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Guido Heinen; Marco Dalan

Una direttiva interna di Vw rivela come dal 1990 parlamentari e politici siano stati accuditi. Una insalubre alleanza tra economia e politica.

La direttiva segreta Vw, che porta il n. 1862/0, fu emanata il 3 aprile 1990, retroattiva dal 1 ° aprile, sette settimane prima delle elezioni per il Landtag (il parlamento regionale), vinto come era previsto dalla Spd con il massiccio aiuto dei sindacati. Secondo ambienti interni non è possibile che tale regolamento non fosse conosciuto dal C.d.F. del gruppo, di cui al tempo era presidente Walter Hiller, Spd , funzionario di Ig- Metall,il primo a sfruttare questi regolamenti, quando venne eletto nel nuovo gabinetto Schröder nel giugno di quell’anno. Questa direttiva è stata revocata dal C.d.A. dal 1.1.2005.

Sei dipendenti Vw approfittano come parlamentari, in tutta Europa, di un regolamento che assicura loro un reddito aggiuntivo; in esso viene regolamentato il pagamento dei dipendenti Vw che siedono come rappresentanti nei consigli dei Land, nel consiglio federale e nel parlamento europeo; analoghe elargizioni sono previste anche per i candidati a una carica politica, sempre che vi sia una realistica possibilità di elezione; regolamentata anche la pensione di anzianità per i membri del governo. Per i candidati sono previste le norme di esenzione dal lavoro in Vw, due mesi prima delle elezioni possono occuparsi della campagna elettorale.

Un dipendente Vw eletto a un parlamento, riceve anche lo stipendio corrispotogli prima del mandato, oltre che i «premi di produzione per i dipendenti sulla base dei punti stabiliti prima del mandato». Sono inoltre assicurate i compensi una tantum e non previsti dal contratto, come pure tutti gli aumenti contrattuali. I dirigenti hanno diritto a un’auto di servizio del gruppo 2b fino alla classe C (Passat); vengono calcolati al fine pensionistico aziendale anche i periodi del mandato politico.

Per chi assume cariche di governo, la retribuzione cessa nel mese di assunzione della carica; ma per la pensione valgono ugualmente i periodi di incarico governativo. Ciò significa che segretari di Stato e ministri ricevono una seconda pensione da Vw.

Oggi sono sul libro paga di Vw 2 parlamentari Spd del Bundestag e 4 parlamentari Spd al Landtag; i pagamenti cessano però con l’inizio del 2005.

Il gruppo non ha fornito informazioni su chi nei 14 anni scorsi ha usufruito di questa doppia retribuzione.

Le misure in questione sarebbero previste affinché gli eletti continuino a prestare al propria opera in Vw, e affinché al termine del mandato vi sia un loro reintegro nell’azienda senza attriti. Nei fatti si tratta di un lubrificante servito per far funzionare meglio le relazioni tra Vw e la politica.

Nessun altra impresa in Germania è legata così strettamente alla politica, e in particolare alla Spd . Negli ultimi 15 anni questo intreccio è stato portato al massimo grado grazie a Schröder, che dal 1990 al 1997 ha fatto parte del consiglio di sorveglianza di Vw.

Non appena eletto al cancellierato, Schröder ha introdotto come auto di servizio una Audi A8, poco dopo è stata una Phaeton. Schröder è tra gli azionisti del gruppo. È intervenuto con forza nella commissione Ue sulla cosiddetta Legge Vw , che assicura de facto al Land della Bassa Sassonia, nella sua veste di comproprietario, la funzione di non permettere l’acquisizione del gruppo.

Peter Hartz, capo del personale di Vw, è un suggeritore speciale del Cancelliere; da lui prendono il nome le riforme sociali uscite da una commissione elettorale per la campagna del 2002. La promessa che grazie a queste riforme sarebbe stata dimezzata entro due anni la disoccupazione ha senz’altro aiutato Schröder.

I sindacalisti Vw sono serviti da cinghia di trasmissione per la politica di Schröder; nel C.d.A. della fondazione Vw siede Heinz Putzhammer, un multi-funzionario Dgb (Confederazione sindacale tedesca), sul cui sostegno il governo conta anche nel Consiglio nazionale di etica, nella Commissione per la Corporate governance (amministrazione societaria) e nella Commissione per l’immigrazione.

Klaus Volkert, presidente del C.d.F. del gruppo e aziendale, nel 2002 ha collaborato ad avviare la campagna elettorale “i lavoratori per Schröder”.

<93569402"> Und zahlt und zahlt und zahlt …

Volles Gehalt, Altersvorsorge, Dienstwagen: Eine interne Richtlinie zeigt, wie Volkswagen seit 1990 Abgeordnete und Politiker versorgte. Eine unheilige Allianz zwischen Wirtschaft und Politik

von Guido Heinen; Marco Dalan

Von Guido Heinen Eigentlich sah es ja so aus, als habe die Volkswagen AG sehr viel Zeit gehabt, die Umstände der Abgeordnetenzahlungen aufzuklären. Wochenlang wurde intern geprüft, man verschickte Mails an Zehntausende, diese wurden gesammelt und abgewogen – alles, um dann am Ende mitzuteilen, daß “europaweit” sechs VW-Mitarbeiter als Abgeordnete von den Regelungen einer geheimen Richtlinie profitieren, die ihnen ein zusätzliches, gutes Auskommen sichert. Sie hat der Vorstand jetzt rückwirkend zum 1. 1. 2005 außer Kraft gesetzt.

Volle Gehaltszahlungen

Wirft man einen Blick in das drei Seiten umfassende, der WELT vorliegende Dokument, wird schnell deutlich, warum der Konzern diese historische Altlast so schnell wie möglich dem Vergessen anheimgeben möchte. Denn das Rundum-sorglos-Paket, das Personalvorstand Martin Posth da am 3. April 1990 abzeichnete, regelt nicht nur die volle Gehaltszahlung an VWler, die als Abgeordnete in Landtagen, Bundestag und Europaparlament sitzen. Es umreißt zudem ähnliche Leistungen selbst für Bewerber um ein politisches Amt. Sogar die Anrechnung der betrieblichen Altersversorgung für Regierungsmitglieder wird detailliert geregelt.

Am besten trafen es jene VW-Mitarbeiter, die ein Mandat in einem Parlament ergattern konnten. Sie erhielten demnach ihre laufenden Bezüge “in der vor Antritt des Mandats erzielten Höhe”. Zusätzlich wurde die “Leistungszulage bei Angestellten auf der Basis der Punkte vor Mandatsantritt festgeschrieben”. Außerdem wurden tarifliche und freiwillige Einmalzahlungen gewährt und alle vereinbarten tariflichen Erhöhungen berücksichtigt. Führungskräfte hatten zudem einen Anspruch auf einen Dienstwagen “der Gruppe 2b bis zur Fahrzeugklasse C (Passat)”, für die betriebliche Altersversorgung wurden von der Volkswagen AG außerdem die Zeiten der Mandatsausübung “voll berücksichtigt”.

Geld auch an Kandidaten

Aber auch VW-Mitarbeiter ohne politisches Mandat wurden unterstützt, wenn sie in die Politik wollten. Nach den “Grundsätzen über die Freistellung von Mitarbeitern zur Ausübung politischer Mandate” wurden auch sie freigestellt und bezahlt. Die Freistellungsregelung gilt “für alle Mitarbeiter der Volkswagen AG, die für ein politisches Mandat kandidieren oder bereits Mandatsträger sind”. Für Kandidaten gelte, so das Papier, “der Freistellungsanspruch nur dann, wenn der Bewerber eine realistische Chance hat, das angestrebte Mandat zu erringen”. Kandidaten für politische Ämter wurden bereits zwei Monate vor dem Wahltag “unter Fortzahlung des Entgeltes in erforderlichem Umfang zur Vorbereitung ihrer Wahl freigestellt”.

Vorsorge für Regierungsmitglieder

Sollte ein VW-Mitarbeiter ein Regierungsamt übernehmen, enden die Zahlungen im Monat des Amtsantritts. Es besteht auch kein Anspruch auf einen Dienstwagen – was allerdings nicht etwa moralisch, sondern eher praktisch begründet wird: Denn “in der Regel” sei “mit der Übernahme des Regierungsamtes auch die Stellung eines Dienstwagens verbunden”. Für die betriebliche Altersversorgung werden hingegen “Zeiten der Ausübung des Regierungsamtes voll berücksic
htigt”. Staatssekretäre und Minister erwarben sich bei dem Autobauer also während ihrer Amtszeit eine zweite, volle Altersversorgung.

Aktuell räumte der Konzern ein, daß er zwei SPD-Bundestags- und vier SPD-Landtagsabgeordnete direkt bezahlte, bevor nun schnell, rückwirkend zum Jahresbeginn, ihre Verträge ruhend gestellt wurden. Keine Auskunft gab der Konzern darüber, wer in den vergangenen 14 Jahren alles sowohl im Parlament als auch im Werk verdiente.

Auffällig ist die Eile, mit der das Rundum-sorglos-Paket damals auf den Weg gebracht wurde: Personalvorstand Martin Posth zeichnete das Papier unter der Nummer 1862/0 am 3. April 1990 ab, die Regelung wurde rückwirkend zum 1. April in Kraft gesetzt. All dies geschah sieben Wochen vor der Landtagswahl, die die SPD mit massiver Hilfe von Gewerkschaftsseite erwartungsgemäß gewann. Insider halten es für ausgeschlossen, daß eine solche Regelung ohne Wissen des VW-Gesamtbetriebsrats möglich war. Vorsitzender damals: Walter Hiller, IG-Metall-Funktionär und SPD-Mitglied. Er profitierte im Juni als erster von der großzügigen VW-Regelung: Hiller wurde im neuen Kabinett Schröder Sozialminister.

VW begründete die bisher geheime Regelung in einer eigenen “Präambel”. Demnach zahlt VW die Bezüge “in der Erwartung, daß die Mandatsträger auch während ihrer Mandatsdauer ihre Tätigkeit bei VW so weiterführen, daß bei Mandatsende eine reibungslose Reintegration in das Unternehmen gewährleistet ist”.

Was sich liest wie ein Resozialisierungsprogramm für straffällig gewordene Jugendliche, ist in Wirklichkeit der Schmierstoff, mit dem die Beziehungen zwischen Volkswagen und Politik seitdem noch besser funktionierten. Zwischen VW und Politik war nichts unmöglich: Im Herbst 2003 wurde etwa aus der Stadt Wolfsburg für sieben Wochen die Stadt “Golfsburg”. Europas größter Automobilhersteller brauchte einen PR-Gag für die Markteinführung seines automobilen Hoffnungsträgers, und die Stadt sorgte für die Umsetzung. Daß Ingolf Viereck, SPD-Bürgermeister in Wolfsburg, nebenbei ein VW-Gehalt bezog, mag da kaum hinderlich gewesen sein. Kaum ein Unternehmen in Deutschland ist so eng mit der Politik im allgemeinen und der SPD im besonderen vernetzt. In den vergangenen 15 Jahren wurde die Verflechtung VWs mit der Politik durch den heutigen Bundeskanzler Gerhard Schröder auf die Spitze getrieben. Sieben Jahre lang, zwischen 1990 und 1997, saß der oberste Sozialdemokrat der Republik im Aufsichtsrat von VW.

Sein Einfluß endete auch nicht, als er nach Berlin wechselte. Kaum war er im Amt, fuhr Schröder plötzlich einen Audi A8 als Dienstwagen, später wurde es dann kurzzeitig ein VW Phaeton. Immer wieder setzte sich Schröder für “seinen” Konzern ein. “Ich als Miteigentümer von Volkswagen”, rutschte es ihm sogar einmal als niedersächsischer Ministerpräsident heraus. Am vehementesten stritt er bislang mit der EU-Kommission über das sogenannte VW-Gesetz, das dem Land Niedersachsen als Miteigentümer bei VW de facto die Funktion eines Beschützers vor einer Übernahme sichert.

Kanzlerflüsterer Hartz

Ein “Kanzlerflüsterer” der besonderen Art ist sicherlich VW-Personalvorstand Peter Hartz (SPD). Die jüngsten Sozialreformen, hervorgegangen aus einer für den Wahlkampf 2002 genutzten Kommission unter seinem Vorsitz, tragen den Namen des Managers aus Wolfsburg. Mit Versprechen, daß durch Hartz die Arbeitslosigkeit in Deutschland innerhalb von drei Jahren halbiert werde, war die VW-Führungskraft sicherlich ein ganz wesentlicher Helfer Schröders. Es ist “alles verhartzt”, sagt ein hochrangiger Manager und meint damit das Zusammenspiel von Arbeitgebern und Gewerkschaften. Denn tatsächlich bilden die VW-Gewerkschafter den Transmissionsriemen zur großen Schröder-Politik. So sitzt im Kuratorium der Volkwagen-Stiftung mit Heinz Putzhammer ein DGB-Multifunktionär, dessen Hilfe die Bundesregierung zugleich auch im Nationalen Ethikrat, in der Corporate-Governance-Kommission und in der Zuwanderungskommission schätzt.

Immer wieder agierten Volkswagen-Betriebsräte – ohne jedes allgemeinpolitische Mandat ausgestattet – im Wahlkampf 2002 offen für Schröder. So initiierte etwa Klaus Volkert als Konzern- und Gesamtbetriebsratsvorsitzender der Volkswagen AG im August 2002 die Kampagne “Arbeitnehmer für Schröder” mit.

Immerhin durften sie an dem neuen schwarzen VW Touran mitbauen, den das Kanzlerehepaar Schröder jüngst werbewirksam und eigenhändig in Wolfsburg abholte. Für ihn wurde, so wird versichert, der Listenpreis bezahlt. Mitarbeit: Marco Dalan

Artikel erschienen am Fr, 14. Januar 2005 © WELT.de 1995 – 2005

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