Cina e India sono sopravvalutate"

Germania, macchinari, Cina, India, internaz.                Die Welt             06-04-10

"Cina e India sono sopravvalutate"

Carsten Dierig

(Intervista al presidente CdA di Voith Siemens Hydro Power
Generation,[1]
Hubert Lienhard)

Secondo Hubert Lienhard ha senso produrre in India o Cina
solo se si vuole vendere sul mercato locale; il reale vantaggio dei costi della
produzione in Cina e India si aggira sul 5% rispetto al livello europeo.

Vale la pena di produrre in Cina solo se la quota dell’ammontare
dei salari è superiore al 20% dei costi totali. Il livello medio in Germania è
del 30%; quello di Voith-Siemens è stato ridotto al 20%.

Il costo reale del salario per unità di prodotto è sceso in
Germania del 5% negli ultimi 10 anni.

         
ad es. Voith-Siemens per compensare le ore di produzione
della filiale cinese ogni lavoratore in Germania, molto più produttivo di uno cinese,
deve lavorare circa 80h in più all’anno, pari a 20 minuti di più al giorno.

Ai costi salariali
occorre aggiungere il costo del trasporto
e dazi
, il trasferimento di specialisti,
la continua rivalutazione della valuta,
pesano sulla ri-esportazione in Europa.

         
L’Est Europa è una alternativa migliore se si punta
solo a una produzione a basso costo, il livello salariale della Romania è ad
esempio simile a quello cinese, ed è più vicina all’Europa.

I costruttori di macchinari e impianti tedeschi: 1/3  imprese del settore opera in Cina, ¼ in Est
Europa.

Gli addetti delle imprese tedesche all’estero sono 260 000, in
Germania sono 865 000. (dati VDMA, l’associazione del settore)


[1] 2o gruppo del
settore dietro Alstom, specializzato in centrali idroelettriche, 2600 addetti.

Die Welt               06-04-10

"China
und Indien werden völlig überschätzt"

WELT-Gespräch
mit Voith-Vorstand Hubert Lienhard

von Carsten Dierig

   
Heidenheim
Den deutschen Maschinenbau zieht es
zunehmend ins Ausland
. Nach Erhebungen der IKB Deutsche Industriebank will mittlerweile jeder dritte
Branchenbetrieb in China und immerhin noch jeder vierte in Osteuropa produzieren.

Die niedrigen Lohnkosten lassen die beiden Regionen als attraktive Standorte
erscheinen.

   
Schon
jetzt beschäftigt die Branche
laut dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) rund 260 000
Arbeitnehmer in Auslandsbetrieben
. In
Deutschland gibt es im Maschinenbau noch rund 865 000 Mitarbeiter
. Doch die Verlagerungen lohnen sich laut Hubert
Lienhard, Vorstandschef des Anlagenbauers
Voith Siemens Hydro Power Generation, nicht immer
.

   
Insbesondere in Asien werden dem Manager zufolge Probleme
oftmals verkannt. "China und Indien
werden als Billigstandorte völlig überschätzt
", sagt Lienhard im WELT-Gespräch.

Den tatsächlichen Kostenvorteil für eine
Maschinenbau-Produktion

auf europäischem Niveau schätzt Hubert Lienhard in diesen Ländern auf allenfalls fünf Prozent.

"Wer allein aus Kostengründen mit
seiner Produktion nach China geht, wird scheitern
", meint der
Manager. Seine Begründung: Einerseits
entstehen hohe Transport- und Zollkosten
für hochwertige Präzisionsteile. Die
nämlich seien vor Ort nicht erhältlich. Andererseits
müssen europäische Spezialisten eingeflogen werden
, die hohe Betreuungskosten
verursachen. Und der hohe Qualitätsstandard sei nötig. "Die einfachen Maschinen können die chinesischen
Low-Cost-Anbieter mittlerweile viel billiger herstellen
", sagt
Lienhard.

Als dritten Kostentreiber hat der Voith
Siemens-Chef Wechselkursrisiken ausgemacht.
Die stetige Aufwertung der dortigen
Währungen
verteuere die Exporte zurück nach Europa.

   
Wenn es um die reine Billigproduktion gehe, ist für Lienhard daher Osteuropa
die bessere Alternative.
Einerseits
sei das Lohnniveau in
Ländern wie Rumänien mit dem in China vergleichbar.

   
Andererseits
gebe es die räumliche und kulturelle
Nähe zum Heimatstandort
.

   
Letztlich
aber sei auch eine Verlagerung dorthin
nur sinnvoll, wenn auch die lokalen Märkte mitbedient werden sollen
. Sein
Unternehmen zum Beispiel habe den Personalkostenanteil auf aktuell
20 Prozent heruntergefahren
.

   
Zum
Vergleich: Branchenweit liegt er in Deutschland bei 30 Prozent. "Bei einem Personalkostenanteil
von 20 Prozent oder weniger lohnt sich die Produktion an Billiglohn-Standorten
vielfach nicht"
, sagt Hubert Lienhard. Dann brauche sich sogar der
Standort Deutschland nicht zu verstecken.

   
Zumal die realen Lohnstückkosten (costo
per unità di lavoro) hierzulande in den vergangenen zehn Jahren um insgesamt
fünf Prozent gefallen seien.

   
Beispiel
Voith Siemens: Um die Fertigungsstunden
der chinesischen Tochter zu kompensieren
, müsse jeder der deutlich produktiveren Mitarbeiter am Heimatstandort
Heidenheim ca. 80 Stunden mehr arbeiten.
"Das sind auf das Jahr gerechnet
gerade 20 Minuten Mehrarbeit pro Tag
", rechnet Lienhard vor. Voith Siemens sei nur deswegen in
China, weil der Markt von Deutschland aus nicht bedient werden kann
.

Voith Siemens Hydro Power Generation ist ein
Gemeinschaftsunternehmen von Maschinen- und Anlagenbauer Voith und dem
Technologiekonzern Siemens.
Das auf den Bau von Wasserkraftwerken spezialisierte Joint-venture hat
fast 2600 Mitarbeiter und erzielte im
Geschäftsjahr 2004/2005 mit einem Umsatz von knapp 600 Mio. Euro ein
Betriebsergebnis von 33 Mio. Euro
.

Derzeit erschließt
sich Voith Siemens, das nach eigenen Angaben hinter Alstom die Nummer zwei der Branche ist, ein neues Geschäftsfeld: Aktuell plant das Unternehmen zusammen mit dem
baden-württembergischen Energieversorger EnBW und dem Land Niedersachsen das
erste Wellenkraftwerk in Deutschland
. Standort soll die Nordseeküste
sein.

Artikel erschienen am Mo, 10. April 2006© WELT.de 1995 – 2006

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