Grande sviluppo ed isolamento – Un magnete per gli
investitori/ La Cina teme le locuste occidentali
Assieme agli USA la Cina è il maggior magnete mondiale di
FDI. Nel 2005 si sono avuti FDI per $60MD, analogo ammontare atteso per il
2006.
Dall’ingresso nel WTO nel 2001, la Cina ha gradualmente aperto
il proprio mercato, dal 2007 ha l’obbligo di liberalizzare maggiormente il mercato
finanziario;
dal 2001 sono affluiti in Cina FDI per $250 MD; si calcola
che le imprese con partecipazioni estere hanno generato 1/5 del PIL totale
della Cina.
Finora le imprese estere potevano fondare filiali di
proprietà al 100% per la maggior parte dei settori, solo nelle industrie chiave
sono prescritte joint venture con i partner locali.
Nel dibattito in corso sulla politica di apertura, aumentano
in Cina le critiche al governo cinese per la “svendita” delle imprese statali cinesi,
ad es. nella borsa di Hongkong, dopo aver speso miliardi di ricapitalizzazione
per renderle presentabili.
-
La Cina, che
dispone di riserve valutarie
di circa 950 MD in $, sta cercando
di ridurre la propria dipendenza dagli investitori stranieri, preoccupata -
per l’industria nazionale a causa del forte afflusso
quasi incontrollato di capitali e imprese estere, -
per il surriscaldamento dell’economia (+10,9%
nel primo semestre 2006) -
per le tensioni sociali innestate dall’ “ineguale
sviluppo”, -
Il governo cinese ha di recente introdotto prescrizioni più
rigide sulle acquisizioni, ad es. nel settore internet ed immobiliare, la priorità
va ora alla creazione di forti gruppi nazionali, come richiesto dall’11° piano
quinquennale dello scorso marzo. -
In progetto la creazione di un grande sito per
la petrolchimica, inizialmente con 4 grandi progetti in partnership con stranieri
(anche con la tedesca BASF, che in giugno ha raggiunto un accordo con Sinopec per
l’ingrandimento del suo sito di produzione). -
Le multinazionali cinesi del petrolio Sinopec e Petrochina
hanno 6 altri progetti in cooperazione, al massimo con una partecipazione di
minoranza di gruppi esteri. -
il gruppo di investitori USA Carlyle attende da
mesi il permesso statale per l’acquisto, concordato nello scorso ottobre, dell’85%
del costruttori di macchinari Xugong, settore definito «fondamentale per l’integrità
industriale ed economica del paese». -
il gruppo tedesco Schäffler attende per l’acquisizione
del gruppo statale costruttore di cuscinetti Luoyang Bearing, fornitore di settori
strategici come le ferrovie, il minierario e l’aeronautica. -
contro le prescrizioni WTO sono state irrigidite
le regole anche per l’import di componentistica per l’auto, settore che la Cina
vuole rafforzare;
nel 2005 è stato posto uno sbarramento al controllo
estero nel settore della siderurgia.
Die Welt 06-09-24
Aufschwung
und Abschottung – Magnet für Investoren
–
China ist neben den USA der
weltgrößte Magnet für ausländische Direktinvestitionen. 2005 flossen gut 60
Milliarden US-Dollar ins Land. Für das laufende Jahr
rechnen Experten mit einem ähnlichen Volumen.
–
Ausländer können in den meisten Branchen
hundertprozentige Tochterunternehmen gründen. Nur in Schlüsselindustrien sind
Joint Ventures mit lokalen Partnern für den Markteintritt noch zwingend vorgeschrieben.
Öffnung des marktes
– Nach seinem Beitritt zur
Welthandelsorganisation WTO hat China seit 2001 seine Märkte schrittweise geöffnet. In der letzten
Stufe der WTO-Verpflichtungen wird ab
dem Jahr 2007 der Finanzmarkt stärker liberalisiert.
Ängste vor
Ausverkauf
–
Der
enorme Andrang von Kapital und Unternehmen aus dem Ausland nährt nun Ängste vor
einem Ausverkauf der heimischen Industrie. Die Regierung hat die Stärkung der
lokalen Firmen zur absoluten Priorität erklärt.
–
Für Ausländer gelten jetzt striktere
Übernahmeregeln. Neue
Marktbarrieren entstehen. So wurde mit neuen Vorschriften schon der Einstieg von Ausländern im Internet-
und Immobiliensektor erschwert.
–
Mit fast 950 Milliarden US-Dollar
Devisenreserven im Rücken
wird China bei ins Land fließenden Auslandsinvestitionen deutlich wählerischer.
Artikel erschienen am 24.09.2006
Cina, FDI, protezionismo
Die Welt 06-09-24
China
fürchtet westliche Heuschrecken
– Die Volksrepublik will ihre Abhängigkeit von ausländischen
Investoren verringern. Sie erschwert die Übernahme heimischer Firmen. Denn die
Staatsführung fürchtet Stellenstreichungen bei maroden Staatsfirmen.
In China geht vieles
schneller. Nirgendwo sonst wächst die Volkswirtschaft rasanter, nirgendwo sonst
wird historische Bausubstanz bereitwilliger geopfert, und nirgendwo sonst
werden so viele Mobiltelefone verkauft. Nun haben die chinesischen Behörden
aber eine neue Entdeckung gemacht: den Reiz der Langsamkeit.
– Derzeit hängen
zahlreiche Übernahmen in der Genehmigungsschleife. Ausländisches Kapital ist
nicht mehr wirklich willkommen. So wartet die US-Investorengruppe Carlyle seit
Monaten auf grünes Licht für ihren im Oktober vergangenen Jahres ausgehandelten
Kauf von 85 Prozent der Anteile am Maschinenbauer Xugong.
– Auf höchster Ebene wird derzeit auch die geplante Übernahme des staatlichen
Wälzlagerbauers Luoyang Bearing durch die deutsche Schaeffler-Gruppe geprüft.
Der Staatsrat, Chinas Kabinett, will sicherstellen,
dass der Kaufpreis angemessen ist. Ebenso dürfe die nationale Sicherheit nicht
gefährdet werden. Luoyang beliefert
strategisch wichtige Wirtschaftszweige wie Eisenbahn, Luftfahrt und Bergbau.
"Die Philosophie hat sich grundlegend
geändert", sagt Jan Borgonjon, Präsident der Beraterfirma InterChina
Consulting und Vizechef der europäischen Handelskammer in Peking. Priorität habe jetzt, starke lokale
Unternehmen zu entwickeln, so Borgonjon. So fordert es auch der elfte Fünfjahresplan, der
im März aufgelegt wurde.
– Seit Monaten wird in China
eine intensive Diskussion über Vor- und Nachteile der Öffnungspolitik geführt. Vielen
ist mulmig geworden, seitdem so viele Dollar
und Euro quasi unkontrolliert ins
Land fließen. "Eine
gängige Kritik ist, dass China
seine Werte zu billig an ausländisches
Kapital abgibt", sagt Andy Xie, Chefökonom der Investmentbank Morgan
Stanley in Hongkong.
Die Sorge vor einem
Ausverkauf der heimischen Industrie wächst. Ausländische Quasi-Monopole wie die Kontrolle des Filmmarktes durch den
US-Konzern EastmanKodak will Peking in Zukunft verhindern. Bereits im Juni hatte der Staatsrat bekannt
gegeben, dass alle großen ausländischen Neuinvestitionen im Maschinenbausektor
künftig seiner Zustimmung bedürfen. Die Regierung erachtet die Branche als "entscheidend
für die industrielle und ökonomische Integrität des Landes", wie es hieß.
Auch im Internet- und Immobiliensektor erschweren neue
Regeln den Einstieg von Ausländern. Und weil China seine eigene
Autoindustrie stärken will, hat es die Auflagen für Importe von Komponenten
gegen alle WTO-Vorschriften deutlich verschärft.
Auch die heimischen
Firmen werden mutiger. So
torpediert derzeit ein chinesischer Maschinenbauer den Carlyle-Deal, um selbst
den Zuschlag zu bekommen. Sein Hauptargument: Die Firma sollte in
heimischen Händen bleiben. "Nach 20 Jahren Öffnungs- und Reformpolitik ist
China zunehmend überzeugt, dass es ausreichende Managementerfahrung angesammelt
hat", sagt Borgonjon. Zumal die Zahl der Kritiker zunimmt, die
Auslandsfirmen vorwerfen, sie würden für ihre Technologien viel Geld kassieren,
aber zu wenig bereit sein, das inländische Know-how zu stärken.
– Anders als seine protektionistischen Nachbarn Japan, Südkorea oder
Indien hatte China bislang
ausländisches Kapital und Know-how zum Schlüsselelement seiner Reform und
Modernisierung erkoren. Mit dem Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO
im Jahr 2001 nahm der Prozess weiter Fahrt auf.
– Rund
250 Milliarden US-Dollar an Auslandsinvestitionen flossen seitdem in das Land. Ökonom Xie hat
ausgerechnet, dass Firmen
mit Auslandsbeteiligung rund ein Fünftel zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt
beisteuern. "Unter den großen Wirtschaften der Welt wäre Chinas
damit die offenste."
Chinas Präsident Hu
Jintao und Premier Wen Jiabao, der gerade zu Besuch in Deutschland weilte,
mühen sich bereits, die Wogen zu glätten. Sie
betonen, die Volksrepublik setze auf ihrem Reformweg weiter auf ausländisches
Kapital. Doch alles deutet darauf hin, dass das Land wählerischer wird. Das
kann es sich leisten. Mit
einem Plus von 10,9 Prozent im ersten Halbjahr droht die Ökonomie zu überhitzen.
Die Regierung in Peking leitete Bremsmaßnahmen wie eine restriktive
Kreditvergabe ein. Nicht jeden Euro hat das Land nötig.
Zumal sich die Priorität vom reinen Wachstum zu Fragen
des sozialen Ausgleichs verschiebe, meint Ökonom Xie. Schließlich
gebe es auch in China eine wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. Einstiegswillige
Ausländer täten daher gut daran, sich als vertrauensvolle Partner der
Regierungslinie zu positionieren, rät Borgonjon. "Ein wichtiges Argument
ist Beschäftigung". Denn
analog zur deutschen Heuschrecken-Kampagne herrschen auch in China große
Ängste, dass die Übernahme von Staatsunternehmen Arbeitsplätze gefährdet.
Zunehmend Kritik
rufen auch die internationalen Börsengänge chinesischer Staatskonzerne hervor. Der Präsident der Pekinger Volksuniversität,
Ji Baocheng, kritisierte bereits in aller Öffentlichkeit, China bringe seine
Firmen zu Discount-Preisen auf das internationale Parkett Hongkongs:
"Das bedeutet, wir verlieren unsere Werte an ausländische Investoren." Um sie fit zu machen für
ihr Debüt, habe die Regierung Milliarden in die Rekapitalisierung der großen
Staatsbanken gesteckt. Die Früchte ernteten dann ausländische Investoren,
beschwerte sich Li.
Vor allem in
Schlüsselindustrien will die Regierung eine ausländische Dominanz auf jeden
Fall verhindern. Im
Stahlsektor schob sie ausländischen Kontrollmehrheiten bereits 2005 einen
Riegel vor. "Der Sektor sollte von staatlichen und privaten
Stahlherstellern kontrolliert werden und nicht von Ausländern", sagte
kürzlich Luo Bingsheng,
Vizevorsitzender der China Iron and Steel Association, und forderte
weitere Einstiegshürden.
Allein wollen die ehrgeizigen Wirtschaftsplaner
jetzt auch den Ausbau großer Petrochemie-Standorte vorantreiben. Weil eigenes Know-how fehlte,
wurden für die ersten vier Großprojekte noch Partnerschaften mit Ausländern
geschlossen, darunter mit dem deutschen Chemiekonzern BASF.
Die lokalen Ölmultis Sinopec und Petrochina haben nun
angekündigt, sechs weitere Verbundprojekte hochzuziehen – diesmal ohne internationalen Partner. "Wenn
überhaupt, dann dürfen Ausländer nur noch auf Minderheitsbeteiligungen
hoffen", heißt es.
Die in den
Gemeinschaftsunternehmen gesammelte Erfahrung macht dieses neue
Selbstbewusstsein möglich. BASF konnte
sich mit Sinopec im Juli immerhin noch auf den Ausbau seines Standortes einigen.
Die Verhandlungen allerdings hatten sich Monate länger hingezogen als erwartet,
auch weil Sinopec seine autarken Projekte als Druckmittel in die Waagschale
werfen konnte. Die Dekade petrochemischer Joint-Venture-Gründungen ist aber
endgültig vorbei, sagt Yang Shangming von der staatlichen China International
Engineering Consulting Corp. "China kehrt auf den Pfad der
Selbstversorgung zurück."
Artikel erschienen
am 24.09.2006 WELT.de 1995 – 2006