Impunità ed Escalation

Germania, pol. estera, Usa German Foreign Policy 06-01-13
Impunità ed Escalation
[Impunità legale per le responsabilità socialdemocratiche alle atrocità della guerra in Irak, e appoggio tedesco all’escalation del conflitto]
Tesi GFP:

  1. Gli USA richiamano all’ordine la Germania, rivelando la cooperazione dei suoi servizi in Irak proprio alla vigilia della visita americana della Merkel.
  2. Invitano la Germania ad appoggiare apertamente, senza preoccupazioni per l’opinione pubblica, il proseguimento del programma mediorientale americano, che riguarda anche Iran e Siria.
  3. La Germania cerca di inasprire le tensioni tra Siria e Francia, che ambisce a riprendere la posizione occupata anteguerra nel petrolifero mediorientale.

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  • Gli USA fanno pressione sulla Merkel rivelando il doppio gioco della Germania, coinvolta nei crimini di guerra in Irak, e la mettono in guardia da future critiche pubbliche contro di essi.
  • La Merkel ha recentemente espresso disapprovazione per il sistema americano i campi di detenzione americani sparsi per il mondo, richiamando alla difesa dei “valori occidentali”.
  • [L’impunità riconosciuta ai responsabili di azioni criminali, contrarie alle linee guida della Costituzione tedesca e condannate dalla carta Onu, rientra nella quotidiana “lotta anti-terrorismo” di Berlino. (seguono altri esempi di coinvolgimento dei servizi tedeschi, carceri con torture a Damasco…)]
  • I servizi tedeschi BND hanno confermato che propri agenti hanno in Irak partecipato all’individuazione di obiettivi da colpire, segnalando quelli non militarmente rilevanti e facilitando l’attacco a Baghdad.
  • In novembre 2005 il Los Angels Times aveva applaudito ai servizi forniti dai servizi tedeschi prima della guerra contro l’Irak, che aiutarono l’amministrazione americana a giustificarla.
  • Torna oggetto di dibattito sui media la responsabilità del governo rosso-verde e del suo responsabile per i servizi e attuale ministro degli Esteri, Steinmeier, che ha cooperato con “paesi che usano la tortura”.
  • Steinmeier è uno dei falchi socialdemocratici che dopo la cooperazione in Irak ora spingono a favore di misure contro Iran tramite l’Onu, come da tempo richiesto dagli USA, e che contribuisce ad un’escalation delle tensioni.
  • Il ministero degli Esteri tedesco propone una linea uguale anche verso la Siria, e chiede a Damasco «piena cooperazione» nelle misure politiche contro i vertici statali siriani. [indagini tedesche sull’assassinio di Hariri??] Questi tentativi di destabilizzazione sono condivisi dall’opposizione siriana in esilio a Parigi e dal governo.
  • Anche il partito Bündnis90/Die Grünen è favorevole a intervenire in MO. L’ufficio di Beirut della fondazione ad esso vicino, la Heinrich-Böll, coopera con l’ambasciata tedesca e sollecita una continua pressione su Damasco.
  • La Francia chiede il libero accesso alle riserve di petrolio e gas, a cui già partecipa nell’Est del paese il gruppo TotalElfFina.
  • Ci sarebbero giacimenti attorno a Derizor che giungono fino in Irak, e che si trovano a breve distanza dall’oleodotto della Total.
  • Un dirigente del gruppo petrolifero ha dichiarato che Total dovrebbe riprendere la posizione che occupava in MO prima della guerra. Il progetto di ampliamento dell’estrazione petrolifera di Total dipende dal governo siriano, che si oppone alle rivendicazioni francesi.
  • La Germania fa da spettatrice del conflitto che cerca di inasprire con proprie misure.
  • Tra le varie proposte della Heinrich-Böll-Stiftung di Beirut tese alla modificazione degli assetti politici siriani, la pressione su Damasco perché attui riforme interne.

Da non dimenticare che le riforme proposte riguardano un regime fortemente repressivo come quello siriano, con cui il governo tedesco ha cooperato, sia a Damasco che a Beirut con i servizi filo-siriani.German Foreign Policy 06-01-13
Straflosigkeit und Eskalation
BERLIN/BAGDAD/WASHINGTON
(Eigener Bericht) – Zur Einstimmung (intonazione) auf den USA-Besuch der deutschen Bundeskanzlerin und die dabei anstehenden Absprachen über neue Militäroperationen im Mittleren Osten hat Washington an die gute Zusammenarbeit während des Irak-Krieges erinnert. Die Enthüllungen aus amerikanischen Geheimdienstkreisen belegen die Hilfstätigkeit der deutschen Auslandsspionage (BND) bei Kriegsverbrechen im Irak und sollen die Bundesregierung vor den Folgen ihrer öffentlichen USA-Kritik warnen. Im Vorfeld der jetzigen Reise hatte die Bundeskanzlerin das weltweite amerikanische Lagersystem bemängelt und um Einhaltung "westlicher Werte" gebeten – Washington antwortet mit Hinweisen auf die deutsche Komplizenschaft. Damit gerät das Doppelspiel der rot-grünen Bundesregierung und des damaligen Chefs im Bundeskanzleramt, Steinmeier, erneut in die Mediendebatte.
Der heutige Berliner Außenminister war für geheimdienstliche Operationen zuständig und verantwortet die Zusammenarbeit mit Folterstaaten. Steinmeier steht an der Spitze sozialdemokratischer Bellizisten, die nach ihrer Zuarbeit im Irak jetzt auf Maßnahmen gegen Iran und Syrien drängen. Auch die ehemalige Regierungspartei Bündnis 90/Die Grünen richtet sich auf Umsturzversuche im Mittleren Osten ein. Das Beiruter Büro der parteinahen Heinrich-Böll-Stiftung empfiehlt "anhaltenden Druck" auf Damaskus. Die Stiftung kooperiert mit der deutschen Botschaft, in deren Räumlichkeiten Verhöre der libanesischen Folterbehörden vorbereitet wurden.
Wie der Bundesnachrichtendienst (BND) selbst bestätigt, haben seine Agenten während des Irak-Krieges an der sogenannten Zielauswahl teilgenommen, indem sie kriegsunwichtige Objekte markierten und die Bombardierung Bagdads fokussieren halfen. Der nicht mehr geleugnete Abgleich stellt eine unmittelbare Beteiligung am Kriegsgeschehen dar und überführt die damalige Bundesregierung eines neuen Völkerrechtsbruchs. Trotz der offenkundigen Beihilfe zu Angriffsverbrechen, die von der UN-Charta inkriminiert werden, erhebt die deutsche Legislative keine Anklage. Die Straflosigkeit wiederholter Angriffe auf fundamentale Rechtspositionen der Verfassung gehört im "Anti-Terror-Kampf" der deutschen Behörden zum Berliner Alltag.
Kein Grund
Bereits im vergangenen November hatte die "Los Angeles Times" ausgeplaudert, dass der Bundesnachrichtendienst (BND) im Vorfeld des Irak-Krieges wertvolle Dienste leistete, indem er Washington Rechtfertigungen für den geplanten Überfall zuspielte [1] – die Veröffentlichung blieb für den verantwortlichen Chef im Bundeskanzleramt, Frank-Walter Steinmeier, ohne Rechtsfolgen. Auch die Tätigkeit des BND bei Verhören in einem Foltergefängnis in Damaskus, die nach Absprachen mit Steinmeier erfolgte, hatte für den heutigen Außenminister keine Konsequenzen.[2] Ebenso war die faktische Duldung der jahrelangen Folterhaft eines aus Bremen stammenden Gefangenen im US-Sonderlager von Guantanamo für das deutsche Parlament kein Grund, die Entlassung des mitverantwortlichen Amtschefs Steinmeier und seine gerichtliche Bestrafung zu fordern.[3]
Unverändert
Weitere Fälle, in die Steinmeier verwickelt ist, werden nicht aufgegriffen. So bleibt bis heute ungeklärt, welche konkreten Hilfestellungen der BND dem US-Inlandsdienst FBI bei Besprechungen im deutschen Meckenheim leistete, als es dort zu Zusammenkünften kam. Über das FBI-Büro in einem Behördengebäude der Bundesrepublik hatte german-foreign-policy.com am 6. Januar berichtet [4] – für Steinmeier und den ebenfalls betroffenen ehemaligen Innenminister Schily folgenlos. Steinmeier musste ebenfalls nicht fürchten, wegen der Umladung von Entführungsopfern auf deutschem Boden [5], der damit verbundenen CIA-Überflüge und des Mitwissens seiner Geheimdienste befragt zu werden. Obwohl diese Details auf eine systematische Kooperation mit ausländischen Regierungsstellen zum Nachteil deutscher wie fremder Staatsbürger hinweisen und grundlegende Rechtspositionen in Frage stellen, bekleidet der Verantwortliche unverändert ein hohes Regierungsamt. Nach Presseberichten handelt es sich bei dem jetzigen Büroleiter Steinmeiers im Außenministerium um einen bekannten BND-Mitarbeiter.
Ordnungsruf
Die Bloßstellung Steinmeiers durch US-Stellen, die am Vorabend des Besuchs der deutschen Kanzlerin in Washington erfolgte, richtet sich weder gegen die Person des heutigen Außenministers noch gegen seine Partei, heißt es in Washington. Auch ein eventueller Nachfolger werde der SPD und dem bellizistischen Führungszirkel angehören, in dem der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, für verlässliche Kontinuität sorge. Allerdings erwartet die US-Regierung, dass kommende Operationen im Mittleren Osten von Berlin offener angegangen werden als im Irak-Krieg und Rücksichtnahmen auf die deutsche Öffentlichkeit den im Aufbau begriffenen Spannungsbogen nicht stören dürfen. Die gestrigen Enthüllungen sind deswegen als Ordnungsruf zu verstehen, der an die tatsächliche Zusammenarbeit bei den bisherigen Kriegsvorbereitungen erinnert und zur Fortführung ohne lästige Wertediskussionen einlädt – Iran und Syrien stehen auf dem Programm.
Energiereserven
Wie der amtierende Außenminister Steinmeier gestern erklärte, fordert Berlin, der UN-Sicherheitsrat müsse sich mit Iran befassen – eine seit längerem erhobene Forderung Washingtons, der die deutsche Regierung jetzt nachkommt und damit zur weiteren Eskalation beiträgt.[6] Eine identische Richtung schlägt das Auswärtige Amt auch gegenüber Syrien ein und fordert von Damaskus "volle Kooperation" bei politischen Maßnahmen, die sich gegen die syrische Staatsspitze richten. Die Destabilisierungsversuche werden von syrischen Exilpolitikern in Paris sekundiert und von der französischen Regierung gefördert.[7] Paris verlangt umfassenden Zugriff auf die syrischen Öl- und Gasreserven, an denen das Unternehmen TotalElfFina im östlichen Landesteil bereits jetzt maßgeblich beteiligt ist. Die vermuteten Energielagerstätten um Derizor reichen bis in den Irak und befinden sich in nur geringer Entfernung vom "Total"-Pipeline-Netz. Ein in Damaskus stationierter Öl-Manager wird mit den Worten zitiert, "’Total’ möchte dort rein", um an seine wirtschaftliche Vorkriegsstellung im Energiegeschäft des Mittleren Ostens anzuknüpfen.[8] Bei der Ausweitung des Förderprogramms ist das Unternehmen auf die syrische Regierung angewiesen, die sich französischen Ansprüchen widersetzt. Der wirtschaftspolitische Konflikt wird von Berlin beobachtet und durch eigene Maßnahmen vertieft.
Kein Thema
Entsprechende Vorschläge unterbreitet jetzt das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Beirut. Die Vorfeldorganisation der deutschen Außenpolitik sieht "Syrien auf der Anklagebank" [9] und erteilt Empfehlungen für unterschiedliche Umsturzvarianten ("behaviour change"/"regime change"). Besonders aussichtsreich hält es die Stiftung, wenn auf
Damaskus "anhaltender Druck" ausgeübt wird, um "innere Reformen" und "Menschenrechte" zu erzwingen. Die Stiftungs-Ratschläge des Beiruter Böll-Büros gelten einem Regime, mit dessen Folterbehörden die deutsche Exekutive erfolgreich kooperiert hat – in der syrischen Hauptstadt, aber auch mit Syrien nahe stehenden Diensten in Beirut. Dort, in der deutschen Botschaft, wo die Stiftungsangehörigen ein und aus gehen, wurden nach Aussage eines Beteiligten folgenschwere Verhöre vorbereitet. Sie endeten mit Folterverbrechen [10]: Für die Beiruter Böll-Stiftung, die sich um "Menschenrechte" (bei anderen) sorgt, kein Thema.
[1] s. dazu Bloßgestellt
[2] s. dazu Wo ist Haydar Zammar? und Nach Recht und Gesetz
[3] s. dazu Sofern sie noch leben und Interview mit Rechtsanwalt Bernhard Docke
[4] s. dazu Die Folterer
[5] s. dazu Täuschen und lügen
[6] Über die Eskalationsfähigkeit der deutschen Politik sagte Außenminister Steinmeier bei seiner Antrittsrede im Auswärtigen Amt: "Wir wollen unseren Beitrag im Kampf gegen den internationalen Terrorismus verstärken (…). Hierzu gehört (…) die Zusammenarbeit der Nachrichtendienste. Notfalls muss auch der Einsatz militärischer Mittel in Erwägung gezogen werden."
[7] So nicht; Frankfurter Allgemeine Zeitung 07.01.2006

[8] Total hopes for access to Iraqi oil market through deal with Syria; www.gasandoil.com/goc/company/cnm53307.htm

[9] Heinrich Böll Foundation, Middle East Office: Syrien auf der Anklagebank
[10] s. dazu Die Folterer und Und warten noch immer

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