<104645719"> Germania – elezioni – società Die Welt 05-05-23
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Hagen Seidel
<104645721"> Il Nrf ha la maggiore forza economica di tutti i Land tedeschi – e la più alta disoccupazione.
Alcuni dati sul Nord-Reno-Wesfalia:
– con i suoi 18 milioni di abitanti è il Land tedesco con la maggiore popolazione;
– la popolazione del Nrw è relativamente anziana – e perciò paga meno tasse -, sui 13 milioni aventi diritto di voto 3 milioni hanno oltre 65 anni;
– è il primo Land tedesco per il Pil , €470md.;
– se fosse uno Stato a sé sarebbe il 14° maggior esportatore del mondo;
– è anche il maggior sito di investimenti in Germania: 21 degli 80 maggiori gruppi quotati in Borsa hanno qui la loro sede; le società private Bertelsmann, Dr. Oetker, Miele hanno sede in Est Wesfalia;
– il numero dei fallimenti non solo nella Ruhr, ma soprattutto nel Renania e Lippe, è più alto della media, inferiore invece il numero delle nuove imprese;
– la regione carbonifera della Ruhr arretra sempre più dietro a tute le altre regioni della Germania e del Nrw:
- la disoccupazione della Ruhr è del 28%;
- nel 1980 il suo reddito pro-capite era inferiore del 5% a quello del resto del Land, nel 2002 il distacco era giunto al 17%.
– Nel settore dei servizi si creano meno posti di lavoro i quanti vengono persi nell’industria;
– Federazione e Land versano incentivi annuali di €3,5md. al settore carbonifero, che conta solo 40 000 addetti, mentre nel Land vi sono 1 milione di disoccupati.
Nella campagna elettorale il leader dell’opposizione Jürgen Rüttgers ha accusato il primo ministro uscente, Peer Steinbrück, Spd , ex ministro delle finanze nel gabinetto Clement di Düsseldorf, di essere il «più grande creatore di debiti nella storia del Nrf ».
Critiche anche alla mancata realizzazione da parte del governo regionale di progetti come il transrapido e gli investimenti in centrali nucleari o nella tecnologia genetica.
La Spd è al governo del Land da 39 anni. Die Welt 05-05-23
Der Ruhrpott ist das Sorgenkind
NRW hat die größte Wirtschaftskraft aller Bundesländer – und eine hohe Arbeitslosigkeit
von Hagen Seidel
Harald Schmidt brachte es mal wieder auf den Punkt: Tatsächlich, sagte er in seiner ARD-Show, gehe es beim Urnengang an Rhein und Ruhr gar nicht um die Wahl eines neuen Ministerpräsidenten – “sondern um die eines Insolvenzverwalters”. Denn das bevölkerungsreichste deutsche Bundesland drückt eine Schuldenlast in Höhe von 110 Milliarden Euro. Daher ließ Oppositionsführer Jürgen Rüttgers im Wahlkampf keine Gelegenheit aus, Ministerpräsident Peer Steinbrück – zuvor Finanzminister im Düsseldorfer Kabinett Clement – als “den größten Schuldenmacher in der Geschichte Nordrhein-Westfalens” zu schelten.
Dabei steht Nordrhein-Westfalen nach 39 Jahren SPD-Regierung wirtschaftlich auf den ersten Blick gar nicht so schlecht da: Mit einem Bruttoinlandsprodukt von knapp 470 Milliarden Euro liegt das Land an der Spitze aller Bundesländer – Bayern als Nummer zwei kommt auf rund 100 Milliarden Euro weniger. Wäre NRW ein eigenständiger Staat, stünde es an 14. Stelle der größten Exportnationen der Welt, wirbt die Landesregierung. Zugleich sei das Land mit seinen 18 Millionen Einwohnern auch der wichtigste Investitionsstandort in Deutschland. 21 der 80 größten deutschen börsennotierten Unternehmen haben hier ihren Sitz. Hinzu kommen Privatunternehmen wie Bertelsmann, Dr. Oetker oder Miele – alle sitzen in Ostwestfalen.
Doch die NRW-Erfolgsgeschichte hat einen schwerwiegenden Schönheitsfehler: Gerade das lange Zeit von Kohle und Stahl geprägte Ruhrgebiet fällt wirtschaftlich immer stärker hinter die anderen Regionen in Deutschland und NRW zurück. Gelsenkirchen mit seiner Arbeitslosenquote von über 28 Prozent taucht immer häufiger als Beispiel für eine westdeutsche Region auf, in der die Arbeitslosigkeit ostdeutsche Ausmaße erreicht hat. Und Besserung ist nicht in Sicht. War das Pro-Kopf-Einkommen im Ruhrgebiet 1980 noch gut fünf Prozent niedriger als im übrigen Bundesland, habe sich der Rückstand bis 2002 bereits auf rund 17 Prozent erhöht, schreibt das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI). Und während im übrigen NRW die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gestiegen sei, habe sie im klassischen Steinkohlenrevier abgenommen. “Das insgesamt größte Problem des Landes ist das Ruhrgebiet”, bilanziert auch RWI-Präsident Christoph M. Schmidt. “Im Dienstleistungssektor sind in Nordrhein-Westfalen nicht so viele neue Arbeitsplätze entstanden wie in der Industrie verlorengingen. Nicht zuletzt deshalb haben wir eine hohe Arbeitslosigkeit.” Zu lange habe die Regierung an der Steinkohleförderung festgehalten. “Bund und Land geben jedes Jahr drei bis 3,5 Milliarden Euro für die Steinkohleförderung aus, in der nur noch 40 000 Menschen arbeiten, während zugleich eine Million Menschen in NRW arbeitslos sind”, kritisiert Schmidt. Kritiker bemängeln zudem, daß die Landesregierung Projekte wie den Transrapid nicht realisiert hat und Investitionen in Kernkraft oder Gentechnologie verhinderte.
Nicht nur im Ruhrpott, sondern überall an Rhein, Ruhr und Lippe ist die Zahl der Firmenpleiten überdurchschnittlich hoch, die der Neugründungen dagegen besonders niedrig. NRW hat zudem eine relativ alte Bevölkerung – und ältere Bewohner zahlen weniger Steuern, oft geben sie auch sonst weniger Geld aus. Gut drei Millionen der 13 Millionen Wahlberechtigten vom Sonntag sind über 65 Jahre alt.
Schm
idts Prophezeiung für die nächste Landesregierung fällt ernüchternd aus: “Wer auch immer ans Ruder kommt oder am Ruder bleibt, hat eine harte Aufgabe vor sich. Die Spielräume sind eng.”
Artikel erschienen am Mon, 23. Mai 2005 © WELT.de 1995 – 2005