Entro il 2007 si deciderà per un gasdotto tra Iran ed Europa

Deutsche Welle                 06-01-10

Energia, gs, Iran, UE, Austria

Entro il 2007 si deciderà per un gasdotto tra Iran ed
Europa

In seguito alle tensioni russo-ucraine, acquista peso il
progetto del gasdotto “Nabucco” dall’Iran, attraverso Turchia e Balcani, verso l’Europa;
portata fino a 30 MD m3 l’anno.

Servirebbe a diversificare le forniture di gas per
l’Europa
, con minore dipendenza dalla Russia.

Il progetto è del gruppo austriaco OMV, e deve esserne
decisa l’attuazione entro il 2007; avviati i contatti con produttori e
fornitori.

La UE ha già approvato il finanziamento del progetto,
promuovendone lo studio di fattibilità.

La Russia non potrà soddisfare al fabbisogno di gas
dell’Europa previsto in 400 MD di m3 per il 2020.

Il progettato gasdotto del Baltico non sarebbe in
concorrenza con il Nabucco
: su un fabbisogno previsto di 400 MD di m3,
30 MD al massimo sarebbero giungerebbero tramite il Nabucco dall’area del
Caspio e del MO, 55MD dalla Russia tramite il gasdotto del Baltico, per un
totale di soli 85 MD.

OMV sta considerando i giacimenti di gas anche in
Azerbaidjan e in altri paesi arabi;
una prospettiva che entra in
concorrenza con lo sfruttamento finora condotto dalla Russia, ad es. in
Turkmenistan
. Il gas turkmeno non avrebbe più bisogno dell’oleodotto
russo.

OMV ha avviato contatti anche con la Russia: ventilata la
possibilità di co-utilizzo del gasdotto Nabucco. Il gas russo potrebbe giungere
in Turchia con il gasdotto Bluestream
(utilizzato solo a 25%, perché la Turchia
non ha bisogno di tutto il gas che può essere trasportato), e da qui passare al
Nabucco.

Dopo l’aumento del prezzo del gas, OMV ha ripreso anche il progetto di
un consorzio per scaricare nel Nord Adriatico il GPL (Gas naturale liquefatto),
il cui costo l’aveva fatto accantonare.

Deutsche
Welle                 06-01-10

Gaspipeline
zwischen Iran und Europa bis 2007 entschieden

Im
europäischen Erdgasnetz hat Österreich eine Schlüsselstellung

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des Bildes mit der Bildunterschrift:  Im
europäischen Erdgasnetz hat Österreich eine Schlüsselstellung

Der
österreichische Energiekonzern OMV will mit der Nabucco-Pipeline Europa Gasvorkommen
vor allem im Iran zugänglich machen.
Russland ist darüber nicht erfreut. Ein Interview mit dem
Geschäftsführer der OMV Gas.

DW-WORLD: Im
Gasstreit zwischen Russland und Ukraine haben sich die Wogen vorerst geglättet.
Europa ist aber klar geworden, dass es sich nicht zu einseitig an Russland
binden darf.
Eigentlich müssten Sie sich doch über die Auseinandersetzung gefreut
haben. Damit ist ihr Projekt Nabucco, eine Pipeline, die von den Gasfeldern
des Iran über die Türkei und den Balkan nach Westeuropa führen soll, wieder ins
Gespräch gebracht worden.

Otto Musilek:
Über so einen Konflikt kann sich eigentlich niemanden freuen. Das
Nabucco-Projekt wurde gestartet schon vor dieser kleinen
Meinungsverschiedenheit zwischen Russland und der Ukraine.
Glaubt man den
Prognosen wird der Gasbedarf in Europa enorm ansteigen –  um schätzungsweise 400 Milliarden Kubikmeter
bis zum Jahr 2020
. Russland wird alleine dafür nicht aufkommen können.
Wir haben das Nabucco-Projekt gestartet in dem Bewusstsein, dass wir neue
Quellen und alternative Transportrouten brauchen, um diesen enormen Bedarf an
Erdgas zu decken.

Aber Sie
müssen sich doch gefreut haben, dass beispielsweise der EU-Energiekommissar
Andris Piebalgs Ihr Projekt in der Öffentlichkeit wieder so ins Gespräch
gebracht hat.

Das freut mich
sicherlich. Mit der EU stehen wir seit Beginn des Projektes in Kontakt. Die
EU hat auch die Machbarkeits-Studie gefördert. Wir haben dafür ja von der EU
Geld bekommen
. Die EU ist interessiert an neuen Quellen und Routen. Es hat
mich gefreut, dass Piebalgs von sich aus unser Projekt verstärkt in der Presse
nennt.

Wie ist der
aktuelle Stand des Nabucco-Projekts: Können Sie mit 100-prozentiger Sicherheit
sagen, dass  die Pipeline gebaut wird?

Nein, das kann
ich nicht 100 Prozent sagen. Wir haben die Machbarkeitsstudie fertiggestellt,
wir haben die Trasse festgelegt, wir haben bereits eine Unzahl von Vorarbeiten
geleistet. Der Grund, weshalb wir noch nicht 100 Prozent sagen können, dass die
Pipeline realisiert wird, beruht auf der Tatsache, dass wir es in gewissem Maße
schwer haben. Wir als Nabucco-Projektentwickler sind ein Netzbetreiber und
kein Produzent oder Vermarkter von Erdgas. Deshalb ist es unsere Aufgabe,
Produzenten und Vermarkter zu finden, die mit uns einen Transportvertrag
abschließen. Die Pipeline kann maximal bis zu 30 Milliarden Kubikmeter Erdgas
pro Jahr transportieren.
Damit der Spatenstich erfolgen kann, brauchen
wir ein Transportvolumen von mindestens 8 Milliarden Kubikmeter jährlich
.

Und wie weit
sind Sie jetzt?

Wir sind
mitten in Verhandlungen mit Produzenten und Vermarktern
. Solche 
Vertragsverhandlungen dauern einige Zeit. Wir haben uns eine Deadline
gesetzt, um den Termin der Inbetriebnahme im Jahr 2011 einhalten zu können. Es
muss bis Ende 2007 die Entscheidung fallen, ob wir bauen oder nicht. Das ist
der Point of No Return
. Wir sind hier auf einem guten Weg in den
Verhandlungen und die aktuellen Ereignisse helfen uns ein bisschen das Ganze zu
beschleunigen.

Können Sie
Partner nennen, mit denen Sie Verhandlungen führen?

Es gibt
konkrete Partner, aber ich bitte um Verständnis, dass ich sie nicht nennen
kann.
Es gibt sowohl auf
Seite der Produzenten als auch auf der Seite der Vermarkterseite Gespräche.

Sind da auch
deutsche Unternehmen dabei?

Selbstverständlich. Der deutsche Gasmarkt ist ein großer, den
brauchen wir, um Verträge abzuschließen.

Sie müssen
die  Investoren überzeugen, dass die
Pipeline langfristig rentabel ist. Manche Experten  sagen, die Ostseepipeline und die
Nabucco-Pipeline stünden in Konkurrenz trotz des steigenden Gasbedarfs.

Die
Ostseepipeline sehe ich nicht als Konkurrenzpipeline. Wenn Sie sich die Prognosen
ansehen, dann müssen wir bis ins Jahr 2020 400 Milliarden Kubikmeter mehr
Erdgas aufbringen, um den Bedarf Europas zu decken. Auch wenn wir nur halb
so viel, wie die Prognosen vorhersagen, letztendlich brauchen: Nabucco bringt
etwa maximal 30 Milliarden Kubikmeter aus einem von Europa bislang nicht
erschlossenen Raum, dem Mittleren Osten und dem Kaspischen Raum. Die
Nordostseepipeline bringt maximal rund 55 Milliarden russisches Gas. So wären
gerade mal 85 Milliarden Kubikmeter gedeckt.
Das heißt, uns fehlt uns dann
immer noch einiges. Die Infrastruktur ist notwendig in Zukunft.

Welche
Gasfelder wollen Sie erschließen?

Den
Mittleren Osten und den Kaspischen Raum. Die größten Gasreserven in diesem
Gebiet liegen im Iran.

Der sollte ein Hauptlieferant werden. Wir schauen aber auch nach
Aserbaidschan und verschiedene arabische Länder.
Europa braucht einen
Zugang zu den zweitgrößten Gasreserven der Welt.

Aber
Russland wird doch nicht gerade darüber erfreut sein, dass Sie nun Gasvorkommen
erschließen, von denen Russland dann nicht profitieren wird
, da es umgangen wird. So muss
beispielsweise Gas aus Turkmenistan derzeit noch über russische Pipelines
transportiert werden. Das wäre dann nicht mehr nötig
.

Russland ist
nicht erfreut über dieses Projekt. Daraus hat es nie einen Hehl gemacht. Wir
sind aber mit den Russen in Kontakt. Doch für Russland besteht ja auch eine
Möglichkeit die Nabucco-Pipeline mit zu nutzen. Es könnte ja Gas durch die
Bluestream-Pipeline in die Türkei leiten und es dort in die Nabucco einspeisen.
Die Bluestream-Leitung führt von Russland durch das schwarze Meer in die
Türkei. Die ist fertig, aber sie ist nicht voll ausgelastet, da die Türkei
nicht so viel Erdgas benötigt. Sie ist nur zu 25 Prozent ausgelastet.

Welche Rolle
wird Flüssigerdgas in der Zukunft spielen? Ist es eine Alternative zum
Pipeline-Gas?

Sicher wird
Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas – LNG) eine wichtige Rolle spielen. Allerdings
glaube ich nicht, dass man sich Infrastrukturprojekte wie die Nabucco-Pipeline
ersparen kann. Das LNG transportiert man mit Schiffen und es wäre eine Unzahl
von Terminals notwendig, um sich nur auf LNG zu verlassen. Europa wird aber
sicher solche Terminals benötigen, um den Bedarf abdecken zu können. Die OMV
will im Rahmen eines Konsortiums einen Anladehafen für verflüssigtes Erdgas in
der nördlichen Adria errichten
. Wir hatten das Projekt bereits vor
einigen Jahren ins Leben gerufen. Damals war es nicht wirtschaftlich. Die
Gaspreise waren zu niedrig und die Kosten der Schiffe und Anlangen zu hoch
.
Diese Kosten sind dramatisch gefallen und der Gaspreis gestiegen, was uns
ermutigt hat, dieses Projekt wieder zu starten. 
Das Adria LNG-Terminal soll wie die Nabucco-Pipeline 2011 in Betrieb genommen
werden.

Otto Musilek
ist Geschäftsführer der OMV Gas GmbH

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