Chiesa – politica estera
Die Welt 05-04-08 Il silenzio die cardinali Gernot Facies
117 elettori da 54 paesi per eleggere il nuovo papa. Come per una elezione politica si sondano le maggioranze secondo la parola d’ordine “Dare e avere”, e vengono presi con cautela i primi accordi.
Il presidente della conferenza episcopale tedesca, cardinale Karl Lehman ritiene che provenienza e razza del futuro papa siano meno importanti del fatto che sia degno di fede, convinto e capace di convincere; il cardinale di Berlino Georg Sterzinsky ritiene che il futuro papa debba conoscere anche i tempi: «nei 27 anni di pontificato di Giovanni Paolo II il mondo e
mutati».
È escluso un altro polacco come pure un papa dei paesi dell’Est Europa.
Sembra escluso anche la variante del “papa nero”; il nigeriano Francis Arinze, il candidato africano molto nominato, ha fatto capire che l’Occidente non è pronto per un accettare un papa africano, dove pur vivono 137,4 mn. di cattolici, pari al 16,5% del totale.
L’America Latina con quasi 307mn. di cattolici, ritiene di potere avere un ruolo importante nel conclave, il Brasile con 140 mn. di fedeli è il maggiore paese cattolico, anche se si sta sgretolando (??).
I latino-americani, con 22 elettori, trovano appoggio anche nella chiesa tedesca. Tra i candidati del Sud America: Andres Rodriguez Maradiaga (62) dell’Honduras, Jorge Mario Bergoglio (68), arcivescovo di Buenos Aires, e Claudio Hummes (70), arcivescovo della brasiliana São Paulo; tutti e tre si presentano nel proprio paese come riformatori sociali.
In caso di “soluzione internazionalista” il candidato dell’Honduras è quello che si ritiene sia in grado di raccogliere i consensi dei cardinali teologicamente e politicamente all’opposizione dell’Am. Lat.
Lo svantaggio di Bergoglio è il fatto che è un gesuita, e che finora nessun gesuita è salito al soglio pontificio.
Potrebbe tornare in lizza la frazione italiana nel conclave: il successore di Martini, Tettamanzi, 71 anni, Angelo Sodano(77), segretario di Stato di Paolo II, e il partriarca di Inezia, Angelo Scola (64).
In caso si decidesse per un papa di transizione ritornano in lizza candidati tra i 70 e 80 anni d’età, tra cui il consigliere teologico del papa, Ratzinger (78).
Die Welt 05-04-08
<100978918"> Das Schweigen der Kardinäle
Die 117 Wahlmänner sondieren schon über die Papstnachfolge – Intern werden bere its Mehrheitsverhältnisse ausgelotet
von Gernot Facius
Berlin – Schweigen ist gegenwärtig die höchste Kardinaltugend. Selbst Purpurträger, die in ihrer Heimat keinem Mikrofon und keiner Kamera aus dem Weg gehen, geben sich dieser Tage in Rom sybillinisch.
Karl Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz , wünscht sich einen ” glaubwürdigen, überzeugten und überzeugenden Nachfolger Petri”, Herkunft und Hautfarbe seien weniger wichtig – mehr sagte Lehmann nicht. Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky weist immerhin darauf hin, daß der künftige Papst auch “die Zeit kennen” müsse, denn in den 27 Jahren des Pontifikats von Johannes Paul II. habe sich “die Welt und auch die Kirche verändert”.
Nach außen üben sich die 117 Eminenzen aus 54 Ländern in Informationsaskese , aber in den internen Zirkeln und Sprachgruppen wird schon nach einem überzeugenden neuen Mann auf dem Stuhle Petri Ausschau gehalten. Ein Pole, das gilt schon als Faktum, wird es diesmal nicht sein. In der Heimat Karol Wojtylas hat sich nach ihm kein Kardinal für das höchste Amt profiliert. In den anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks auch nicht.
Die exotischste Variante, ein “schwarzer Papst”, scheint vom Tisch. Der Nigerianer Francis Arinze, am häufigsten genannter afrikanischer Kandidat, hat selbst zu verstehen gegeben, daß die westliche Welt offenbar noch nicht bereit sei, ein Kirchenoberhaupt aus dem Schwarzen Kontinent zu akzeptieren. Immerhin leben 137,4 Millionen Katholiken in Afrika – 16,5 Prozent aller Katholiken weltweit.
Eindeutig scheint das Streben der Lateinamerikaner nach einem Mann ihrer Wahl. Mit fast 307 Millionen Katholiken glauben sie, einen Anspruch darauf zu haben, im Konklave eine wichtige Rolle zu spielen. Brasilien ist mit 140 Millionen Gläubigen noch immer das größte, wenn auch bröckelnde katholische Land. Fürsprecher finden die Lateinamerikaner auch in der deutschen Kirche. Mit 22 Wahlmännern kommen sie nach Rom. Als Papstkandidaten aus ihren Reihen genannt werden immer wieder Oscar Andres Rodriguez Maradiaga (62) aus Honduras, Jorge Mario Bergoglio (68), Erzbischof von Buenos Aires, und Claudio Hummes (70), Erzbischof im brasilianischen São Paulo. Alle drei treten entschieden für soziale Reformen in ihren Heimatländern ein. Dem Honduraner wird im Falle einer “internationalistischen Lösung” am ehesten zugetraut, die Stimmen der theologisch und politisch gegensätzlichen Kardinäle Lateinamerikas auf sich zu vereinen.
Bergoglios Nachteil: Er ist Jesuit, und noch nie ist ein Jesuit auf den Papstthron gelangt. Aus demselben Grund wäre auch die Wahl des früheren Mailänder Erzbischofs Carlo Maria Martini (78) eine Sensation. Die italienische Fraktion im Konklave möchte allerdings diesmal wieder zum Zug kommen; die Niederlage von 1978 wurde nie so richtig verkraftet. In Martinis Nachfolger in Mailand, Dionigi Tettamanzi (71), sehen die Auguren einen präsentablen Kandidaten – neben Angelo Sodano (77), den Kardinalstaatssekretär von Johannes Paul II., und den Patriarchen von Venedig, Angelo Scola (64).
Entscheidend dürfte sein, wieweit die 117 Purpurträger im Konklave bereit sind, die Papstwahl mit einer Diskussion über die Gestalt der Kirche in der Zukunft zu verbinden. Oder werden sie sich nur für einen “Übergangspapst” entscheiden? In diesem Fall hätten noch Kandidaten der Altersklasse 70 bis Ende 80 eine Chance. Noch immer schauen deshalb viele Beobachter auf den engsten theologischen Berater des verstorbenen Papstes, Kardinal Joseph Ratzinger. Zwei Tage vor Beginn des Konklaves am 18. April, das er als Dekan des Kardinalskollegiums zu leiten hat, vollendet er sein 78. Lebensjahr.
Für wen werden sich die Deutschen im Wahlmännergremium entscheiden? “Kommt Zeit, kommt Rat. Kommt Zeit, kommt Gnade”, meint der Kölner Kardinal Joachim Meisner. “Da wird uns der Heilige Geist sicher auf die Sprünge helfen.” Vorerst werden freilich, wie vor einer politischen Wahl, die Mehrheitsverhältnisse ausgelotet und vorsichtig, nach dem Motto “Geben und nehmen”, erste Absprachen getroffen.
Artikel erschienen am Fre, 8. April 2005
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