Economia di guerra
● Gli affari tedeschi in Irak sono la dimostrazione di come si possano massimizzare i profitti in paesi stranieri anche in condizioni di guerra.
o A questo dovrebbe servire anche il viaggio del ministro tedesco Esteri in Irak.
● Grazie alle distruzioni belliche, starebbe per essere varato in Irak un vasto programma di ricostruzione;
o il governo iracheno avrebbe risparmiato, riuscendo a registrare nello scorso un surplus di €13 MD, che possono ora essere utilizzati per commissionare infrastrutture da cui i gruppi esteri possono trarre profitti. I risparmi del bilancio iracheno derivano sia dagli alti prezzi petroliferi che da minori spese statali per la popolazione.
● In Irak non si registrerebbero conseguenze della crisi finanziaria, secondo il ministero tedesco Esteri “un vantaggio dell’arretratezza” del settore bancario iracheno; altro vantaggio le generose facilitazioni fiscali per gli investitori esteri: 10 anni esentasse, + importazioni esenti da dazio e trasferimento gratuito all’estero dei profitti realizzati.
● Le imprese tedesche sono attive in Irak molto più di quanto ufficialmente noto. Sarebbero presenti tutti i maggiori gruppi tedeschi, che operano tramite società di copertura degli Emirati Arabi Uniti, come già la Bundeswehr ha fatto per armare ed addestrare i soldati iracheni.
o Sotto nome diverso, Siemens ha ottenuto in Irak due commesse per le tlc;
o Ufficialmente nel 2008 l’export tedesco verso l’Irak sarebbe stato di quasi €300mn., negli anni 1980, prima della guerra, era dieci volte maggiore.
o Le imprese tedesche reclutano personale specializzato indigeno con il programma “Ricostruire l’Irak” varato nel 2004; già nel 2006 sarebbero stati assunti 17 000 iracheni; altri 40 000 ingegneri iracheni sarebbero ingaggiati per una “Cooperazione con il governo di Baghdad; il ministero iracheno degli Interni verifica l’affidabilità politica dei candidati.
o accompagna i manager tedeschi una società di sicurezza tedesca (Praetoria Beratung GmbH), specializzata in “regioni con Stato debole e infrastrutture carenti”; Praetoria occupa in Irak circa 800 agenti di sicurezza, tra cui ex poliziotti di unità speciali (GSG9) e militari (KSK).
Il capo del programma tedesco di ricostruzione è il direttore della società berlinese Capital Executive Consulting, specializzata nel sostegno agli affari in aree di crisi (guerre, catastrofi, rivoluzioni)
– (Eigener Bericht) – Neue Geschäfte im Irak erhofft die deutsche Wirtschaft von der aktuellen Reise des deutschen Außenministers nach Bagdad. Wegen der erheblichen Kriegszerstörungen stünden nun umfangreiche Wiederaufbauprogramme bevor, heißt es in Berlin;
– die irakische Regierung habe in der letzten Zeit gespart und allein im vergangenen Jahr einen Haushaltsüberschuss von 13 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, von dem man jetzt profitieren könne.
– Wie Berliner Irak-Spezialisten erklären, sind deutsche Unternehmen bereits jetzt in weit größerem Umfang als bekannt in dem mittelöstlichen Land aktiv, operieren dort aber oft unter Tarnnamen – aus Sicherheitsgründen.
o Zur Vermittlung einheimischen Personals unterhält die deutsche Wirtschaft ein eigenes Programm ("Rebuild Iraq Recruitment Program");
o um die Begleitung unvermeidbarer Vor-Ort-Termine deutscher Manager kümmert sich eine Security-Firma aus Bielefeld, die dafür ehemalige Mitglieder polizeilicher und militärischer Eliteeinheiten engagiert. Die deutschen Irak-Geschäfte zeigen exemplarisch Wege, die Gewinnmaximierung in fremden Ländern auch unter Kriegsbedingungen aufrecht zu halten.
Vorteilhaft rückständig
– Von der aktuellen Reise des deutschen Außenministers nach Bagdad erhofft die deutsche Wirtschaft eine deutliche Ausweitung ihrer Geschäfte im Irak. Wie es in Berlin heißt, hat die irakische Regierung 2008 einen Haushaltsüberschuss von rund 13 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Ursache sei neben dem hohen Ölpreis eine "niedrige Absorptionsfähigkeit der Verwaltung" [1] – eine Umschreibung dafür, dass Bagdad seine Mittel weit unterdurchschnittlich über die Behörden an die Bevölkerung weitergibt.
– Sie stehen nun für milliardenschwere Infrastruktur-Aufträge bereit, um die sich westliche Unternehmen bewerben können. Zudem seien im Irak keine Folgen der Weltfinanzkrise zu spüren – ein "Vorteil der Rückständigkeit", die den zerschlagenen irakischen Bankensektor charakterisiere, schreibt das Auswärtige Amt.[2] Vorteilhaft seien zudem "großzügige Steuererleichterungen" für ausländische Investoren: Zehn Jahre Steuerfreiheit, daneben aber auch zollfreie Einfuhren und freier Gewinntransfer ins Ausland seien gesichert, berichtet das Berliner Außenministerium.
– Offiziell befinden sich die deutschen Irak-Geschäfte noch auf niedrigem Niveau. So verzeichnet die deutsche Außenhandelsstatistik für das vergangene Jahr Irak-Exporte im Wert von kaum 300 Millionen Euro; in den 1980er Jahren, vor dem Beginn der Kriege und der Wirtschaftssanktionen gegen den Irak, hatten die bundesdeutschen Ausfuhren mehr als das zehnfache Volumen erreicht.
– In Bagdad ist jetzt ein deutsches "Servicebüro Wirtschaft" eröffnet worden, das Information und Beratung bietet und die Geschäfte deutlich ankurbeln soll. Dabei sind deutsche Firmen in dem mittelöstlichen Staat schon jetzt viel aktiver, als es die offizielle Statistik vermuten lässt, verlautet aus Managerkreisen. Demnach betätigen sich inzwischen alle großen deutschen Unternehmen im Irak, operieren dort aber oft unter anderem Namen, um ihre Herkunft zu verschleiern. So hat Siemens de facto zwei Telekommunikations-Aufträge im Irak übernommen, ohne dabei mit dem gewohnten Firmennamen in Erscheinung zu treten. Vor allem börsennotierte Unternehmen operierten über Briefkastenfirmen in den Vereinigten Arabischen Emiraten, berichtet die Wirtschaftspresse [3] – ein Weg, den schon zuvor die Bundeswehr bei Ausrüstung und Training der irakischen Armee gegangen war [4].
Einheimisches Personal
Wegen der faktischen Kriegssituation operieren deutsche Unternehmen vor Ort vorwiegend mit einheimischem Fachpersonal. Zur Personalrekrutierung hat die deutsche Wirtschaft Ende 2004 ein eigenständiges Programm initiiert ("Rebuild Iraq Recruitment Program"), das Bewerbungen irakischer Fachkräfte entgegen nimmt und diese dann deutschen Firmen zur Verfügung stellt. Bereits vor drei Jahren berichtete Arndt Fritsche, der Leiter des Programms, es seien inzwischen rund 17.000 Iraker registriert; über eine "Kooperation mit der Regierung in Bagdad" stünden "weitere 40.000 Ingenieure zur Verfügung".[5] Das Bagdader Innenministerium unterstütze ihn bei der Überprüfung der Kandidaten auf ihren politischen Hintergrund.
– Programmchef Fritsche leitet die Berliner Firma Capital Executive Consulting (CEC), die sich auf die Unterstützung von Geschäften in "Krisenregionen" spezialisiert hat. "Krisenregionen können Kriegsgebiete sein", heißt es bei CEC, sowie Länder, "die von Umweltkatastrophen oder gewalttätigen Regierungswechseln (Revolutionen) betroffen sind".[6]
– Als exemplarisch für das Geschäftsmodell kann Fritsches Tätigkeit im Irak gelten, inklusive der dortigen Arbeitsbedingungen. "Wir bewegen uns ausschließlich ‘high profile’", berichtet der CEC-Chef, "also mit sichtbar professionellem Schutz." Termine vor Ort "werden absichtlich mehrmals verschoben oder sehr kurzfristig vereinbart". Bei Autofahrten in der Stadt "sind wir mit einer Eskorte unterwegs: Vorne sondiert ein ‘Scout’-Fahrzeug die Lage, hinten hält uns ein ‘Gunship’-Fahrzeug, aus dessen offener Heckscheibe ein fest installiertes Maschinengewehr ragt, den Rücken frei".[7] In der irakischen Hauptstadt unterhält Fritsche sein Büro in der "Grünen Zone", dem innersten Sicherheitsring, in unmittelbarer Nähe zu westlichen Botschaften.
– Trotz der Nutzung einheimischer Arbeitskräfte und einer Personalagentur sind Reisen in den Irak für die deutschen Firmenchefs von Zeit zu Zeit unvermeidlich. "Die Kontakte zu den Ministerien in Bagdad und Vertragsabschlüsse im Irak muss immer ein Deutscher machen", erklärt Fritsche über die innerbetriebliche Hierarchie.[8] Das erfordere "einen exorbitanten Sicherheitsaufwand". Auch hierfür ist gesorgt. So steht unter anderem eine Bielefelder Security-Firma zur Unterstützung von Geschäftsreisen in den Irak bereit. Die Praetoria Beratung GmbH ("Full Service Provider und Sicherheitspartner im Irak und weltweit") gibt an, in "Regionen mit schwacher Staatlichkeit und defizitärer Infrastruktur" tätig zu sein – so etwa im Irak, ihrem Schwerpunktland.[9] Bei Inanspruchnahme ihrer Dienstleistungen wird die gefährliche "Präsenz Ihres eigenen Personals im Irak (…) auf ein Minimum reduziert". Praetoria beschäftigt im gesamten Irak rund 800 Personenschützer, darunter zahlreiche ehemalige Angehörige der Spezialeinheiten GSG 9 (Polizei) und KSK (Militär).[10]
"Wir begleiten Ihren Erfolg in Krisenregionen", lautet das Motto der Praetoria Beratung GmbH. Gemeinsam mit Agenturen wie Arndt Fritsches Capital Executive Consulting (CEC) eröffnen sie Wege, die Maximierung deutscher Firmengewinne in fremden Ländern selbst unter extremen Bedingungen fortzuführen: Bei Unruhen, Aufständen und Krieg.
[1], [2] Irak: Wirtschaftspolitik; www.auswaertiges-amt.de
[3] Klinkenputzen in Bagdad; Financial Times Deutschland 23.12.2008
[4] s. dazu Besatzungspartner
[5] "Man darf sich nicht wegducken"; Spiegel Online 02.02.2006
[6], [7] Experten/Spezialisten-Suche für Krisenregionen; www.capital-executive-consulting.de
[8] Die gefährlichen Geschäfte der Deutschen; Handelsblatt 30.10.2007
[9] Willkommen bei Praetoria; www.praetoria-beratung.com
[10] Die gefährlichen Geschäfte der Deutschen; Handelsblatt 30.10.2007