Negoziati di ingresso nella UE – La Turchia cerca alternative all’Europa
B. Kalnoky e C. B. Schiltz
● Di fronte alle difficoltà per l’ingresso nella UE, la Turchia si volge verso i paesi del Medio Oriente e del Caucaso, in particolare Armenia e Siria, abbandonando l’alleanza con Israele come partner strategico.
● Secondo il Daily Star il mutamento di orientamento geo-politico della Turchia è da intendere come possibile alternativa all’Occidente:
o La Turchia, paese musulmano laico, ha forti legami con il mondo arabo e musulmano, ma anche con gli USA, che la considerano un alleato regionale e strategico.
o Le relazioni turco-israeliane si sono deteriorate con il bombardamento israeliano di Gaza ad inizio anno, rimaste tese con i recenti sviluppi con il governo di destra di Netanyahu con la “giudaizzazione” di Gerusalemme Est occupata, la violazione della moschea musulmana di Al-Aqsa, la costruzione di nuovi insediamenti illegali, sono precipitate quando la Turchia ha escluso Israele da un’esercitazione militare congiunta assieme ad altri paesi Nato, e con la recente comunicazione di prossime estese esercitazioni militari decise con la Siria.
o La Turchia potrebbe influire sulle relazioni degli USA con Israele; gli Usa considerano la Turchia un baluardo contro l’estremismo di Iran, Irak, Siria, Hezbollah e Hamas.
o La Turchia pensa di appoggiare alcune risoluzioni pro-palestinesi nei forum regionali ed internazionali.
o La Turchia ha partecipato ad un incontro dell’Organizzazione dei paesi islamici e ad una sessione della Lega Araba, in cui si è discusso di Israele.
o
● secondo Die Welt come leva per contrattare con la UE, da una posizione rafforzata nell’area.
o Il primo ministro Recep Tayyip Erdogan, di recente confermato alla presidenza del partito di governo AKP, ha centrato l’attenzione sul Medio Oriente, dichiarando: “E’ cominciato proprio ora il nostro tempo”, cioè una nuova era di influenza della Turchia nella regione, che fu un tempo l’impero ottomano.
o Architetto della nuovo corso il ministro Esteri Ahmet Davutoglu.
● Siglati accordi diplomatici ed economici tra ministri Esteri di Turchia e Siria; misura simbolica l’eliminazione dell’obbligo di visto tra i due paesi.
– Il commissario Ue all’allargamento, Olli Rehn, le rimprovera:
o scarsa libertà di stampa, di religione, di diritti per le minoranze religiose, di riunione, per i sindacati, la tolleranza dei “delitti di onore”, della violenza sulle donne.
o Deputato tedesco CSU, Markus Ferber: sospendere i negoziati;
o Commissione UE disapprova la multa da €2,2 MD comminata per supposta evasione fiscale al gruppo dei media Dogan, ostile al governo.
o come “progresso storico” la normalizzazione delle relazioni con gli armeni;
o il ruolo chiave della Turchia in Medio Oriente e nel Sud Caucaso per la sicurezza e il dialogo tra le civiltà.
– Le nuove relazioni con Siria e Armenia non significano un allontanamento dall’Europa,
– Secondo il ministro Esteri turco, Davutoglu, la soluzione dei suoi conflitti con i paesi vicini, in particolare con i curdi del Nord Irak,
o da una parte rappresenta una premessa per l’ingresso della Turchia nella UE,
o sottrarrebbe ai militari il motivo con cui giustificano il forte peso che continuano ad avere nel paese, quello di difenderlo da attacchi esterni,
o e questo a sua volta consentirebbe riforme democratiche.
● dall’altra, l’Europa, che capisce il linguaggio del potere, non potrebbe più respingere una Turchia potenza regionale egemone con un’influenza accresciuta e più democratica.
● Fa dubitare sull’orientamento occidentale della Turchia il peggioramento, da un anno, delle relazioni con Israele, in precedenza suo partner strategico, ed ora sostituito con la Siria.
● La Turchia investe molti capitali e pazienza per legare a sé i paesi del Caucaso come la Georgia; sta cercando legami più stretti con i paesi turco foni del Centro Asia e con il mondo islamico,
per la prima volta dagli anni 1920 si pone come di nuovo punto di riferimento l’eredità ottomana.
EU-Beitrittsverhandlungen – Türkei sucht nach Alternativen zu Europa
Von B. Kalnoky und C. B. Schiltz 14. Oktober 2009, 17:27 Uhr
– Erhebliche Defizite bei Presse- und Religionsfreiheit, eingeschränkte Rechte für religiöse Minderheiten, "Ehrenmorde", häusliche Gewalt gegen Frauen: Die Mängelliste des EU-Erweiterungsberichts für die Türkei ist noch immer lang. Doch Ankara konzentriert sich ohnehin lieber auf seine Nachbarn im Osten.
– Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu (r.) schließt mit seinem syrischen Amtskollegen Walid Muallem in Aleppo diplomatische und wirtschaftliche Verträge
– Die Türkei ist immer noch weit von einem Beitritt zur Europäischen Union[e] entfernt. Es gebe erhebliche Defizite beim Schutz der Presse- und Religionsfreiheit, heißt es im Fortschrittsbericht der Europäischen Kommission. „Die Einhaltung grundlegender Bürgerrechte macht uns immer noch Sorgen“, sagte EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn.
– „Die EU muss die Türkei-Gespräche aussetzen, um nicht die eigene Glaubwürdigkeit zu verlieren“, forderte hingegen der CSU-Abgeordnete Markus Ferber.
– Die EU-Kommission kritisierte den Umgang der türkischen Behörden mit dem Medienkonzern Dogan. Der regierungskritischen Mediengruppe droht wegen angeblicher Steuerhinterziehung eine Geldstrafe von 2,2 Milliarden Euro. Dies „unterminiert die wirtschaftliche Lebensfähigkeit“ und schade der Pressefreiheit, heißt es in dem EU-Bericht.
Der Vizechef der Liberalen im EU-Parlament, Alexander Graf Lambsdorff, kritisierte, dass „die astronomischen Steuerstrafen“ für ein kritisches Medienunternehmen „nicht akzeptabel“ seien.
– Laut EU hat es bei der Meinungsfreiheit aber auch Fortschritte gegeben. Die Zahl der Personen, die im vergangenen Jahr „wegen Beleidigung der türkischen Nation“ auf Basis des Strafrechtsartikels 301 verfolgt wurden, sei überschaubar.
– Scharf kritisierte die Kommission, dass die Rechte der Kurden sowie religiöser Minderheiten weiterhin eingeschränkt werden. Außerdem seien „Ehrenmorde“, erzwungene Ehen und häusliche Gewalt gegen Frauen noch weit verbreitet. Beklagt werden auch eingeschränkten Rechte für Gewerkschaften und bei der Versammlungsfreiheit.
– Die Normalisierung der Beziehungen zu Armenien sei indes ein „historischer Schritt“. Die Türkei spiele in Nahost oder dem Südkaukasus, bei der Energiesicherheit und dem Dialog der Zivilisationen eine Schlüsselrolle, betonte Rehn in dem Bericht, den der türkische Verhandlungsführer und Europaminister Egemen Bagis den bisher „objektivsten“ nannte – vielleicht auch deshalb, weil er mit Bezug auf die türkische Bedeutung im Nahen Osten und Kaukasus neue Realitäten in den Blick nimmt.
– Denn als der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan vor kurzem als Parteichef der regierenden AKP wiedergewählt wurde, hielt er eine Rede von epischer Länge. Darin erwähnte der Mann, der einst angetreten war, sein Land in die EU zu bringen, Europa nur nebenbei. Der Schwerpunkt lag auf dem Nahen Osten und was die Türkei alles erreichen könne. „Unsere Zeit hat gerade erst begonnen“, sagte Erdogan. Er meinte eine neue Ära türkischen Einflusses in der Region, die einst das Osmanische Reich war.
– Architekt dieser neuen Ausrichtung ist Außenminister Ahmet Davutoglu. [Appianamento] Ausgleich mit den Nachbarn, lautet sein Motto. Tatsächlich hat sich Ankara mit dem Erbfeind Armenien auf eine Normalisierung der Beziehungen verständigt und eine strategische Partnerschaft mit Syrien aus der Taufe gehoben. Symbolisch dafür wurde jetzt die Visumspflicht zwischen Ankara und Damaskus gestrichen, symbolisch auch war der Besuch des armenischen Präsidenten Sersch Sarkissjan beim WM-Qualifikationsspiel am Mittwoch im türkischen Bursa.
– Das soll keine Abwendung von Europa bedeuten. Die Lösung aller Konflikte mit den Nachbarn – vor allem auch mit den Kurden im Nordirak – soll die Voraussetzungen schaffen für eine Demokratisierung im Inneren, die wiederum Voraussetzung ist für den EU-Beitritt. Immer noch hat das Militär großen Einfluss und rechtfertigt dies mit den Gefahren, die der Türkei von außen drohten. Beendet man die Konflikte, so meint Davutoglu, entfällt jeder Grund für eine innenpolitische Sonderstellung des Militärs. Der Raum wird frei für demokratische Reformen.
– Das ist einer von zwei Gründen, warum Davutoglu in dieser Strategie den Königsweg in die EU erblickt. Der andere ist, dass Europa die Sprache der Macht verstehe und eine als regionale Hegemonialmacht einflussreichere und demokratischere Türkei nicht mehr ablehnen könne.
– Besonders die seit einem Jahr immer schlechteren Beziehungen zu Israel lassen Zweifel an der West-Orientierung der Türkei laut werden. Einst war Israel der strategische Partner Ankaras in der Region, nun wird der Begriff lieber für Syrien verwandt.
– Die Türkei investiert viel Geld und Geduld, um Kaukasusländer wie Georgien an sich zu binden. Man sucht eine engere Verflechtung mit den turksprachigen Ländern Zentralasiens und mit der islamischen Welt. Diese Politik orientiert sich erstmals seit den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts wieder am osmanischen Erbe, und versteht dieses Erbe als Pflicht und Berufung, als Ordnungsmacht und zivilisatorische Kraft sowohl im Sinne des Islam wie der Demokratie weit über die Grenzen der Türkei hinaus zu wirken.
– Turkey’s cooling relationship with Israel comes in tandem with its improving relations with the Arab and Muslim world, and this development is expected to impact positively on Palestinian politics. “The Turks appear to be implementing a major policy shift in the region as they look towards the East as a possible alternative to relations with the West, particularly in light of difficulties joining the EU,” says Dr. Samir Awad from Birzeit University near Ramallah.
– “Turkey’s increasingly strained relations with Israel and its growing sympathy for the Palestinian cause may well have a strong influence on the Europeans, the Americans and the Arab countries,” Awad told IPS.
– “Turkey, a secular Muslim country has strong ties with the Muslim and Arab world. At the same time it has strong relations with the US, which considers it a regional and strategic ally. It is also somewhat respected by the West for being secular and having a democracy, albeit a flawed one.”
– Turkish-Israeli relations plummeted when Turkey excluded Israel from a joint military drill that was to be held with other members of the North Atlantic Treaty Organization (NATO). This caused consternation in Israeli diplomatic and government circles, which consider Turkey Israel’s strongest Muslim ally in the region.
– To make things worse for the Israelis, Syria announced Tuesday that it would hold an even larger joint military maneuver with Turkey. A joint military exercise between the two countries was held earlier this year.
Israel’s extensive bombardment of Gaza at the beginning of the year marked a turning point. The Turkish government has had to answer to public opinion, which struggled to stomach Israel’s military assault on the coastal territory. Even the Turkish military, which has had strong ties with the Israeli military, couldn’t look away.
Recent developments under Israeli Prime Minister Benjamin Netanyahu’s right-wing government including greater Judaization of Occupied East Jerusa-lem, infringements on Muslim worship at the Al-Aqsa Mosque, and continued building of illegal settlements have only cemented Turkey’s position.
Anat Lapidot-Firilla from Jerusalem’s Hebrew University argued in the Israeli daily Haaretz that Turkey sees itself as a possible leader of the Sunni Muslim world.
Turkey “assumes a burden inherited from its Ottoman Empire forbears, a mission that includes fostering regional peace and stability as well as economic prosperity,” said Lapidot-Firilla.
Turkey has had strong ties with the Israelis politically and militarily, and the downgrading of relations adds to an international momentum building up against Israel in light of its policies against the Palestinians and the slaughter in Gaza.
“The Turks could bring pressure to bear on the Israelis to moderate their treatment of the Palestinians as Israel values its strategic relations with Turkey. The Palestinians can only benefit from this,” Awad told IPS.
– “Turkey could also exert influence on the Americans to lean on their Israeli ally,” says Awad. The US regards Turkey as a bulwark against what it sees as a crescent of extremism that includes Iran, Iraq, Syria, Hizbullah and Hamas.
– “It is also feasible that the Turks could lean on the leaders of the Arab world to give more than just lip service to the Palestinian cause. The Turks have set a moral example by taking diplomatic action against Israel, which is more than Egypt and Jordan – which both have peace treaties with Israel – have done,” adds Awad.
Turkey plans to sponsor a number of pro-Palestinian resolutions in both regional and international forums.
These include the UN Security Council, the UN General Assembly, and the Human Rights Council in Geneva. Turkey also attended a recent meeting of the Organization of Islamic Countries and a session of the Arab League, and Israel inevitably was on the agenda.