Germania, settori, chimica, Cina Die Welt 05-09-28
Gli stabilimenti di Nanjing, 6 mn. di abitanti 4 ore di auto da Shanghai dovrebbero accelerare la crescita di Basf.
Anche gli altri gruppi della chimica tedesca, Degusta, Bayer e Altana stanno accelerando gli investimenti per posizionarsi e non perdere l’occasione.
Die Welt 05-09-28
BASF will eine Milliarde Euro mehr in China ausgeben
Chemiekonzern eröffnet neuen Standort in Nanjing – Zweitgrößtes Werk nach Ludwigshafen – Investitionen werden deutlich aufgestockt
von Frank Seidlitz
Nanjing – Der größte Chemiekonzern der Welt, BASF, stockt den Investitionsetat für Asien weiter auf und signalisiert damit seine Wachstumshoffnungen in dieser Region. Bis 2009 sollen demnach rund eine Mrd. Euro mehr investiert werden als bisher geplant. Das gab BASF jetzt in China bekannt. Die Volksrepublik werde dabei eine Vorreiterrolle für die gesamte asiatische Region übernehmen. "Wir sind davon überzeugt, daß China weiterhin der Wachstumsmotor Asiens bleibt – insbesondere für die Chemieindustrie", sagte BASF-Vorstand Andreas Kreimeyer, der die Region Asien/Pazifik verantwortet.
2010 will die BASF dann 20 Prozent der gesamten Umsätze in Asien machen, die Hälfte allein in China – angetrieben durch den neuen Produktions-Standort im chinesischen Nanjing. Der neue Groß-Standort in der Sechs-Millionen-Einwohner-Stadt soll für die BASF zum Wachstumsbeschleuniger werden. Vier Jahre nach der Grundsteinlegung wird das milliardenschwere Prestige-Projekt, vier Autostunden von Shanghai entfernt, am heutigen Mittwoch offiziell eröffnet. Es ist die größte Einzelinvestition der Ludwigshafener in der 140jährigen Firmen-Geschichte – und zugleich die größte deutsch-chinesische Kooperation. Die Gesamtkosten von 2,9 Mrd. US-Dollar (2,4 Mrd. Euro) teilen sich BASF und der heimische Partner Sinopec.
Der neue Standort der BASF umfaßt 220 Hektar und ist damit der zweitgrößte neben dem Firmensitz in Ludwigshafen. Künftig werden hier 1,7 Mio. Tonnen Chemikalien pro Jahr produziert – von der Fassadenanstrichfarbe bis zum Einlagestoff für Babywindeln. Und es wird möglicherweise nicht die einzige Kooperation der beiden Firmen bleiben, betonte BASF-Chef Jürgen Hambrecht. "Nanjing ist der Startpunkt. Wir sind in Gesprächen mit unserem Partner Sinopec über weitere Vorhaben."
Überraschen würden neue Projekte aber nicht, denn der chinesische Markt ist attraktiv. In den nächsten zehn Jahren, prognostizieren Experten, wird sich die Chemienachfrage von 80 auf 160 Mrd. Euro verdoppeln. 2016 wird das Land dann der zweitgrößte Markt hinter den USA sein. Die besondere Bedeutung des chinesischen Marktes haben daher auch die anderen deutschen Chemie-Konzerne längst erkannt. Auch Degussa, Bayer und Altana forcieren ihre Investitionen. "Nur der frühe Vogel fängt den Wurm", sagte unlängst Altana-Chef Nikolaus Schweickart und trifft damit die Meinung seiner Chemie-Kollegen. Wer sich jetzt nicht in Stellung bringt, verpaßt den Anschluß.
Der Standort Nanjing wurde nach dem Vorbild des Firmensitzes im fernen Ludwigshafen gebaut, als sogenannter Verbundstandort. Durch die Vernetzung der Produktionsanlagen kann die BASF Abfälle und Nebenprodukte der einen als Grundstoff für andere Anlagen weiterverwerten. Das setzt Synergien frei und ist der eigentliche Wettbewerbsvorteil der Ludwigshafener. Weltweit gibt es bereits fünf solcher Verbundstandorte der BASF. Nanjing ist Nummer sechs. Am Yangtse-Fluß gelegen, sind hier neun Produktionsanlagen um den Steamcracker als Herzstück gebaut worden. In dieser Anlage wird mit Hilfe von Dampf (steam) Rohbenzin unter anderem in die Grundstoffe Popylen und Ethylen aufgespaltet (crack). Die Weiterverarbeitung erfolgt in den angeschlossenen Anlagen. Zusammen mit den Großanlagen in Caojing und Shanghai wird Nanjing künftig den Mittelpunkt des China-Geschäftes der BASF bilden.
Auch Wettbewerber aus den USA, Großbritannien und China sind dem Branchenführer allerdings auf den Fersen. So sind derzeit in China ein Dutzend Steamcracker in Planung oder schon im Bau, unter anderem von BP und Shell. Dies hat sich bereits auf Verkaufspreise niederschlagen. Der Preise für Ethylen etwa ist in Asien seit dem Herbst von 1300 auf 800 Dollar pro Tonne gefallen. Artikel erschienen am Mi, 28. September 2005 © WELT.de 1995 – 2005