Il mercato dell’energia russo di fronte a un rivolgimento

Jens Hartmann

Il
monopolista russo RAO Unified Energy Systems (Ues) termina di esistere,
Anatoli Chubajs continuerà la sua riforma del mercato dell’energia:
riunificazione e privatizzazione delle centrali elettriche russe in 10
grandi unità, apertura agli investimenti di gruppi esteri.

L’energia entrerà in Borsa, e i consumatori potranno scegliere i propri fornitori. La rete, e con essa gli investimenti collegati, rimane allo Stato.
Il presidente russo Putin ha deciso di non rescindere anticipatamente il contratto vigente fino al 2008 con il maggior manager dell’energia russo, Anatoli Chubajs.

Secondo i calcoli del gruppo il
60-70% degli impianti di Rao Ues sono obsoleti; la tecnica delle
centrali elettriche, risalente in pate agli anni 1920, e la crescita
del fabbisogno in Russia richiede investimenti di circa €10md. l’anno
fino al 2020.

Per il 2005 Rao Ues ha già programmato investimenti per €700mn.; finora aveva seguito la strategia di acquisire attività energetiche negli ex paesi della Csi, ora gli investimenti riguardano progetti in Russia.

Il fatturato di Rao Ues nel 2004 è stato di €19,7md. (679,7 md. di rubli, con un utile netto di circa 31,95 md. di rubli. Lo Stato possiede il 52,68% di Rao Ues e 10 dei 15 seggi del C.d.A, Gazprom il 10%. gli altri grandi azionisti sono oligarchi come il barone dell’alluminio Oleg Deripaska o il barone dell’acciaio Alexander Abramov.

Il Cremlino ha rafforzato al propria posizione sostituendo a tre senatori rappresentanti di regioni russe, funzionari statali fedeli.

Gli
oligarchi russi di settori ad intensità energetica, come quello
dell’alluminio e della metallurgia, sono da tempo entrati nel settore
energetico.

Secondo Chubajs, gli investitori esteri potranno ottenere 3-4 delle dieci grandi unità.

Al termine della riforma del settore energia, progettata per il 2006, terminerà di esistere anche il monopolista Rao Ues.Die Welt 05-07-01
Rußlands Strommarkt vor dem Umbruch
Monopolist RAO Unified Energy Systems soll aufgespalten werden – Urgestein Anatoli Tschubajs bleibt – Ausländer können einsteigen
von Jens Hartmann
Moskau
– "Meinen Rücktritt werdet ihr nicht erleben", sagte Anatoli Tschubajs,
Vorstandsvorsitzender des russischen Strommonopolisten RAO Unified Energy Systems
(UES). Trotziges Selbstbewußtsein konnte Tschubajs, 49, auf der
Hauptversammlung des Energiekonzerns zur Schau tragen. Schließlich hatte
Präsident Wladimir Putin entschieden, den bis 2008 laufenden Vertrag
mit dem bedeutendsten Strommanager des Landes nicht vorzeitig aufzulösen
.
Vor wenigen Wochen hatte es noch anders ausgesehen. Da lud Putin Tschubajs zum Rapport vor den Sicherheitsrat in den Kreml, warf
ihm und anderen Energiemanagern "Berufsunfähigkeit" vor. Der Grund:
Mehr als fünf Millionen Menschen waren am 25. Mai von einem Blackout in
Moskau betroffen. Marode Leitungen und ein veraltetes Verteilerwerk
hatten die Belastung nicht ausgehalten.
Stundenlang blieb alles dunkel.
Tschubajs will ähnliche Blackouts für die Zukunft nicht ausschließen. Konzernberechnungen
zufolge sind 60 bis 70 Prozent des Anlagevermögens bei RAO UES
veraltet. Kraftwerkstechnik, die noch zum Teil aus den zwanziger Jahren
stammt, sowie der stetig steigende Stromverbrauch in Rußland machen
einen Investitionsbedarf von rund zehn Mrd. Euro pro Jahr bis zum Jahr
2020 nötig. Für 2005 hat RAO UES Investitionen von gerade einmal 700
Mio. Euro eingeplant.
Die harschen Worte Putins hatten zumindest den Effekt, daß RAO UES nun anders investieren will. Bislang
hatte RAO UES die Strategie verfolgt, Stromwirtschaften in den
ehemaligen GUS-Staaten aufzukaufen. Nun soll das Geld in Projekte in
Rußland fließen.

RAO UES legte auf der Hauptversammlung gute Zahlen für 2004 vor. Bei einem
Umsatz von 679,7 Mrd. Rubel (2003: 593,1 Mrd. Rubel) oder 19,7 Mrd.
Euro machte der Konzern einen Nettogewinn von 31,95 Mrd. Rubel (2003:
26,98 Mrd. Rubel). Der Staat hält 52,68 Prozent an RAO UES, der
staatliche Gasmonopolist Gazprom zehn Prozent
. Die übrigen Großaktionäre sind Oligarchen wie Aluminiumbaron Oleg Deripaska oder Stahlbaron Alexander Abramow.
Im Aufsichtsrat behielt der Staat 10 der 15 Sitze. Der
Kreml stärkte jedoch seine Position, indem er drei Senatoren, die
russische Regionen vertraten, durch loyale Staatsbeamte ersetzte.

Trotz der massiven Kritik aus dem Kreml will
Tschubajs an seiner Strommarktreform festhalten. Demnach sollen die
russischen Elektrizitätswerke zu zehn Großeinheiten gebündelt und
privatisiert werden.
Strom soll an Börsen gehandelt werden, der Verbraucher seinen Energielieferanten wählen können. Das Stromnetz – und damit verbundene Milliardeninvestitionen – bleibt beim Staat.
Gerade
die russischen Oligarchen aus energieintensiven Sektoren wie der
Aluminiumindustrie und Metallurgie haben sich längst in der
Strombranche eingekauft.
Die nun angekündigte Privatisierung dürfte ihnen zu so manchem zusätzlichen Aktiv verhelfen.
Auslandsinvestoren
sollen Tschubajs zufolge "drei bis vier" von den zehn Großeinheiten, in
denen die Kraftwerke zusammengefaßt sind, erhalten.

"Ich halte es für richtig, daß Ausländer Kontrollpakete von drei bis
vier dieser Unternehmen übernehmen", sagte Tschubajs. Noch ist völlig
unklar, ob Ausländer in einen politisch heiklen Sektor wie die
Stromwirtschaft einsteigen werden. "Erst einmal muß die Stromreform
abgeschlossen werden. Dann muß noch ein Regierungserlaß über die
Garantie dieser Investitionen unterschrieben werden", sagte der Analyst
Igor Wassiljew von Financial Bridge. Um diese Unterschrift wird seit
Monaten gefeilscht.
Nach Abschluß der Stromreform – für Ende 2006 geplant – soll auch der Strommonopolist RAO UES aufhören zu existieren.
"Die neu entstehenden Gesellschaften werden zusammen eine höhere
Kapitalisierung haben als die Holding RAO UES", versprach Tschubajs.
Artikel erschienen am Fr, 1. Juli 2005 © WELT.de 1995 – 2005

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