Germania, Land orientali, economia Die Welt 05-11-21
– VW Sachsen (€3,5md.),
– Verbundnetz Gas AG (€3,3,md.).
La grandezza delle imprese nell’Est Europa è mediamente maggiore che nell’Est Germania. Die Welt 05-11-21
Ost-Konzerne wachsen kräftig
Wettbewerbsfähigkeit der "Top 100 des Ostens" steigt spürbar – 15 Umsatzmilliardäre
von Uwe Müller
Berlin – Ostdeutschlands 100 größte Unternehmen sind im vergangenen Jahr so stark wie seit Jahren nicht mehr gewachsen. Wie das WELT-Ranking "Top 100 des Ostens" belegt, kletterte der Gesamtumsatz der Konzerne um 11,8 Prozent auf 72,2 Mrd. Euro. Zuletzt wurde im Jahr 2000 eine höhere Dynamik erreicht, als die Umsätze auf dem Höhepunkt der New Economy um 15,8 Prozent zulegten.
Trotz des bemerkenswerten Wachstums haben die wichtigsten Adressen der Wirtschaft im Osten Deutschlands erstmals seit sechs Jahren wieder Personal abgebaut. Die Zahl der Gesamtbeschäftigten ging 2004 gegenüber dem Vorjahr um 0,9 Prozent auf rund 203 100 Mitarbeiter zurück.
Da die ostdeutschen Großunternehmen ihre Umsätze im vergangenen Jahr kräftig gesteigert und dabei gleichzeitig die Belegschaften moderat reduziert haben, sind die Umsätze je Mitarbeiter erheblich gestiegen. "Die Betriebe werden damit zukunftsfähiger – mitunter ist das für die Menschen eine schlechte Nachricht", sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer (CDU) der WELT.
Größter Ost-Konzern ist der Energieversorger Vattenfall mit 10,7 Mrd. Euro Umsatz, gefolgt von Volkswagen Sachsen (3,5 Mrd. Euro) und der Verbundnetz Gas AG (3,3 Mrd. Euro). In den neuen Ländern und Ostberlin gibt es nunmehr 15 (2003: 14) Umsatzmilliardäre.
Mehr als 500 Konzerne dieser Größenordnung sind demgegenüber in Westdeutschland bekannt, von denen wiederum gut 50 sogar einen Umsatz in zweistelliger Milliardenhöhe erwirtschaften.
Stark unterrepräsentiert sind in den Top 100 an den Börsen notierte Gesellschaften, von denen lediglich sechs gelistet sind. Knapp den Einzug in das Ranking verfehlt hat dabei der Solarzellenhersteller Q-Cells mit 129 Mio. Euro Umsatz. Gleichwohl ist diese Firma mit einer Marktkapitalisierung von 1,7 Mrd. Euro mittlerweile die teuerste Ost-AG überhaupt. Erst auf Rang zwei folgt der Technologiekonzern Jenoptik, dessen Anteile knapp 380 Mio. Euro kosten.
Auffällig ist, daß lediglich zwei der aufgeführten Unternehmen mehr als 10 000 Beschäftigte haben – zu DDR-Zeiten gab es in dieser Kategorie noch fast 100 Großbetriebe. Allein sieben Konzerne aus dem Westen Deutschlands – Siemens, DaimlerChrysler, Deutsche Post, Volkswagen, Metro, Telekom und Robert Bosch – haben jeweils mehr Beschäftigte als die Top 100 des Ostens zusammen.
Im Vergleich dazu arbeiten in den mittel- und osteuropäischen Reformstaaten vergleichsweise größere Konzerne. Anders als in Mittel- und Osteuropa müsse man in den neuen Bundesländern "eine Wirtschaft mit einem hohen Lohnniveau und gegen einen gesättigten Markt aufbauen", gab der anhaltinische Regierungschef Wolfgang Böhmer zu bedenken. UM
Artikel erschienen am Mo, 21. November 2005 © WELT.de 1995 – 2005