<97725059"> Germania – Società – Welfare
<97725060"> Die Welt 05-03-03
<97725061"/>
Dorothea Siems
Secondo rapporto federale tedesco su Povertà e ricchezza:
– 1998-2003, il divario tra ricchi e poveri è aumentato: il 13,5% della popolazione tedesca vive sotto la soglia di povertà.
Definizione di soglia di povertà: chi ha un reddito netto non superiore al 60% del reddito medio, soglia rapportata al nucleo famigliare: ad esempio per una famiglia con due figli sotto i 14 anni la soglia è di €1535 mensili. Il concetto usato è di povertà relativa, e ha dei difetti, è una media…
I gruppi sociali più toccati:
– disoccupati: 56,3% nel 2003 contro il 45,9% del 1998;
– emigrati: la quota è il doppio di quella dell’intera popolazione;
– tra i cittadini con un retroterra di emigrati il rischio povertà è salito dal 1998 da 19,6 a 24%;
– 1/3 le famiglie uni-parentali, una causa fondamentale è data dalla carenza di strutture di assistenza (asili, etc.) per cui il genitore solo non può lavorare a tempo pieno;
– i bambini provenienti da famiglie deboli hanno minori possibilità di avere un buon livello di istruzione, e perciò meno prospettive di carriera lavorativa.
– In alcune famiglie è già la terza generazione che vive di assistenza sociale: diseducativo per i figli…
– Per la maggior parte degli interessati la povertà è una situazione transitoria: secondo il rapporto ritorna sopra la soglia di povertà: dopo un anno 1/3 dei “poveri”; dopo due ani 2/3.
Ricchezza: il patrimonio netto di chi vive di rendita o pensione è aumentato fortemente; in Germania oggi ci sono 1,6 milioni di persone con un patrimonio superiore a 1milione di marchi (€511 292). <97725062"> Die Welt 05-03-03
<97725063"> Armut in Deutschland
Arbeitslose, Alleinerziehende und Migranten sind am stärksten betroffen
von Dorothea Siems
Die Bundesregierung hat den 2. Armuts- und Reichtumsbericht vorgelegt. Kernaussage: Zwischen 1998 und 2003 ist die Kluft zwischen Arm und Reich größer geworden. 13,5 Prozent der Bevölkerung leben danach mittlerweile in Armut. Die wichtigsten Fakten:
Wie wird Armut definiert?
Der Bericht setzt die Armutsschwelle bei 60 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens an. In Haushalten mit mehreren Personen wird der Wert gewichtet. Eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren beispielsweise gilt als arm, wenn sie im Monat netto weniger als 1535 Euro zur Verfügung hat. Damit wird klar, daß ein Abrutschen unter die Armutsschwelle im Regelfall keineswegs eine Verelendung zur Folge hat. Das Konzept der “relativen Armut” hat zudem Schwächen und kann die Wahrnehmung verzerren. Ein Beispiel: Wanderten 100 Millionäre aus dem Ausland ein, nähme dadurch hierzulande die Armut zu.
Welche Gruppen sind betroffen?
Die Armut konzentriert sich stark auf bestimmten Problemgruppen. Am höchsten ist die Armutsquote laut Regierungsbericht bei den Arbeitslosen. Von ihnen leben – vor allem wegen der gestiegenen Langzeitarbeitslosigkeit – mittlerweile 56,3 Prozent in wirtschaftlich ungesicherten Verhältnissen, 1998 waren es noch 45,9 Prozent. Unter Migranten ist der Anteil der Arbeitslosen doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung, wobei das Gros von ihnen keine abgeschlossene Ausbildung hat. Unter den Einwohnern mit Migrantenhintergrund ist auch das Armutsrisiko seit 1998 von 19,6 auf 24 Prozent stark gestiegen. Auf weiterhin hohem Niveau mit rund einem Drittel ist auch der Anteil der Alleinerziehenden, die als arm gelten. Ein Grund sind die oftmals fehlenden Betreuungseinrichtungen: Dadurch können viele Alleinerziehende gar nicht oder nur in Teilzeit arbeiten und ein entsprechendes Einkommen erzielen.
Welche Folgen hat die Armut?
Der Armutsbericht belegt erneut, daß Kinder aus sozial schwachen Elternhäusern schlechte Chancen auf eine gute Ausbildung haben und somit später auch kaum Aussichten, als Erwachsene eine erfolgversprechende Karriere zu starten. Bei Migrantenkindern wirken sich zudem oft die mangelnden Deutschkenntnisse zu Schulbeginn negativ aus. Auch exzessiver Fernsehkonsum ab dem Kleinstkindalter schadet der Entwicklung. Untersuchungen zeigen zudem, daß Armut – vor allem aber mangelnde Bildung – auch höhere Gesundheitsrisiken nach sich zieht. Viele dieser Kinder ernähren sich falsch und sind zu dick.
Vererbt sich Armut?
Bundesfamilienministerin Renate Schmidt beklagt, daß in manchen Familien bereits die dritte Generation von Sozialhilfe lebt. Die Kinder erleben nicht, daß ihre Eltern sich durch eigene Erwerbstätigkeit den Lebensunterhalt verdienen. Die Abhängigkeit von staatlichen Fürsorgeleistungen wird dann als normal empfunden. Mitunter sind diese Eltern auch nicht in der Lage, ihren Kindern Kompetenzen in der Alltagsbewältigung zu vermitteln – oft ist schon das zubereiten regelmäßiger Mahlzeiten ein Problem. Für das Gros der Betroffenen ist Armut aber kein Dauerzustand. Laut Regierungsbericht befindet sich schon nach einem Jahr ein Drittel der “Armen” wieder oberhalb der Armutsschwelle. Nach zwei Jahren ist es zwei von drei Personen gelungen, diesem Schicksal zu entkommen.
Wer steht am oberen Ende der Wohlstandsskala?
Der Bericht berichtet auch von zunehmendem Reichtum. So hat das Nettovermögen von Rentnern und Pensionären stark zugenommen. Zudem leben in Deutschland mittlerweile 1,6 Millionen Menschen, die über mehr als eine Million Mark (511292 Euro) verfügen.
Artikel erschienen am Don, 3. M? 2005
© WELT.de 1995 – 2005