Consigliere d’onore

Nato, Germania, Ucraina, Russia German Foreign Policy 06-06-09

Consigliere
d’onore

  • Vertice
    Nato: la Germania cerca di giocare su più tavoli. Dopo aver spinto per avvicinare
    l’Ucraina alla Nato, ieri ha espresso riserve sull’ingresso dell’Ucraina, e
    cerca accordi con la Russia. Scopo: evitare un conflitto con la Russia che
    metta a rischio l’accesso dei gruppi tedeschi nel settore energetico russo.
    Steinmeier, Esteri, chiede trasparenza ad ogni passo di allargamento.
  • La
    Germania ha espresso riserve al vertice Nato sull’ingresso dell’Ucraina, per
    evitare un conflitto con la Russia che metta a rischio l’accesso dei gruppi
    tedeschi nel settore energetico russo. Steinmeier, Esteri, chiede trasparenza ad
    ogni passo di allargamento.

L’esperto per la Russia di DGAP, Alexander Rahr, prevede
possibili azioni di blocco, l’ingresso dell’Ucraina può avvenire solo assieme a
quello della Russia.

Anche se:

  • la
    Germania appoggia l’avvicinamento dell’Ucraina alla Nato dagli anni 1990;
  • nel
    maggio 2006 la fondazione tedesca Stiftung Wissenshaft und Politik ha
    organizzato il 12° “dialogo” tra le forze armate dei due paesi;
  • analoghe
    iniziative da parte dell’Istitut für Friedenforschung und Sicherheitspolitik di
    Amburgo affinché i militari ucraini siano in grado di cooperare con altre forze
    armate…
  • L’SWP distingue tra i propri
    interessi e quelli di altri paesi quando chiede di pensare all’ingresso
    dell’Ucraina nella Nato con “alta sensibilità politica”, e “non legarla al progetti personali
    del presidente americano”, un riferimento al progetto della Casa Bianca
    di completare entro la fine dell’incarico presidenziale di Bush, 2009, la terza
    avanzata a Est della Nato.
  • SWP:
    «Dal punto di vista russo
    l’ingresso nella Nato dell’Ucraina costituirebbe senza dubbio alcuno la più
    grave decisione di orientamento in politica estera dell’era post-sovietica».
    Il ministro degli Esteri russo ha parlato di “colossali cambiamenti
    geopolitica”.
  • Commento
    Bundeswehr alle esercitazioni della marina tedesca nel Mar Nero nel 2005: ci muoviamo
    in quello «che un tempo era la riserva della Flotta del Mar Nero dell’Unione
    Sovietica»; il ponte militare nel Caucaso sarebbe ormai chiuso se anche la
    Georgia entrasse nella Nato.
  • Per limitare l’influenza USA in
    alcuni paesi ex Urss, cerca di stringere alleanze con il Cremlino in queste
    aeree. Un esempio è quello della Bielorussia
    dove lBerlino sta sondando il terreno per vedere se è possibile insediare un
    presidente concordato con Mosca; per la Bielorussia l’emittente statale tedesca
    Deutsche Welle ha dichiarato che il presidente Lukashenko non potrà rimanere in
    carica fino al termine del terzo mandato.
  • Al contempo Berlino appoggia
    l’opposizione bielorussa filo-americana, che ha inviato la scorsa
    settimana una sua delegazione per negoziare con il ministero tedesco degli
    Esteri.
  • Il
    giornale russo, RIA Novosti: Tra
    i progetti di influenza del governo russo sulla Bielorussia ci sarebbe un
    “programma minimo”, il cui punto centrale è l’acquisizione del gruppo
    Beltransgaz, che ha il monopolio del gasdotto bielorusso. Se il colpo
    riuscisse sarebbe garantita la dipendenza della Bielorussia da Mosca per il
    trasporto del gas, con qualsiasi governo.
  • L’espansione
    economica occidentale procede al di là del dibattito sull’allargamento della
    NATO:
    • la prima fase delle privatizzazioni in Ucraina è
      avvenuta con il primo ministro filo-occidentale Juchtchenko (marzo 2000-aprile
      2001), tutte andate a gruppi esteri.
    • Con il nuovo premier Janukovich quasi tutti i
      grossi gruppi statali privatizzati sono stati venduti a ucraini.
    • Uno dei motivi centrali della sua caduta fine 2004 è stato lo scontento dei gruppi economici
      occidentali.
    • Con il ritorno di Juchtchenko è ripresa la
      vendita all’estero. Con il decreto del 25 maggio ha nominato suo consigliere d’onore
      l’ambasciatore tedesco in Ucraina.
  • La
    presidente della Lettonia ha
    sollecitato invece che al vertice di novembre della Nato venga dato l’annuncio
    dell’allargamento della Nato a Ucraina e Georgia.

Solo 1/5 degli ucraini sarebbe favorevole ad entrare nella Nato, la
maggioranza teme un inasprimento del conflitto con la Russia; la preparazione in
corso delle manovre internazionali dei paesi Nato nella penisola di Crimea ha
suscitato forti proteste.
German
Foreign Policy 06-06-09

Ehrenamtlicher
Berater

BERLIN/KIEW/MINSK/MOSKAU

(Eigener
Bericht) –


Der
beim gestrigen Treffen der NATO-Verteidigungsminister bekräftigte Wunsch der Ukraine nach einem baldigen
Beitritt zum Nordatlantikpakt stößt in Berlin auf zurückhaltende Reaktionen.
Die Ausdehnung des westlichen Kriegsbündnisses in das nördliche Schwarzmeergebiet
müsse "mit hoher politischer
Sensibilität konzipiert" werden, heißt es unter deutschen Regierungsberatern
mit Blick auf mögliche Reaktionen Moskaus. Berlin will einen offenen Konflikt mit Russland derzeit vermeiden,
um den Zugriff der deutschen Wirtschaft auf die Energieressourcen des Landes
nicht zu gefährden.


Zugleich
zieht die deutsche Außenpolitik einen Interessenabgleich [bilanciamento di
interessi] mit dem Kreml in
einigen postsowjetischen Staaten in Betracht, um den dortigen US-Einfluss zu
begrenzen.


Als möglicher Modellfall gilt Belarus,
wo ein mit Moskau abgestimmter
Austausch des Staatspräsidenten weiterhin im Gespräch ist. Zugleich hält
Berlin den Druck auf Minsk
aufrecht: Im belarussischen
Programm des Staatssenders Deutsche Welle heißt es, Staatspräsident Lukaschenko
werde "die Macht bis zum Ende der dritten Amtsperiode nicht halten
können".


Bereits
kurz vor dem gestrigen NATO-Treffen in Brüssel hatte die Präsidentin Lettlands, Vaira Vike-Freiberga,
in einer gemeinsamen Sitzung
des US-Senats und des Repräsentantenhauses gefordert, der Ausbau der
NATO-Kooperation mit der Ukraine und Georgien müsse beim Gipfeltreffen des
Kriegsbündnisses im November in Riga bekannt gegeben werden.


Umfragen zufolge wird der NATO-Beitritt allenfalls
von einem Fünftel der ukrainischen Bevölkerung befürwortet; die Mehrheit befürchtet hingegen, in einen
offenen Konflikt mit Russland hineingezogen zu werden
, dem Land, zu dem die engsten historischen
Beziehungen bestehen. Bereits
die gegenwärtige Vorbereitung internationaler Manöver auf der Halbinsel Krim,
an denen auch NATO-Staaten teilnehmen, ruft massive Proteste hervor. Am
gestrigen Donnerstag ist es in Feodossija zu ersten Zusammenstößen gekommen.

Sensibilität


Auch deutsche Regierungsberater äußern gegen einen
allzu raschen NATO-Beitritt der Ukraine Bedenken. Zwar
stützt Deutschland die Annäherung des Landes an westliche Militärstrukturen
schon seit den 1990er Jahren;


im
Mai organisierte die Stiftung
Wissenschaft und Politik (SWP) bereits zum zwölften Mal einen "Dialog"
zwischen den deutschen und den ukrainischen Streitkräften.


Auch
das Hamburger Institut für
"Friedensforschung" und Sicherheitspolitik (IFSH) ist seit
längerem aktiv, um die
"Befähigung" ukrainischer Militärs "zur Zusammenarbeit mit
anderen Armeen im Rahmen multilateraler Sicherheitsorganisationen"
zu fördern.[1]


Dabei
unterscheidet die deutsche Außenpolitik zwischen eigenen und fremden
Interessen. Der NATO-Beitritt
der Ukraine müsse "mit hoher politischer Sensibilität konzipiert" und
"nicht an die persönliche Lebensplanung des amerikanischen Präsidenten
geknüpft" werden, heißt es bei der Stiftung Wissenschaft und
Politik (SWP) [2] – eine Anspielung auf Zielprojektionen des Weißen Hauses,
wonach die dritte
Osterweiterung des Kriegsbündnisses noch vor dem Ende der Amtszeit des
gegenwärtigen US-Präsidenten (2009) vollendet sein müsse.

Kolossale
Veränderungen

Anlass für die
Berliner Zurückhaltung ist die Sorge,
eine allzu rasche Umsetzung der nächsten NATO-Osterweiterung könne zu heftigen
Reaktionen des Kreml führen und deutsche Interessen in Russland spürbar
beschädigen.


"Aus
russischer Sicht wäre der NATO-Beitritt
des Nachbarn die fraglos schwerwiegendste außenpolitische Richtungsentscheidung
in postsowjetischer Zeit", urteilt die SWP.[3]


Die
russische Staatsduma hat am Mittwoch in einem Appell an das ukrainische
Parlament ihre "äußerst negative Haltung" zu der Kiewer
NATO-Ankündigung mitgeteilt, der russische Außenminister spricht von "kolossalen geopolitischen
Veränderungen".[4] Tatsächlich hätte das Vorrücken des westlichen
Kriegsbündnisses bis kurz vor Moskau dramatische Folgen.


Bereits im vergangenen Jahr kommentierte die
Bundeswehr Übungsfahrten der deutschen Marine im Schwarzen Meer mit den Worten,
man bewege sich jetzt im "ehemalige(n) Revier der Schwarzmeerflotte der
Sowjetunion".[5] Sollte
auch Georgien grünes Licht für seine NATO-Beitrittspläne bekommen, wäre die
militärische Landbrücke in den Kaukasus fast geschlossen.

Mittler

Angesichts der
erwarteten schweren Proteste des Kreml drängt Berlin auf ein langsames Vorrücken. Es sei wichtig, "dass jeder Erweiterungsschritt
transparent gegenüber Russland erfolgt", mahnte Außenminister
Steinmeier bereits vor Wochen.[6]


Der
Russland-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), Alexander Rahr, zieht sogar Blockadeschritte in
Betracht: "Ein NATO-Beitritt sollte nur parallel mit einer
russischen Mitgliedschaft im Bündnis erfolgen."[7]


Die zurückhaltende Position Berlins soll
in Moskau den Eindruck vermitteln, in Deutschland einen westlichen Fürsprecher
zu haben; sie gilt damit als geeignet, der deutschen Wirtschaft auch weiterhin einen
privilegierten Zugang zu den russischen Energieressourcen zu garantieren.
Zudem eröffnet sie die Option, in
den postsowjetischen Staaten Bündnisse mit Russland einzugehen und dabei den
US-Einfluss zu begrenzen.

Vorbild

Als möglicher Modellfall für diese Strategie gilt
der angestrebte Austausch des belarussischen Staatspräsidenten Lukaschenko.
Zwar stützt die
Bundesregierung weiterhin US-orientierte Oppositionskreise in Minsk, die
in der vergangenen Woche eine Delegation zu Verhandlungen mit dem
Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot Erler, nach Berlin entsandten. Aus ihren Umsturzabsichten nach
georgisch-ukrainischem Vorbild macht die Minsker Opposition keinen Hehl und
findet dabei in Berlin offene Ohren. Jedoch werden zugleich Sondierungen
fortgesetzt, die darauf hinauslaufen, gemeinsam mit dem Kreml einen Berlin und Moskau genehmen Minsker
Präsidenten zu installieren [8] – deutsch-russische Paktpolitik nach bekanntem
und gefürchtetem Vorbild [9].

Minimum

Dass Moskau für diese Option offen
ist, zeigen Veröffentlichungen der russischen Presse. So heißt es in einer
jüngst verbreiteten Analyse,


unter
den verschiedenen Einflusskonzepten, die die russische Regierung für ihre
Belarus-Politik in Betracht ziehe, gebe es ein "Minimum-Programm". Hauptpunkt des Programms sei die Übernahme des belarussischen
Pipeline-Monopolisten Beltransgaz durch die Moskauer Gazprom. Gelinge
dies, dann würde "die
Unabhängigkeit Moskaus von den Transitkapazitäten Weißrusslands (…) selbst
bei einem prowestlichen Politiker [im Amt des Minsker Staatspräsidenten]
erhalten bleiben".[10] Verweigere sich Lukaschenko jedoch selbst dem
"Minimum-Programm", dann laufe er "Gefahr, in eine vollständige
Isolation zu geraten", heißt es in erstaunlicher Offenheit bei RIA Novosti,
der für ihre Staatsnähe bekannten russischen Nachrichtenagentur.

Neue Erfolge

Ungeachtet der
Debatte um die dritte NATO-Osterweiterung stehen der westlichen Expansion neue
Erfolge in der Ukraine bevor. Dies zeigt eine kürzlich veröffentlichte


Untersuchung über die Privatisierung bedeutender
ukrainischer Staatsunternehmen.[11] Die erste Phase des Ausverkaufs fand
während der Regierungszeit des westlich gestimmten Ministerpräsidenten
Juschtschenko statt (von März
2000 bis April 2001): Sämtliche Privatisierungsauktionen wurden von
ausländischen Bietern gewonnen.


Nach
Ablösung Juschtschenkos übernahm
der gegenüber Moskau verpflichtete Janukowitsch das Amt des Ministerpräsidenten.
Nunmehr wurden (mit einer Ausnahme) alle privatisierten Großbetriebe an
ukrainische Interessenten verkauft.


Die dadurch ausgelöste Unzufriedenheit westlicher
Bieter dürfte ein wichtiger Grund für den Sturz Janukowitschs gewesen sein. Er
wurde Ende 2004 aus dem Amt gejagt.


Unter
der Präsidentschaft seines Nachfolgers und Vorgängers Juschtschenko begannen
die Verkäufe ins Ausland von Neuem. Große Schwierigkeiten sind nicht mehr zu
erwarten: Mit Erlass vom 25.
Mai hat Juschtschenko den deutschen Botschafter in der Ukraine zu seinem ehrenamtlichen
Berater ernannt.

Nähere
Ukraine- und Belarus-Informationen finden Sie im Länderarchiv oder hier:
Großeuropa, Transportkorridor, Ergebnis eines Jahres, Interessenkonflikte, Zu
Lasten Kiews, 14 Millionen für den Umsturz, Umsturz, neue Folge, Frontalzusammenstoß
und Ein angekündigter Umsturzversuch

[1] s. dazu
Krieg ist Frieden

[2], [3] Nach
der Wahl: Koalitionspoker in der Ukraine; SWP-Aktuell 23, Mai 2006

[4]
"Äußerst negative Haltung". Erklärung der Duma zur Westorientierung
der Ukraine; Frankfurter Allgemeine Zeitung 08.06.2006

[5] s. dazu
Beleidigung

[6] Ukraine
will der Nato bis 2008 beitreten; Neue Zürcher Zeitung 28.04.2006

[7] Konturen
einer neuen Ostpolitik; GUS-Barometer Nr. 41, Mai 2006

[8] s. dazu
Über Minsk hinaus und Zehntausend plus

[9] s. dazu
Erdgasgürtel

[10]
Lukaschenko riskiert die absolute Isolation; RIA Novosti 06.06.2006

[11]
Privatisierungsauktionen zwischen Manipulationen, Skandalen und Renationalisierung;
Ukraine-Analysen Nr. 8, 23.05.2006

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