Commento – l’amico straniero

<97037321"> Usa – Germania

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<97037323"> Commento – l’amico straniero

Joachim Käppner

L’incontro Schröder-Bush è stato dimostrativamente caloroso, ma questo non significa l’inizio di una vera amicizia.

Il fatto che Berlino e Washington siano di nuovo alleati è molto più di quanto ci si poteva attendere ancora due anni fa’. Gli Usa considerano l’atteggiamento tenuto dalla Germania sulla guerra in Irak come un dissidio coniugale ricomposto anche se non dimenticato.

Bush ha però bisogno dei tedeschi, dei loro soldati in Afghanistan, del loro cancelliere come mediatore con Putin, soprattutto per il loro peso nella Ue. L ’Europa deve aiutare a contenere il programma atomico iraniano.

Dopo la guerra irachena una seconda impresa solitaria porterebbe gli Usa al limite delle loro possibilità, mentre ci sono buone possibilità di successo per un’offensiva diplomatica con l’aiuto degli europei, con mezzi più limitati lo stesso obiettivo di non permettere le armi atomiche a un regime inaffidabile.

In Germania l’ostilità verso gli Usa è meno radicata culturalmente che non in Francia. Non ci sono state grandi dimostrazioni contro Bush; nel 2003 le dimostrazioni erano contro la guerra, un differenza fondamentale.

A Berlino non sono gli americani ad essere impopolari, ma la guerra da essi condotto e che potrebbero ancora condurre.

Anche a Magonza Bush ha ribadito che per lui l’Iran non significa solo precludere le armi atomiche ma anche portare a un cambio di regime.

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<97037325"> Kommentar – Der fremde Freund

Die Begegnung zwischen US-Präsident Bush und Bundeskanzler Schröder war von demonstrativer Herzlichkeit. Den Beginn einer echten Freundschaft bedeutet dies trotzdem nicht.

Von Joachim Käppner

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Beste Freunde werden eigentlich anders empfangen. Als George W. Bush am Mittwoch in Mainz eintraf, glich die Stadt einem Hochsicherheitstrakt. Kein größerer Gegensatz ist vorstellbar als der zwischen der ausgestorbenen und streng überwachten Mainzer Innenstadt und den Straßen Berlins, in denen eine verzückte Menge 1963 John F. Kennedy huldigte.

Keine Kamera, vor der nicht mosernde Mainzer mit landestypischem Charme ihrem Verdruss über die Zumutungen des hohen Besuchs Luft machten. Doch trotz der frostigen Umstände war die Begegnung zwischen Bush und Bundeskanzler Gerhard Schröder von demonstrativer Herzlichkeit.

Der Präsident zeigt auf dieser Europa-Reise, dass seine Strategie gegen die drei Hauptgegner des Irak-Krieges (“Frankreich bestrafen, Deutschland ignorieren, Russland vergeben”) Vergangenheit ist.

Bushs Lob für Gastgeber “Gerhard” und dessen “great nation” verdeckte keineswegs, dass er nicht im Sinn hatte, die einst von seinem Vater gemachte Offerte der Partnerschaft in der Führung auch nur annähernd zu wiederholen. Ein Sonderverhältnis der Art, wie es Bush senior vorschwebte oder wie es die USA gar zu Großbritannien und Israel pflegen, wird es auf lange Sicht nicht geben.

Wie ein beigelegter Ehestreit

Dass Berlin und Washington überhaupt wieder Partner sind, ist aber schon mehr, als man noch vor zwei Jahren hätte erwarten können. Die USA nehmen die deutsche Haltung zum Irak-Konflikt hin wie einen beigelegten, wenn auch nicht vergessenen Ehestreit.

Aber Bush braucht die Deutschen: ihre Soldaten in Afghanistan, ihren Kanzler als Mittler zu dessen Männerfreund im Kreml, vor allem aber ihr Gewicht in der EU. Europa soll helfen bei der Eindämmung des iranischen Atomprogramms.

Aktionsprogramm

Bush und Schröder wollen Klimaschutz fördern

Nach dem Irak-Krieg würde ein zweiter militärischer Alleingang selbst die USA an die Grenzen ihrer Möglichkeiten führen. Eine diplomatische Offensive mit Hilfe der Europäer hat gute Chance, dasselbe Ziel mit weit geringeren Mitteln zu erreichen: nämlich dass ein unberechenbares Regime nicht an Atomwaffen kommt.

Mit dem Abklingen des Streits über den Irak wächst auch beiderseits die Einsicht, dass das Verhältnis zwischen Deutschen und Amerikanern jenseits der Politik so schlecht gar nicht ist, wie es zuletzt von Publizisten und TV-Talkern gern hingestellt wurde. Überheblichkeit oder Feindschaft gegenüber den USA ist in Deutschland kulturell weit schwächer verwurzelt als etwa in Frankreich. Die Behauptung, es greife ein giftiges, an Hass grenzendes Ressentiment gegen die Freunde von früher um sich, ist selbst ein Vorurteil.

Es trifft nicht einmal zu, dass die Friedensbewegung, in der es stets antiamerikanische Strömungen gab, durch den Irak-Krieg erstarkt sei. Es waren die üblichen Verdächtigen, die in Mainz gegen Bush auf die Straße gingen.

Krieg unpopulär, nicht die Amerikaner

Großdemonstrationen gegen den Präsidenten gab es nicht; es gab sie 2003 gegen den Krieg – das ist ein wesentlicher Unterschied. Die europäischen Zivilgesellschaften haben den fragwürdigen Feldzug gegen Bagdad abgelehnt. Dies war in Berlin nicht anders als in London, Paris und Madrid.

Nicht die Amerikaner sind in Deutschland unpopulär, sondern der Krieg , den sie führten, und diejenigen, die sie noch führen könnten auf weiteren Kreuzzügen für Demokratie und Menschenrechte. Selbst in Mainz hat Bush ja angedeutet, dass es ihm im Iran nicht nur um Atomwaffen, sondern auch den Regimewandel geht.

Nun muss er um Zustimmung werben, auch in Deutschland. Treue zum Schutzpatron in Washington, dem die alte Bundesrepublik so vieles, einschließlich ihrer schieren Existenz, zu verdanken hatte, war jahrzehntelang das Credo deutscher Außenpolitik.

Doch ein Zug zur Verklärung ist dabei, wenn die Opposition der Bundesregierung die transatlantischen Beziehungen vor der Zeitenwende von 1989 als Vorbild hinstellt.

Harmloser Zwist unter Freunden

Der Schlagabtausch zwischen Joschka Fischer (“Ich bin nicht überzeugt!”) und Verteidigungsminister Donald Rumsfeld auf der Münchner Sicherheitstagung 2003 mutet wie ein harmloser Zwist unter Freunden an, verglichen mit einer von Ludwigs Erhards Biographen Volker Hentschel überlieferten Szene:

“Der Präsident trat bedrohlich an Erhard heran. Ein verbaler Sturzbach, Larmoyanz im Wechsel mit Drohungen, ergoss sich über den unbehaglich in seinen Stuhl gedrückten Kanzler. Für wen denn habe Amerika mehr getan als für Deutschland? Jetzt sei es Zeit, sich zu revanchieren.”

Das war 1965, als sich Erhard mühsam dem Ansinnen Lyndon B. Johnsons verweigerte, deutsche Soldaten nach Vietnam zu schicken.

Die Klammer des Kalten Krieges ist fort. Die GIs verlassen das Land; die Nachbarschaft zu Tausenden von Amerikanern ist bald Vergangenheit. In Deutschland spricht man vom Ende der Ideologien, in Amerika hat sich die Politik re-ideologisiert.

In Amerika sinkt das Interesse an Europa, in Deutschland beginnt Europa die alten transatlantischen Bindungen zu überlagern. Es ist schon wahr, die Freunde sind sich fremder geworden. Das Ende einer außergewöhnlichen Freundschaft bedeutet dies noch lange nicht – freilich auch nicht den Beginn einer echten Freundschaft zwischen Gerhard Schröder und George W. Bush.

(SZ vom 24.2.2005)

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