Rainer Hermann
Tre uomini e due donne, tutti trentenni e fino a poco fa sconosciuti, sono saliti alla ribalta delle proteste in Egitto: Mahmud Badr, Hassan Shahin, Muhammad Abdalaziz, Mai Wahba e Iman al Haghi.
– La scorsa primavera hanno lanciato una campagna di raccolta firme su Twitter e Facebook, il progetto venne chiamato “Tamarrod” (ribellione).
– Sono riusciti ad avere l’appoggio anche di volontari delle provincie anche di quelle dove sono forti i Fratelli musulmani.
– Tre le condizioni che il gruppo si era posto:
– spostare la protesta dalle grandi piazze alle strade e nei villaggi, dove vivono gli egiziani comuni;
– evitare tutto ciò che potesse mettere a rischio il carattere pacifico della protesta;
– non mobilitare le élite cittadine ma la maggioranza silenziosa, che è sempre stata scontenta di Morsi.
– Dall’inizio Badr sapeva che la campagna non avrebbe portato a nulla senza manifestazioni e proteste civili.
– Al gruppo si sono uniti i partiti di opposizione. Gli obiettivi politici di Badr sono le dimissioni di Morsi, una nuova Costituzione e l’elezione di un nuovo presidente.
– Badr, giornalista e produttore TV, è un attivista di “Kifaya” (Basta!), movimento di opposizione contro Mubarak, fondato nel 2004 dall’insegnante copto George Ishaq, origine di tutti i movimenti laici dell’Egitto.
– Il movimento si è fatto riconoscere con segni come il cartellino rosso con scritto “Irhal” (Via) e palloni neri, e con canzoni salite ai primi posti delle classifiche.
Nei due mesi prima del primo anniversario della carica di Morsi Tamarrod ha raccolto 22 milioni di firme, 9 milioni più dei voti raccolti da Morsi.
Ägyptens Tamarrod-Partei Rebellen der schweigenden Mehrheit
04.07.2013 · Dass in den vergangenen Tagen Millionen Ägypter gegen Mursi demonstrierten, ist vor allem das Verdienst von „Tamarrod“. Die neue Partei hat es geschafft, auch die Landbevölkerung zu mobilisieren.
– Die Fünf wollten innovativ sein und die unvollendete ägyptische Revolution fortsetzen. Mit ihrer Unterschriftenkampagne, die den Rücktritt von Präsident Mursi forderte, ist ihnen beides gelungen. Noch vor ein paar Wochen kannte niemand ihre Namen, sie waren nie öffentlich in Erscheinung getreten: drei Männer und zwei Frauen, nicht älter als 30 Jahre.
– Heute sind ihre Namen auch über Ägypten hinaus bekannt: Mahmud Badr, Hassan Shahin, Muhammad Abdalaziz, Mai Wahba und Iman al Haghi.
– Im Frühjahr hatten die Fünf darüber diskutiert, wie sie die wachsende Unzufriedenheit mit dem islamistischen Präsidenten Muhammad Mursi sichtbar werden lassen könnten.
– Hassan Shahin soll die Idee zur Unterschriftenkampagne gehabt haben. Sie nannten das Projekt „Tamarrod“ (Rebellion), stellten es über Twitter und Facebook vor und erreichten, anders als die Aktivisten des Jahres 2011, Rückmeldungen auch von Freiwilligen aus den Provinzen, selbst aus jenen, in denen die Muslimbruderschaft stark ist.
– Die Gruppe habe sich zwei Bedingungen gestellt, sagt Badr, der heute ihr Sprecher ist. Sie wollte den Protest von den großen öffentlichen Plätzen in die Straßen und in die Dörfer bringen, in denen die einfachen Ägypter leben. Zudem wollte sie alles unterlassen, was den friedlichen Charakter des Protests gefährden könnte. Nicht die städtische Elite sollte mobilisiert werden, sondern Ägyptens schweigende Mehrheit, die mit Mursi immer weniger zufrieden war.
– Als Aktivist der Oppositionsbewegung „Kifaya“ hat Badr miterlebt, wie man die Straße mobilisiert. „Kifaya“ wurde von dem koptischen Lehrer George Ishaq gegründet und ist die Urzelle aller säkularen Protestbewegungen Ägyptens; im Jahr 2004 hatte sie mit dem Ruf „Kifaya“ (Es reicht!) gegen eine abermalige Amtszeit von Präsident Mubarak protestiert. Als Journalist und Fernsehproduzent weiß Badr zudem, wie die Menschen anzusprechen sind. Die Freiwilligen standen mit den Listen, in die jeder Unterzeichnende auch die Nummer seines Personalausweises einzutragen hatte, dort, wo Menschen zusammenkommen.
– Zeichen wie die rote Karte mit der Aufschrift „Irhal“ (Geh weg!) und schwarze Luftballons für die düsteren Zeiten machten die Bewegung erkennbar, ebenso Lieder, die zu Hits wurden – wie der Rapsong „Tamarrod“ von Mahmud Haggag und „Inzel“ (Steig herab) von Baha Sultan.
– In den nur zwei Monaten bis zum ersten Jahrestag der Amtseinführung von Mursi wollte „Tamarrod“ 22 Millionen Unterschriften gesammelt haben, neun Millionen mehr, als Mursi bei seiner Wahl Stimmen erhalten hatte.
– Mit der Kampagne stießen Badr und seine Freunde in eine Lücke. Die glanzlosen Oppositionsparteien schlossen sich an. Badrs politische Ziele sind Mursis Rücktritt, eine neue Verfassung und die Neuwahl eines Präsidenten. Von Beginn an ließ Badr keinen Zweifel daran, dass die Kampagne ohne Demonstrationen und zivilen Ungehorsam bedeutungslos bliebe. Dass in den vergangenen Tagen Millionen Ägypter gegen Mursi demonstrierten, ist vor allem das Verdienst von „Tamarrod“.
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