I contadini svizzeri sono quelli che ricevono maggiori sovvenzioni.

Ue, Usa, Agricoltura, Protezionismo Die Welt 05-07-05
I contadini svizzeri sono quelli che ricevono maggiori sovvenzioni.
Martin Halusa

Nel solo 2004 i paesi industrializzati
hanno sovvenzionato la propria agricoltura con €315md, pari all’1,16%
del loro Pil. I fondi sono stati usati come aiuti diretti, sovvenzioni
per il mercato, per sussidi a infrastrutture.

Vi sono forti differenze tra i paesi nelle sovvenzioni all’agricoltura:

– al primo posto la Svizzera: il 71% del reddito dei contadini svizzeri proviene dallo Stato;

all’ultimo Australia e Nuova Zelanda: 5% del reddito agricolo;

Canada: 20%;

Usa, Messico, Turchia: 25%.
Paesi Ue: 34%

La politica agricola è l’unico settore “collettivizzato”.

Nel 2004 la Ue ha distribuito €44,7md. di sovvenzioni all’agricoltura per i suoi 25 paesi.

La Francia, il paese che ha ricevuto il maggior ammontare, €9,4md., è contraria all’eliminazione delle sovvenzioni.;

la Germania €5md.; Gb: quasi €4md.

In base al cosiddetto compromesso agricolo, in futuro le sovvenzioni Ue saranno collegate alla produzione, per non offrire incentivi alla sovrapproduzione.

Ci vorranno anni però prima che vengano attuate riforme in alcuni settori:

– i produttori di tabacco ricevono sovvenzioni anche se il tabacco europeo non ha mercato;

– le regole di mercato per lo zucchero, che garantiscono ai produttori europei un prezzo tre volte quello del mercato mondiale, verranno riformate solo fra qualche anno.

– Come in Europa anche negli Usa, per una scelta politica, i produttori di zucchero ricevono forti sovvenzioni. Nel
2002 i contadini americani hanno ricevuto nel complesso €60md., contro
i €70 md. ricevuti dai contadini europei. Le sovvenzioni statali ai
produttori di cotone americani minaccia l’esistenza di dieci milioni di
produttori di cotone nell’Africa Occidentale
.

Secondo una stima Ocde, a causa delle distorsioni del mercato mondiale, i paesi poveri perdono ogni anno €20md. di entrate.Die Welt 05-07-05
Schweizer Bauern bekommen am meisten.
Europa und die USA subventionieren noch immer ihre Landwirte mit Milliardensummen – Ein Vergleich
von Martin Halusa
Brüssel – US-Präsident George W. Bush und der amtierende EU-Ratspräsident Tony Blair sind sich einig: Die Agrarsubventionen diesseits und jenseits des Atlantiks müssen abgeschafft werden.
Sollte die EU auf das Beihilfensystem im Rahmen ihrer Gemeinsamen
Agrarpolitik verzichten, würden auch die USA die Subventionen für ihre
Landwirtschaft einstellen, sagte Bush. Londons Regierungschef Tony
Blair hatte diese kürzlich als "sinnlos" bezeichnet. Gestritten wird
allerdings darüber, wer den ersten Schritt tut. Und wie weit der Abbau
gehen soll: Frankreich – größtes Agrarland in der EU – gilt als entschiedener Gegner von Subventionsstreichungen.
Das Thema Subventionsabbau wird beim G-8-Treffen im schottischen
Gleneagles in dieser Woche ebenfalls auf der Tagesordnung stehen..
Nicht-Regierungs-Vereinigungen
wie Oxfam, aber auch die Organisation für Wirtschaftliche
Zusammenarbeit (OECD) sowie Ökonomen der Weltbank sind die staatlichen
Beihilfen seit Jahrzehnten ein Dorn im Auge. Allein 2004 haben
die Industrieländer ihrer Landwirtschaft mit 315 Milliarden Euro – 1,16
Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) – unter die Arme gegriffen.

Das Geld ging drauf für Direkthilfen, für Marketingsubventionen, für
die Bezuschussung von Infrastruktur. Zwar seien erhebliche Fortschritte
geleistet worden, heißt es in einer Studie der OECD, deren ausführliche
Version in wenigen Tagen erscheinen soll. Doch insgesamt "ist der
Agrarsektor weiterhin durch eine ausgeprägte Unterstützung der
landwirtschaftlichen Erzeuger gekennzeichnet"..
Zwischen den einzelnen Ländern der OECD besteht ein großer Unterschied beim Umfang der Subventionszahlungen. Größter Sünder ist weiterhin die Schweiz, deren Bauern 71 Prozent ihrer Einnahmen vom Staat bekommen. Am
wenigsten Beihilfen zahlen die Agrarexportländer Australien und
Neuseeland, bei denen die Subventionierung der Einkommen nur fünf
Prozent umfaßt.
In Kanada betragen die Beihilfen 20 Prozent; in den USA, Mexiko und der Türkei 25 Prozent..
Weit über diesem Niveau liegen die Subventionen, die die
EU an die Landwirte auszahlt – 34 Prozent des bäuerlichen Einkommens.
Die EU verteilte im Jahr 2004 insgesamt 44,7 Milliarden Euro auf die
Landwirtschaft ihrer 25 Mitgliedstaaten.
Hauptprofiteur
ist Frankreich, das im vergangenen Jahr 9,4 Milliarden Euro aus dem
Gemeinschaftstopf erhielt. Deutsche Landwirte bekamen mit 5,0
Milliarden Euro die Hälfte.
Auch in die britische Landwirtschaft flossen Mittel – fast vier Milliarden Euro. Die Agrarpolitik ist der einzige Bereich, der "vergemeinschaftet" ist, der also vollständig von der EU finanziert wird..
Dem
sogenannten Agrarkompromiß zufolge werden in der EU künftig die
Produktion und die Subventionszahlung entkoppelt, um keinen Anreiz zur
Überproduktion zu bieten.
Doch es wird Jahre dauern, bis in einigen Landwirtschaftsbereichen Reformen greifen: So erhalten Tabakbauern weiter Beihilfen, obwohl es für EU-Tabak kaum einen Markt gibt. Die
EU-Zuckermarktordnung, die Zuckerbauern dreimal so hohe Preise wie das
Weltmarktniveau garantiert, wird erst in einigen Jahren reformiert – zu
Lasten des Verbrauchers, der bis dahin überhöhte Preise bezahlen muß.
.
Auch
in den USA gehören die Zuckerbauern zu den besonders hoch
subventionierten Landwirten. Doch wie in Europa sind die Subventionen
für US-Farmer ein Politikum.
Oxfam zufolge kommen US-Bauern allerdings weniger als ihre EU-Kollegen in den Genuß von Beihilfen. Laut
neuen Zahlen erhielten amerikanische Bauern im Jahr 2002 insgesamt 60
Milliarden Euro an Subventionen, in Europa waren es damals 70
Milliarden. In Amerika fließt das meiste Geld an Baumwollfarmer. Diese
staatliche Alimentierung in den USA bedroht die Existenz von zehn
Millionen Baumwollbauern in Westafrika.
.
Ökonomen
kritisieren, daß Subventionen in den Industrieländern das Wachstum in
der Dritten Welt bremst. Einer OECD-Schätzung zufolge gehen durch die Verzerrungen auf dem Weltmarkt den ärmeren Ländern jährlich 20 Milliarden Euro an Einnahmen verloren. Ein europäisch-amerikanischer Schulterschluß könnte erster Anstoß sein, diesen Trend umzukehren..
Artikel erschienen am Di, 5. Juli 2005 – © WELT.de 1995 – 2005 .

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