Germania, Asia
centrale
German Foreign Policy 061101
In ritardo, ma tenace
Tesi GFP:
Le visite di cinque paesi in Centro Asia del ministro Esteri
tedesco, Steinmeier, danno nuovo impulso alla competizione per le materie prime
e per la conquista di posizioni geo-strategiche tra il mar Caspio e la Cina, in
particolare in Kazakistan e Uzbekistan.
(Visitati da Steinmeier: Kazakistan, Uzbekistan, Turkmenistan,
Tajikistan, Kirghizistan; i due ultimi rivestono un scarsa rilevanza dal punto
di vista energetico).
–
La strategia tedesca per l’area sarà varata come
strategia UE durante la presidenza tedesca del Consiglio europeo. Secondo
Steinmeier l’Europa avrebbe iniziato troppo tardi, ma lavora con perseveranza
al rafforzamento della sua posizione in Centro Asia, dove si trovano competere
Russia, Cina, Usa ed ora anche l’India.
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La Germania rivendica una quota delle risorse
energetiche del Centro Asia per assicurare il rifornimento a lungo termine, la
crescente concorrenza porta a nuovi conflitti tra Berlino e Washington.
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Il Kazakistan è
il più importante nell’area per la Germania:
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possiede i maggiori giacimenti di petrolio
dell’area ed è uno dei suoi maggiori fornitori di petrolio. Forte crescita
economica del paese; l’interscambio commerciale era di €800mn nel 1999, salito
nel 2005 a €3,5MD, in crescita nel 2006, e rappresenta circa il 90%
dell’interscambio tra Germania e Centro Asia.
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La Germania è il maggior partner commerciale
europeo del Kazakistan; export tedeschi nel paese nel 2005, + 16%, ma molto
inferiori al +36% dell’import del Kazakistan.
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Negli scorsi anni Berlino ha cercato di
accrescere la propria influenza economica: l’ex cancelliere Schröder ha
concordato nel 2003 il raddoppio dell’interscambio commerciale; il presidente
Nazarbajev ha promesso nel 2004 l’apertura del conteso settore materie prime
kazako alle imprese tedesche, che finora però hanno svolto soprattutto la
funzione di fornitrici dell’industria petrolifera e del gas.
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La tedesca RWE che dal 1998 estrae petrolio in
joint venture con KazGerMunai, da luglio ha dovuto vendere la propria quota del
25% alla statale KazMunaiGaz;
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Wintershall, filiale di BASF, ha un accordo di
cooperazione strategica con KazMunaiGaz, ma è bloccata ora in negoziati,
l’ingresso concreto risulta difficile perché nel settore predominano le compagnie
USA, britanniche, francesi, italiane, russe e cinesi.
–
Berlino approfitta della posizione del
Kazakistan nell’area di influenza diretta delal Russia e della Cina: il
Kazakistan può sfruttare una più stretta cooperazione con la UE per diminuire
la dipendenza da Mosca e come contrappeso verso Pechino. La Germania sarebbe il
“paese chiave” dentro la UE.
Steinmeier
è stato accompagnato da un rappresentante di Wintershall e di Siemens,
già presente nel paese e che mira al settore energetico del Turkmenistan, con
il cui regime dittatoriale hanno lucrose relazioni d’affari grandi gruppi
tedeschi (DaimlerChrysler, Deutsche Bank). Sembra che il dittatore Nijazov
abbia offerto a Siemens di installare turbine, compressori e equipaggiamenti
elettrici per l’industria turkmena del petrolio e del gas.
Kazakistan
e Turkmenistan sono oggi ancora strettamente legati dal punto di vista
della politica energetica alla
Russia. Il Kazakistan progetta di costruire nuovi oleodotti indipendenti
dalla Russia per esportare verso Occidente.
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La UE sta negoziando con il Kazakistan una
“Alleanza energetica” che dovrebbe essere sottoscritta ai primi di dicembre, e
che dovrebbe migliorare l’accesso alle risorse del paese. Il concorrente più
pericoloso è la Cina, da quando la cinese CNPC – China National Petroleum
Corporation, ha acquisito il gruppo canadese-kazako PetroKazakhstan. Pechio
potrebbe rivendicare per sé circa 1/6 dell’attuale quantitativo estratto.
–
Mentre la Germania appoggia gli sforzi del
Kazakistan di ottenere nel 2009 la presidenza OCSE, gli USA cercano di
impedirlo perché vedono minacciata la propria posizione nel paese, accusando le
autorità kazake di non rispettare le direttive di “good governance”.
German
Foreign Policy 061101
Spät, aber
nachhaltig
01.11.2006
ASTANA/ASCHGABAT/BERLIN
(Eigener Bericht) – Die Zentralasien-Reise des deutschen
Außenministers beschleunigt den Kampf um Rohstoffe und geostrategische
Positionsgewinne zwischen dem Kaspischen Meer und der Volksrepublik China.
–
Frank-Walter
Steinmeier, der nach einem Aufenthalt in Astana (Kasachstan) am heutigen
Mittwoch in Taschkent (Usbekistan) eintrifft, besucht sämtliche fünf Staaten der Region und bündelt damit
die bisherigen Vorbereitungen Berlins für eine Zentralasien-Strategie.
Sie soll während der deutschen Ratspräsidentschaft als EU-Strategie
verabschiedet werden. "Europa"
beginne "vielleicht zu spät, aber nachhaltig" mit dem Ausbau seiner
Stellung in dem Gebiet, sagte Steinmeier gestern. Dort konkurrieren außerdem
Russland, China, die Vereinigten Staaten und inzwischen auch Indien
gegeneinander. Die Bundesregierung, die 2007 eine
"energiepolitische Gesamtstrategie" für die nächsten Jahrzehnte
fertigstellen will, beansprucht
Teile der zentralasiatischen Ressourcen für die langfristige deutsche Versorgung.
Die zunehmende Konkurrenz
führt zu neuen Konflikten zwischen Berlin und Washington.
Zu wenig
–
Unter Steinmeiers fünf
zentralasiatischen Reisezielen kommt Kasachstan, seiner ersten Station, besondere Bedeutung zu. Der riesige Flächenstaat verfügt
über die größten Erdölvorkommen des Gebiets und gehört zu den wichtigsten
Erdöllieferanten der Bundesrepublik.
–
Die Wirtschaft des Landes wächst um hohe
Raten, der deutsch-kasachische Handel boomt. Beschränkte er sich im Jahr 1999
noch auf ein Volumen von rund 800 Millionen Euro, so erreichte er im
vergangenen Jahr bereits 3,5 Milliarden Euro und nimmt in diesem Jahr weiter
zu. Rund 90 Prozent des Warenaustauschs zwischen Deutschland und Zentralasien
entfallen auf die deutsch-kasachischen Wirtschaftsbeziehungen.
–
Die Bundesrepublik ist zugleich der
wichtigste europäische Handelspartner Kasachstans. Dennoch machen Experten Druck, um den Austausch zu extensivieren.
"Deutschland profitiert vom Ölrausch in Zentralasien bislang zu
wenig", heißt es bei der Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai).[1]
Demnach nahmen die deutschen Exporte
nach Kasachstan im vergangenen Jahr zwar um 16 Prozent zu, der Anstieg lag
jedoch deutlich unter dem kasachischen Importwachstum von fast 36 Prozent.
Schlüsselland
Berlin hat den
Ausbau des deutschen Wirtschaftseinflusses in den vergangenen Jahren mit
intensiven politischen Kontakten gezielt vorangetrieben. Der damalige
Bundeskanzler Schröder
vereinbarte im Dezember 2003 in Astana mit Staatspräsident Nasarbajew eine
Verdopplung des bilateralen Handelsvolumens [2], Nasarbajew sagte im April 2004
am Rande der Hannover Messe eine Öffnung des umkämpften kasachischen
Rohstoffsektors für deutsche Unternehmen zu. Der jetzige Besuch des
deutschen Außenministers folgt einem Aufenthalt seines Amtskollegen Tokajew in
der deutschen Hauptstadt, der dort im Mai angekündigt hatte, Wünsche seiner
Regierung für die im Entstehen befindliche Zentralasien-Strategie der EU im
Auswärtigen Amt einzureichen.[3] Im kommenden Januar will sich Nasarbajew
erneut nach Berlin begeben, um letzte Absprachen durchzuführen. Dabei
profitiert die Bundesregierung von der Lage Kasachstans im unmittelbaren
Einflussgebiet Russlands und der Volksrepublik China: Für Astana bietet sich eine engere Zusammenarbeit mit
der EU an, um die Abhängigkeit von Moskau zu verringern und ein Gegengewicht
gegen Beijing zu schaffen. Innerhalb der EU sei Deutschland das
"Schlüsselland", sagte gestern der kasachische Außenminister.
Erfolglos
Im Zentrum des
deutschen Interesses steht die Energiebranche Kasachstans. Berlin will
stärkeren Einfluss auf sie erhalten, um die Kontrolle über die deutschen
Rohstoffeinfuhren zu verbessern. Bisherige Bemühungen blieben weitgehend
erfolglos.
–
Trotz Nasarbajews Öffnungs-Versprechen vom April 2004
arbeiten deutsche Unternehmen bislang noch vor allem als Zulieferer der Erdöl-
und Erdgasindustrie.
–
Die Essener RWE AG, die mit dem
Gemeinschaftsunternehmen KazGerMunai seit 1998 Erdöl in Zentralkasachstan
förderte, musste im Juli ihren 25-Prozent-Anteil an die staatliche KazMunaiGaz
verkaufen.
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Die BASF-Tochter Wintershall hat mit
KazMunaiGaz ein strategisches Kooperationsabkommen geschlossen, steckt aber
derzeit in Verhandlungen fest. Der konkrete Einstieg
gestaltet sich schwierig, nach wie vor dominieren Konzerne aus den USA,
Großbritannien, Frankreich, Italien, Russland und China die Branche. Ein Vertreter des
Kasseler Unternehmens hat den deutschen Außenminister am gestrigen Dienstag
nach Astana begleitet.
Autokrat
Ebenfalls mit Steinmeier unterwegs ist ein
Vertreter von Siemens. Dem Münchner Unternehmen könnte der Einstieg in die Energiebranche ausgerechnet
in Turkmenistan gelingen, der übernächsten Reisestation des deutschen
Außenministers. Zu dem dortigen Diktatorialregime, dem
Menschenrechtsorganisationen schwerste Vorwürfe machen, unterhalten deutsche
Großkonzerne (DaimlerChrysler,
Deutsche Bank) zweifelhafte, aber höchst lukrative Geschäftsbeziehungen [4]; auch Siemens ist bereits in dem Land
aktiv. Berichten zufolge hat der autokratische Herrscher Saparmurad Nijasow dem
Siemens-Aufsichtsratschef kürzlich angeboten, in der turkmenischen Erdöl- und
Erdgasindustrie deutsche Turbinen, Verdichter und Elektroausrüstung einzusetzen.[5]
Weitere Geschäfte werden nicht ausgeschlossen.
Energiepartnerschaft
Wie die deutsche Presse
vermerkt, sind Kasachstan und
Turkmenistan energiepolitisch zur Zeit noch eng mit Russland verflochten,
dem ohnehin wichtigsten Energielieferanten der EU. Kasachstan strebt den Bau neuer Pipelines an und
will sich Exportrouten in
Richtung Westen schaffen, die von Moskau unabhängig sind. Die EU verhandelt mit Astana über
eine umfassende "Energiepartnerschaft" und will eine entsprechende
Vereinbarung Anfang Dezember unterzeichnen.[6] Wie es heißt, rechnen
europäische Energiekonzerne danach mit einem verbesserten Zugang zu den
kasachischen Ressourcen. Vor allem China gilt als gefährlicher Konkurrent, seit
die China National Petroleum Corporation (CNPC) den kanadisch-kasachischen Erdölkonzern
PetroKazakhstan übernommen hat.[7] Seitdem könne Beijing "ca. 1/6 der
gegenwärtigen Gesamtfördermenge für sich (…) beanspruchen", warnt die
bfai.[8]
Konkurrenten
Der mögliche
Einflussgewinn der EU führt bereits jetzt zu Konflikten mit den USA. Kasachstan will im Jahr 2009 den Vorsitz
in der OSZE übernehmen. Washington,
das seine Position in Astana bedroht sieht, sucht das mit dem Hinweis zu verhindern, staatliche
kasachische Stellen widersetzten sich den "Good
Governance"-Richtlinien. "Deutschland
unterstützt grundsätzlich das kasachische Bestreben, den OSZE-Vorsitz 2009 zu
übernehmen", heißt es hingegen im Auswärtigen Amt.[9] Die transatlantische Auseinandersetzung, deren Ursache der Kampf um
Einfluss in Zentralasien ist, entspricht ähnlich gelagerten Konflikten in
anderen Staaten der Region, insbesondere in Usbekistan.
Bitte lesen Sie
unseren Folgebericht aus Zentralasien zum kommenden Wochenende.
[1] Kasachstans
Bauboom bietet beste Geschäftschancen; www.bfai.de 29.08.2006
[2] s. dazu
Modernisierung
[3] s. dazu
Energieallianz
[4] s. dazu Ein
gewisser Prozentsatz und Hohe Ehre
[5]
Geschäftshoffnungen im Energiesektor; tagesschau.de 31.10.2006
[6] EU schmiedet
Energieallianz mit Kasachstan; Handelsblatt 20.10.2006
[7] s. dazu
Asiatische Konkurrenz
[8] Bundesagentur
für Außenwirtschaft: Energiewirtschaft Kasachstan 2005; Köln 08.02.2006
[9] Bundesminster
Steinmeier reist nach Zentralasien; www.auswaertiges-amt.de