COOPERAZIONE RAFFORZATA

L’economia tedesca rafforzerà nel 2005 l’espansione a Est e si sta preparando a un ampliamento delle relazioni con Mosca. La Germania è divenuta il maggior partner commerciale della Russia con il 10% del commercio estero russo e il 12,8% degli stock di investimenti russi all’estero.

Dopo la “partnership strategica” nel settore dell’energia, ora entrano nel mirino delle imprese tedesche anche le infrastrutture russe.

In gennaio-febbraio 2005 vi saranno conferenze tedesco-russe per “cooperazioni rafforzate” nell’edilizia e nell’agricoltura.

La prossima settimana le commissioni russo-tedesche allargheranno la loro valutazione al settore logistico per far entrare le imprese tedesche nei grandi progetti russi.

L’industria ferroviaria tedesca si è assicurata una posizione di predominio nell’ammodernamento del sistema ferroviario russo grazie ad un accordo con le ferrovie russe.

Siemens coopererà con il gruppo russo Rzd , per lo sviluppo e la produzione dei treni ad alta velocità;

Deutsche Bahn A g , che sta formando joint venture in Sud-est Europa e giungerà così fino ai confini iracheni, si occuperà di un grande scalo merci sulla tratta russo-tedesca. Gli strateghi delle ferrovie stanno pensando di fare di Berlino uno snodo ferroviario da cui le merci occidentali verranno spedite fino alla Siberia.

L’allargamento dello “spazio di trasporto” europeo, in cui la Germania diverrà il punto centrale della logistica continentale, verrà finanziato tra l’altro da sovvenzioni di migliaia di miliardi di euro della Ue .

La società aeroportuale Fraport di Francoforte s. M., proprietaria e conduttrice del maggior aeroporto tedesco, mira ad assumersi il management del maggior aeroporto russo (Scheremetjevo vicino a Mosca).

Vw progetta un suo stabilimento di produzione in Russia e sta esaminando diversi siti.

Anche DaimlerChrysler si propone di costruire un suo stabilimento e ha già acquistato il terreno nei pressi di Pietroburgo.

Per i gruppi commerciali tedeschi la Russia è da tempo un punto nodale di espansione:

la catena dell’edilizia Obi , la filiale della profumeria Douglas e il grande magazzino self-service Marktkauf sono da tempo presenti; la catena calzaturiera Deichmann sta per fare il proprio ingresso. Il maggior gruppo commerciale tedesco, Metro, che nel 2001 ha aperto il suo primo grande magazzino a Mosca, raddoppierà i suoi supermercati. Il gruppo Rewe ha fondato una joint venture con il gruppo russo Marta Holding, che con il marchio della filiale austriaca Billa investirà €500 m. nella nuova catena di supermercati.

La catena della moda C&A aprirà in febbraio la prima filiale, seguiranno altre sedi a Mosca. Sono state reclutate anche le imprese tedesche medio-piccole per gli investimenti in Russia. In settembre-ottobre ci sono stati incontri di orientamento a Stoccarda e Mosca, con la partecipazione anche del cancelliere tedesco Schröder. A novembre hanno già partecipato quasi 100 costruttori di macchinari, ingegneri edili, grossisti e rappresentanti di associazioni a una conferenza economica a Sotschi sul Mar Nero, con una dimensione poco abituale per le imprese medio-piccole. Ai primi di dicembre la Camera tedesca dell’Industria e del Commercio ha organizzato con la sua analoga russa un altro incontro di imprese, rivolto anche questo alle pmi.

Il 21 gennaio 2005 la “Commissione Est dell’economia tedesca” suggerirà alle imprese tedesche gli investimenti nel settore agricolo e dell’alimentazione in Russia.

In febbraio vi sarà una conferenza russo-tedesca per il risanamento delle abitazioni e per il rifornimento e lo smaltimento dei rifiuti dei comuni, in occasione della quale le imprese tedesche potranno incontrare potenziali committenti. In aprile, alla Fiera internazionale dell’industria di Hannover la Russia parteciperà come principale partner.

In autunno 2005 un vertice sull’energia aprirà nuove prospettive di partnership strategica tedesco-russa ai maggiori gruppo dei due i paesi.

<93762346"/><93569339"/><93501456"/><93402292"> Vertiefte Kooperation

SCHLESWIG / BERLIN/ MOSKAU (Eigener Bericht) – Die deutsche Wirtschaft will ihre Ostexpansion im neuen Jahr intensivieren und bereitet sich auf den erweiterten Ausbau der Beziehungen mit Moskau vor. Nach ,,strategischen Partnerschaften” auf dem Energiesektor gerät jetzt auch die russische Infrastruktur ins Blickfeld deutscher Unternehmen. Gleichzeitig verstärken deutsche Handels- und Finanzkonzerne das Rußland-Engagement und werden dabei von der Berliner Außenpolitik ermuntert. Im Januar und Februar 2005 finden deutsch-russische Konferenzen für ,,vertiefte Kooperationen” im Bau- und Agrarwesen statt. Die Bundesrepublik ist zum führenden Handelspartner Rußlands aufgestiegen.

In den kommenden Wochen werden deutsch-russische Kommissionen ihre fortlaufenden Evaluierungen auf die Logistikbranche ausweiten, um Berliner Unternehmen Zugang zu russischen Großprojekten zu verschaffen. Grundlage ist die ,,Gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Verkehrswesens”, ein regierungsoffizielles Dokument, das beim Treffen zwischen dem deutschen Bundeskanzler und dem russischen Staatsoberhaupt Ende 2004 in Schleswig (Land Schleswig-Holstein) in Kraft gesetzt wurde. Anschließend werden ,,Beauftragte für die bilaterale Zusammenarbeit” auf dem Gebiet des Verkehrswesens die Arbeit aufnehmen. 1)

Knotenpunkt Berlin

Bei der Modernisierung des russischen Schienenverkehrs hat sich die deutsche Bahnindustrie durch ein Abkommen mit der russischen Eisenbahngesellschaft bereits eine vorherrschende Stellung gesichert. 2) Während der kürzlichen Regierungskonsultationen wurde bekannt gegeben, daß die Beteiligung deutscher Firmen auch technische Großvorhaben umfaßt. So wird der Siemens-Konzern mit der russischen Eisenbahngesellschaft RZD kooperieren, um die milliardenschwere Entwicklung und Fertigung von Hochgeschwindigkeitszügen in Angriff zu nehmen. 3) Die Deutsche Bahn AG, die Beteiligungen in Südosteuropa ausbaut und dabei bis an die Grenze des Irak vorstößt 4), will für einen größeren Güterumschlag auf den deutsch-russischen Trassen sorgen. Den Bahn-Strategen schwebt vor, Berlin zu einem Knotenpunkt auszubauen, von dem aus westliche Waren bis nach Sibirien verschickt werden. 5) Finanziert wird die Erweiterung des europäischen ,,Verkehrsraums”, in dem Deutschland zum Mittelpunkt der kontinentalen Logistik wird, u.a. durch dreistellige Milliardensubventionen der Europäischen Union. 6)

Fly and drive

Die Flughafengesellschaft Fraport (Frankfurt a. M.), die Eigentümerin und Betreiberin des größten deutschen Flughafens ist, beabsichtigt das Management des größten russischen Airports (Scheremetjewo bei Moskau) zu übernehmen. 7) Anlandende Passagiere und besserverdienende Russen sollen möglichst auf deutsche Fahrzeuge umsteigen, wenn sie in den GUS-Staaten unterwegs sind. VW plant eine eigene Autofertigung in Russland und prüft derzeit mehrere Standorte. 8) Der DaimlerChrysler-Konzern beabsichtigt ebenfalls, eine eigene Produktionsstätte zu errichten und hat bereits Grundstücke bei St. Petersburg erworben. 9)

Expansionsschwerpunkt

Für die deutschen Handelskonzerne ist Russland schon seit geraumer Zeit ein bevorzugter Expansionsschwerpunkt. Der Baumarktriese ,,Obi”, der Parfümerie-Filialist ,,Douglas” und das SB-Warenhaus ,,Marktkauf” sind längst vor Ort, die Schuhkette ,,Deichmann” steht vor dem Einstieg. Deutschlands größter Hand
elskonzern ,,Metro”, der 2001 in Moskau sein erstes Haus eröffnete, will die Zahl seiner Märkte verdoppeln. 10) Der ,,Rewe”-Konzern gründete mit der russischen Handelsgruppe ,,Marta Holding” ein Gemeinschaftsunternehmen, das – unter dem Label der österreichischen Konzerntochter ,,Billa” – rund 500 Millionen Euro in neue Supermarktketten investieren will. 11) Die Modekette ,,C&A” eröffnet im kommenden Frühjahr eine erste Filiale, weitere Niederlassungen zunächst im Rayon Moskau sind projektiert.
12)

Angeworben

Auch mittelständische deutsche Unternehmen werden für Russland-Investitionen angeworben. Im September und Oktober fanden unter Beteiligung des Bundeskanzlers entsprechende Orientierungstreffen in Stuttgart und in Moskau statt. Im November beteiligten sich fast 100 Maschinenbauer, Bauingenieure, Großhändler und Verbandsvertreter an einer Wirtschaftskonferenz in Sotschi am Schwarzen Meer, deren Umfang für das mittlere deutsche Unternehmenssegment ungewöhnlich war. 13) Anfang Dezember schließlich veranstalteten der Deutsche Industrie- und Handelskammertag gemeinsam mit seinem russischen Pendant ein weiteres Unternehmertreffen, das ebenfalls mittelständischen deutschen Firmen galt. 14)

Perspektiven

Nach Angaben aus Moskau ist Deutschland heute bereits der führende Handelspartner Russlands. Auf die deutsche Wirtschaft entfallen etwa 10 Prozent des russischen Außenhandels und 12,8 Prozent des Gesamtumfangs der in Russland akkumulierten ausländischen Investitionen. 15) Dieser Anteil soll mithilfe einer Reihe von Veranstaltungen im neuen Jahr gesteigert werden. Am 21. Januar 2005 wird der ,,Ost-Ausschuß der Deutschen Wirtschaft” deutschen Unternehmen Investitionen in die Agrar- und Ernährungswirtschaft in Russland empfehlen. Im Februar 2005 soll eine deutsch-russische Konferenz zur Wohnungssanierung und zur kommunalen Ver- und Entsorgung in St. Petersburg stattfinden, auf der deutsche Firmen mit potenziellen Auftraggebern aus Russland zusammengeführt werden. Bei der internationalen Industriemesse in Hannover im April des Jahres wird Russland als Hauptpartnerland auftreten. Im Herbst 2005 soll ein Energiegipfel führender Konzerne beider Länder neue Perspektiven der deutsch-russischen ,,strategische(n) Partnerschaft” eröffnen. 16)

1) s. Ausbau der deutsch-russischen Beziehungen auf allen Gebieten vereinbart, www.bundesregierung.de 21.12.2004; und: Stolpe für Intensivierung von deutsch-russischen Verkehrs-, Bau- und Wirtschaftskooperationen, www.bmvbw.de 21.12.2004

2) s. ,,Verkehrsraum” – bis nach China

3) s. Siemens erhält milliardenschweres Zugprojekt aus Russland, Reuters 21.12.2004. S. auch Wachstumsinitiative

4) s. Die neue Bagdad-Bahn

5) s. Siemens hofft auf den Russen-ICE, Spiegel online 03.12.2004

6) s. Aus der Tiefe des Raums

7) s. Fraport will den Flughafen von Moskau managen, Die Welt 31.12.2004. S. auch Endspiel um die Vorherrschaft und Doppelte Eindämmung

8) s. VW will Autos bei Moskau montieren, Spiegel online 17.12.2004

9) s. Daimler steht vor Sprung nach Russland, Handelsblatt 01.11.2004

10) s. Russland zieht Handelshäuser magisch an, Handelsblatt 13.07.2004. S. auch Deutsche Handelskonzerne ,,erobern die Welt” und Goldgräberstimmung

11) s. Rewe startet mit Billa in Russland, www.networld.at 09.07.2004

12) s. C&A eröffnet erste Filiale in Russland, Handelsblatt 02.12.2004

13) s. Deutsche Mittelständler wagen den Sprung in Russlands Boomregion, Frankfurter Rundschau 11.11.2004

14) s. Den Grundstein legen für ein dauerhaftes Russland-Engagement, www.diht.de 15.07.2004

15) s. Vertiefung der Wirtschaftskooperation, Russian Information Agency Novosti 19.12.2004

16) s. auch De-facto-Achse

s. auch Einflusszonen und Russlands Peripherie sowie Deutsche Wirtschaftsoffensive in Russland

veröffentlicht am: 02. Jan 2005 Informationen zur Deutschen Außenpolitik©

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