Il grande test

<1360646">Economia Mondiale, Cina, mercato finanziario     Die Welt              05-07-23

<1360647">Il grande test

Johnny Erling

La Cina ha rivalutato lo yuan con prudenza, per timore di mettere in pericolo il successo degli esportatori, e dei rilevanti riflessi per le imprese cinesi, per i partner commerciali e per i paesi vicini. La crescita dell’economia cinese è determinata soprattutto dall’export e dagli investimenti esteri, con un record di oltre 60md. nel 2004.

La fortuna dell’economia cinese dipende ancora soprattutto dalla massa di forza lavoro a basso costo: circa 30mn. di lavoratori del tessile, giocattolo e calzaturiero, lavorano per salari bassissimi.

Ogni 1% di rivalutazione dello yuan causa la perdita del posto di lavoro per centinaia di migliaia di lavoratori. I margini del tessile cinese sarebbero stretti, secondo il ministro del commercio cinese Bo Xilai: vendita di 800 milioni di camicie darebbe i profitti necessari per acquistare un A-380.

Così la rivalutazione dello yuan è stata di 2,1 punti, nonostante si stimi sia sottovalutato del 15-40%; afferma il China Daily: la gradualità della rivalutazione è dettata dalle importanti conseguenze sulle imprese della Cina, sui suoi partner commerciali e sui paesi vicini; le attese di una maggiore rivalutazione sono perciò irrealistiche.

Il governo cinese ha finora mantenuto segreto quale sia il paniere di riferimento rispetto alla quale lo yuan può oscillare dello 0,3% al giorno.

È chiaro che non ci sarà una grande svolta di politica monetaria. Il capo della Banca centrale cinese, Zhou Xiaochuan, ripete che permetterà solo una riforma strettamente controllata, i motivi sono chiari:

si teme la perdita di controllo del corso della valuta cinese se fosse rivalutata in breve tempo di oltre il 5%.

la crescita dell’economia cinese non è determinata in modo preponderante dalla domanda interna, ma dall’export e dagli investimenti esteri, che nel 2004 hanno raggiunto il record di oltre 60md.

L’importanza del corso del cambio è dimostrata dalla politica gestionale del gruppo americano Wal-Mart, il 70% delle cui merci vendute negli Usa è acquistato in Cina. In maggio Wal-Mart ha annunciato di voler fare acquisti per $18md. quest’anno in Cina, se i costi crescessero troppo, si rivolgerà però all’India.

A seguito della politica monetaria adottata, la Banca centrale cinese possedeva a fine giugno 2005 riserve per $711md, che potrebbero divenire $900md. per la fine dell’anno, con riserve maggiori di quelle del Giappone.

Il continuo aumento del denaro circolante (la banca centrale doveva immettere più di 8 yuan per dollaro nel mercato valutario) porta al rigonfiamento del mercato immobiliare, il cui collasso porterebbe a una profonda crisi bancaria.

Anche per ciò Pechino ha voluto aprire alle proprie imprese la via per l’estero e aumentare così la domanda di valuta estera. Oltre alla costituzione di riserve petrolifere strategiche Pechino ha deciso di facilitare ai suoi grandi gruppi l’accesso alle divise. Esse dovrebbero entrare in produzioni promettenti o nel settore minerario, nei giacimenti petroliferi e investire nella lavorazione di materie prime ed energia all’estero. L’offerta per l’americana Unocal è solo un primo assaggio di questa strategia.

  Pechino potrebbe prendere in considerazione una nuova rivalutazione, se il test attuale dovesse dimostrare che i vantaggi superano gli svantaggi. Un esempio è fornito dalle società aeree cinesi, alle prese con i prezzi del carburante e con la concorrenza al ribasso, che ora devono pagare di meno i propri debiti, calcolati per il 90% in dollari,  inoltre la Cina ha importato grandi tecnologie più favorevoli.

Per l’acquisto di 20 Airbus, siglato prima che fosse resa nota la decisione di rivalutare lo yuan, le società aeree cinesi devono ora pagare $65mn. in meno, sui $3,1md. concordati.Die Welt 05-07-23
<0412348">Der große Test
China hat den Yuan nur vorsichtig aufgewertet – Aus Angst, den Exporterfolg zu gefährden
von Johnny Erling
Peking – Es ist nur ein kleiner Schritt, den die chinesische Zentralbank am Donnerstag vollzogen hat. Gerade einmal zwei Prozent beträgt die Aufwertung des Yuan gegenüber dem Dollar – obwohl der Wechselkurs der chinesischen Währung 15 bis 40 Prozent unter dem angemessenen Wert liegen soll. Doch Ökonomen weltweit sind sich einig: Die Chinesen werden schon bald nachlegen. "Wir erwarten weitere zehn Prozent in den nächsten zwei Jahren", schreiben die Ökonomen der Deutschen Bank.
Wenn das mal nicht zu optimistisch ist. Am Freitag, einen Tag nach der als historisch gefeierten Aufwertung, dämpften die Politiker im Reich der Mitte erst einmal die Erwartungen. "Die Änderungen werden weitreichende Auswirkungen auf Chinas Unternehmen, auf seine Handelspartner und auf seine Nachbarn haben", folgerte daher die englischsprachige Tageszeitung "China Daily". "Alle brauchen Zeit, um diese Auswirkungen zu verarbeiten." Erwartungen auf eine höhere Aufwertung seien deshalb unrealistisch.
Raum für Spekulationen wird es in den kommenden Monaten dennoch geben. Dazu trägt auch das Schweigen der chinesischen Notenbank zur weiteren Wechselkursentwicklung bei. Die Finanzinvestoren dürfen sich lediglich gewiß sein, daß der Yuan täglich maximal um 0,3 Prozent schwankt. Was allerdings die Basis für diese 0,3 Prozent ist, wissen die Investoren nicht. War bis zum Donnerstag der Wechselkurs einzig an den Dollar gebunden, so gilt nun ein Währungskorb. Und dessen Zusammensetzung soll Staatsgeheimnis bleiben.
Fest steht nur eins: Einen großen Politikwandel wird es nicht geben. Zentralbankchef Zhou Xiaochuan wird nicht müde zu wiederholen, daß er nur "eine strikt kontrollierte Wechselkursreform" zuläßt. Für sein vorsichtiges Vorgehen hat Zhou allen Grund. Wenn die Aufwertung in kurzer Zeit höher als fünf Prozent ausfällt, so die Befürchtung, könnte Peking die Kontrolle verlieren. Chinas Wirtschaftspolitiker und Zentralbanker ist klar, daß das Wachstum ihres Landes in erster Linie nicht von der Binnennachfrage bestimmt wird. Entscheidend sind der Export und die Auslandsinvestitionen, die 2004 mit über 60 Mrd. Dollar einen neuen Rekord erreichten. Noch immer hängt Chinas Wohl und Wehe vor allem von billiger Massenarbeit ab. Rund 30 Millionen Menschen sind zu absoluten Niedriglöhnen in der Textil-, Spielzeug- oder Schuhfertigung Chinas tätig.
Als Faustregel gilt, daß jedes Prozent mehr an Aufwertung Hunderttausende um ihre Arbeit bringt. Chinas Handelsminister Bo Xilai sprach von so knappen Gewinnmargen in der Textilindustrie, daß Chinas Hemdenhersteller 800 Mio. Hemden verkaufen müßten, um mit den Profiten einen A-380 Airbus zu erwerben.
Wie wichtig der Wechselkurs ist, zeigt auch die Geschäftspolitik der amerikanischen Wal-Mart-Gruppe. 70 Prozent ihrer in den USA verkauften Waren erwirbt der Handelskonzern in China. Im Mai kündigte Wal-Mart an, dieses Jahr für 18 Mrd. Dollar in China einzukaufen. Doch steigen die Kosten in China zu stark an, das hat Wal-Mart unmißverständlich klar gemacht, schauen sich die Amerikaner verstärkt in Indien um.
Die drei Faktoren Auslandsnachfrage, Investitionen und Billigarbeit sorgen wie "Kohlebriketts immer wieder für das Nachfeuern des Wirtschaftskessels China", schreibt eine führende chinesische Wirtschaftszeitung. Nur so, analysieren Chinas Wirtschaftsforscher, sei es erklärbar, daß die Wirtschaft schnell wachse, obwohl die Bevölkerung auf der "höchsten Sparquote" der Welt sitze, die Aktienmärkte am Boden lägen und Ressourcen und Energie schlimmer als in jedem anderen Land der Welt verschwendet würden.
Doch die Politik, den Außenwert des Yuan an eine Währung zu binden und gleichzeitig den freien Kapitalverkehr zu unterbinden, hat auch ihren Preis. Seit Jahren häuft China aufgrund seines Handelsüberschusses Dollar-Milliarden an. Denn nur, wenn die Zentralbank am Devisenmarkt mit ihren Yuan interveniert, kann sie verhindern, daß ihre Währung weiter aufwertet. Lag der Devisenbestand Ende Juni bei 711 Mrd. Dollar, so könnten es am Ende des Jahres 900 Mrd. Dollar sein, warnte am Freitag die Staatsratszeitung "China Economic Times". Damit läge China noch vor Japan.
Die Folge ist, daß sich die Geldmenge zunehmend aufbläht: Etwas mehr als acht Yuan muß die Notenbank auch weiterhin für jeden Dollar in den Devisenmarkt und somit in den chinesischen Geldkreislauf pumpen. Die Folgen lassen sich am Immobilienmarkt ablesen: Die Preise haben atemberaubende Höhen erreicht. Bei einem Kollaps wäre eine tiefgreifende Bankenkrise unausweichlich. Japan läßt grüßen.
Wohl auch deswegen wollen Pekings volkswirtschaftliche Planer ihren eigenen Unternehmen den Weg ins Ausland öffnen und so die Nachfrage nach ausländischer Valuta erhöhen. Neben dem Aufbau einer strategischen Ölreserve hat Peking beschlossen, seinen großen Unternehmen den Devisenzugang zu erleichtern. Sie sollen sich im Ausland in vielversprechende Produktionen einkaufen oder in Bergwerke, Ölquellen und in die Verarbeitung von Rohstoffen und Energie investieren. Das Angebot für die amerikanische Ölgesellschaft Unocal war da nur ein erster Vorgeschmack.
Und nicht nur deswegen könnte die chinesische Regierung schon bald wieder über eine Aufwertung nachdenken. Vielmehr könnte dieser erste Testlauf bald zeigen, daß die positiven Effekte einer Aufwertung die negativen überwiegen. Ein Beispiel für die Gewinner sind Chinas Fluggesellschaften. Die großen Airlines, denen die Kerosinpreise und der Rabattwettbewerb zu schaffen machen, müssen nun weniger Yuan für ihre Schulden aufbringen, die zu 90 Prozent auf Dollar lauten. China kann nun auch günstiger Großtechnologie importieren.
Entsprechend guter Laune zeigte sich Chinas Premier Wen Jiabao am Donnerstag nachmittag nur Stunden vor der Bekanntgabe der Wechselkursfreigabe, als er im Beisein des spanischen Ministerpräsident Rodriguez Zapatero die letzte Unterschrift unter den lange schon ausgehandelten Kaufvertrag von 20 Airbussen setzte. Für die jetzt fällig werdenden 3,1 Mrd. Dollar müssen Chinas Fluggesellschaften nun weniger Yuan aufbringen – insgesamt 530 Mio. Das sind umgerechnet immerhin 65 Mio. Dollar.
Artikel erschienen am Sa, 23. Juli 2005 © WELT.de 1995 – 2005

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