Carne umana

Gfp     090514
Carne umana

●     La Germania ha condannato le misure prese dall’Italia che hanno rinviato in Libia 227 profughi provenienti dall’Africa;

        nel contempo Berlino cerca di conquistarsi in Libia dei vantaggi concorrenziali rispetto ai paesi mediterranei:

        Senza preoccuparsi del fatto che il paese è un passaggio obbligato per l’immigrazione, il ministro tedesco dell’Economia, Guttemberg, si è recato in Libia con un centinaio di imprenditori tedeschi per ottenere commesse miliardarie.

–   L’Italia a sua volta spera in un rapporto referenziale con la Libia, grazie al Patto di amicizia siglato lo scorso anno, con cui promette a Tripoli un risarcimento di $5MD per i crimini del periodo coloniale (1913-42); “risarcimento” da tutti considerato il prezzo di ingresso perché l’industria italiana si posizioni in modo vantaggioso rispetto ai concorrenti UE.

        Un’importante quota di questi risarcimenti è infatti servita per finanziare progetti industriali italo-libici; non è dato sapere se e quanto denaro finirà davvero alle vittime coloniali.

        Parte integrante del patto italo-libico sono gli accordi per reprimere e perseguire i profughi nel Mediterraneo. Nella vendita di strumenti ed apparati di repressione contro i profughi ci guadagna l’industria tedesca, all’Italia rimane il posizionamento e il coordinamento del personale.

–   Contro l’immigrazione illegale si è formato in Italia un fronte unito di raggruppamenti filofascisti, partiti del centro e ex comunisti; definite “storiche” le misure per il rimpatrio forzato dal ministro degli Interni Maroni; Fassino, ex alto funzionario PCI ed ora PD: le misure di rimpatrio forzato non sono «in alcun modo scandalose».

o   Secondo valutazioni prudenti dal 1998 sono stati circa 13mila i profughi morti nel Mediterraneo nel tentativo di superare i blocchi; oltre 5mila i dispersi.

●     Solo il rabbino di Roma e il Vaticano hanno preso le distanze da questo amalgama razzista; su Radio Vaticano, il direttore per l’immigrazione, Gianromano Gesotto ha richiamato  alla “validità universale dei diritti umani fondamentali”.

        Giornali liberali, come il C.d.S., hanno accusato di vedute ristrette la posizione assunta dal rabbinato, fermo sul passato ebraico e privo del realismo  necessario ad un governo. Su CdS Sergio Romano ha chiamato i profughi africani “Carne umana”.

●     Comune a tutte le prese di posizioni è l’appello alla UE a non lasciare sola l’Italia e ad assumere una “responsabilità europea”; la risposta all’appell l’ha data il governo tedesco a fine aprile, quando ha avviato la sua propaganda economica a Tripoli, alle spalle degli Italiani.

–   La Germania non ha più molto interesse a mettere in campo importanti aiuti, da quando non è passato il progetto di accasermare contingenti di profughi, che dovrebbero fungere da forza lavoro temporanea per l’industria dei maggiori paesi UE, da essere rinviati nei loro paesi di origine in Africa quando la domanda cala.

–   Risultando problematica la sistemazione in caserme nei pressi delle città europee, la UE ha pensato di creare una serie di campi lungo la costa nordafricana, dove sta sperimentando la selezione degli immigrati utilizzabili. Collaborano a questo esperimento le elite del feudale Marocco.

Questa soluzione provvisoria non  ha fermato l’esodo nel Mediterraneo; nel 2005 sono sbarcati nella sola Lampedusa 14 885 profughi; nel 2006 erano già 18 096; nel 2008 oltre 30mila, arrivi accompagnati da una propaganda razzista e politicamente strumentalizzati.

Gfp      090514

Menschliches Fleisch

14.05.2009
ROM/BERLIN/TRIPOLIS

(Eigener Bericht) – Die zunehmenden Fluchtbewegungen aus den Armutsgegenden Afrikas und ihre wirtschaftlichen Folgen für die Mittelmeeranrainer der EU führen zu ernsthaften Konflikten mit dem europäischen Zentrum.

–   Berlin verurteilt die italienischen Maßnahmen, die am 6. Mai zum zwangsweisen Abschub von 227 Bootsflüchtlingen in den libyschen Diktatorialstaat führten;

–   gleichzeitig nutzt Berlin den Streit, um sich in Libyen Konkurrenzvorteile an der EU-Peripherie zu verschaffen.

–   Die italienischen Parteien reagieren mit Vorwürfen und erinnern daran, dass sie die Nachteile der Reichstumsabschottung alleine zu tragen hätten.

–   Im Kampf gegen die illegale Einwanderung finden in Rom profaschistische Kräfte, das Zentrum sowie die ehemaligen Kommunisten zu einer Einheitsfront zusammen. Von der rassistischen Verklumpung halten allein das römische Rabbinat und der Vatikan Abstand.

–   Ungeachtet des afrikanischen Flüchtlingselends, dessen logistisches Nadelöhr zur Zeit besonders Libyen ist, hielt sich der deutsche Wirtschaftsminister kürzlich in dem Diktatorialstaat auf, um Milliardenaufträge zu akquirieren. "Unser Ziel ist es, dass deutsche Unternehmen einen Teil dieser Verträge bekommen," sagte Karl-Theodor zu Guttenberg der deutschen Boulevardpresse freimütig.[1] In Begleitung des Ministers reiste eine hundertköpfige Delegation deutscher Industrieunternehmen.

Ausgangspositionen

–   Um den finanziellen Rückfluss der libyschen Milliardeneinnahmen aus Öl- und Gasgeschäften konkurrieren Berlin und die Kernstaaten der EU mit den Mittelmeeranrainern. Sonderbeziehungen erhofft sich Italien, das im vergangenen Jahr einen "Freundschaftsvertrag" mit dem Diktatorialregime schloss. Der Vertrag spricht Tripolis eine Kompensation für die Verbrechen der italienischen Kolonialbesatzung zu (1913-1942) und beziffert deren Wert auf fünf Milliarden Dollar. Erhebliche Teile dieser Summe beließ Rom im eigenen Land und finanzierte italienisch-libysche Industrieprojekte. Ob und in welcher Höhe Gelder an die tatsächlichen Kolonialopfer gingen, ist unbekannt. Die Zahlung wird allgemein als Entrée betrachtet, um der italienischen Industrie bessere Ausgangspositionen gegenüber ihren EU-Konkurrenten zu verschaffen.

Kampfeinsatz

–   Bestandteil des angeblichen Freundschaftsvertrages sind Vereinbarungen über die Unterdrückung und Verfolgung von Fluchtbewegungen über das Mittelmeer. Am Verkauf entsprechender Repressionsmittel, zu denen HighTech-Anlagen wie maritime Sensoren, Schnellboote und Bewaffnungen für den Kampfeinsatz gehören, verdient nicht zuletzt die deutsche Industrie.[2] Der italienischen Seite bleiben Stellung und Koordination des Verfolgungspersonals.

Mittelmeeralltag

–   Bei dem Versuch, die Sperren zu umgehen oder zu durchbrechen, starben seit 1988 nach vorsichtigen Schätzungen etwa 13.000 Menschen im Mittelmeer, über 5.000 gelten als vermisst.[3] Die Beseitigung von Leichen an den Touristikstränden der italienischen Inseln, an den Küsten Spaniens oder Griechenlands gehört inzwischen zum Mittelmeeralltag.

Aussiebung

–   Die Einrichtung von Aufnahmelagern, die Betreuung und Integration afrikanischer Flüchtlinge stellt insbesondere Italien vor Herausforderungen, die in den Kernstaaten der EU nur beiläufig wahrgenommen werden.

–   Das Berliner Interesse an umfangreichen Hilfsmaßnahmen schwindet, seitdem sich das Konzept kasernierter Flüchtlingskontingente nicht hat durchsetzen lassen.[4]

–   Sie sollen als Zeitkräfte für Industriebetriebe der EU-Kernstaaten legalisiert und bei Abflauen der Nachfrage in ihre afrikanischen Heimatstaaten rückverbracht werden.

–   Problematisch und ungelöst ist die kasernierte Unterbringung der Hilfsarbeiter in der Nähe europäischer Städte. Hilfsweise hat die EU zahlreiche Lager an den nordafrikanischen Küsten einrichten lassen und experimentiert mit der Aussiebung verwendungsfähiger Menschen vor Ort. Dabei kollaborieren auch die nordafrikanischen Eliten des Feudalstaates Marokko, eines beliebten Zielgebiets deutscher Polittouristen.

Instrumentalisiert

–   Die Zwischenlösungen können den Exodus über das Mittelmeer nicht stoppen. Landeten 2005 allein auf der italienischen Insel Lampedusa 14.885 Flüchtlinge, so waren es 2006 bereits 18.096. Im vergangenen Jahr (2008) stieg der Ansturm auf über 30.000.[5] Die vermeintliche Allgegenwart afrikanischer Asylbewerber in italienischen Städten wird von rassistischer Mundpropaganda begleitet und politisch instrumentalisiert. Nicht überraschen können Stellungnahmen der römischen Profaschisten, als deren gemäßigtes Sprachrohr Innenminister Maroni auftritt. Maroni nannte die Zwangsabschiebung "historisch" und stellte eine noch härtere Gangart in Aussicht. Auch der Verteidigungsminister begrüßt die Maßnahmen, da sie zeigen, "dass es sich nicht lohnt, nach Italien überzusetzen."[6] Unterstützung finden die Maßnahmen bei der sogenannten Linken.

Nicht skandalträchtig

–   Piero Fassino, ehemals hoher Funktionär der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) und inzwischen in ähnlichen Funktionen bei den Demokraten (PD) tätig, nannte die Zwangsabschiebung "in keiner Weise skandalträchtig".[7] Gemeinsam mit anderen Wegbegleitern der früheren PCI widersprach Fassino sowohl dem Vatikan als auch dem italienischen Rabbinat. Beide Institutionen verurteilten die Regierungsmaßnahmen in ungewöhnlich scharfer Weise. In "Radio Vatikan" sorgte sich der päpstliche Direktor für Einwanderung, Padre Gianromano Gesotto, um "die Allgemeingültigkeit fundamentaler Menschenrechte".[8]

Überflüssig

–   Humanitäre Positionen werden auch in italienischen Medien, die als liberal gelten, wegen ihrer angeblichen Beschränktheit verworfen. So sei das Rabbinat in seinen Stellungnahmen auf die jüdische Vergangenheit fixiert und lasse den notwendigen Realismus der Regierung vermissen, schreibt der Corriere della Sera.[9] Der Corriere Nazionale titelt, Immigranten seien "überflüssige Menschen."[10] Den vorläufigen Höhepunkt des rassistischen Kesseltreibens [linciaggio] erklomm ein Kommentator, der auf Seite eins des als äußerst seriös geltenden Corriere della Sera die afrikanischen Flüchtlinge "Menschenfleisch" nennt.[11]

Antwort

–   Sämtlichen Stellungnahmen ist gemein, dass sie an die EU appellieren, Italien nicht allein zu lassen und "europäische Verantwortung" zu übernehmen. Die Antwort auf diesen Appell gab die Berliner Regierung bereits Ende April, als sie ihre deutsche Wirtschaftakquise in Tripolis startete – zum Nachteil der Italiener.

Bitte lesen Sie auch unser EXTRA-Dossier Festung Europa.

[1] Ist es okay, mit Gaddafi Geschäfte zu machen?; Bild 26.04.2009

[2] s. dazu Jagdrekorde

[3] fortresseurope.blogspot.com

[4] s. dazu Schilys Schleuser und Import-Export

[5], [6], [7], [8] Immigrati, Maroni esulta Un trionfo riportarli in Libia; La Repubblica 08.05.2009

[9] Sergio Romano: Tra ipocrisie e realtà; Corriere della Sera 12.05.2009

[10] Corriere Nazionale 12.05.2009

[11] Sergio Romano: Tra ipocrisie e realtà; Corriere della Sera 12.05.2009

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