+ Nyt, 27.08.2012, La Francia preme per la creazione di un governo siriano ad interim, che promette di riconoscere
+ Faz,
Senza Hamas – Aperta in Iran una conferenza del movimento dei non-allineati
– Gli Usa hanno chiesto all’opposizione siriana di organizzarsi meglio, coordinando le forze di opposizione all’estero con quelle all’interno, prima di creare un governo di transizione,
o prendendo in tal modo le distanze dal presidente francese Hollande, che sollecita l’opposizione siriana a creare al più presto un governo di transizione, che sarà legittimato dalla Francia.
– Francia, Usa e Gb avevano in precedenza dichiarato che l’uso di armi chimiche o biologiche da parte di Assad costituirebbe una “motivazione legittima” per un intervento militare estero, anche senza una risoluzione del CdS Onu.
– NYT: le dichiarazioni del presidente francese sono il tentativo più energico finora fatto dai paesi occidentali che chiedono le dimissioni di Assad per spingere all’unificazione i vari raggruppamenti dell’opposizione siriana,
o che finora non sono riusciti a concordare come porre fine al regime di Assad, e neppure a conquistarsi una credibilità all’interno del paese.
o Hollande: la Francia sta studiando con altri paesi la creazione in Siria di zone cuscinetto, se le forze ribelli saranno in grado di farlo,
o un’idea avanzata dalla Turchia, contraria a invadere Siria per crearvi queste zone cuscinetto per l’Esercito Libero Siriano e gli altri ribelli.
o Il ministro Esteri francese ha parlato anche di no-fly-zones, idea già avanzata dal ministro Estrei Usa, Hillary Clinton.
– Divisioni interne in Germania:
o I circoli diplomatici tedeschi criticano l’opposizione siriana per le divisioni interne, la presenza di forze non democratiche; si chiedono se essa rappresenti veramente la popolazione.
o La Linke accusa il governo tedesco di aver organizzato a Berlino, tramite la Fondazione SWP da esso finanziata, una conferenza dell’opposizione siriana, alla quale partecipano anche rappresentanti del’Esercito Libero siriano (FSA) responsabile di numerose vittime.
– Negli scorsi 17 mesi dall’inizio delle proteste, si sarebbero finora rifugiati in Turchia 80 000 siriani. Ora il governo turco non intende ricevere altri profughi siriani (aveva in precedenza posto il limite di 100 000), per il timore che entrino guerriglieri curdi siriani e estremisti islamisti; 7000 profughi siriani sarebbero in attesa di passare il confine turco per le province di Hatay e Kilis.
o La Turchia ha già istituito 9 campi profughi e ha promesso all’Unhcr la creazione di altri 6/7;
o scontri all’interno dei campi profughi e tra i profughi siriani e popolazione; in un campo sono stati uccisi militari dell’esercito regolare siriano passati all’Esercito Libero siriano.
o In totale sarebbero oltre 200 000 i profughi siriani in Turchia, Giordania e Libano.
– A seguito dei violenti scontri del fine settimana sarebbero entrati 6 000 profughi siriani in Libano, dove ce ne sarebbero oltre 50 000; 2000 in Giordania, dove ce ne sono 17 000, metà dei quali bambini, e ne sono previsti 70 000 per fine anno.
– Secondo i media esteri, sarebbero in aumento le forniture di armamenti ai ribelli, che ora disporrebbero anche di missili terra-aria Stinger e armi anti-carro RPG7, contrabbandate attraverso Libano e Turchia.
– Ritirata la missione di sorveglianza Onu, il governo egiziano organizza una nuova iniziativa diplomatica, una conferenza, con il coinvolgimento “dei paesi in grado di esercitare un’influenza effettiva sulla Siria”; ci sarebbero già stati incontri con i rappresentanti di Iran, Arabia e Turchia;
– il portavoce del presidente egiziano, Mursi: «l’Iran fa parte della soluzione e non del problema»; Mursi si reca in Iran questa settimana, per la conferenza dei paesi non-allineati; l’Iran presenterà una nuova proposta sulla Siria, di cui è il più stretto alleato.
– Aperta in Iran una conferenza di 6 giorni del movimento dei non-allineati, presenti rappresentanti di 120 paesi, tra questi il presidente egiziano, cubano e il primo ministro indiano; invitato Abbas, presidente dell’Autorità per l’autonomia palestinese, ma non Hamas. Avrebbe accettato l’invito anche il segretario generale Onu, Ban Ki Moon.
L’Autorità del Canale di Suez ha respinto la richiesta Usa di impedire il passaggio di una nava iraniana diretta in Siria. Il presidente dall’Autorità è il vece-ammiraglio Mamich, nominato alcuni giorni fa dal presidente egiziano Mursi.
– 27.08.2012 · Die Vereinigten Staaten distanzieren sich im Syrien-Konflikt von Frankreichs Staatspräsident Hollande: Er hatte angekündigt, eine Übergangsregierung der Opposition anzuerkennen. Aus dem amerikanischen Außenministerium heißt es, die Opposition müsse sich zuvor besser organisieren.
– Die Vereinigten Staaten haben die syrische Opposition aufgefordert, sich vor der möglichen Bildung einer Übergangsregierung zunächst besser zu organisieren. Die Arbeit der oppositionellen Syrer im Ausland und denen im Inland müsse enger koordiniert werden, um den bereits existierenden Plan für einen politischen Übergang umzusetzen, sagte die amerikanische Außenamtssprecherin Victoria Nuland am Montag in Washington.
– Damit setzte sich die Washingtoner Regierung von Frankreichs Präsident François Hollande ab, der die syrische Opposition zuvor aufgerufen hatte, rasch eine Übergangsregierung zu bilden. Frankreich werde diese umgehend anerkennen. Hollande hatte in seiner Rede vor den französischen Botschaftern in Paris am Montag zudem Syriens Machthaber Baschar al Assad vor dem Einsatz von Chemiewaffen gewarnt. Ein solcher Einsatz wäre ein „legitimer Grund“ für eine militärische Intervention des Auslandes.
– Vor einer Woche hatte bereits der amerikanische Präsident Barack Obama mit einem militärischen Eingreifen gedroht, sollte die syrische Führung chemische oder biologische Waffen einsetzen. Ferner bestätigte Hollande, Frankreich arbeite zusammen mit anderen Staaten an Plänen für eine mögliche Einrichtung von Sicherheitszonen in Syrien, wie sie von der Türkei vorgeschlagen worden seien.
Berlin: „So weit sind wir noch nicht“
– In Berlin hieß es, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Hollande hätten in ihrem Gespräch am Freitag in Berlin zwar über die Lage in Syrien, nicht aber konkret über die Anerkennung einer von der syrischen Opposition gebildeten Regierung gesprochen. „So weit sind wir noch nicht“, hieß es. In diplomatischen Kreisen wurde auf die Zerrissenheit der syrischen Opposition verwiesen. Es sei fraglich, ob diese das syrische Volk repräsentiere. Zudem gehörten zu ihr Kräfte, die demokratischen Werten fern stünden. Nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Seibert hatte am Freitag im Mittelpunkt des Gesprächs gestanden, dass alles getan werden müsse, um die humanitäre Lage in Syrien zu verbessern und „das Elend der syrischen Flüchtlinge zu lindern“.
– Die Bundesregierung hatte zuvor Kritik wegen der Treffen von mehreren Dutzend syrischen Oppositionellen in Berlin zurückgewiesen.
o Weder habe sich die Regierung an der Finanzierung beteiligt noch Einfluss auf die Auswahl der Teilnehmer genommen, heißt es in der Antwort des Auswärtigen Amts auf eine Anfrage der Linkspartei.
o Die Oppositionellen wollen an diesem Dienstag einen Fahrplan für die Zeit nach einem Sturz des Assad-Regimes vorlegen. Dazu hatten sich seit Januar mehr als 40 Gegner von Machthaber Baschar al Assad mehrmals in Berlin getroffen, ohne dass die Öffentlichkeit davon informiert wurde.
o Mitorganisiert wurde die Konferenzserie von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP), die aus dem Bundeshaushalt finanziert wird. Die Linkspartei kritisiert insbesondere, dass auch Vertreter der „Freien Syrischen Armee“ (FSA) dabei waren, die für zahlreiche Todesopfer in Syrien verantwortlich gemacht wird.
Türkei erwägt, Grenzen zu schließen
– Die türkische Regierung will nach Medienberichten keine weiteren syrischen Flüchtlinge ins Land lassen. 7000 Syrer warteten nach Angaben eines türkischen Diplomaten am Montag an Grenzübergängen, um in die türkischen Provinzen Hatay und Kilis zu gelangen. Aus Sorge, dass bewaffnete syrisch-kurdische Kämpfer und islamistische Extremisten ins Land eindringen könnten, werde eine Abriegelung der Grenze erwogen, bestätigten namentlich nicht genannte Regierungsmitarbeiter den Berichten zufolge. Ankara hatte die Vereinten Nationen zuvor aufgefordert, Notunterkünfte in Syrien selbst zu errichten. In der Vergangenheit hatte Ankara die Zahl von 100.000 Flüchtlingen als Obergrenze genannt.
– 17 Monate nach Beginn der Revolution gegen Syriens Präsident Baschar al Assad sind mehr als 80.000 Syrer in die Türkei geflohen.
Nach schweren Kämpfen in südlichen Stadtteilen der syrischen Hauptstadt Damaskus flohen am Wochenende Tausende in den benachbarten Libanon. Ein libanesischer Grenzbeamter sprach am Montag von 6000 Flüchtlingen, die seit Sonntag die Grenze überquert hätten. Im Libanon befinden sich inzwischen mehr als 50.000 syrische Flüchtlinge. Das UN-Kinderhilfswerk Unicef teilte mit, am Sonntag seien zudem mehr als 2000 Personen aus Syrien ins jordanische Flüchtlingslager Zaatari geflohen, wo sich bereits 17.000 Syrer aufhalten, die Hälfte von ihnen Kinder. „Wir rechnen mit einem Anstieg auf 70.000 Menschen im Lager Zaatari bis Ende des Jahres“, sagte Dominique Hyde, Leiterin von Unicef in Jordanien, am Montag.
– Der Freien Syrischen Armee (FSA) ist es am Montag offenbar gelungen, einen Hubschrauber der syrischen Armee im Damaszener Stadtteil Dschobar abzuschießen. Das staatliche Fernsehen bestätigte nur den Absturz.
– Ausländische Medien haben über verstärkte Waffenlieferungen an die Regimegegner berichtet, die auch Boden-Luft-Raketen des Typs Stinger und Panzerabwehrhandwaffen vom Typ RPG-7 erhalten hätten. Die Waffen sollen vor allem über den Libanon und die Türkei nach Syrien gelangt sein.
– Nach dem Rückzug der UN-Überwachungsmission Unsmis plant die ägyptische Regierung derweil eine neue diplomatische Initiative. Der Sprecher des ägyptischen Außenministers Muhammad Kamel Amr sagte am Wochenende in Kairo, Gespräche mit Vertretern Irans, Saudi-Arabiens und der Türkei hätten schon stattgefunden. Ein Sprecher von Präsident Muhammad Mursi sagte, Ägypten versuche, Länder mit „wirklichem Einfluss“ auf Syriens Präsidenten Assad zusammenzubringen.
o Iran sei „Teil der Lösung, nicht Teil des Problems“. Mursi wird noch in dieser Woche in Teheran erwartet, wo er den Vorsitz der Blockfreien Staaten an Iran übergeben wird. Iran will auf der Konferenz eine eigene Syrien-Initiative präsentieren. Details sind bislang nicht bekannt. Iran ist der engste Verbündete des Assad-Regimes. Assad hatte den Aufständischen am Sonntag einen „Kampf um jeden Preis“ angedroht. Die Revolution gegen sein Regime bezeichnete er abermals als ein vom Ausland gesteuertes Komplott.
Geopolitische Interessen im Syrien-Konflikt: Die Großmacht allein gewinnt keine Kriege
Ohne Hamas Konferenz der Blockfreien in Iran eröffnet
26.08.2012 · In Teheran hat die Konferenz der Blockfreien-Bewegung begonnen. Zu dem sechstägigen Treffen sind Vertreter aus 120 Mitgliedsstaaten angereist. Der Anführer der radikalislamischen Hamas soll entgegen früherer Angaben doch nicht eingeladen worden sein.
– Der iranische Außenminister Ali-Akbar Salehi hat am Sonntag die Konferenz der Blockfreien-Bewegung (Non Aligned Movement, NAM) in Teheran eröffnet. „Der Iran teilt die Sorge vieler NAM-Mitglieder über den Machtzuwachs des UN-Sicherheitsrates und sieht die Notwendigkeit von Reformen in dieser Hinsicht“, sagte Salehi in seiner Eröffnungsrede.
– Mehr als 40 Staats- und Regierungschefs und hunderte Diplomaten sind nach Angaben iranischer Medien zu dem Treffen eingeladen, darunter der ägyptische Präsident Mohammed Mursi, Kubas Staatschef Raul Castro und Indiens Premierminister Manmohan Singh. Auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat seine Teilnahme zugesagt und so für politische Verstimmung in Washington und Tel Aviv gesorgt.
Die Tagung dauert sechs Tage und beginnt auf der Ebene der Vizeminister. Am Dienstag kommen erstmals die Außenminister zusammen, am Donnerstag die Staatschefs.
Teheraner Blockfreien-Treffen: Iran lädt Hamas ein
– Der Iran will beim Blockfreien-Treffen einen neuen Vorschlag unterbreiten, um die Krise in Syrien zu beenden, wie Salehis Sprecher Ramin Mehmanparast sagte. „Die NAM-Mitgliedstaaten sind gegen jede fremde Einmischung und terroristische Aktivitäten“, fügte er hinzu. „Kein anderer Staat, sondern das syrische Volk sollte über sein politisches Schicksal entscheiden.“ Einzelheiten zu dem Vorschlag nannte der Sprecher nicht. Auf der Konferenz werde auch über eine Kontaktgruppe für Syrien beraten.
Verwirrung gab es um die angebliche Einladung des Anführers der radikalislamischen Hamas, Ismail Hanija, durch den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zum Gipfeltreffen. Konferenzsprecher Mohammad Reza Forqani sagte dazu am Sonntag: „Es gibt keine offizielle Einladung von Präsident Ahmadinedschad an Hanija und nur Mahmud Abbas wurde zum Gipfel eingeladen.“ Abbas ist Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde. Mit einer Einladung Hanijas hätte der Iran eine Absage Abbas’ riskiert.
26.08.2012 · Weil die Türkei ihre Grenzkontrollen verschärft hat, sitzen Tausende Flüchtlinge aus Syrien an der Grenze zur Türkei fest. Im syrischen Daraja wurden unterdessen 200 der Opfer eines Massakers in der vergangenen Woche identifiziert.
– Wegen strenger Sicherheitskontrollen an der türkischen Grenze verzögert sich derzeit die Einreise für einige Tausend syrische Flüchtlinge. Diese müssten daher auf der syrischen Seite warten, sagte ein türkischer Regierungsvertreter am Montag. Hintergrund der verschärften Kontrollen ist die Sorge vor kurdischen Rebellen, die im Südosten des Landes für Autonomie kämpfen. Die türkischen Behörden fürchten, dass Kämpfer über Syrien ins Land gelangen könnten.
– Die wartenden Flüchtlinge würden aber per Katastrophenhilfe versorgt, teilte ein Regierungsvertreter mit. Derzeit haben mehr als 80.000 syrische Flüchtlinge Aufnahme in der Türkei gefunden. Ankara hat die Vereinten Nationen aufgefordert, Notunterkünfte in Syrien selbst zu errichten.
– An der Grenze zur Türkei halten sich nach türkischen Angaben rund 7000 syrische Flüchtlinge auf. Rund 5000 Flüchtlinge warteten auf der syrischen Seite des Grenzübergangs Oncupinar, 2000 weitere am Übergang Reyhanli, sagte ein türkischer Diplomat am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Bislang flüchteten bereits 80.000 Syrer in die Türkei. Sie leben in Notlagern entlang der Grenze, die dem Ansturm jedoch kaum gewachsen sind.
Türkei will nicht mehr als 100.000 Flüchtlinge aufnehmen
– Derzeit errichtet die Türkei dem Diplomaten zufolge in den Provinzen Gaziantep und Hatay zwei weitere Camps mit 10.000 Plätzen. Kürzlich hatte die Regierung in Ankara erklärt, die Türkei könne nicht mehr als 100.000 Flüchtlinge aus Syrien aufnehmen, und sich für die Errichtung einer Pufferzone auf syrischem Boden ausgesprochen.
– Auch ein illegaler Übergang, an dem die Türkei Grenzgänger und Schmuggler bisher geduldet hatte, wurde am Montag von Soldaten abgeriegelt. Die Türkei sicherte dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR zu, dass am Bau von sieben zusätzlichen Lagern gearbeitet werde. Vier davon seien aber erst Ende September fertig. Insgesamt werde es dann in der Türkei Platz für 130.000 Flüchtlinge geben, so das UNHCR. Die Türkei ist vor Jordanien und dem Libanon zum Hauptziel vertriebener Syrer geworden.
– In den vergangenen Wochen ist es mehrfach zu Spannungen in den türkischen Lagern sowie zwischen Flüchtlingen und Einheimischen gekommen.
– Die oppositionelle Republikanische Volkspartei CHP schickte zudem eine Delegation zum türkischen Lager Apaydin, wo syrische Militärs untergebracht sind, die zur Freien Syrischen Armee übergelaufenen sind. Den Oppositionspolitikern wurde der Einlass verwehrt, was in Ankara zu heftigem Streit führte. Die Opposition verlangt Aufklärung darüber, was in dem Camp vor sich geht.
Außenminister Davutoglu rief die internationale Gemeinschaft auf, sich die wachsende Last der Versorgung von Flüchtlingen zu teilen. Das Thema solle noch diese Woche vom Weltsicherheitsrat beraten werden.
Assad: Kampf um jeden Preis
Unterdessen hat der syrische Präsident Baschar al Assad den Aufständischen in seinem Land am Wochenende den „Kampf um jeden Preis“ erklärt. Zugleich bezeichnete er im syrischen Fernsehen den seit 17 Monaten andauernden Aufstand gegen sein Regime als ein vom Ausland gesteuertes Komplott. „Das syrische Volk wird nicht zulassen, dass dieses Komplott seine Ziele erreicht“, sagte Assad.
– Zuvor hatte die syrische Opposition dem Regime vorgeworfen, Regierungstruppen hätten in den vergangenen Tagen in der Stadt Daraja bei Damaskus mehr als 320 Menschen getötet. Die in London ansässige syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gab an, 200 Tote seien identifiziert worden, unter ihnen Dutzende Frauen und Kinder, aber auch bewaffnete Aufständische. Viele von ihnen sollen nach diesen Angaben Opfer von Hinrichtungen und Rachemorden geworden sein. Oppositionelle veröffentlichten Videos im Internet, die aufgereihte Leichname mit Schusswunden am Kopf zeigen. Nach Angaben der Aufständischen wurden die Opfer am Sonntag in einem Massenbegräbnis beigesetzt.
Aufständische kämpfen in der Millionenstadt Aleppo im Süden Syriens.
Bei Kämpfen zwischen Anhängern und Gegnern Assads wurden am Montagmorgen 20 Personen getötet worden. Aufständische meldeten außerdem den Abschuss eines Militärhubschraubers über Damaskus. Der Armee war es laut Opposition am Samstag nach schweren Kämpfen gelungen, Daraja von den Aufständischen zurückzuerobern. Im August starben in Syrien bisher mehr als 4000 Personen, mehr als in jedem anderen Monat seit Beginn des Aufstands.
Assads Stellvertreter nicht geflohen
– Nach mehr als einem Monat zeigte sich am Sonntag Assads Stellvertreter Faruk al Scharaa erstmals wieder in der Öffentlichkeit. Zuletzt war spekuliert worden, der Vizepräsident, der zur sunnitischen Bevölkerungsmehrheit gehört, sei aus Syrien geflohen. Nach Angaben der syrischen Opposition steht er unter Hausarrest, um zu verhindern, dass er sich wie der sunnitische Ministerpräsident Riad Hidschab vom Regime abwendet und sich ins Ausland absetzt. Auch General Manaf Tlass, ein Jugendfreund Präsident Assads, der im Juli in die Türkei geflohen war, ist Sunnit. Assads engster Führungszirkel hingegen gehört der alawitischen Bevölkerungsminderheit an.
– Scharaa hatte bereits unter Baschar al Assads Vater Hafiz wichtige Regierungsämter inne. Erstmals seit Beginn des Aufstands soll sich ein Kommandeur abgesetzt haben, der größere Kampfverbände befehligt hatte. Jordanische Medien meldeten, General Mohammed Mussa al-Chairat habe zusammen mit weiteren Offizieren die Grenze überquert.
– Der syrische Außenminister Walid Muallim schloss derweil Gespräche mit der Opposition so lange aus, bis Syrien von bewaffneten Gruppen „gesäubert“ sei. Zudem müsse eine ausländische Intervention ausgeschlossen werden, zitierte ihn die iranische Nachrichtenagentur Irna nach einem Treffen mit dem Vorsitzenden des iranischen Parlamentsausschusses für Äußeres und Sicherheit, Aladin Borujerdi, in Damaskus.
– Auch im Libanon kam es am Wochenende zu alawitisch-sunnitischen Auseinandersetzungen. In der Hafenstadt Tripoli im Norden des Landes wurde ein Mann im mehrheitlich von Alawiten bewohnten Stadtteil Dschabel Mohsen durch einen Scharfschützen getötet. Seit Anfang vergangener Woche sind bei Kämpfen zwischen Milizionären aus Dschabel Mohsen und dem mehrheitlich sunnitischen Viertel Bab al Tabbaneh 15 Menschen getötet worden. Am Sonntag griffen die Kämpfe laut Berichten libanesischer Medien auch auf andere Gebiete der zweitgrößten Stadt des Landes über. Am Freitag war der sunnitische Geistliche Khaled al Baradei von einem Scharfschützen getötet worden, was zu einem abermaligen Aufflammen des Konflikts zwischen Gegnern und Anhängern Assads führte. Die libanesische Armee bemüht sich darum, die Konfliktparteien zu einem Waffenstillstand zu bewegen.
Ohne Hamas: Konferenz der Blockfreien in Iran eröffnet
Libanesischer Christenführer Geagea: „Die Nato muss in Syrien intervenieren“
Syrischer Bürgerkrieg: Tote bei Kämpfen in Tripoli
Geopolitische Interessen im Syrien-Konflikt: Die Großmacht allein gewinnt keine Kriege
– Unterdessen hat die Suezkanal-Behörde eine Forderung der Vereinigten Staaten zurückgewiesen, einem iranischen Schiff auf dem Weg nach Syrien die Durchfahrt zu verweigern. Das berichteten ägyptische Medien am Sonntag unter Berufung auf Vizeadmiral Mohab Mamisch, der von Präsident Mursi erst vor wenigen Tagen zum Präsidenten der Kanalbehörde ernannt worden war. Es wird vermutet, dass das Schiff Waffen für die Truppen Assads transportiert.
Quelle: F.A.Z. / dpa,AFP
Nyt 120827
– PARIS — France will recognize a provisional Syrian government as soon as it has been formed, President François Hollande said on Monday, urging Syria’s fractured political opposition to establish one as soon as possible.
– Mr. Hollande also said that France, like the United States and Britain, would view any use of chemical weapons by President Bashar al-Assad of Syria as a legitimate justification for military intervention, even without a United Nations Security Council resolution.
– “With our partners we remain very vigilant regarding preventing the use of chemical weapons, which for the international community would be a legitimate reason for direct intervention,” Mr. Hollande said during an annual foreign policy speech to French ambassadors, his first as president.
– The statements by Mr. Hollande represented the most forceful attempt by the group of Western nations calling for Mr. Assad’s ouster to nudge Syria’s marginalized and often squabbling opposition groupings toward unity.
– Despite repeated attempts, those groups, which include many exiled figures, have failed to agree on a common approach to ending Mr. Assad’s rule, or to gain credibility, especially with Syrians inside the country.
– As the violence reaches deadlier peaks, attention has shifted to armed rebel groups, which have become the most prominent face of a rebellion that started almost 18 months ago with street protests.
– “France asks the Syrian opposition to form a provisional government — inclusive and representative — that can become the legitimate representative of the new Syria,” Mr. Hollande said. “We are including our Arab partners to accelerate this step,” he said, adding: “France will recognize the provisional government of Syria once it is formed.”
– The French leader also reiterated a warning made by President Obama a week ago, seconded a few days later by Prime Minister David Cameron of Britain, that military intervention could be justified if the Syrian government used unconventional weapons or moved them in a threatening fashion. Syria has said that it would use such weapons only in the event of an external attack.
– Mr. Hollande also confirmed that France was working with other countries on the possibility of establishing “buffer zones” inside Syria, presumably if the opposition forces can create them. The zones, formally to protect refugees, were an idea floated by Turkey, which has resisted suggestions that it use its own forces to invade Syria and create such zones for the Free Syrian Army and other rebels.
– The French defense minister, Jean-Yves Le Drian, has already spoken of possible “no-fly zones” over Syrian territory, from the Turkish border to Aleppo, to protect refugees, but he has provided no further details. He said the idea originated with Secretary of State Hillary Rodham Clinton and was being studied.
– Mr. Hollande also said that France continued to press the Security Council for a new, more far-reaching resolution on Syria and criticized Russia and China for using their vetoes to protect Mr. Assad. He said that their “attitude is weakening our capacity to ensure the United Nations Charter is respected.”
– His comments came as some of the war’s deadliest violence remained focused on the outskirts of Damascus. In Daraya, southwest of the capital, opposition activists have accused the government of killing hundreds of people over the last week.
– In recent days, residents have spoken of a brutal “cleansing” operation by the military, deploying helicopters, heavy artillery and tanks to dislodge a large contingent of rebel fighters who had made Daraya a stronghold. Mass burials were held on Sunday for victims, who included women and children.
– Refugees from Daraya who reached Lebanon on Monday spoke of bodies lying on residential streets and town squares, and a city choked by the smell of death. A 17-year-old refugee who fled with her family said that many of the dead were rebel fighters, but many other victims, like her uncle, who she claimed had no ties to the rebels, were civilians seized by government troops who later turned up dead, she said.
Her uncle, a 40-year-old bus driver, was taken by soldiers last Monday as he walked neighbors to a bomb shelter, she said. The next day, his body was found with knife and bullet wounds. His family, too frightened to attend his funeral, found a picture of his corpse on the Internet. Now his niece keeps the picture on her cellphone.
Also on Monday, Syrian antigovernment fighters said they had brought down a government helicopter during fighting in the eastern suburbs of Damascus. Syrian state television confirmed that a helicopter had crashed in the neighborhood of Qaboun, without detailing the cause.
In an unverified video on the Internet on Monday purporting to show the crash, flames appear around a falling helicopter before it bursts into a fireball and plummets. Another video appeared to show charred wreckage.
Residents and activists said that the helicopter had been used in a government assault on rebel fighters in Jobar and other eastern suburbs of Damascus. After the helicopter went down on Monday, activists said that government forces had started shelling parts of Qaboun’s old city, near the crash site. By Monday afternoon, hundreds of soldiers and government security agents had surrounded the area.
– On the Syrian border with Turkey, a backup of Syrians trying to flee appeared to be growing quickly, with nearly 10,000 awaiting permission to cross, a Turkish government official reported. “There are people sleeping literally on the roadsides,” said the official, who spoke on condition of anonymity.
– Turkey has already taken in more than 80,000 Syrians who have registered with the United Nations refugee agency. Turkey has built nine camps to accommodate them and is scrambling to construct six more, while temporarily housing 19,000 Syrians in student hostels until the new camps are completed.
– The Turks have said they are prepared to accommodate a maximum of 100,000 Syrians, and it remains unclear what the Turkish government will do when that limit is reached.
– The number of Syrians who have fled to Turkey, Iraq, Jordan and Lebanon has surged in recent weeks and now exceeds 200,000, outpacing estimates by international relief agencies.
– In a further sign of stress in the relief effort, Unicef issued an urgent appeal on Monday for additional funds to meet needs at the Za’atari refugee camp in Jordan near the Syrian border. At least half the population of the camp’s 17,000 people are children.
Reporting was contributed by Kareem Fahim and Hwaida Saad from Beirut, Lebanon; Sebnem Arsu from Istanbul; Rick Gladstone from New York; and an employee of The New York Times from Qaboun, Syria.