Energia – la società petrolifera Yukos non ha più un futuro

Russia,
gruppi, energia Die Welt 06-07-21

Energia – la società petrolifera Yukos non ha più un
futuro

Yukos viene definitivamente liquidato, il curatore fallimentare
respinge un progetto di salvataggio, Rosneft e Gazprom vogliono spartirsi il
gruppo.

Per il curatore fallimentare, a fronte di $17 MD di debiti
ci sarebbero 15 MD di attivo, per Yukos l’attivo sarebbe di $30MD.

Il maggior creditore di Yukos è il fisco russo, con $13MD;
il secondo è il gruppo petrolifero statale Rosneft, che nel 2004 ne ha
inglobato la società di produzione petrolifera Yuganskneftegas.

Yukos, ancora il sesto maggior produttore di petrolio in
Russia, ha 60 000 addetti.

I più importanti asset di Yukos rimasti sono:


il 20% delle azioni della società petrolifera
Sibneft, ora chiamata Gazprom Neft e appartenente a Gazprom;


il 23% di
Yuganskneftegaz (che appartiene al gruppo statale Rosneft);


le società di
estrazione Tomskneft e Samaraneftgaz;


grandi
raffinerie e una rete di 1200 pompe di benzina.

Gazprom ha in mente di acquistare il 20% di Gazprom per aumentare la sua
quota al 95%.
Die Welt 06-07-21

Energie – Ölgesellschaft
Yukos hat keine Zukunft mehr

Staatlicher Insolvenzverwalter lehnt Rettungsplan ab –
Rosneft und Gazprom wollen Rumpf-Konzern unter sich aufteilen

Moskau – Der einst größte russische
Erdölkonzern Yukos wird endgültig liquidiert. Mit den Einnahmen aus dem Verkauf
der Aktiva sollen die Ansprüche der Gläubiger befriedigt werden. Eduard
Rebgun, der vom Moskauer Arbitragegericht bestellte Vermögensverwalter, sah auf
der ersten Gläubigerversammlung in Moskau keine Möglichkeit, die in finanzielle
Schieflage geratene Erdölgesellschaft zu retten. "Ich sehe keine Chance mehr, Yukos zu
restrukturieren", lehnte er einen Rettungsplan des Yukos-Managements ab,
der eine Schuldenrückzahlung über 18 Monate vorsah. Rebgun zufolge stehen
Verbindlichkeiten in Höhe von 17 Mrd. Dollar Aktiva von 15 Mrd. Dollar
gegenüber. Yukos selbst beziffert hingegen den Wert der Aktiva auf 30
Mrd. Dollar. Auf Antrag der Steuerbehörden wurde die Gläubigerversammlung auf
kommenden Dienstag vertagt.


Yukos größter Gläubiger ist die russische Steuerbehörde,
die Forderungen in Höhe von rund 13 Mrd. Dollar gestellt hat.


Zweitgrößter Gläubiger ist der
staatlich-kontrollierte Ölkonzern Rosneft, der jüngst mit seinem Börsendebüt 10,4 Mrd.
Dollar erlöst hatte. Rosneft hatte sich nach einer
erzwungenen Auktion im Jahr 2004 bereits die Yukos-Ölproduktionsfirma
Yuganskneftegas einverleibt.


Bei Yukos, dem noch
sechstgrößten Erdölproduzenten in Rußland, sind 60 000 Menschen beschäftigt.
Erreichte Yukos im April 2004 an der Börse ein Allzeithoch von 41,5 Mrd.
Dollar, weist der Konzern heute eine Marktkapitalisierung von nur noch 1,6 Mrd.
Dollar auf. Nach der Gläubigerversammlung stürzte die Aktie um weitere 20
Prozent ab.

Yukos-Chef
Steven Theede, der den Rumpf-Konzern von London aus steuerte, hatte noch vor
der Gläubigerversammlung seinen Rücktritt eingereicht. Er werde das Treffen
boykottieren, sagte Theede. Es sei eine fingierte Veranstaltung mit dem Ziel,
Yukos komplett zu ruinieren. "Das staatliche Insolvenzverfahren ist eine
Farce", kritisierte der US-Amerikaner. In einem Schreiben, das er wenig
formal mit seinen Initialen "SMT" unterzeichnete, bezeichnete er das
Bankrottverfahren als "illegal" und "unnötig". Der
Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg sei nun das richtige
Forum, um Ansprüche gegen den russischen Staat geltend zu machen.


Die wichtigsten verbliebenen Yukos-Vermögenswerte sind 20
Prozent der Aktien des Ölkonzerns Sibneft (der heißt
inzwischen Gazprom Neft und gehört zum Staatskonzern Gazprom); 23 Prozent an Yuganskneftegaz
(die Ölgesellschaft gehört zum Staatskonzern Rosneft); die Fördergesellschaften
Tomskneft und Samaraneftegaz; Großraffinerien und ein Netz aus 1200 Tankstellen.

Rosneft-Chef
Sergej Bogdantschikow hat bereits sein Interesse an weiteren Aktiva angemeldet.
Gazprom liebäugelt mit dem
Kauf von 20 Prozent an Gazprom Neft, um dort seinen Anteil auf 95,7 Prozent zu
erhöhen. Während das Paket einen Marktwert von 4,1 Mrd. Dollar hat, bietet Gazprom nach Informationen
der Wirtschaftszeitung Vedomosti nur die Hälfte.


Der Fall Yukos wurde 2003 nach
einem ebenso politisch wie ökonomisch motivierten Konflikt zwischen
Yukos-Eigner Michail Chodorkowski, dem damals reichsten Mann Rußlands, und
Präsident Wladimir Putin ausgelöst. Yukos wurde daraufhin mit
Steuernachforderungen in Milliardenhöhe überzogen und Chodorkowski verhaftet.
Der Ex-Ölbaron verbüßt in einem sibirischen Straflager eine achtjährige Haft.

JH

Artikel
erschienen am Fr, 21. Juli 2006 © WELT.de 1995 – 2006

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