La Cina ha cambiato il corso

<0412343">Economia Mondiale, Cina, mercato finanziario     Die Welt              05-07-24

<1360645">La Cina ha cambiato il corso

Ulrich Machold e Frank Stocker, Berlino e Shanghai

Con il mutamento del regime valutario cinese, per l’economia mondiale potrebbe essere l’inizio di un mutamento epocale. La scelta di Pechino non è dettata solo dagli attacchi esterni, ma soprattutto dal surriscaldamento della propria economia: Pil secondo trimestre 20005 + 9,5%, investimenti + 25%, con capitali per lo più esteri.

La Banca centrale cinese ha liberato lo yuan dallo stretto legame con il dollaro, collegandolo a un paniere di varie valute non ancora specificato, e lo ha rivalutato del solo 2,1%.

Finora la Cina non ha liberalizzato il mercato valutario per poter controllare i capitali speculativi, e anche con il nuovo regime lo yuan può oscillare solo dello 0,3% al giorno. Sono però già giunte richieste da parte degli Usa di liberalizzare lo yuan.

Il capo economista per l’Europa di Deutsche Bank pensa che se venisse liberalizzato il mercato valutario cinese: «Nessuno sa che tipo di forze verrebbero scatenate. Potrebbero esservi degli shock che gettano tutta l’economia mondiale nella recessione».

La Cina ha fatto per ora un piccolo passo, e a breve non ci saranno probabilmente forti conseguenze. A lungo termine la svolta cinese porterà turbamenti in un importante meccanismo dell’economia mondiale. Il legame con il dollaro dello yuan è servito soprattutto ad assicurarsi le opportunità di esportazione negli Usa (se calava il dollaro, calava lo yuan, e le merci cinesi rimanevano convenienti nella stessa misura).

Per mantenerne il corso, la banca centrale cinese comprava grandi quantità di dollari nella forma di prestiti di Stato Usa, pagati con yuan.

Lo yuan doveva essere rivalutato da tempo in base alla domanda e all’offerta, la forte crescita economica della Cina attira infatti grandi quantità di capitali: vendendolo, i cinesi ne hanno compresso il corso.

Questo meccanismo è stato finora ben visto dagli americani, che hanno finanziato il forte deficit nella bilancia commerciale con i flussi di capitali dalla Cina e da altri paesi asiatici.

Inoltre, la domanda asiatica di prestiti di Stato americani tiene alto il loro prezzo, e bassi gli interessi. I consumatori americani possono indebitarsi a costi inferiori di quanto sarebbe altrimenti, sostenendo con i consumi l’economia.

Axel Roestel dell’amburghese Berenberg-Bank: gli Usa approfittano dei capitali cinesi, ma da qualche tempo si assiste al calo del loro afflusso. Il sistema americano è sotto pressione, e i politici da mesi, preoccupati per le imprese americane minacciate dalle importazioni a basso costo, chiedono la rivalutazione dello yuan per rendere più costose le merci cinesi.

I prezzi degli immobili sono esplosi nell’ultimo anno in Cina. In mancanza di un mercato azionario, gli investitori esteri acquistano imprese e soprattutto immobili, a Pechino e Shanghai la domanda è molto forte.

La rivalutazione dello yuan potrebbe frenare parte del boom importato, rendendo più cari gli investimenti in Cina per gli stranieri.

Ma Pechino si trova su un terreno scivoloso: meno dollari chiede per comprimere la propria moneta, maggiore diventa la pressione sul dollaro perchè si svaluti, anche rispetto all’euro.

A ciò si aggiunge che la Cina ha un ruolo d’avanguardia in Asia. Giappone, Sud Corea e Taiwan da anni mantengono compresse le proprie valute nel tentativo di rimanere competitivi rispetto a Pechino. La mossa cinese potrebbe scatenare una reazione a catena. Anche la Malesia ha già annunciato che seguirà l’esempio cinese. Finchè la Cina rivaluta gradualmente lo yuan, non ci sono pericoli, se ne perdesse il controllo il processo potrebbe accelerare: crescita troppo veloce dello yuan, possibile collasso del dollaro e aumento del tasso di interesse americano, seguito dal crollo del consumo americano e delle esportazioni europee in America.Die Welt 05-07-24
<0412345">China hat den Kurs gewechselt
China hat den Kurs gewechselt
Peking ändert sein Währungsregime und wertet den Yuan auf. Für die Weltwirtschaft dürfte das der Beginn einer Zeitenwende sein
von Ulrich Machold und Frank Stocker in Berlin und Shanghai
Am Donnerstag um 13 Uhr bebte kurz das Weltfinanzsystem. Die Zentralbank in Peking, so meldeten die Nachrichtenagenturen, habe soeben die chinesische Währung von ihrer festen Bindung an den US-Dollar gelöst. Gleichzeitig werde der Yuan aufgewertet. Shanghais Finanzakteure befanden sich da bereits auf dem Nachhauseweg. Als sie in der U-Bahn von der Entscheidung erfuhren, kehrten viele zur Arbeit zurück.
Allerdings verlief sich das Beben nach wenigen Minuten. Denn anstelle des Dollar wird China den Yuan weiter an einen externen Anker binden, der aus einem Korb verschiedener Währungen bestehen soll. Auch die Aufwertung fiel mit 2,1 Prozent minimal aus.
Trotzdem ist die Entscheidung der Chinesen eine Zeitenwende. Denn mit der Veränderung des Wechselkursregimes beugt sich die Regierung in Peking offenbar dem Druck vor allem von seiten der USA, die die Bindung an ihre eigene Währung seit Monaten heftig kritisiert hatten. China steigt ein (inizia ad abbandonare) in den Ausstieg aus seiner zehn Jahre alten Praxis, den Yuan nur im Gleichschritt mit dem Dollar steigen und fallen zu lassen.
Das könnte erhebliche Folgen haben. Denn vor allem das amerikanische Wirtschaftswunder der vergangenen Jahre fußt zum Teil auf der Bereitschaft der Asiaten, das gewaltige Handelsdefizit der USA durch Kapitalflüsse nach Amerika gleichsam gegenzufinanzieren. Gerät die Yuan-Aufwertung außer Kontrolle, könnten die Konsequenzen verheerend sein.
Wobei die Ökonomen die Sache bislang wenig kritisch einschätzen. "China hat einen kleinen Schritt gemacht", meint Markus Diehl von der WestLB. Auch Ralph Solveen von der Commerzbank findet die Aufwertung "nicht dramatisch". Und Eric Lonergan von der Investmentfirma Cazenove glaubt, daß die Angelegenheit "maßlos übertrieben" gedeutet werde.
Kurzfristig dürften sie damit recht haben. Längerfristig aber stört die chinesische Kehrtwendung einen wichtigen Mechanismus der Weltwirtschaft. Die Dollar-Bindung des Yuan nämlich diente vor allem einem Zweck: die Exportchancen in Richtung USA zu sichern. Fiel der Dollar, fiel der Yuan mit. Chinesische Güter blieben damit gleichbleibend billig.
Um den Kurs zu halten, kaufte die chinesische Zentralbank Unmengen von Dollar in Gestalt von US-Staatsanleihen, die sie mit Yuan bezahlte. Denn die boomende chinesische Wirtschaft zieht so viel Kapital an, daß die Währung gemäß Angebot und Nachfrage schon lange hätte steigen müssen. Indem
sie Yuan verkaufen, drücken die Chinesen den Kurs.

Den Amerikanern kam diese Mechanik bislang gar nicht ungelegen. Denn die USA importieren viel mehr, als sie ausführen. Das Riesenloch in der Handelsbilanz finanzieren sie mit den Kapitalströmen aus China und anderen asiatischen Ländern. Daneben hält die asiatische Nachfrage nach US-Staatsanleihen auch noch deren Preis hoch, was im Gegenzug die Zinsen drückt. Die amerikanischen Verbraucher können sich somit zu viel niedrigeren Kosten verschulden, als dies sonst der Fall wäre. Das Geld geben sie aus. Der Konsum stützt die Wirtschaft.
"Die USA profitieren vom Kapital aus China", sagt Axel Roestel von der Hamburger Berenberg-Bank. "Aber wir sehen auch schon seit einiger Zeit, daß die Zuflüsse langsam geringer werden."
Denn das System steht unter Druck. Vor allem US-Politiker entdeckten ihr Herz für von Billigimporten bedrohte amerikanische Firmen. Seit Monaten fordern sie eine Aufwertung des Yuan, um Chinas Waren teurer zu machen.
Doch es waren nicht nur Attacken von außen, die Peking zur Aufwertung trieben. Sondern vor allem auch die eigene überhitzte Volkswirtschaft. Allein im zweiten Quartal 2005 legte das Bruttoinlandsprodukt um 9,5 Prozent zu. Sachinvestitionen wuchsen sogar um mehr als 25 Prozent. Das Geld dafür kam vor allem aus dem Ausland. Denn in Ermangelung eines funktionierenden Aktienmarkts kaufen sich Investoren, die am Boom teilhaben wollen, in Firmen und vor allem Immobilien ein. In Shanghai und Peking stehen die Anleger Schlange. "Die Preise sind in den letzten Jahren explodiert", sagt Peng Zhang, Analyst bei der Asia Pacific Land-Group.
Eine Aufwertung des Yuan könnte diesen gleichsam importierten Teil des Booms bremsen, weil damit Investitionen in China für Ausländer teurer würden. Zudem ist das sprichwörtlich marode chinesische Bankensystem mittlerweile halbwegs stabil und könnte die Belastungen einer schwankenden Währung nun wohl ertragen.
Damit aber begibt sich Peking auf schlüpfriges Gelände. Denn je weniger Dollars China zum Drücken seiner Währung braucht, desto stärker wird der Druck auf die US-Währung, selber abzuwerten – auch gegenüber dem Euro.
Dazu kommt, daß China eine Vorreiterrolle für halb Asien spielt. Im Bemühen, mit Peking wettbewerbsfähig zu bleiben, drücken auch Japan, Südkorea und Taiwan seit Jahren ihre Währungen. Ein chinesischer Kurswechsel könnte eine Kettenreaktion auslösen. Auch Malaysia hat bereits angekündigt, dem chinesischen Beispiel folgen zu wollen.
Solange China den Yuan nur im Schrittempo bewegt, besteht wohl keine Gefahr. Im Gegenteil dürfte das gefährliche Defizit der US-Außenbilanz langsam ebenfalls schrumpfen, das auf Dauer eh nicht bestehen und irgendwann mit großen Verwerfungen implodieren könnte. Verliert Peking aber die Kontrolle, könnte dies schneller gehen. Steigt der Yuan zu schnell, dürfte der Dollar kollabieren und die US-Zinsen nach oben schnellen. Die Folge wäre ein Zusammenbruch des schuldengetriebenen Konsums in den USA und ein Einbrechen der europäischen Exporte nach Amerika.
Bislang hat China den Devisenhandel nicht liberalisiert, um spekulatives Kapital kontrollieren zu können. Auch nach dem neuen Regime darf der Yuan pro Tag nur um 0,3 Prozent schwanken. Aber schon kommen Forderungen aus den USA, auch diese "illiberalen" Mechanismen abzuschaffen und den Yuan freizugeben. Wobei der Rest der Welt hoffen sollte, daß die Chinesen sich damit viel Zeit lassen. "Niemand weiß, was das für Kräfte entfesseln würde", sagt dazu Thomas Mayer, Europa-Chefvolkswirt der Deutschen Bank. "Da könnten Schocks entstehen, die die ganze Weltwirtschaft in die Rezession stoßen."
Artikel erschienen am 24. Juli 2005 © WAMS.de 1995 – 2005

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