschen Bahn AG
bei der Betreibergesellschaft des französischen Hochgeschwindigkeitszuges
.

   
Der Einstieg der Deutschen Bahn AG beim
Prestigeprojekt Thalys, das Frankreich, Deutschland, Belgien und die Niederlande
verbindet,
wird bereits als
sicher vermeldet.
Die Bahn AG wird demnach schon im Mai eine entsprechende Vereinbarung mit den
bisherigen Eignern (die französische und die belgische Staatsbahn)
unterzeichnen.[1]

Allianz

Der Einstieg der Deutschen Börse bei der französisch dominierten Vier-Länder-Börse
Euronext stößt hingegen auf
Widerstand
. Pariser
Finanzkreise
stehen den Fusionsbestrebungen skeptisch gegenüber und
lehnen insbesondere die Forderung der Deutschen Börse ab, den Konzernsitz nach
Frankfurt am Main zu verlegen. Gegen
diese Bestrebungen haben mehrere
französische Großunternehmen (unter anderem Suez, Air Liquide, Schneider
Electric und France Telecom) ihre Euronext-Anteile gebündelt
, und auch fünf französische Banken,
allesamt ebenfalls Anteilseigner an Euronext, haben sich zu einer Allianz zusammengeschlossen und
stocken derzeit ihre Beteiligung an der Vier-Länder-Börse auf, um stärkeren Einfluss auf deren
Zukunftsplanung zu erhalten
.[2]

Bedrängnis

Aus dem
Aufsichtsrat des Frankfurter Börsenbetreibers wurde zuvor gefordert, bei der
bevorstehenden Konzentration der europäischen Börsenlandschaft müsse "die
Deutsche Börse mit Standort Frankfurt eine Schlüsselrolle spielen".[3]

   
Nun läuft die Deutsche Börse Gefahr, im Fusionsrennen als
isolierter Verlierer dazustehen
. Die Vertreter des Finanzplatzes
Paris präferieren einen Zusammenschluss von Euronext mit der Londoner Stock
Exchange
(LSE), deren Aufkauf durch die Frankfurter Börse im vergangenen
Jahr scheiterte.

   
An der Londoner Börse hat sich gerade die
US-amerikanische Hightechbörse Nasdaq mit knapp 15 Prozent beteiligt, eine
Fusion der beiden Finanzplätze gilt bereits als beschlossene Sache
.

   
Außerdem hat der Nasdaq-Rivale New York Stock
Exchange (NYSE) seinerseits Übernahmegespräche mit der Vier-Länder-Börse
Euronext
aufgenommen. Ein solches Bündnis würde
die Deutsche Börse gleich doppelt in Bedrängnis bringen
:

           
Zum einen käme der kontinentale Lieblingspartner Euronext für die eigenen Fusionsambitionen abhanden,

           
zum
anderen stünde das Institut im
Wettkampf mit zwei transatlantischen Börsen-Riesen
.[4]

Verlierer

   
Von besonderer Brisanz ist zudem die Zukunft des
deutsch-französischen Rüstungskonzerns EADS,
nachdem die zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und
Staatspräsident Jacques Chirac bereits abgestimmte
Übernahme der Satellitensparte des französischen
Militärelektronikkonzerns Thales durch EADS in Paris in letzter Minute noch
verhindert wurde.

   
In der französischen Regierung, die mit gut 31 Prozent größter Aktionär
von Thales ist, setzten sich jene Kräfte durch, die
eine engere Kooperation des Unternehmens mit dem französischen Telekomausrüster
Alcatel bevorzugen
.

   
Nun bringt Alcatel sein eigenes Satellitengeschäft sowie die Transport- und
Sicherheitselektronik in den Rüstungskonzern ein und erhöht im Gegenzug seine
Thales-Anteile von 9,5 auf 21,6 Prozent
.

   
Verlierer bei dem Geschäft ist die
deutsch-französische EADS
,
die bei Thales überraschend nicht zum Zuge kam.[5]

Neue Runde

   
Nach dem gescheiterten Einstieg
bei Thales rief die deutsche
Presse prompt eine "Neue Runde im deutsch-französischen Machtkampf"
aus
.[6] Der deutsche EADS-Chef
Thomas Enders wiederholte seine Forderung, Frankreich habe seine Staatsanteile
am EADS-Kapital zu verringern
– ein Ansinnen, das der französische Wirtschaftsminister
Thierry Breton erneut
zurückwies
.

   
Entgegen
den deutschen Absichten nutzt
Paris, mit 15 Prozent dritter Großaktionär bei EADS, eine aktuelle Chance
,
um den eigenen Einfluss zu stärken: Die beiden anderen Großaktionäre DaimlerChrysler und Lagardère wollen
sich von jeweils 7,5 Prozent ihres 30-Prozent-Aktienpakets bei EADS trennen
;
nun wird die Investmentbank Caisse
des Dépôts et Consignations (CDC) bis zu 2,25 Prozent der Anteile übernehmen.

Mit dem Zukauf durch die staatliche CDC wird die französische Seite auf der Hauptversammlung
mehr Einfluss als der deutsche Großaktionär DaimlerChrysler haben
.[7]

Kernaktionär

In Deutschland
wird dies als erneuter Versuch
Frankreichs gewertet, die Macht bei EADS zu übernehmen
. Im Zentrum der
Berliner Reaktionen stehen
nationale Anteilsverschiebungen.
DaimlerChrysler hat zwar zugesichert, mit mindestens 15
Prozent der Anteile ein wesentlicher Anteilseigner bleiben
zu wollen;
dem deutschen Automobilkonzern
wird aber
die Absicht zugeschrieben, sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren zu wollen.[8]
Gesucht wird daher ein neuer Kernaktionär,
der die deutschen Interessen bei EADS durchsetzen soll
.[9] Gespräche zwischen DaimlerChrysler
und
potentiellen Interessenten aus der deutschen Industrie über eine
strategische Beteiligung an EADS haben schon vor längerer Zeit begonnen. Als Interessenten gehandelt werden neben der bundeseigenen
KfW-Bankengruppe
[10] das auch im Rüstungsgeschäft tätige Elektro- und
Technologieunternehmen Siemens [11]
sowie insbesondere der ThyssenKruppKonzern
, der bereits den deutschen Kriegsschiffbau beherrscht
und mit französischen Rüstungsunternehmen
um die Führungsposition in der europäischen Marineindustrie konkurriert.
[12]

Überwachung

   
Sowohl Siemens als auch ThyssenKrupp
verfügen über die finanziellen Mittel für eine Beteiligung und sollen Interesse am EADS-Militärgeschäft haben.[13]
Das von einem deutschen
Manager (Stefan Zoller) geführte Rüstungsgeschäft
gilt als besonders
heikel, da die Kontrolle über den
Konzern
, der Rüstungsgüter wie Kampfhubschrauber und den Militärjet
Eurofighter herstellt, sowohl für Berlin
als auch für Paris von Bedeutung für die "nationale Sicherheit"
ist. Deutschland ist dabei noch vor Frankreich der größte Kunde der
EADS-Rüstungssparte.

   
Die Bundesregierung hat daher
ausdrücklich angekündigt, sie werde die weiteren französischen Aktivitäten bei EADS "überwachen"
und eine angemessene deutsche
Machtposition durchsetzen.

   
Bundeswirtschaftsminister Michael Glos erklärte, EADS berühre "nicht nur
Fragen der zivilen Luftfahrt, sondern direkt auch unsere verteidigungspolitischen
Interessen".
Daher sei es "von großer
Bedeutung, unseren Einfluss
bei der EADS zu wahren, um auch in Zukunft einen wesentlichen Beitrag für die
Beschaffung der Bundeswehr durch die EADS sicher zu stellen.
"[14]

[1] Deutsche Bahn will bei Thalys
einsteigen; Handelsblatt 08.04.2006. S. auch Deutsche Bahn expandiert in
Frankreich und Demütigende Übernahme

[2] Pariser Finanzwelt stemmt sich gegen
Börsenfusion
; Handelsblatt 12.04.2006. Französische Banken paktieren bei
Euronext; Handelsblatt 13.04.2006. Banken stocken Euronext-Beteiligung auf
10,4% (9,7%) auf; Dow Jones Newswires 20.04.2006

[3] s. auch
Übernahmefieber

[4] Deutsche Börse in Bedrängnis;
www.financial.de 19.04.2006

[5] EADS zieht
bei Thales den Kürzeren; Financial Times Deutschland 05.04.2006. Alcatel setzt sich bei Thales gegen
EADS durch
; Frankfurter Allgemeine Zeitung 06.04.2006. S. auch
Rüstungsgigant

[6] Neue Runde
im deutsch-französischen Machtkampf; Spiegel online 07.04.2006

[7] Frankreich könnte auf Umweg EADS-Anteil
aufstocken
; Handelsblatt 10.04.2006. Franzosen stechen Deutsche bei EADS
aus; Financial Times Deutschland 11.04.2006

[8]
DaimlerChryslers schleichender Rückzug bei EADS; Financial Times Deutschland
05.04.2006. Neue Spekulationen um Daimlers EADS-Paket; Manager Magazin
07.04.2006

[9] Auf einem
Flug ins Ungewisse; Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 09.04.2006

[10] s. dazu
Kreditanstalt für Wiederaufbau: Förderbank für "ganz Europa"

[11] s. dazu
Aufschrei und Verankerung

[12] s. dazu
Größeres Selbstbewusstsein

[13] Auf einem
Flug ins Ungewisse; Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 09.04.2006

[14] Glos an
der EADS-Waage; Manager Magazin 12.04.2006. Glos zu EADS; Pressemitteilung des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie 12.04.2006

 

s. auch
"Ignoranz gegenüber deutschen Interessen", Selbstzentrierung, Um die
Führung Europas und Mais oui! sowie Hilferuf

 

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