Il settore metalmeccanico rivoluziona il contratto collettivo

Germania, scioperi, metalmeccanici Die Welt             06-04-23

Il settore metalmeccanico rivoluziona il contratto collettivo

Introduzione di una struttura salariale flessibile legata
all’andamento aziendale.

Accordo pilota nel Nord-Reno-Wesfalia per i 3,4Mn. di addetti
del settore metalmeccanico, che stabilisce aumenti salariali differenziati per
il contratto collettivo, con validità fino al 30 aprile 2007:

   salario
+3% dal giugno 2006; IG-Metall aveva chiesto un aumento del 5%.

   In
realtà, l’incremento salariale varia tra il 2,3 e il 2,9% èer 12 mesi a seconda
dell’Una Tantum che verrà riconosciuta:

   per
marzo, aprile e maggio Una Tantum di €310 al mese, ma solo se l’impresa se lo
può permettere; le imprese in buona situazione economica potrebbero aumentare
questa Una Tantum a €620, ma non sono costrette a farlo.

   Probabilmente
questo modello contrattuale verrà accettato da tutti i distretti contrattuali.

  
Altra novità il nuovo tassello per le pensioni provate:
per il futuro i contributi  con effetto patrimoniale
per un ammontare di €319 l’anno dovranno essere utilizzati solo per una pensione
privata Riester. Questo regolamento non riguarda eventuali fondi pensionistici aziendali.

   L’ammontare
complessivo degli aumenti di reddito del contratto collettivo sarebbe del 3,4%
se l’Una Tantum sarà stabilita a €620.

   L’associazione
padronale del settore calcola che ¾ delle imprese non possono permettersi l’Una
Tantum e che concorderanno con i C.d.F. una riduzione.

L’Associazione dei costruttori di macchinari e impianti ritiene ancora troppo
elevato l’aumento concesso; l’economista della Bank Barlays Capital: «Senza l’Una
Tantum è solo un adeguamento all’inflazione, e on un reale incremento del
reddito».

Die Welt               06-04-23

Metallbranche
revolutioniert Tarifverträge

    Lohnerhöhung
erstmals abhängig von Finanzlage der Betriebe. Streiks abgewendet

    Erstmals
ist in der Metall- und Elektroindustrie der Einstieg in eine flexible
Lohngestaltung innerhalb des Flächentarifs gelungen
. Nach 18stündigen Verhandlungen einigten sich die Tarifpartner
gestern in Düsseldorf auf eine Lohnerhöhung von drei Prozent ab Juni 2006
.
Für die Monate März, April und
Mai gibt es eine Einmalzahlung in Höhe von je 310 Euro
– allerdings nur,
wenn sich die Firma das
wirtschaftlich leisten
kann. Unternehmen, die besser verdienen, können diese Einmalzahlung bis 620
Euro aufstocken
, müssen
es aber nicht
.

    Die 3,4 Millionen Beschäftigten der
Metall- und Elektroindustrie sind damit die ersten in Deutschland, die
innerhalb eines bestehenden Flächentarifes unterschiedlich hohe tatsächliche
Gehaltszuwächse haben werden
.

    Bewährt sich das neue System, nähert sich
die Zeit von einheitlichen Lohnerhöhungen für alle Beschäftigten einer Branche
ihrem Ende
. Im Ausland
wird dieses spezifisch deutsche Tarifsystem seit langem mit Argwohn betrachtet.
Oft ist auch von einem "Tarifkartell" die Rede, weil Arbeitgeber und
Gewerkschaft die Lohnerhöhungen bislang immer zentral ausgehandelt haben, ohne
auf die unterschiedliche wirtschaftliche Situation der Firmen zu achten.

    "Für uns war entscheidend, daß wir
eine Flexibilisierung mit einer erheblichen Abweichung nach unten, aber auch
nach oben vereinbart haben", sagte Gesamtmetall-Präsident Martin
Kannegiesser
der "Welt am Sonntag".

    IG-Metall-Chef Jürgen Peters sagte, er hoffe, daß das neue Flexibilisierungselement
sich bewähren wird.

    Je nach
Höhe der Einmalzahlung liegt die Tariferhöhung deshalb tatsächlich bei zwischen
2,3 und 2,9 Prozent für zwölf Monate
.

    Der in Nordrhein-Westfalen ausgehandelte
Pilotabschluß
wird aller Voraussicht nach von allen Tarifbezirken
übernommen.
Mit der Einigung
wurde ein Streik abgewendet, den die IG Metall für den Fall des Scheiterns der
Verhandlungen angedroht hatte.

    Ebenfalls
neu ist die Umwidmung der vermögenswirksamen Leistungen
in einen Baustein für die private Rente. So sieht
die Tarifeinigung vor, daß die vermögenswirksamen Leistungen in Höhe von 319
Euro jährlich künftig nur noch für eine Riester-Privatrente verwendet werden
dürfen
. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt
begrüßten diesen neuen Rentenbaustein. Eventuelle betriebliche
Altersvorsorgesysteme bleiben von dieser Regelung unberührt.

    Die Arbeitgeber sehen die von der
wirtschaftlichen Situation der Betriebe abhängigen Einmalzahlungen als ersten Einstieg in eine generelle
Flexibilisierung der Löhne.
"Wir hoffen, das dann in der nächsten
Tarifrunde durchsetzen zu können", sagte ein Mitglied der
Verhandlungsdelegation. Der
neue Tarifvertrag läuft bis zum 30. April 2007.
Für den Einstieg in die
Einmalzahlung hätten die Arbeitgeber die "schmerzhafte Drei vor dem
Komma" akzeptiert. Diese löste bei der Gewerkschaft Genugtuung aus. Ursprünglich hatte die IG Metall
fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert
. Bezirksleiter Armin Schild
von der sogenannten Mittelgruppe Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland rechnete
das Gesamtvolumen des Tarifvertrags sogar auf Einkommenserhöhungen von 3,4
Prozent hoch. Das aber bedingt, daß die Unternehmen bis zum Maximum der
Einmalzahlung von 620 Euro für die drei Monate gehen.

Die gewinnabhängige Einmalzahlung war das umstrittenste
Thema des nächtlichen Verhandlungsmarathons
. Nach Teilnehmerangaben "wurden drei Viertel
der Zeit darauf verwendet". Für den Arbeitgeberverband ist der Einstieg in
flexible Gehälter überlebensnotwendig. Seit einigen Jahren verlassen immer mehr Firmen den Tarifverbund, weil
sie mit dem starren Tarifkorsett nicht zurechtkommen
.

Bei Gesamtmetall
schätzt man, daß sich drei
Viertel der Unternehmen im Verband die Einmalzahlung denn auch nicht leisten
können und sich mit ihren jeweiligen Betriebsräten auf eine Streichung

einigen werden.

Harsche Kritik kam vom Verband der Maschinen- und
Anlagenbauer
. "Das ist
ein schlechter Abschluß für die Industrie", sagte Hauptgeschäftsführer
Hannes Hesse der Agentur Reuters. Die Erhöhung der Löhne falle zu stark aus.

Thorsten
Polleit, Volkswirt bei der Bank Barclays Capital, sprach von einem moderaten
Abschluß: "Ohne die Einmalzahlung ist das im Prinzip nur ein Inflationsausgleich.
Das ist real keine
Einkommenserhöhung."
Margaret Heckel

Artikel
erschienen am 23. April 2006 © WAMS.de 1995 – 2006

 

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