Torsten Krauel
Sembra ci siano chiari segnali che l’Europa sta acquistando peso a Washington. Tra le ragioni:- 1. la gara aperta tra Boeing e Airbus per la costruzione di una flotta di aerei cisterna per l’aeronautica americana;
- 2. l’emergere della Cina;
- 3. il problema iraniano;
- 4. la politica mediorientale.
Ambienti tedeschi hanno rilevato che il secondo gabinetto Bush è stato sistematicamente occupato da specialisti sull’Europa: ad esempio l’intera direzione del dipartimento di Stato, il consigliere alla sicurezza Stephen Hadley e il suo vice Jack Crouch (la cui moglie è una Hamburg-Jenfeld.
Al Pentagono a Douglas Feith succede come vice-ministro per la politica di sicurezza l’ex ambasciatore in Turchia, Eric Edelman; il nuovo vice-ministro alle Finanze sarà l’ex ambasciatore a Bonn Bob Kimmitt. Nel Congresso è stato formato un gruppo parlamentare Usa-Ue. Una delegazione del gruppo dei Popolari europei guidati dal presidente tedesco, Hans-Gerd Pöttering, ha avuto un’impressione molto positiva di apertura rispetto alle richieste europee. Si crede perciò che cambierà anche l’atteggiamento americano nei confronti della riforma Onu. Impressione di apertura anche sulla questione della riforma Onu da parte del presidente della Commissione Esteri del Bundestag, Volker Rühe (Cdu), incaricato personale di Schröder per sondare il terreno.
Gli Usa hanno offerto pubblicamente solo al Giappone il seggio nel C.d.S., presumibilmente per prevenire una aspra reazione giapponese in caso di un test atomico coreano. Ma gli Usa sanno chiaramente che non è possibile ammettere solo il Giappone.
Altri segnali sono stati rilevati dall’ambasciata tedesca: la settimana scorsa il vice-presidente Dick Cheney ha partecipato, cosa poco usuale, a una cena di lavoro per il nuovo Istituto Est-Ovest di New York; martedì l’ambasciatore Wolfgang Ischinger [n.d.t. – ambasciatore tedesco negli Usa dal 2001] ha riunito il vertice di tutti i servizi americani, la prima volta che accade da quando è in carica il direttore generale dei servizi John Negroponte.
Il 4° viaggio di Schröder negli Usa, il 27 giugno, prevede una tappa sul Potomac, una a San Francisco per finire nella Silicon Valley, la prima qui di un capo di governo tedesco.
La visita di Schröder sarà solo una delle varie visite di capi di governo europei. Die Welt 05-05-21
Die Reise des Kanzlers in die USA steht unter guten Vorzeichen
Washington wird europafreundlicher
von Torsten Krauel
Washington – Bundeskanzler Gerhard Schröder trifft am 27. Juni zum vierten Mal auf amerikanischem Boden US-Präsident George W. Bush. Nach einem Tagesaufenthalt am Potomac fliegt der Bundeskanzler nach San Francisco weiter, um Termine im Silicon Valley wahrzunehmen. Es wäre dort der erste Besuch eines deutschen Regierungschefs .
Die Reise steht unter positiven Vorzeichen. Es gibt deutliche Indizien dafür, daß Europa in Washington an Gewicht gewinnt. Das offene Rennen zwischen Boeing und Airbus um den Bau der Tankflugzeugflotte der US-Luftwaffe spielt hier ebenso eine psychologische Rolle wie der Aufstieg Chinas, das Problem Iran und die Nahostpolitik. Gerhard Schröders Besuch wird nur eine von mehreren Visiten europäischer Regierungschefs sein.
Deutsche Kreise registrieren, daß das zweite Kabinett Bush systematisch mit Europafachleuten besetzt wird. Die gesamte Spitze des State Departments gehört dazu, ferner Sicherheitsberater Stephen Hadley und sein Stellvertreter Jack Crouch (dessen Ehefrau aus Hamburg-Jenfeld stammt). Im Pentagon folgt auf Douglas Feith als Vizeminister für Sicherheitspolitik der bisherige Türkeibotschafter Eric Edelman. Neuer Vizefinanzminister wird der frühere Bonn-Botschafter Bob Kimmitt. Im Kongreß hat sich eine Parlamentariergruppe USA-EU gebildet. Eine Delegation der EVP-Fraktion des Europäischen Parlaments unter Leitung ihres deutschen Vorsitzenden, Hans-Gerd Pöttering, gewann jetzt einen sehr positiven Eindruck von der Aufgeschlossenheit gegenüber europäischen Anliegen. Desgleichen nehmen sich Senatoren und Regierungsbeamte ausführlich Zeit für Konferenzen zu transatlantischen Themen. Noch nie, sagen deutsche Beobachter, waren die personellen Bedingungen für eine europäisch-amerikanische Kooperation so gut.
Deshalb glaubt man auch, daß die US-Haltung zur UN-Reform sich wandeln wird . Ein skeptisches Zitat zum deutschen Sicherheitsratssitz, das in einem Bericht der “Washington Post” der Außenministerin zugeschrieben wird, sei nicht das letzte Wort. Es wird empfunden, daß Washington sich aus vielerlei Gründen erst jetzt im Detail mit dem Vorhaben befaßt. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag Volker Rühe (CDU), der als persönlicher Beauftragter Gerhard Schröders für die UN-Reform diese Woche die Lage sondierte, gewann den Eindruck, es herrsche am Potomac Offenheit. Die Vereinigten Staaten haben nur Japan öffentlich den Sicherheitsratssitz zugesagt, vermutlich um einer scharfen japanischen Reaktion im Fall eines koreanischen Atomtests vorzubeugen. Japan allein ist nicht durchsetzbar, das weiß in Washington jeder. Das Schweigen über die Reform könnte mit den Ermittlungen gegen den UN-Generalsekretär Kofi Annan wegen des Irak-Embargos und der Feindseligkeit zusammenhängen, die diese vor allem in Republikanerkreisen hervorruft.
Unabhängig davon verzeichnet die deutsche Botschaft Zeichen neuer Wertschätzung . Vergangene Woche nahm Vizepräsident Dick Cheney dort an einem Abendessen für das New Yorker Ost-West-Institut teil, ein nicht alltäglicher Vorgang. Und am Dienstag versammelte Botschafter Wolfgang Ischinger die Spitzen aller amerikanischen Geheimdienste. Es war, sagte der Nationale Geheimdienstdirektor John Negroponte, das erste Mal, daß er seine Dienstchefs in einem Raum beisammen sah.
Artikel erschienen am Sa, 21. Mai 2005 © WELT.de 1995 – 2005