Lo Stato federale diventa azionista di Commerzbank – Capitalismo di Stato

Faz      090109

Lo Stato federale diventa azionista di Commerzbank – Capitalismo di Stato

Gerald Braunberger

●    Parziale statalizzazione della tedesca Commerzbank per quasi €20MD: obiettivo assicurare la sua fusione con Dresdner Bank, per raggiungere una dimensione che le tutela da scalate ostili,

●    e di avere un ruolo attivo nel probabile futuro processo di concentrazione bancaria  europeo.

●    L’idea di una seconda grande banca tedesca accanto a Deutsche Bank, piace al governo, ai dirigenti di Commerzbank, ma anche a numerose imprese tedesche, perché accrescerebbe la competizione sul mercato dei capitali.

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●    Forte critica alle scelte del governo da parte del giornale FAZ.

– La decisione del governo sarebbe giustificabile solo in nome dell’interesse generale, per evitare un fallimento che danneggerebbe la banca, il sistema finanziario e l’intera economia tedesca;

o   un governo, come quello tedesco, che si vanta della propria politica industriale, e si lega a due società finanziarie per salvaguardare una fusione divenuta a rischio.

– Secondo il ministro dell’Economia, Commerzbank, rafforzata, potrà di fornire crediti alle PMI,  ma l’iniezione di capitali da parte dello Stato tedesco non è stata legata ad alcuna condizione sul finanziamento delle imprese, e in caso di recessione le banche non pensano per prima cosa ad erogare crediti.

– Già da mesi le azioni di Commerzbank andavano peggio di quelle della maggior parte delle altre banche, ed una dimostrazione della scarsa fiducia degli azionisti nell’acquisizione di Dresdner il forte calo delle quotazioni di Commerzbank nei due giorni successivi all’annuncio.

– Contraddizione dal parte del governo, che dichiara di non voler esercitare alcuna influenza sulla politica della banca, ma manda due suoi rappresentanti nel consiglio di sorveglianza.

– Non è certo che dalla fusione di Commerzbank e Dresdner derivi maggiore competizione, dato che le due banche sono mal messe, e fortemente dipendenti dal mercato interno; su quello europeo anche la Grande Commerzbank sarebbe solo tra le medie.

– Allianz, finora come unico azionista di Dresdner, e come tale responsabile del suo fallimento, perde la propria quota, e se ne rallegra, dato che nonostante le turbolenze del quarto trimestre 2008 e i loro effetti su banche ed assicuratori, non ha potuto disporre facilmente del denaro per occorreva stabilizzare Dresdner.

– L’accordo tra Commerzbank ed Allianz per il cambio di proprietà in Dresdner sarebbe revocabile solo con il consenso di entrambe le parti, che non lo sono.

Il finanziamento degli interessi del governo e dei due gruppi avviene a spese dei contribuenti già tartassati.

Faz      090109
Bund beteiligt sich an der Commerzbank – Staatskapitalismus

Von Gerald Braunberger

10. Januar 2009

–   Die Teilverstaatlichung der Commerzbank durch den Einschuss von fast zwanzig Milliarden Euro Steuergeldern wäre nur in einem Fall zu rechtfertigen: wenn die Commerzbank das Staatsgeld brauchte, um einen Zusammenbruch zu verhindern, der nicht nur der Bank, sondern dem Finanzsystem und damit der Wirtschaft insgesamt erheblich schadete. Dann gäbe es ein Gemeinwohlinteresse, das die Mobilisierung von Steuergeldern zugunsten eines privaten Unternehmens notwendig machte.

–   So wird der Staatseingriff aber nicht begründet. Zwar ist von zusätzlichen Milliardenrisiken in den Bilanzen der Commerzbank und der Dresdner Bank die Rede, die aber vor der Veröffentlichung der Jahresabschlüsse 2008 in ein paar Wochen nicht quantifiziert werden.

Die Commerzbank will mit der Dresdner eine Dimension erreichen, die sie vor einer feindlichen Übernahme schützt.

–   Der Vorstandssprecher der Commerzbank, Martin Blessing, erweckt auf einer Pressekonferenz den Eindruck, der Staat habe ihm mehr Geld aufgedrängt, als er eigentlich haben wollte.

–   Die Bundesregierung sagt sogar offen, dass sie sich an der Commerzbank beteiligt, um den Zusammenschluss mit der Dresdner Bank zu sichern.

–   Und die Allianz, die als bisheriger Alleinaktionär die Verantwortung für den erschreckenden Niedergang der Dresdner Bank trägt, wird ihre Beteiligung los nach dem Motto: Ein Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende.

●    Die Commerzbank will sich vor feindlichen Übernahmen schützen

–   Dies ist eine Intervention der schlimmsten Sorte: Eine Regierung, die an Industriepolitik Gefallen findet, verbindet sich mit zwei Finanzunternehmen, um einen bedrohten Zusammenschluss zu retten. Zur Finanzierung der Eigeninteressen der Regierung und der beiden Unternehmen greift ein hochverschuldeter Staat in die Taschen der ohnehin stark belasteten Steuerzahler. Hingegen wurde vor nicht allzu langer Zeit der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef Ackermann, öffentlich von Politikern beschimpft, weil er seine Bank durch die Krise führen will, ohne Steuergelder in Anspruch zu nehmen. Man könnte glauben, sich in einem Tollhaus zu befinden.

Angeblich gibt es keinen anderen Weg. Der Vertrag zwischen der Commerzbank und der Allianz über den Eigentümerwechsel der Dresdner Bank wäre nur in beiderseitigem Einvernehmen auflösbar. Aber daran sind beide Seiten nicht interessiert.

–   Die Commerzbank will mit der Dresdner Bank eine Dimension erreichen, die sie vor einer feindlichen Übernahme schützt und die es ihr ermöglicht, in einer möglichen künftigen europäischen Bankenkonsolidierung eine aktive Rolle zu spielen.

–   Die Allianz wiederum ist heilfroh, die Dresdner Bank, mit der sie niemals wirklich etwas anzufangen wusste, loszuwerden. Abgesehen davon werden die Finanzmarktturbulenzen im vierten Quartal 2008 nicht nur die Geschäftsabschlüsse der Banken erheblich belastet, sondern auch die Versicherer hart getroffen haben.

–   Der Allianz dürfte das Geld nicht sehr locker sitzen, um die taumelnde Dresdner Bank aus eigener Kraft nachhaltig zu stabilisieren. Ob sie das könnte, will niemand testen. Denn die Regierung ist nicht bereit, ein Szenario zu akzeptieren, in dem die Übernahme der Dresdner durch die Commerzbank nicht zustande kommt.

–   Die Idee einer zweiten deutschen Großbank ist verlockend

–   Das Verhalten der Regierung ist nicht ohne Widersprüche. Sie schießt fast zwanzig Milliarden Euro in eine Bank ein, behauptet aber, sie wolle keinen Einfluss auf die Politik der Bank nehmen – und entsendet zwei Vertreter in den Aufsichtsrat.

–   Der Bundeswirtschaftsminister verkündet, die mit Steuergeldern gestärkte Commerzbank werde in der Lage sein, dem Mittelstand fleißig Kredite zu geben. Dennoch sind an den Kapitaleinschuss des Staates keine Bedingungen geknüpft, und jedermann weiß, dass in einer Rezession Banken nicht zuerst an die Vergabe zusätzlicher Kredite denken; denn sie müssen erst einmal Löcher in ihrer Ertragsrechnung stopfen, die aus nicht zurückgezahlten Krediten bankrotter Firmenkunden entstehen.

–   Eine klare Sprache spricht die Börse: Der Kurs der Commerzbank ist nicht nur in den beiden Tagen seit der Ankündigung der Staatshilfen deutlich zurückgegangen. Die Aktie der Commerzbank schneidet schon seit Monaten schlechter ab als die Aktien der meisten anderen Banken. Darin drückt sich ein Misstrauen in die von der Regierung und den Beteiligten verfochtene Übernahme der Dresdner Bank aus.

–   Die Idee einer zweiten großen deutschen Bank neben der Deutschen Bank ist nicht nur für die Regierung und die Führung der Commerzbank verlockend. Auch zahlreiche deutsche Unternehmen sähen aus Wettbewerbsgründen neben dem Marktführer Deutsche Bank ein zweites nationales Institut.

–   Ob dieser Konkurrent aus dem Zusammenschluss von Commerzbank und Dresdner Bank entsteht, ist nicht sicher. Die beiden Banken sind angeschlagen – die Dresdner mehr als die Commerzbank – und stark auf Deutschland ausgerichtet. Im europäischen Vergleich rangierte selbst die größere Commerzbank nur im Mittelfeld. Der Staat mobilisiert viel Geld für eine Bank, die sich selbst erst finden muss und ihr Leben mit einer großen Bürde beginnt.

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