Brecce nel Radar

Cina, relaz. potenze, Germania, Canada German Foreign Policy 05-09-10

Brecce nel Radar
L’offensiva
diplomatica cinese in Occidente, una sua tappa è la visita di Hu Jintao
in Canada, pone la prospettiva di possibili ridefinizioni nei
raggruppamenti nei blocchi di alleanze, e tocca quelle che vengono
considerate le sfere di competenza degli Usa. Nell’occasione della
visita di Hu Jinatao in Canada, i consiglieri politici tedeschi
sollecitano a rafforzare la cooperazione con il Canada, a cui anche
Ottawa è interessata.

Come proposto dalla sua ex
ambasciatrice in Germania, Marie Bernard-Meunier, il Canada è
interessato a rafforzare la collaborazione con Berlino.
In
uno studio di recente pubblicato, la Fondazione tedesca Wissenschaft
und Politik pubblicizza le proposte dell’ex ambasciatrice canadese. Il
Canada può utilizzare il rafforzamento delle relazioni con la Ue e la
Germania sia per ridurre la propria dipendenza politico-economica dagli
Usa (3/4 del commercio estero canadese è con gli Usa, con cui è legato
nel Nafta, North American Free Trade Agreement), che per equilibrare
l’intensificarsi delle relazioni con la Cina. In cambio il Canada offre
di riconoscere la Germania come leader in Europa.

La Cina è interessata all’industria mineraria e alle sabbie petrolifere canadesi. L’interesse verso il Canada integra le attività cinesi in America Centrale e in America Latina, rafforza la posizione cinese nel continente americano ed entra in concorrenza con le altre potenze.
Anche Berlino è spinta dalle iniziative cinesi ad intensificare le relazioni con Ottawa. Comunanza di posizioni: Germania e Canada non hanno appoggiato l’attacco all’Irak e cooperano nell’occupazione militare dell’Afghanistan; hanno condiviso il protocollo di Kyoto sull’ambiente, il progetto di controllo sugli armamenti e la creazione del Tribunale internazionale dell’Aja.
Finora
i paesi europei non hanno fatto entrare nel proprio “schermo radar” la
cooperazione con il Canada. Non sono finora rappresentate in Canada le
fondazioni tedesche vicine ai partiti, che hanno invece importanti sedi
negli Usa.
Bruxelles sta ora rispondendo alle richieste di Ottawa, il 17 maggio 2005 sono iniziati i negoziati per un accordo bilaterale (Trade and Investment Enhancement Agreement, Tiea) per facilitare l’interscambio commerciale.
L’accordo risponde agli interessi dell’economia tedesca: l’associazione tedesca dell’industria, Bdi, calcola che i costi delle attività commerciali estere sono in Canada quasi 1/10 inferiori a quelli negli Usa.
In
giugno la Gesamtverband des Deutschen Brennstoff- und Mineralölhandels
– Confederazione generale del commercio tedesco di combustibili e olio
minerali
– ha ricevuto l’ambasciatore canadese e si è
fatta illustrare le prospettive economiche dell’industria del petrolio
e del gas che potrebbe entrare nel mirino delle imprese cinesi
, e dove viene già utilizzata la tecnologia tedesca.German Foreign Policy 05-09-10
Lücke im Radar
OTTAWA/BERLIN/BEIJING(Eigener Bericht) – Anlässlich
des gegenwärtigen Besuchs des chinesischen Staatspräsidenten in Kanada
fordern deutsche Politikberater zu einer engeren Kooperation mit dem
Nachbarland der USA auf.
Präsident Hu Jintao setzt in
Ottawa die diplomatische Westoffensive der Volksrepublik China fort,
die wegen möglicher Umgruppierungen in den Bündnisblöcken stark
beachtet wird und sicher geglaubte Domänen der USA berührt. Zu diesen
Ländern gehört Kanada, das seine Abhängigkeit von den USA zu mindern
versucht.
Ottawa sei an einer stärkeren Zusammenarbeit mit Berlin sehr interessiert, betont die ehemalige kanadische Botschafterin in der deutschen Hauptstadt, Frau Marie Bernard-Meunier. Die
Offerte wird von der offiziösen Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
verbreitet. Eine Intensivierung der Bindungen zwischen Berlin und
Ottawa gilt als hilfreich, um ein Gegengewicht gegen die dichter
werdenden kanadisch-chinesischen Beziehungen zu schaffen, zugleich aber
die kanadische Abhängigkeit von den USA zu begrenzen. Kanada bietet im
Gegenzug an, Deutschlands bestimmende Stellung in Europa zu stützen.

Im
Zentrum des chinesischen Staatsbesuchs in Kanada stehen ökonomische
Interessen, die Gegenstand des ersten Wirtschafts- und Handelsforums
der beiden Länder sind.
Beijing sucht nach neuen Rohstofflieferanten und ist an der kanadischen Bergbauindustrie sowie an kanadischen Ölsänden interessiert. Das Nordamerika-Engagement des ostasiatischen Staates ergänzt entsprechende Aktivitäten in Mittel- und Südamerika, stärkt die chinesischen Positionen auf dem gesamten Kontinent und wird nicht nur in Washington als Konkurrenz wahrgenommen.[1]
Amerikanische Option
Auch
in Berlin führen die chinesischen Kanada-Aktivitäten zu Überlegungen,
es sei an der Zeit, die bestehenden Beziehungen zu intensivieren. Diese
Ansätze werden von kanadischer Seite verstärkt. Das Land sucht
nach einem Ausgleich für seine starke Anlehnung an die USA. Zwar gehört
die enge Bindung an den südlichen Nachbarn nach wie vor zu den
prioritäten Optionen Ottawas ("Continental Option"): Drei Viertel des
kanadischen Außenhandels werden mit den USA abgewickelt, die ebenso wie
Kanada in dem Wirtschaftsbündnis NAFTA ("North American Free Trade
Agreement") vertreten sind.
Diese Anbindung stellt zugleich eine wirtschaftspolitische Fessel dar, bei deren Lockerung Berlin helfen soll.
Kanada könne in eine zu große Nähe zu dem übermächtigen Partner USA
geraten, schreibt die ehemalige kanadische Botschafterin in dem
offiziösen Blatt der deutschen Außenpolitik und entspricht damit
Wünschen der Bundesrepublik.[2]
Europäische Option
Beide Länder verfolgten "häufig gleichgerichtete Initiativen", heißt es im Auswärtigen Amt.[3] Wie
Berlin hat auch Orttawa den Irak-Überfall nicht unterstützt und
kooperiert bei der militärischen Besatzung Afghanistans aufs beste mit
dem deutschen Kontingent.
Als prominente Beispiele für
gemeinsame Vorhaben, die US-Interessen zuwider laufen, gelten
internationale Umwelt-Projekte ("Kyoto-Protokoll"),
Rüstungskontrollvorhaben und die Etablierung des Internationalen
Strafgerichtshofes in Den Haag
.[4] Dort unterstützten die beiden Regierungen gegenseitig ihre Kandidaten für die Richterwahl.
Gleichgültigkeit
Den
kanadischen Erwartungen, die sich an diese Kooperationen knüpften,
stünden die europäischen Staaten allenfalls "mit wohlwollender
Gleichgültigkeit" gegenüber
, heißt es in der jetzt publizierten SWP-Studie: Kanada "ist kaum auf den Radarschirmen der Europäer".[5] Tatsächlich
scheint Berlin den nordamerikanischen Staat bislang nur mäßig beachtet
zu haben und signalisiert mit dem SWP-Text nun Kurskorrekturen
. Bislang
sind etwa die deutschen Partei-Stiftungen, laut Bundespräsident a.D.
Roman Herzog die "wirksamste(n) Instrumente der deutschen Außenpolitik"
[6], in Kanada nicht präsent, aber unterhalten in den USA
Schwerpunktniederlassungen
. Die Autorin der SWP-Studie
forderte bereits während ihrer Amtszeit als Botschafterin Kanadas in
Berlin (2000-2004), Deutschland und die EU müssten ihrem Land mehr
entgegenkommen.
"Verlässliche, gleichgesinnte und multilateral
ausgerichtete Partner" gebe es "nicht in solcher Zahl, dass Kanada
weithin ignoriert werden könnte", schreibt die ehemalige kanadische
Diplomatin.
Geringere Kosten
Brüssel
beginnt inzwischen auf das Werben Ottawas zu reagieren und hat am 17.
Mai 2005 Verhandlungen über ein bilaterales Abkommen ("Trade and
Investment Enhancement Agreement", TIEA) aufgenommen, das zu
Handelserleichterungen führen soll.
Dies
entspricht Interessen expansionswilliger deutscher Wirtschaftskreise.
Die Kosten ausländischer Geschäftstätigkeit lägen in Kanada um fast ein
Zehntel unter den vergleichbaren Kosten in den USA, heißt es beim BDI.
Der
Gesamtverband des Deutschen Brennstoff- und Mineralölhandels hat im
Juni den neuen kanadischen Botschafter empfangen und sich von ihm die
wirtschaftlichen Perspektiven der Erdöl- und Erdgasindustrie
beschreiben lassen, die ins Visier chinesischer Unternehmen geraten
könnte. Dort werde bereits deutsche Technik verwendet, warb der
Botschafter.

Champion
Seine Amtsvorgängerin Bernard-Meunier bietet der Bundesregierung jetzt an, als Gegenleistung für eine engere Kooperation mit ihrem Land den Berliner Führungsanspruch offen anzuerkennen. Ottawa
werde bei einer Intensivierung der kanadisch-europäischen Beziehungen
"innerhalb Europas einen Champion finden müssen", schreibt sie: "Könnte
dies Deutschland sein?"
[7]
[1] s. dazu Strategische Neubestimmungen und Neuer Anlauf

[2] Marie Bernard-Meunier: Canada’s Foreign Policy Dilemmas; SWP-Studie August 2005

[3] Beziehungen zwischen Kanada und Deutschland; Länder- und Reiseinformationen des Auswärtigen Amts
[4] s. dazu "Auf brutale Weise die Herrschaft des Rechtes aus der Weltpolitik entfernen"

[5] Marie Bernard-Meunier: Canada’s Foreign Policy Dilemmas; SWP-Studie August 2005

[6] s. dazu "Wirksamste Instrumente der deutschen Außenpolitik"

[7] Marie Bernard-Meunier: Canada’s Foreign Policy Dilemmas; SWP-Studie August 2005

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