Dentro nuovi confini

Germania, Nato,
Caucaso, Georgia, Russia GFP 06-02-01

Dentro nuovi
confini

  • In
    occasione della prossima conferenza sulla sicurezza di Monaco verrà
    proposto l’ingresso della Georgia nella NATO.

La conferenza d’apertura sarà tenuta dal presidente
georgiano Michail Saakaschwili per conferire maggiore risonanza alla terza avanzata della NATO ai verso confini
russi, che ora raggiungerà il Caucaso
, accelerando la corsa agli armamenti
con Mosca, e toccherà anche l’Iran.

  • La
    Georgia intende importare il suo fabbisogno di gas dall’Iran per diminuire
    la dipendenza da Mosca.

Berlino promuove la formazione di un fronte contro Mosca con
i cosiddetti aiuti allo sviluppo, attività accompagnate dalla Fondazione
tedesca Heinrich-Böll, che con la sua sede nel Sud Caucaso si occupata delle
“comuni prospettive”.

In preparazione della conferenza un incontro del ministro
georgiano degli Esteri con il consigliere della Cancelliera, Heusgen, e con il
ministro degli Esteri, Steinmeier.

Dal 2003 sono
presenti in Georgia istruttori militari occidentali
; nel 2004 le forze armate georgiane si sono impegnate
in un Piano d’azione di partnership individuale
– IPAP, e sono in attesa di aderire alla NATO.

Berlino ha assunto il
ruolo di mediatore con la Russia
, assicurandola che l’annuncio della
prossima espansione NATO non è da intendere come ostile nei suoi confronti, ma
che anzi tiene conto degli interessi russi.

  • Il governo georgiano intende
    sollecitare misure di politica energetica contro Mosca. Annunciata per
    marzo una conferenza dei ministri dell’energia di diversi paesi del Sud
    Caucaso e della UE, sulla costruzione di un oleodotto autonomo per i combustibili
    del Caspio che passando per Georgia e Ucraina
    .

Mentre in precedenza la Georgia
esportava elettricità ed aveva un grosso potenziale di energia idrica, oggi dipende dall’importazione di
elettricità e combustibili.

Il problema
energetico georgiano rappresenta un affare soprattutto per le grandi imprese
tedesche: Voith Siemens Hydro Krafwerkstechnik
ha ottenuto nel novembre
2002 una commessa di €23 mn. per la modernizzazione della maggiore centrale
elettrica della Georgia (Inguri), ormai terminata.

Scopo tagliare i collegamenti russi, l’indipendenza dalle fonti energetiche russe è indispensabile per la
Georgia, futuro membro NATO, per poter disporre di tecniche-energetiche
che
le consentano di confrontarsi militarmente con la Russia.

Berlino è stato il primo a riconoscere la Georgia dopo la
separazione dalla Russia, e ha messo a
sua disposizione centinaia di milioni di euro, secondo la tradizionale
strategia tedesca nel Caucaso.

  • Le
    richieste di Tbilisi si accordano con la strategia energetica di Berlino di
    riduzione dell’influenza di Mosca sul rifornimento tedesco di gas e petrolio.
  • I
    tentativi di rivincita della Georgia in occasione del recente scontro
    sulle forniture di gas russo coinvolgono
    indirettamente anche Teheran nella politica NATO.
  • La
    scorsa settimana il ministro dell’Energia georgiano si è recato in Iran e
    in Azerbaidjan per ottenere forniture di gas. I leader iraniani si sono dimostrati disponibili a cooperare, e da
    domenica Teheran invia in Georgia il gas
    di cui ha bisogno.
  • Diviene
    sempre più improbabile un embargo
    economico contro l’Iran.
  • Il boicottaggio farebbe rinviare
    l’espansione della NATO nel Sud Caucaso e renderebbe difficoltosa a breve
    la creazione di una sua base.
  • A Monaco non si esclude che Mosca
    possa sfruttare gli aiuti a Tbilisi come pretesto per avvicinarsi alla
    politica iraniana dell’Occidente e accettare il trasferimento all’ONU
    della questione nucleare iraniana.
  • La
    lotta per la suddivisione delle risorse energetiche porta a veloci mutamenti
    di alleanze tra paesi.

Situazione
economico-sociale della Georgia

Circa il 51% della sua popolazione vive al di sotto dei
limiti di povertà, il 15% è “estremamente povero”.

Il suo PIL non è tornato neppure alla metà di quello
dell’era sovietica. Dal 1991 la popolazione è calata di 1/5 (di 1 milione), ed
ammonta a 4,5 mn.

Dal 1994 la Georgia riceve aiuti per adeguare i propri
armamenti, e accelerare l’ingresso nella
Nato.

Nonostante la situazione sociale del paese, la NATO chiede a
Tbilisi di aumentare la spesa militare per soddisfare gli standard occidentali.

Il FMI presta in denaro necessario e in questo modo lega ai paesi creditori la
ricchezza sociale del paese.

GFP 06-02-01

In neuen Grenzen

MÜNCHEN/TBILISSI

(Eigener Bericht) –
Bei der bevorstehenden Münchner Sicherheitskonferenz soll
die zügige Aufnahme Georgiens in das westliche Militärbündnis vorgeschlagen
werden. Dies erfährt german-foreign-policy.com aus diplomatischen Kreisen der
deutschen Hauptstadt. Um das weitere
Vordringen der NATO an die russischen Grenzen öffentlichkeitswirksam in Szene
zu setzen, wird der Staatspräsident Georgiens, Michail Saakaschwili, auf dem Münchener
Militärtreffen den Einleitungsvortrag halten.
Saakaschwili, der einer
"defekten Demokratie" vorsteht, hat bereits in der vergangenen Woche
bestätigt, seine Regierung strebe einen NATO-Beitritt "in nächster
Zukunft" an. Die dritte Osterweiterung der NATO, die jetzt endgültig den
Kaukasus erreicht, beschleunigt den Rüstungswettlauf mit Moskau und betrifft
auch den Iran. Von dort will Georgien das dringend benötigte Gas beziehen, um
sich aus Abhängigkeiten von Russland zu lösen. Den Frontaufbau an den russischen
Grenzen befördert Berlin mit Maßnahmen sogenannter Entwicklungshilfe. Die
Aktivitäten werden von der deutschen Heinrich-Böll-Stiftung begleitet, die mit
einem eigenen Büro im Südkaukasus für "gemeinsame Perspektiven"
sorgt.

In
Vorbereitung auf den PR-Coup der NATO in München wurde der georgische
Außenminister vor wenigen Tagen in Berlin empfangen und außenpolitischen
Gesprächen mit dem Berater der deutschen Kanzlerin, Heusgen, und dem Chef des
Auswärtigen Amtes, Steinmeier, zugeführt.
Aus Teilnehmerkreisen heißt es gegenüber dieser
Redaktion, im Mittelpunkt habe die weitere Ausstülpung von NATO und EU nach
Tiblisi gestanden.
Um den Eintritt Georgiens in das westliche
Militärbündnis zu forcieren, erhält das Land seit 1994 Zuwendungen für sein
Rüstungsbudget.
Seit 2002 befinden sich westliche Ausbilder in Georgien.
2004 wurde die georgische Armee auf einen "Individual Partnership Action
Plan" (IPAP) verpflichtet und steht seitdem für die kommende
NATO-Mitgliedschaft in Wartestellung
.

Vollendete
Tatsachen

Um den
Münchner Auftritt abzufedern und Russland über Dritte einzubinden, hielt
sich der georgische Staatsminister für europäische und euroatlantische
Integration, Georgi Baramidse, in der vergangenen Woche zu einem viertägigen
Arbeitsbesuch in Brüssel auf
. Auch dort wurden die weiteren
NATO-Aktivitäten abgestimmt. Während sich die Spitzen des westlichen Militärbündnisses
mit Tbilissi "solidarisierten" und Druck im georgisch-russischen
Erdgasstreit aufbauen
[1], nimmt
Berlin die Rolle des Mittlers wahr
. Moskau wurde an diesem Wochenanfang
versichert, eine Verkündung der bevorstehenden Militärexpansion sei in keiner
Weise als Affront zu verstehen
und berücksichtige russische Interessen.
Auch diese Erklärung hat Moskau hingenommen und dürfte sich in München
vollendeten Tatsachen gegenübersehen.

Kriegsfähigkeit

In München
will die georgische Regierung auch auf energiepolitische Maßnahmen gegen Moskau
drängen. Präsident Saakaschwili hat für
März eine Zusammenkunft mehrerer Energieminister aus südkaukasischen und
europäischen Ländern angekündigt, um eine autonome Durchleitung der kaspischen
Rohstoffe über Georgien und die Ukraine zu erreichen
. Ziel ist das Kappen der russischen Rohrverbindungen. Damit
entspricht Tbilissi deutschen Energiestrategien, die entsprechende
Pipelinerouten fordern, um den Einfluss Moskaus auf die deutsche Gas- und
Ölversorgung zu verringern.[
2] Die eigene Unabhängigkeit von russischen
Rohstoffen gilt in Georgien für unabdingbar, um als zukünftiges NATO-Mitglied
energietechnische Kriegsfähigkeit gegen Russland zu erreichen
.

Abkoppelung

Die Autonomie Georgiens auf dem Energiesektor
steht seit Jahren im Zentrum deutscher Maßnahmen
, die vom Bundesministerium für wirtschaftliche
Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie ministeriell vorgelagerten
Organisationen betrieben werden. Berlin hatte Georgien nach der Abkehr von
Russland als erster Staat anerkannt,
auf traditionelle deutsche Strategien
in der Kaukasus-Region gesetzt und mehrere Hundert Millionen Euro aus
BMZ-Geldern zur Verfügung gestellt
.[3] Obwohl Georgien "früher
Elektrizität exportiert
(e)" und ein großes Potential an Wasserkraft
besitze, sei es "heute auf den Import von Strom und Brennstoffen
angewiesen"
, heißt es im BMZ. Das Ministerium kündigt an, "diese
Probleme" lösen zu wollen
, und denkt dabei insbesondere an
"Attraktivität für Investoren". Damit scheinen inbesondere deutsche
Großunternehmen gemeint zu sein.
So hat die "Voith Siemens Hydro Kraftwerkstechnik" (Heidenheim) im
November 2002 einen Auftrag in Höhe von 23 Millionen Euro zur Modernisierung
des bedeutendsten georgischen Kraftwerks (Inguri) erhalten
. Die Arbeiten
stehen unmittelbar vor dem Abschluss
, das Kraftwerk wird nach Angaben des
deutschen Unternehmens in Zukunft "einen wesentlichen Beitrag zur
Stabilisierung der Stromversorgung für Industrie und Haushalte in Georgien
leisten".[4]

Letzte
Reserven

Versuche Georgiens, angesichts des jüngsten
Streits um russische Erdgaslieferungen einen Befreiungsschlag [I tentativi di
rivincita della Georgia] zu führen, beziehen Teheran in die NATO-Politik ein,
wenn auch nur mittelbar.
Der georgische Energieminister war in der
vergangenen Woche zu einer Reise in den Iran und nach Aserbaidschan aufgebrochen,
um für sofortige Gaslieferungen zu sorgen
, die den Ausfall russischer
Margen kompensieren sollten. Die
iranische Führung zeigte sich kooperationsbereit. Seit Sonntag lässt Teheran
die erforderlichen Mengen nach Georgien pumpen. Damit wird ein
Wirtschaftsembargo gegen den Iran unwahrscheinlicher. Der immer wieder
angedrohte Handelsboykott würde die NATO-Expansion in den südlichen Kaukasus
verzögern und die Stützpunktbildung des westlichen Militärbündnisses auf kurze
Sicht erschweren.
Dass Moskau die iranischen Hilfslieferungen für
Tbilissi zum Anlass genommen haben könnte, dem Westen bei seiner Iran-Politik
beizuspringen und einer Überweisung des Atomstreits an die UNO zuzustimmen,
wird in München nicht ausgeschlossen.
Der Kampf um die Verteilung der
letzten fossilen Energiereserven führt zu schnell wechselnden
Staatenbündnissen, denen die NATO Grenzen zugunsten westlicher Gewaltoperationen
setzt.

Ausverkauf

Trotz der
strategischen Bedeutung Georgiens
für die anti-russischen Einkreisungspläne und den internationalen Energiebedarf
versinkt das Land in Armut und
Verbrechen. Etwa 51 Prozent der Bevölkerung leben mit Einkünften, die sie
unterhalb der Armutsgrenze vegetieren lassen, 15 Prozent gelten als
"extrem arm".[
5] Das
Bruttosozialprodukt hat noch nicht einmal die Hälfte des Umfangs aus
Sowjetzeiten erreicht
. Bei anhaltenden Auswanderungswellen
sinkt die Geburtenrate
kontinuierlich, so dass Entvölkerungsbewegungen Platz greifen: Seit 1991 ist
die Einwohnerzahl um ein Fünftel (1 Million) geschrumpft und beträgt jetzt nur
noch etwa 4,5 Millionen
. Die soziale Verelendung führt zu Verbrechen jeder
Art und bestimmt auch den Zustand der Staatsapparate. In den Gefängnissen
des Landes herrsche eine "Kultur der Gewalt und der Folter",

heißt es in der Resolution 1477 der Parlamentarischen Versammlung des
Europarats vom 24. Januar 2006. Angesichts
dieser Zustände verlangt die NATO von Tbilissi erhöhte Militärausgaben, um
westliche Rüstungsstandards zu erfüllen.
Das fehlende Geld leiht der Internationale Währungsfonds (IWF) und
nötigt auf diesem Umweg zu einer vollständigen Verpfändung der gesellschaftlichen
Reichtümer an die Gläubigerstaaten.

Beitrittspersonal

Die
Enteignungsdynamik wird von sogenannten Rechtsdiskursen begleitet, die
Vorfeldorganisationen der westlichen Außenpolitik bestreiten. Dabei geht es um
die juristische Unterwerfung der heimischen Eliten, deren gewaltförmige Abwehr
gegen die wirtschaftliche Ausplünderung gebrochen und mit Vorschriften aus dem
innereuropäischen Wertekodex domestiziert werden soll. So kündigt die
deutsche Heinrich-Böll-Stiftung nach Ende der Münchener Sicherheitstagung für
georgische Teilnehmer und andere Funktionäre eine Veranstaltung über "Demokratie
und Rechtsstaatlichkeit" an – unter Beteiligung des deutschen
"Regionalbüros Südkaukasus
".[6] Die Aufnahme Georgiens in die
"Europäische Nachbarschaftspolitik" verlange von der georgischen
Regierung "tatkräftige und anhaltende Umsetzung demokratischer Reformen",
droht die Böll-Stiftung, da mit den zukünftigen EU-Privilegien für das
georgische Beitrittspersonal ansonsten nicht rechnen sei.

Für das
Instruktionstreffen der Böll-Stiftung zahlt die Europäische Kommission aus
ihrem "Erweiterungs"-Programm und nennt den Budgettitel "In
neuen Grenzen mit gemeinsamen Perspektiven".

[1] Georgien
gibt Russland die Schuld an der Energiekrise und sucht einen Ausweg in der
NATO; RIA Nowosti 27.01.2006

[2] s. dazu
Transportkorridor und Kriegsrendite

[3] Laut
offiziellen Statistiken flossen seit 1993 bis 2005 rund 250 Millionen Euro.

[4] 23 Mio. €
Auftrag für Modernisierung von Wasserkraftwerk Enguri für Voith Siemens Hydro
Power Generation; Pressemitteilung von Voith Siemens Hydro 22.11.2002

[5] Statistik
2001

[6] Die
Europäische Nachbarschaftspolitik – Papiertiger oder Demokratisierungshebel?
Das Beispiel Georgien. Podiumsdiskussion in der Heinrich-Böll-Stiftung,
09.02.2006

s. auch Bitte
um Eingliederung und Maßgebliche Rolle

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